Betreff:
AW: Hormonsubstitution bei TS.?
Datum:
Tue, 18 Jan 2000 10:59:45 +0100
Von:
Ebbo Schnaith
An:
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Heiko Knichwitz
Gesendet am: Mittwoch, 12. Januar 2000 20:33
An: Angela Borrink; Ebbo Schnaith; Ulrich Fischer-Brügge
Betreff: WG: Hormonsubstitution bei TS.?
Sehr geehrte Frau Hagenauer,
auf einer endokrinologischen Fachtagung im November 1995 in
Hamburg befasste sich ein Vortrag mit der Hormonsubstitution von
Transsexuellen, wobei für Mann-zu-Frau- Transsexuellen folgende
pharmakologische Therapie vorgeschlagen wurde:
hochdosierte Östrogengabe i.m. alle 2 Wochen (z.B. Progynon
Depot 100 mg, Estradurin 80 mg),
ggf. Antiandrogene oral (z.B. Androcur 50 mg, 2x1, später bei
fallenden Testosteronspiegeln Dosisreduktion).
Wenn keine weitere Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale
mehr erreicht wird, Substitutionstherapie durch orale Einnahme von
Östrogenpräparaten (z.B. Estrifam forte 4 mg 1x1, Estifam 2 mg 1x1 oder
Estradiol 1x1)
Zusätzlich kann bei Haarausfall noch ein östrogenhaltiges
Haarwasser wie Ell-Cranell gegeben werden.
Wichtiger als die Höhe der hiermit erreichbaren Östradiolspiegel
(mit den üblichen Tests werden oft nur die natürlichen Östrogene
erfasst) sind für die Dosierung die klinischen Auswirkungen, z. B.
Messung des Brusumfanges und Nebenwirkungen wie z.B. erhöhtes
Thromboserisiko maßgebend.
Wichtig sind unter der Therapie neben Testosteron, Östradiol,
Prolaktin und TSH auch eine Kontrolle der Leberwerte.
Mit freundlichen Grüßen
Labor Centrum Nordhorn
Dr. med. E.M.Schnaith
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