erstellt am:27.9.2002
zuletzt geändert am:21.10.2002

Der Saaleradweg mit dem Tandem, der erste Urlaub 2002 nach 10Jahren

Logo des Saaleradwegs b

Schon im Winter als ich mit Blindenstock rum lief, war uns klar, daß wir den Saaleradweg befahren wollten mit meinem Tandem.Geplant war der Zeitpunkt für Anfang August, nachdem meine Partnerin ihre Dipl. Arbeit abgegeben hat. Aber sie musste unbedingt ein Intermezzo mit Tücken in einem Altenheim einschieben, um sich den Druck zu erhöhen auch wirklich ihre Dipl.-Arbeit termingerecht abzugeben, was sie hätte nicht machen müssen. Zusätzlich kam noch ergänzend die Rache der Klimagöttin in Form des kleinen Hochwassers an Elbe und Mulde, wir wohnen 300m von der Mulde entfernt. So wurde es Mitte September bis wir starten konnten.
Obwohl ich wieder eingeschränkt Fahrradfahren kann und seit Mitte Mai keinen Blindenstock mehr brauche, wäre ich alleine nicht los gekommen. Denn seit rund einem Monat leide ich unter leichten Depressionen. Meine Partnerin wäre auch nicht alleine gefahren.
Ein Problem war es unser Gepäck so zu reduzieren, daß wir mit zwei Ortlieb-Taschen auskommen konnten, denn einen Lowrider habe ich z.Zt. nicht. Aber wir schafften dieses Ding auch zu lösen.

Start am 18.9.2002

Noch am Morgen konnte ich mir nicht vorstellen, daß wir am Nachmittag aufbrechen konnten. Es war einfach für mich nicht vorstellbar, alles noch zu packen und in die Stadt zu fahren. Aber dank der Hilfe meiner Partnerin schafften wir den Aufbruch.
Mit dem Zug sollte es von Dessau aus nach Güterglück gehen und dann mit dem Rad weiter. Den Weg bis zum Saaleradweg fanden wir recht gut. Aber die Beschilderung auf dem Saaleradweg ist von sehr unterschiedlicher Qualität. An diesem Tag mussten wir mit einer Gierfähre (antriebslos) über die Elbe und dann nochmal über die Saale. Zum Glück waren wir jeweils vor Betriebsschluß da, denn die Saalefähre fuhr nur bis 18.00.
Auch der Weg war sehr unterschiedlich. Besonders das Betonplattenflaster aus DDR-Zeiten stellte unsere Hände auf eine harte Belastungsprobe. Aber wir überlebten es. Auf normalen Straßen zu fahren, war kein Problem, da die Verkehrsdichte nicht all zu hoch dort ist. So kamen wir nach ein wenig "Wirrwarr" in Bernburg in der Jugendherberge an.

Der 2. Tag nach Halle


Morgens in der Jugendherberge unterhielten wir uns mit 2 Hamburgerinnen, die auf Grund der Ost-Straßenpflasters mit ihren "Stadträdern" gestern kapituliert hatten. Wir hatten zum Glück breite Reifen. Also ging es los. Zum Glück waren die wirklich schlechten Wegstrecken mit schrecklichem Pflaster recht kurz, aber wir warteten immer darauf.
Die Wegstrecke nach Bernburg ist sehr schön auf kleinen Wegen an der Saale entlang. Keine Autos und viel Natur.
Mittags kochten wir Spaghetti. Da wir die Löffel vergessen hatten, wie auch den Kettennietendrücker, aßen wir die Spaghetti spontan mit den Messern, was sehr lustig war. Teils hatten wir Probleme mit der Wegfindung, auch stimmt die Karte grundsätzlich nicht mit den natürlichen Gegebenheiten/Beschilderung überein. Dies ist aber auf dem Wegstück hinter Halle viel schlimmer.
Als wir die Burg in Wettin 20km vor Halle ansahen, merkte ich, als meine Partnerin einen Schüler des Kunstinternates auf dem Tandem kurz mitnahm, daß unsere hintere Scheibenbremse nicht mehr wollte - bzw. tropfte. Einen Radladen gab es hier nicht. Auch konnten wir wegen einer Klausur nicht im evangelischen Kloster auf dem Petersberg übernachten.
So fuhren wir mit einer Bremse weiter bis Halle. Im Fahrradies wollte mann unser Rad gleich morgen früh reparieren. Übernachten taten wir bei der Tante meiner Partnerin. So gingen wir zum Glück und leider nicht in die Jugendherberge. Die Tante ist eine quirlige Akademikerin, so ging die Zeit schnell rum und wir gingen früh ins Bett.

