Hermann Gmeiner Messe

* Komponist: Gerald Spitzner  (siehe auch die Franz von Sales Messe )

* Widmungsträger:

  Hermann Gmeiner (*23.6.1919, +26.4.1986),
dem großen Begründer der SOS –Kinderdörfer weltweit.


* Uraufführung:  23. April 1993, Hinterbrühl unter Anwesenheit der Niederösterreichischen Landesregierung. (siehe Presse)

* Wiederaufführung:

 

  Wien, Wiener Universität zum Internationalen Kongress der Sonderpädagogentagung IAACT (International Association on Special Education) mit der Ehrungrede des Rektors der Universität Wien zur Komposition von Gerald Spitzner zusammen mit SOS-Kinderdorfkindern.

 *in Prag 11.Dezember 1994 in der Spitalskirche „Kostel sv. Karla Boromejského, Praha 1, Vlasska 36“ mit Spitalsbewohnern und Betreuten des Musisch-sozialen Projekt.

 

  *Die Messe aus der Sicht von gesellschaftlichen Verantwortungsträgern:


 (1)   Uniklink Graz: " [...] In "musisch-sozialen Projekten" wird Kammermusik als Ausdruck von nichtmaschineller Sensibilität mit Patienten und Nicht-Patienten praktiziert, da es eine der eigentümlichsten Eigenschaften von lebendiger Musikpraxis ist, daß menschliche Krisen durch fachkundiges Praktizieren vorbeugend gegen psychische Erkrankungen wirkt und bei schweren Erschütterungen eine Basis zur effizienteren Rehabilitation darstellt. Dieses Projekt wurde gemeinsam mit Kinderdorfkindern und Angehörigen des musisch-sozialen Projektes ein Jahr lang einstudiert, wobei auch Personen mit psychischer Behinderung integriert wurden.
   In seiner Verletzbarkeit und in seinem Ausgeliefertsein der Krankheit gegenüber steht der Mensch mit seiner Sehnsucht nach Vollkommenheit dem, was nur Kunst alleine vermitteln kann, gegenüber. Kunst, die niemals maschinell entstehen kann, die schöpferisch den Menschen ergreift und ihn über Grenzen der Körperlichkeit hinaushebt. Auch in den kleinen, mit schweren Schicksalen beladenen Kindern, denen sich Hermann Gmeiner erbarmt hat, ist die Sehnsucht lebendig in ihren Herzen und spiegelt sich wieder in den Augen, wenn sie gemeinsam an Improvisationen und Kompositionen, so wie dies in dem großen Projekt "Hermann Gmeiner Messe" der Fall war. Über ein Jahr wurde intensivst an einem Werk gearbeitet, das auch inhaltlich ihr kurzes, aber schicksalschweres Dasein symbolisiert.
 Diese Methode kann man nur im unmittelbarem Erleben in ihrer Vielfalt wahrnehmen.[...]",

     (DGPA Tagung 1995 Universitästklinik Graz, "Mensch-Macht-Maschine", Publikation Verlag Integrative Psychiatrie Wien-Innsbruck ,1995 s.179)


 
(2) SOS-Kinderdorf Österreich: "Kinder stark  machen....
      Diese Messe wurde vor 10 Jahren mit SOS-Kinderdorfkindern und Müttern und Projektmitarbeitern 1993 uraufgeführt.    
Die Uraufführung der Hermann Gmeiner Messe in G-Dur vor 10 Jahren, wo auch Kinderdorfkinder mit Müttern zusammen mit Projektmitgliedern mitwirkten, war ein großer musikalischer aber auch pädagogischer Erfolg. Der Gedanke war und ist, die Kinder selbst in ein musisch-soziales Projekt einzubinden und zusammen mit professionellen Musikern arbeiten zu lassen.
 
Ziel ist es, Kinder "stark zu machen", ihnen also Selbstvertrauen und Kreativität zu vermitteln.
 
Die Kinder arbeiteten monatelang mit Begeisterung unter der Projektleitung von Prof. Renate Spitzner und dem Dirigenten und Komponisten Gerald Spitzner an der Vorbereitung, wobei auch andere Instrumente zur Einbindung von schwächeren Stimmen den Wunsch äußerten mitspielen zu dürfen. Besonders freut uns die Tatsache, dass auch Kinder mitwirken können, deren Instrumentalkenntnisse schwach sind. Denn gerade für die Schwächeren wollen wir da sein.
 
Dieser Gedanke wurde von der Republik Österreich mit dem 1. Kulturpreis ausgezeichnet.
 
