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Santa Costanza

Die Bautätigkeit Kaiser Konstantins, die sich innerhalb von nur 20-25 Jahren vollzog, ist schon eindrucksvoll genug als wahre Meisterleistung der Arbeitsorganisation, der Materialbeschaffung aus nah und fern und des Willens zur Vollendung der Arbeiten.
Ihre eigentliche Bedeutung jedoch beruht auf der Geschlossenheit des zugrunde liegenden Programms. Der erste christliche Kaiser und seine Familie hatten die Absicht, in der Hauptstadt die Bauten zu errichten, die die christliche Gemeinde der Stadt und des Hofes benötigten: eine Kathedrale mit ihrem Baptisterium sowie der Residenz und den Arbeitsräumen des Bischofs; eine Palastkirche für die Kaiserinmutter und ihren Hofstaat; fünf oder sechs überdachte Friedhöfe an verschiedenen Ausfallstraßen vor der Stadt, die alle mit Andachtsstätten versehen waren: mit dem Kultzentrum der Apostel an der Via Appia und mit den Gräbern der großen Märtyrer, der Heiligen Petrus, Laurentius und Agnes; endlich kaiserliche Mausoleen, die sich an zwei dieser Bauten anfügten - eines aller Wahrscheinlichkeit für Konstantin selbst bestimmt und später seiner Mutter Helena überlassen, das andere, S.Costanza, für die Prinzessin Constantina.

S.Costanza von Osten

Allerdings war die überwältigende Mehrheit der großen röm. Familien, die den Senat beherrschten, heidnisch. Sie hatten die Stadtverwaltung unter sich und besetzten wichtige Positionen im Beamtenapparat. Sie waren die Verteidiger der römischen Tradition, der glorreichen Vergangenheit ihrer Stadt, ihrer Kultur, ihrer alten Götter. Wohl deshalb ist der zwiespältige Charakter der Kirchenbauten Konstantins in und um Rom unverkennbar: Groß, prachtvoll und reich wurden sie als öffentliche Gebäude ausgegeben, doch man hatte sie an den Rand der Stadt verwiesen und sie erhoben sich auf kaiserlichem Privatbesitz.
Konstantin hielt das Christentum vom Stadtzentrum fern, außerhalb des pomerium, der gesetzlich festgelegten Grenze, innerhalb derer dich die Tempel der alten Gottheiten und die Verwaltungsgebäude drängten, welche vorwiegend von der alten Aristokratie erhalten wurden.

Einen überdachten Friedhof (Begräbnisbasilika) errichtete, vielleicht nach Konstantins Tod, seine Tochter Konstantina auf ihrem Gut nahe dem Grab der Märtyrerin Agnes. Große Teile der äußeren Mauern und ihr Unterbau sind in vollem Umfang erhalten geblieben. An der Flanke dieser Anlage errichtete die kaiserliche Prinzessin ihr Mausoleum, Santa Costanza, weit, volle 22,5 m im Durchmesser; der überwölbte Mittelraum wird von zwölf Paaren prachtvoller Säulen mit Kapitellen getragen, alles Spolien aus älteren Bauten; der kreisförmige innere Umgang ist tonnengewölbt - ein äußerer säulengetragener Wandelgang ist zerstört; die Innenwände waren ursprünglich mit Marmorverkleidung, die Gewölbe mit Mosaiken geschmückt; zwar sind nur diejenigen im Gewölbe des inneren Umgangs erhalten, doch ist die Gesamtanlage ungeheuer eindrucksvoll, selbst nachdem sie diesen Glanz verloren hat.

Grundriß S.Costanza

 

Innenraum v. S. Costanza 337-351 n.Chr.

In diesen Mosaiken ist kaum eine christliche Darstellung zu sehen. Abgebildet sind Szenen der Weinernte, Bacchantinnen und Putten, und ornamentale Muster.
Auch auf dem großartigen Porphyrsarkophag der Constantina finden sich keine christlichen Symbole. Der Übertritt Kaiser Konstantins scheint also gar nicht so plötzlich vor sich gegangen zu sein, und heidnische Vorstellungen konnten sich noch länger halten, als man gemeinhin annimmt.

(Foto - 11 KB)

 

 

Mosaiken in S.Costanza; die Mosaiken im äußeren Umgang sind so angeordnet, daß jeweils dasselbe Thema auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes wieder aufgenommen wird (axial symmetrisch); die wohl schönste Darstellung gibt Szenen der Weinernte wieder.

 

 

Via Nomentana/Via di Sant'Agnese
Buslinien 36, 36/, 37, 60, 136, 137, 168, 310, 317

 

 

 

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