Der 3. Tag

Morgens brachten wir das Tandem weg und ich bekam Orte des Lebens ,wie auch am nächsten Tag ,von meiner Partnerin zu sehen. Wir waren sogar in ihrer ehemaligen Schule.
Als wir das Tandem abholen wollten bekamen wir den Schock, es war nicht repaiert und die Reperatur würde rund 4 Tage dauern mit Kosten von 90 Euro, dank eines kaputen Gewindes. So fuhren wir mit einer Bremse weiter.
Diesen Nachmittag wollten wir noch den nahen Petersberg besuchen.
1. Link:Der Petersberg mit Kloster Petersberg mit Kloster

Oben angekommen, der Weg ist recht steil, tranken wir erstmal recht ausführlich Kaffee. Dann gingen wir in die Kirche. Es herrscht dort eine ganz besondere Stimmung, die ich in Kirchen so noch nicht erlebt habe. Mir war einfach nur zum dastehen und dastehen ... Es ist sehr magisch, bzw. mystisch dort oben. Meine Partnerin zündete eine Kerze an.
Abende sahen wir uns noch die Nacht der Wissenschaften an. Es war sehr spannend und wir hatten Mühe uns zu entscheiden. Meine Partnerin bewundert mich, wie ich Fragen an Dozierende stellen kann und meint, mein Platz ist an der Uni.

4. Tag

Morgens hatte ich wieder Probleme in die Gänge zu kommen. Heute wollten wir bis nach Naumburg fahren. Dabee lernte ich wieder Orte vom Leben meiner Partnerin kennen. Sie stammt aj aus Halle. So brauchten wir erstmal keine Karte. Natürlich sieht heute nichts mehr so aus, wei damlas. In ihrerer ersten Wohnung mit ihrem Ex., gab es noch in den 80er ein Plumpsklo. Heute ist das Haus in Bessen, was eine Dienstwohnung war, renoviert.
Dann ging es zu Buna, wo sie ihre Lehre gamcht hatte. Der Ascheregen der Cabit verbrennung ist heute zum Glück geschichte. Die Art Auenlandschaft ist ganz schön. Allerdings fing auf dem Weg nach Buna die Karte an uns zu Ärgern. Realität und Karte stimmen halt nicht miteinander überein. Dies blieb auch bis Merseburg so.
So verloren wir viel Zeit mit Suchen von Wegen.
Die Gegend war schön und die Wege gut befahrbar. Irgenwann kamen dann gegen Naumburg die ersten Burgen, auch Weinberge kamen zum vorschein.
Doch dann hatten wir es geschaft, unsere Hintern taten weh und wir waren in der Pension, die uns von Tantchen gesponsort worden war. Dadurch hatten wir ein wunderbares Zimmer, aber bekamen natürlich keinen Kontakt zu anderen Radlerinnen. Dafür badeten wir Abends gemeinsam. Es war richtig luxoriös für uns zu baden und dann ein Ehe bett. Keine Kinder, keine anderen Gäste um uns. Das hat doch was für Lesbe.

5. Tag

Am heutigen Sonntag sollte es Kultur geben und davon hatte Naumburg reichlich. Zuerst gingen wir in den ev. Gottestdienst im Dom, welchen wir inklusive der Uta Statur dann auch gleich ansahen. Zwar hatten sie ein Kapute und wegen des Denkmalschutzes zu kleine Orgel, aber wenigstens konnte der Organist gut spielen. Der romanische Dom hat schon eine imposante Größe. Im Kontrast dazu stand dann die kath. Kirche St. Vincent mit ihrer von ua. Bach als gut befundenen Orgel. Barocke Kirchen sind halt ganz anders, zu prachtvoll. Aber die Orgel ist ein wohlklang für die Ohren und zum Glück wurden auch für die Latain genießbare Stücke gespielt. Anschließend erklommen wir dann noch den 56m hohen Kirchturm. Oben auf der Plattform verließen sie dann uns. Wir bekamen Angst. Zum Glück hörte dies in der TürmerInnen-Stube auf.
Nun gönnten wir uns ein but-bürgerliches Essen. Meine Partnerin trank einheimischen Wein, ich nicht.
Am Nachmittag fuhren wir trotz schlechtem Wetter Richtung Freiburg. Auch heute musten wir ein Fähre benützen. Die "Alte Dörte" sahen wir nur und benützten sie nicht. Dann spielte uns da Wetter einen Strich, es regnete und unter einem Unterstand machten wir Karokaffee. Das war gut. Trotzdem kamen wir unterkühlt zurück. Nur ich badete, meine Partnerin merkte es später. Die Wahl war ein richtiger Krimi.
2 Links:
Stadt Naumburg
museale Straßenbahn Naumburg
ZZ. gibt es in Naumburg nur einen musealen Straßenbahnbetrieb, dieser soll aber in einen regulären Betrieb umgewandelt werden. Momentan kann frau hier ein Schild sehen "Der kleinste Straßenbahnbetrieb deutschlands".