SOS-Kinderdorf dankt allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern herzlich für ihren kreativen, idealistischen und sozialen Einsatz. Musik ist, so das Zitat von Picasso, ein wunderbares Medium, um "den Staub des Alltags von der Seele zu blasen" - dass Sie dies im Sinne der uns anvertrauten Kinder getan haben und tun, zeichnet Sie wirklich als großherzige Menschen aus. 
Haben Sie vielen Dank! " (SOS-Kinderdorf,    Geschäftsführung    Dr. Wilfried Vyslozil)



(3) "Hermann Gmeiners Religiosität und die Liebe zur Musik waren für ihn in seinem Leben wichtige Begleiter und stützende Hilfen für die Erziehung der Kinder in den  SOS-Kinderdörfern in aller Welt.
 
Daher begrüße ich die herausragende Arbeit von Prof. Renate und Gerald Spitzner, die seit 10 Jahren die von Ihnen komponierte Hermann Gmeiner Messe in G-Dur bei hohen kirchlichen Festen aufführen.
 
Auf meinen vielen Reisen durch die SOS-Kinderdörfer dieser Welt habe ich immer für den Musiklehrer oder die Musiklehrerin des Dorfes eine CD der Hermann Gmeiner Messe als Geschenk mit.
 
Mit einem aufrichtigen Vergelt’s Gott im Namen der uns anvertrauten Kinder und jungen Menschen in den SOS-Kinderdörfern in aller Welt bedanke ich mich bei Prof. Renate und Gerald Spitzner für ihr Engagement zugunsten SOS-Kinderdorf und dem Gründer Hermann Gmeiner."   
( Helmut Kutin – Nachfolger von Hermann Gmeiner,  SOS – Kinderdorf International)

  * Idee der Hermann Gmeiner Messe:


Sie wurde geschaffen für das Musizieren von Kindern und Erwachsenen und soll Freude an klassischer Musik wecken, sowie gleichzeitig verschiedene Stufen des musikalischen Könnens zusammenwirken lassen. (von dem Streichen der leeren Saite bis zum eigenen Violinesolo gegenüber dem Orchester)
 Die Hermann Gmeiner Messe wurde für die Verwendung als musisch-soziales Projekt komponiert und ist für die Anwendung der [[Musisch-sozialen Methode]] gedacht (vgl. wissenschaftliche Dokumentation, Verlag Integrative Psychiatrie, oben)
 Die Messe wurde mit Kinderdorfkindern, ihren Müttern, und Betreuten des "musisch-sozialen Projektes", sowie Berufsmusikern das erste Mal aufgeführt. Es konnten dabei auch Kinder aus der heilpädagogischen Station der Klinik-Spiel musikalisch integriert werden.

  * Das Hermann Gmeiner Messe CD- Projekt:

erste Anfänge - Kurzbeschreibung:
In der ersten Planungsphase wird zusammen mit dem Wiener Stadtschulrat und Unterichtsministerium, Frau Zuna Kratky eine Einspielung der Messe und des "Apfels" als CD-Unterrichtsmaterial für den Schulunterricht beschlossen (Einspielung mit Ensemble Wiener Kammerorchester)
In der weiteren Phase wird in Abstimmung mit SOS- Kinderdorf schließlich eine CD eingespielt, bei der das Notenmaterial (Partitur,Klavierauszug,etc) als free-PDF-Dateien auf dieser Audio CD dazugespielt wurden.

Die CD kann sowohl auf einem herkömlichen CD-Spieler als auch auf einem Computer gespielt werden und somit die NOTEN kostenlos ausgedruckt werden und an die Mütter, Musiklehrer und Kinder weitergegeben werden.

Kostenträger des Projektes: "Musisch-soziales Projekt"
Organisatorische Koordinaton : Verein Venite
Weltweite Verbreitung des CD-Projektes:
 Der Nachfolger des SOS-Kinderdorfgründer Dr. Helmut Kutin verteilt persönlich weltweit an alle Kinderdörfer der Erde diese CD mit den Noten. Diese CD soll das häusliche Musizieren und das spielerische Interesse an klassischer Musik wecken, fördern und dabei dem Gründer der SOS-Kinderdörfer (er war katholisch gläubig) in Erinnerung halten.

 * Inhaltlicher Aufbau und künstlerischen Gedanken der Komposition:


 Das Werk will sich künstlerisch mit der Persönlichkeit des Gründers der SOS-Kinderdörfer auseinandersetzen.
 
1.Kyrie:   "Herr erbarme Dich"
Dieser Satz drückt  kindliche Fröhlichkeit und schöpferischen Enthusiasmus aus.
         - Hermann Gmeiner entschließt sich die SOS-Kinderdörfer zu gründen.
 
2. Gloria:   Der Freude an der Gründung folgt das konsequente Umsetzen auch in schwierigen Zeiten.
    Die Musik wandert im Gloria im Mittelteil durch Freude und Leid.
Hermann Gmeiner überwindet alle Bedenken, die sich ihm zu Beginn entgegenstellen.
 
