Ramle, März 2003

Liebe Freunde!

Die Situation am persischen Golf erinnnert mich mehr und mehr an “Iphigenia in Aulis” von Euripides. Die Soldaten warten nur darauf, dass es endlich losgeht!

Auch wir haben viele Pläne, und warten darauf, dass es endlich losgeht …

 

Unser Projekt macht Fortschritte:

Einerseits interessieren sich verschiedene Organisationen, was in Zusammenarbeit und auch finanzielle Hilfe münden könnte, aber alles ist noch völlig in der Luft, und darum arbeiten wir, Mussa und ich, immer noch ohne Entgelt.

Andererseits arbeitet die zukünftige Gruppe mit Energie, um im Sommer für die grosse Aufgabe vorbereitet zu sein. Der dritte Workshop ist hinter uns.

Wir haben dabei viel Theater gemacht, eine Szene von “unsichtbarem Theater” eingeübt, die wir am nächsten Tag im Stadtmarkt spielen wollten, aber uns dann doch entschlossen, noch zu warten, weil die Gruppe noch nicht bereit dazu ist. Die Szene handelt von einem lauten Ehestreit, wobei ein arabischer junger Bürger sich einmischt, um die beiden zu beruhigen, und dabei selber beschimpft und gedemütigt wird. Natürlich sind dabei die üblichen Zweifel aufgetaucht, ob diese Art Theater nicht gefährlich sei, insbesondere inmitten eines so blutigen Wochenendes, aber wir sind alle bereit, das Risiko aufzunehmen. Es ist klar, dass wir nicht mehr als ein oder zweimal “unsichtbar” in Ramle sein können, aber wir können die gleiche Szene in den umliegenden Städten spielen.

Ausserdem haben wir – vorläufig mit unser selber – ein Stück gebaut, das dann spatter mit dem Publikum zusammengestellt wird. Das Stück handelt von einer Gruppenvergewaltigung, wobei einer der Angeklagten der Sohn des Schuldirektors ist. In unsrem Fall haben wir das Stück damit beendet, dass der Vater abgesetzt wird, weil die Sache unter den Tisch wischen wollte.

Ich könnte noch viel erzählen über dieses reiche Wochenende, aber wir müssen alle weiter, und für die Zukunft arbeiten.Viel steht bevor, und wir machen unser Bestes.

 

Besten Dank,

Viel Erfolg

 

Auf Wiedersehen,

Uri Shani