6. Tag

Heute war richtiges Sauwetter, es war kalt und regnerisch. Auf kalt waren wir nicht so richtig eingestellt. Aber wir fuhren los. Es lohnte sich trotzdem. Der Weg war idylisch, so unter Weinbergen und so. An einem Versuchfeld des Landesweingut. Dort kosteten wir uns durch. In Geschäften findet Frau nicht solche unterschiedlichen Trauben. Es war sehr erkenntnis reich. Am besten schmeckte uns die Traube "Rondo Bianca", kein Rotwein.

Karte der Weingüter Saale-Unstrut


In Bad Kösen musten wir leider erfahren, daß das Käthe Gruse Moseum heute am Montag geschlossen hat, daß war schade. Auch ist hier eine Konkurenzfirma zu Steif, welche ja im Westen einen Namen für Kuscheltiere haben. Eine WEgadresse fürs Museum habe ich nicht gefunden
Kösener Kuscheltiere
Aber beim Werksverkauf in Bad Kösen kann frau Infos übers Kathe Kruse Museum erhalten.
Döner waren für mich auch ein Thema. Irgentwie sind die hier anders als ich sie kenne. Zweimal habe ich auf dieser Fahrt halb rohes Fleich bekommen. Da ich eigentlich den natürlichen Fleischgeschmack nicht ab kann, war das einiger maßen ekelig. Meiner Partnerin schmeckte dies.
Nun gings zum Klosta Pforta. Dort hinterließen wir einen Brief im Landesinternat für Hochbegabte für ihr Patenkind. Außerdem ist dort ein Wunderbarer Weinladen. Wenn wir schon hier waren, dann musten wir auch Wein kaufen. Sogar eine bezahlbare Spätlese mit wenig Säure gab es dort. Die war für uns. Auch eine Flasche für meine Eltern nahmen wir mit. Fachkundiges Personal ist immer gut.
Das Wetter war immer noch schlecht, einfach ekelig.
Wie sollte es nun nach Bad Kösen weiter gehen. Der eingezeichnete Weg sollte es eigentlich nicht sein, da dieser sehr steil erschien. Auch die Bundesstraße erschien uns nicht gerade einladen. Einen anderen Weg versuchten wir, aber der führte nach dem Campingplatz an der Saale ins nichts. Also fuhren wir den Berg hoch. Eigentlich ist dieser Weg eher führ Mountainbikes gedacht und nicht für Radreisende. Aber meine Partnerin und ich schlugen uns wacker. Allerdings musten wir vor einer Art Treppe kapituliren.
Oben sahen wir dann wie hoch wir waren. es war schon ein beindruckendes Panorama. Neben der Burg gab es hier noch ein Denkmalanlage vom 1. Weltkrieg. Ein Denkmal der akademischen Burschenschaften für Kaiser Wihlem staht hier auch. Dahin ziehen die Burschenschaften regelmäßig. Aber wo geht es hier weiter. Wir stritten kurz. Aber die Göttin war uns holt. Da wir nur eine Bremse hatten, musten wir den Berg runter schieben.
Unten ging es dann recht gut weiter. Ein trockener Rastplatz wurde fällig. Meine Partnerin brachte dringend essen und ich sehnte mich nach warmem Carokaffee. Denn die Alutermokanne von Aldi, hatte den strapazen der Tour nicht stand gehalten, so muste immer für Warmes der Kocher benutzt werden und das dauert.
Bad Sulza kam in die Nähe. Hier bogen wir vom Saale-Radweg ab und wollten zu unserem Zielort. Egal wie weit Frau den Saaleradweg nutzt, die Toskana- Therme sollte besucht werden, später dazu mehr. Da uns die bundesstraße nicht zu sagte, nutzten wir die Chance des Ilm-Radweges. Zuerst fanden wir ein Bushäuschen. So rasteten wir. Aufwärmen konnten wir uns nicht. Aber es war nötig. Dann fuhren wir weiter, doch hier hatten wir bei dem Sauwetter keine Nerven der inkonsequenten und wiedersprüchlichen Beschilderung zu trotzen. Wir gaben zum ersten mal auf und vertrauten der Bundesstraßenbeschilderung. So kamen wir sicher nach Bad Sulza.
1. Link: Bad Sulza (Ilmtalradweg)
Das nächste Problem bestand darin, daß wir die Jugendherberge finden musten. Zwar fanden wir schnell ein erstes schild, doch entsprach die Beschilderung nicht den allgemein gültigen Regeln, was uns nerven kostete. Endlich, es reichte für heute, kamen iwr genervt in der Jugendherberge an. Doch ein eigenes Zimmer oä. gab es nicht, da der Zivi mist gebaut hatte. So musten wir mit 2 16 jährigen Teenies, die dauerwohnen in der Jugendherberge machten und ihr Zimmer als ihre Wohnung betrachteten klar kommen. Meine Partnerin reagierte viel stärker auf die Mädchen, als ich. Wir hätten nach dem Stress mehr als eine warme Dusche, die gut tat, brauchen können, nähmlcih nähe. Zum glück sah ich im Gegensatz zu meiner Partnerin den Dreck im Bad nicht. Wir redeten kaum miteinander, schrieben aber Tagebuch, welches wir uns gegenseitig später vorlasen. Zugequalmt wurden wir auch noch, wir gestatteten es. Aber es war so kraß, daß ich Angst bekam nachts zu ersticken, denn auf lüften kamen die Mädchen nicht alleine. Jungs kamen auch immer wieder ins Zimmer ohne anklopfen. Wir waren wohl eindringlinge.

