Trotz allem was hier steht war meine Ex bis zu stationären Therapie im Sommer 2003 grundsätzlich sehr liebevoll und rücksichtsvoll. Wenn ihre Angst des Autonomieverlustes an den Tag kam, wurde das anders. Ihre Bedürfnisse meinen mal unter zu ordnen war immer ein Problem.
Immer wieder gab es Probleme damit, wenn meine Ex. hätte Rücksicht auf mich nehmen sollen. An meinem Geburstag gab es eine Beziehungskriese, als ich (!) nicht mehr auf ein Gesangskonzert gehen wollte, weil ich zu erschöpft war. Ich verlangte ja nicht mal, daß sie mich ins Zimmer geleitete. Alles war Falsch, ich hatte einfach nicht erschöpft zu sein. Wenn es aber umgedreht war, dann war es selbstverständlich, daß ich ihre Zustände akzeptierte. Als ich sie das erste mal in Tiefenbrunn besuchte, hatte sie Angst wenn wir zu viel unternahmen. Dh. wir musten unbedingt vor 22 uhr in der Klinik zurück sein, damit sie auf keinen Fall ihr neues Körpergefühl verlieren konnte. Sie erwartete sehr vehement, daß ich es akzeptiere. Ich war nur etwas enttäuscht. Aber umgekehrt zB. an meinem Geburstag wurde mir vorgehalten, daß wir ja Nachmittags am See im Part waren, daher müsse ich ja fit sein.
Der Gedanke oder so, daß ich zuerst meine Therapie in Tiefenbrunn machte, war für sie unerträglich. Sie konnte nicht 4 Monate warten. Das ging einfach nicht für sie. Es wäre schlimm gewesen. Wobei es für sie einfacher gewesen wäre, denn bei mir hätte das mehr Komplikationen mit dem Studium gegeben.
Auch ein anderes Beispiel war, daß wir im Anschluß an ihre Arbeit in den Radurlaub fahren hätten wollen. Da ich von meinen 3 Wochen Reha, noch starke Eßprobleme hatte (Anorektisch), war es nicht sicher ob ich das hätte schaffen können. Denn ohne Essen wird eine Radtour zu hölle!!! Da kamen dann Äußerungen, daß sie ohne mich fahren würde. Alleine sowas in einer Partnerschaft auszusprechen! Und auch durchführen zu wollen. Wie hier ja zu lesen ist konnte ich das abwenden. Aber es ging mir halt nicht gut damals.
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