3. Credo:    Hier ist ebenfalls Schwung und Freude ausgedrückt, besonders das Nachfolgen der treuen Mitarbeiter H. Gmeiners bei der Umsetzung des weltweiten Werkes wird durch das thematische Verwenden eines Minnicanons ausgedrückt.
     - Schwerste Hindernisse werden gemeinsam vom Gründungsteam gemeistert: Die fünf Paukenschläge, die zur Auferstehung ,"et resurrexit", hinführen deuten diese aktive Überwindung hin zur Freude und Zuversicht künstlerisch an.
 
4.Sanctus:   Dieser Satz ist zwar nur 9 Takte lang aber genug lang, um dem Kinderdorfgründer durch feierliche Rhythmen Dank und Ehre zu erweisen.
 
5. Benedictus:   Dieser Satz ist für Sopransolo, Violinesolo und Violasolo mit Continuo gedacht.
  Der dreifache Chorteil das "Osanna" steigert sich hymnisch und soll das Licht beschreiben, welches für die Menschheit durch die Gründung der SOS-Kinderdörfer als Hoffnung immer mehr aufleuchtet.
 
6.Agnus Dei:  Eingeleitet von dem Sopransolo mit Violinesolo und Violasolo (Trio) klingt die Messkomposition durch das abschließende Mitwirken aller Beteiligten ruhig und feierlich aus
 
Die Hermann Gmeiner Messe wurde u.a. 1995 in der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychopathologie des Ausdrucks und Kunst in Form einer Publikation vorgestellt. (VIP-Verlag Integrative Psychiatrie)
 
 
Anmerkung: Die CD ist nicht auf Gewinn gerichtet und soll musisch-soziale Projekte anrregen helfen.

* Die CD ist erhältlich (die kostenlosen Noten als PDF sind auf der CD) über:  [email protected]  oder www.venite.at

* Ausführende der Projekt - CD:

 "Ensemble Musisch-Soziales Projekt"

Violinesolo: Prof. Renate Spitzner
Mandolinesolo: Gertraud Schuster
Dirigent und Violasolo: Gerald Spitzner

Ausführende : Ensemble "Musisch-soziale Projekt " spielt und singt mit freiwilligen Berufsmusiken und Betreuten des Vereins Venite.

* Medien:

 

  Zeitschrift:" SingendeKirche", 52. Jahrgang 2005, Heft 1:
 
"Hermann - Gmeiner Messe" von Gerald Spitzner
Um bei der Kirchenmusikpflege auf die Integration des Kirchenvolkes nicht verzichten zu müssen, hat der Komponist Gerald Spitzner eigene musisch-soziale Messkomposition geschaffen, die dafür bestimmt sind, sogar Personen mit Behinderungen, sozialer Schwäche oder seelische Leiden für die Gottesdienstgestaltung einzubinden. 16 Messkompositionen, entstanden innerhalb von 12 Jahren, wurden im Geriatriezentrum am Wienerwald in Wien – Österreich gemeinsam mit kranken, sozial schwachen und seelisch leiden Menschen unter der Leitung des Komponisten zusammen mit erstklassigen Berufsmusikern im Gottesdienst der Heimkirche als musisch-soziale Projekte uraufgeführt.
 Völkerverbindend entstanden Messen in Prag, die mit den Schwestern des Hl.Karl Borromäus vom Komponisten einstudiert wurden und zu Gottesdiensten gesungen und gespielt wurden.
Bei einem gemeinsamen Projekt erklang zum Krankengottesdienst in Prag die „Hermann Gmeiner Messe“ von G.Spitzner (Komposition für Waisenkinder bzw. Sozialwaisen). Durch solche musisch-soziale Kompositionen, wie die „Papst Johannes Paul II Messe“ wird der Geist des vatikanischen Konzils gleich dreifach umgesetzt (Liturgie+Kunst+soziale Integration), denn die schwächsten Glieder, die Jesus liebt, die kranken, behinderten, sozial ausgegrenzten und seelisch leidenden Personen werden hier zum Lob Gottes gemeinsam mit Berufsmusikern und willigen Laien zusammengeführt. Dies Messe ist dem heiligen Vater gewidmet und soll also auch im Hinblick auf sein Lebenswerk und seine Solidarität mit den Ärmsten die liturgische Verbundenheit mit den Forderungen des Konzils – einerseits die Pflege und Erhaltung der kirchenmusikalischen Werte – ausdrücken. Deshalb ist die Messe durch ihre schlichte Besetzung und knappe Ausführbarkeit auch für die liturgische Praxis auf der ganzen Welt gedacht und verneigt sich in dankbarer Weise vor dem bedeutenden Lebenswerk des Hl. Vaters   Gerald Spitzner“
 

* WebLinks:


www.kirchemusik-wien.at  (PDF-Dokument Seite 55): http://www.kirchenmusik-wien.at/downloads/SIKI_1_52_Autoren.pdf 

 

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