der 7. und letzte Tag

Morgen verließen uns die Mädchen zum Glück, meine Partnerin wollte nur weg hier und ich fühlte mich mit packen schon überfordert. Aber das Frühstück war gut. Zum Abshcluß machte der Zivi noch ein Bild von uns mit Tandem.
wir vor der Jugendherberge Bad Sulza
Nun wollten wir uns den Luxus gönnen in der Toskanatherme baden zu gehen. Diese ist ein Expoprojekt und hat eine beeindruckende filigrane Architektur. Die Therme fanden wir gut, allerdings ist das Vergnügen nicht ganz billig.
Innenansicht der Therme
Wir nutzten die Familienumkleide. Es war wunderbar die landschaft und den heutigen Sonnenschein zu genießen. Die besonderheit dieses Bades liegt nicht nur in der sehr angehmen Architektur, die nicht so schwer ist wie in der Kurhessen Therme, sondern auch in der Unterwassermusik. Trotz der modernen Architektur wirkt die Therme nicht störend in der Landschaft.
Da wir vormittags da waren, wurde die Therme überwiegend von Rentnerinnen oä. bevölkert, das war leider nicht so ein genuß für die Augen. Aber mal Wassergymnastik für RentnerInnen zu sehen hatte seinen reitz. Musik im Wasser, daß hat was. Oder drausen im Wirpool zu sitzen.
Plötzlich vermiste ich meinen Schrankchip, oh göttin, daß würde 25 Euro kosten. Wir suchten wie die blöden. Ich hatte ihn wohl im Strudel und Co verloren, denn er lockerte sich so gerne. Doch er war nur am Badeanzugträger nach hinten gerutscht.
die Sauna gehört leider nicht zu den stärken dieser Therme, aber sie ist ganz nett. Ebenso ist das Essen in der Therme zu teuer für uns gewesen.
Der absulute Klou, war das Musikbecken in einer Kuppel. Hier war es recht schumrig wegen der Musikspiele. Über und unter Wasser hörten wir die gleiche entspannede Musik. Die Lust und das Wasser sind warm. Da hier genug Salz ist, kann frau sich tragen lassen. Am schönsten war es, wenn wir uns sache - auch in der Embrionalhaltung - von der anderen halten ließen. Die Zeit verging dort wie im nuh. Eine unheimliche geborgenheit, vielleicht iwe im Mutterleib.
Da wir ja in Thüringen waren, muste es als Mittagessen eine thüringer Bratwurst vom Holtzkohlegrill geben. Ein Geschenk für die Mutter meiner Partnerin, die Teenie-Sitting machte, erstanden wir auch.
Die Rückfahrt verging wie im fluge, da wir an der Saale zurück fuhren und die Strecke nachmals erleben konnten.
Am Abend lasen wir uns gegenseitig unsere Reiseaufzeichnungen vor. Wir beide hatten anders geschrieben, als die andere Erwartete. Der Urlaub hatte uns geholfen den Stress der letzten Wochen/Monate ab zu bauen.

Links:
offizeille Seite des Saaleradwegs
Zurück zur Startseite
Hosted by www.Geocities.ws

1