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Reisen in der Antike:

Der Tourismus gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen vieler Staaten. Wie war das aber vor 2000 Jahren? Obwohl Statistiken für die späte Republik und die Kaiserzeit fehlen, war in der Blütezeit der Republik das "Reisen" für einen männlichen römischen Bürger unvermeidlich. Kriege führten auch ärmere Bürger in immer weiter entfernte Gebiete. Die Scipionen kämpften in Afrika und Spanien, Sulla und Marius in Kleinasien, Caesar in Gallien, Crassus kam schon bis in die Gebiete des heutigen Irans.

Den Armeen folgten Händler und wenig später Verwaltungsbeamte. Über die Grenzen des wachsenden Reiches hinaus kamen zumeist nur Gesandtschaften des Senats an fremde Herrscher. Ab 150, als hellenistische Einflüsse nach Rom vordrangen, wurde es modern, zu Studienzwecken zu verreisen, vor allem nach Griechenland oder in eine andere bedeutende griechische Stadt, als welche auch Alexandria galt. Lediglich zu den "Barbaren", wie man alle Nicht-Römer und Nicht-Griechen nannte, unternahm man keine Studienreisen und Ovid, einer der wenigen Römer, die nachweislich eine "echte" Fremdsprache (Sarmatisch) lernten, tat das, weil er dorthin verbannt worden war.

Urlaubsreisen in unserem Sinn waren aus vielen Gründen ein Privileg der Oberschicht. Sklaven waren unfrei und konnten nicht einfach weggehen (kaum jemand würde seinem Auto oder seinem Kühlschrank frei geben) und der Pöbel in Rom wollte und konnte ohnehin nicht weg aus der Stadt. Auch das vielgepriesene römische Straßensystem war auf den Transport von Meldungen und Truppen ausgelegt, nicht auf Reisende. Hotels der Mittel- und Oberklasse gab es nicht und die Kneipen müssen furchtbare Orte gewesen sein, wie Ovid und Horaz berichten.

Solche Probleme hatte ein Senator oder Ritter auf Reisen freilich nicht. Sie hatten die ererbten oder gekauften Güter am Land oder an den Küsten zu Erholungsorten umgestaltet - und sie besaßen Güter in ganz Italien, ja im gesamten Imperium Romanum. Ciceros Villa in Tusculum zählt zu den bekanntesten. Vor allem im Sommer setzte eine regelrechte Flucht aus der Stadt in die nähere Umgebung ein, viele reisten bis Baiae, einem beliebten Kurort mit besonderen Quellen.

Führte die Reise weiter weg, übernachtete man auf den Gütern befreundeter Familien. In den seltensten Fällen basierten diese amicitiae und das hospitium publicum (öffentliches Gastrecht) auf persönlichen Kontakten. Die Abkommen bestanden zumeist seit Generationen. Als Beweis diente eine unregelmäßig geteilt Münze, die Gast und Gastgeber zur Kontrolle zusammensetzten.

Mit dem Aufkommen des Christentums kamen Missions- und Pilgerreisen in den Nahen Osten (Jerusalem, Bethlehem) auf. Obwohl es nicht zu einer religiösen Pflicht erhoben wurde, gab es bald Literatur über die Frage, wie man ins Heilige Land kommen könne. Karten hatte es schon früher gegeben, die aber militärischen Zwecken diente. Die berühmteste ist die Tabula Peutingeriana.
 
 
 
 
 
 
Fernstraßennetz im Römischen Reich


Die römischen Fernstraßen wurden neben den Händlern vor allem von den Soldaten genutzt, von Regierungsbeamten die zwischen Rom und ihren Dienststellen in den Provinzen hin und her reisten und von den kaiserlichen Kurieren, die Botschaften und Briefe transportierten.
Die Straßen wurden häufig von Banditen heimgesucht. Einzelreisende riskierten so häufig ihr Leben. Die wenigen Gaststätten, die dem Reisenden Übernachtung und Verpflegung boten, waren wenig einladend.  
Viele Gaststättenbesitzer waren dubiose Gestalten, die Verpflegung war miserabel. Zwielichtige Gestalten trieben sich häufig dort herum. Läuse und anderes Ungeziefer befiel die Reisenden. Die Betten waren häufig ausgebucht.

           


 

An den Straßen informierten sich Reisende und Kuriere an Meilensteinen, wie weit es noch bis zur nächsten Station oder Siedlung war. Die Entfernung wurde in Meilen (eine röm. Meile = 1.478 m) oder  angegeben. Auch der Name des Kaisers, der sich um den Ausbau der Straße verdient gemacht hatte, stand auf solchen Steinen zu lesen.              

 

( Quelle: Foto: SWR CD-ROM  Schulfernsehen )

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Wichtige Römerstraßen

Via Aemilia
Erbaut 187 vor Christus : Von Rimini nach Piacenza

Via Appia
 gebaut 312 vor Christus vom römischen Zensor Appius Claudius Caecus. Die Straße führte von Rom aus Richtung Süden nach Capua. Später wurde sie bis nach Tarent (Taranto) und Brundisium (Brindisi) verlängert. Die Via Appia war die Hauptstrecke nach Griechenland. 

Via Aurelia
Erbaut um 241 vor Christus : Von Rom  bis Pisa

Via Cassia
Von Rom nach Florenz

Via Claudia Augusta
Erbaut 47 nach Christus : Von Altinum über den Reschenpass zur Donau

Via Decia
Die Via Decia führte von Tirol aus über den Gaichtpaß ins Tannheimer Tal, von dort aus zum Oberjoch. Sie umging Hindelang im Norden, streifte Vorderhindelang und führte vermutlich talabwärts über Berghofen, zwischen Sonthofen und Burgberg hindurch nach Ortwang. Von dort aus überquerte sie die Iller Richtung Blaichach, verlief an Immenstadt vorbei und wendete sich nach Westen in Richtung Thalhofen.

Via Flaminia
Erbaut 220 vor Christus, wiederhergestellt unter Augustus : Von Rimini nach Rom.


Weitere ausführliche Beschreibungen der Römerstraßen findet man unter: 


Ancient Roman Technology
The University of North Carolina at Chapel Hill
Chapel Hill, NC 27599
Jay´s Roman History, Coins, and Technology Back Pages
Straßen der Römer
Heer und Handelsstraßen
The Roman Roads
in the Mediterranean Region and Europe - a virtual journey through space and time


 
 

 

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