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Die römische Eifelwasserleitung zählte zu den längsten römischen Fernleitungen und maß von der Eifel nach Köln direkt ca. 100 Kilometer, mit allen Nebenleitungen ca. 130 Kilometer.

Baugrund war die Versorgung der Provinzhauptstadt und Verwaltungszentrale Köln mit bestem Quellwasser - der Bau der Vorgebirgsleitung ist ca. 40 n.Chr. und der des Römerkanals aus der Eifel ca. 90 n.Chr. anzusetzen.

Die hohe Leistung der römischen Ingenieure wird besonders deutlich, wenn man sich vor Augen führt, daß nur rund 360 Meter Gefällhöhe auf rund 100 km Leitung zu verteilen war. Das ergibt ein Durchschnittsgefälle von 3,6mm (0,36%) auf 1m.

Durch Analyse der Kalksinterablagerungen in den erhaltenen Leitungsteilen ist auf eine Gesamtnutzungsdauer von ca. 190 Jahren zu schließen. Nimmt man Zerstörungen durch Frankeneinfälle um 260/280 n.Chr. an, so kommt man auf 90 n.Chr. als terminus post quem für den Baubeginn - die Zeit Domitians, in der  imperiumsweit Fernwasserleitungen erstellt wurden.
Das paßt auch sehr gut zur sonstigen regen Bautätigkeit in Köln gegen Ende des 1.Jhdts n.Chr. und der damit verbundenen Stadt- und Bevölkerungsexpansion.

Die Leitungstrasse zwischen Hürth und Kallmuth dürfte eine 70 km lange Großbaustelle gewesen sein, wobei etwa 16 Baulose von jeweils 4,5 km bestanden. Damit wird die Bauzeit vielleicht nur zwei bis drei, im Höchstfall fünf Jahre betragen haben. Pioniereinheiten der Armee werden in relativen Friedenszeiten hierbei quasi als "Beschäftigungstherapie" sinnvolle Arbeit geleistet haben.

Das Wasser der Eifelquellen stammte aus Kalkgebieten und daher kam es in der Leitung zu Ausfällungen von Kalkstein. Im Fall des hier abgebildeten Kanalaufschlusses bei Kreuzweingarten ergab die Analyse, daß die beidseitig etwa 0,32m dicke Sinterschicht sich in rund 190 Jahren gebildet hat, d.h., daß pro Jahr sich an dieser Stelle etwa 1,5mm abgelagert haben.

         

         


Der wegen seiner Höhe von 48m bei einer Länge von 262m  mit drei Bogenreihen übereinander ausgeführte Pont du Gard zeigt, daß ein Aquaedukt kein Selbstzweck ist, sondern notwendig, um einerseits Geländeeinschnitte überwinden zu können und andererseits dabei auch möglichst die Höhe halten zu können, die notwendig war, um das Wasser mit stetigem Gefälle ans Ziel bringen zu können.


Der Aquaedukt von Segovia in Spanien ist mit einer Länge von 818m bei einer Höhe von 31m das längste Bauwerk seiner Art.


Wenn eine Fernwasserleitung die Stadtmauer, möglichst am höchsten Punkt, erreichte, war es zunächst nötig, ein Sammel- und Verteilerbecken (divisorium) zu errichten, von dem aus über regulierbare Abflüsse auf der nächsten Ebene die in der Stadt stehenden Verteilertürme mit Wasser versorgt wurden, ehe es auf der dritten Ebene zu den Abnehmern (Laufbrunnen, Privatanschlüsse) gelangte.

     Verteilerturm in Pompeji

 

   Laufbrunnen in Herculaneum

Die flächendeckende Versorgung einer Stadt mit frischem, gesunden Quellwasser für alle Bevölkerungsteile stellt eine der großen zivilisatorischen Leistungen dar.
Für die ärmeren Bevölkerungsschichten wurde dies durch Laufbrunnen sichergestellt, die zudem bei der Wasserversorgung auch in Trockenzeiten bevorzugt versorgt wurden. In Pompeji und Herculaneum kam ein solcher Brunnen auf rund 150 Personen bei maximalem Weg von 50 Metern bis zur Schöpfstelle.

Das nicht gebrauchte Wasser diente der Spülung und kontinuierlichen Reinigung des gesamten Abwassersystems. Damit war auch ein hoher Grad der Hygiene erreicht.

 

 

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