geschrieben am 27.9.2003

Der Aufenthalt von Partnerin und mir
in der Neurochirugie April/Mai 2003

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Res�m� des Aufenthaltes

Eins ist klar, nie wieder als lesbsisches Paar ins Klinikum Leipzig. ich habe mich nun fast ein halbes Jahr sp�ter immer noch nicht von diesem Aufenthalt erholt, immer noch kommen erinnerungen und Bilder an die verschiedensten Dinge hoch. Meine Partnerin wurde wie unm�ndig behandelt (2 mal wegen Medikamenten belogen). Ein Alptraum, aber wenn wir in ruhe eine lesbenfrerundliche Klinik gesucht h�tten, w�re sie vielleicht Blind, gel�hmt oder tot. Auf jedenfall mit mehr sch�den als nur nicht mehr Autofahren d�rfen wegen der Augen.

Frau kann schneller zu einer Not-Op kommen als frau denkt. Dies musten wir leider erfahren.
Am Di. den 23.4 2003 hatte meine Partnerin in der Uni Augenklinik Leipzig einen Termin. Zwar wurde dort nicht die Diagnose R.P. best�tigt, daf�r aber eine Staupapille. Die Bedeutung erkl�rte uns niemand. nur erfurhen wir, da� der Oberarzt sehr unruhig wurde und leider sich daf�r entschied, da� MRT nicht selber an zu ordnen, sondern es �ber den Haus-Augenarzt zu machen.
Am Mi. den 24.4.2003 ging meine Partnerin dann zu ihrer Neurologin, sie gleich als Notfall in die Neurochirugie �berwies. Eigentlich wolle meine Partnerin dort alleine rein gehen und mir nur eine Nachricht hinterlassen, da ich in der Gemeinscahftspraxis zur gleichen Zeit bei Fr. Prof. Goldhahn war. Aber ich ging mit ihr und das war gut so. Sie bestand darauf das ich mit zu den Untersuchungen rein kam. der Arzt war dar�ber ver�rgert. aber das war nicht nur die einzige negative Erfahrung in dieser Zeit. Sie war nicht vor Aufregung in der Lage alle Sachverhalte genau zu erza�hlen. Nach einer Beratung des Arztes mit einem Kollegen war das Ergebnis klar, meine Partnerin hat erh�hten Gehinrdruck und mu� zu einer Notop am n�chsten Tag.
Dann gingen wir auf Station und ich holte ihr Sachen aus der WG, w�hrend sie zum MRT ging. Ich war fr�her da und hatte noch was geregelt wegen der Kinder. Ich muste warten. Meine Partnerin tut immer so cool. Gegen 20.30 schickte sie mich weg.
(Beim schrieben merke ich wie sehr es mich stresst, es mu� raus. Ich habe immer noch Bilder - Flashbacks - von dieser Zeit. Mein Herz pocht)
Am n�chten Morgen den 25.4.2003 kam ich wie dann jeden Morgen gegen 9 Uhr auf Station. Die Beuschzeiten erinnern an Erz�hlungen von meinen Gro�eltern, vosinnflutlich.
Meine Partnerin war so cool, wollte eigentlich das ich sie wegschicke und so. Sie erz�hlte mir ganz ruhig und begiff gar nicht, da� es diskriminierend ist, wenn der Arzt erst kommt, wenn ihre Partnerin weg ist. Alles erz�hlte sie, als tangierte es sie nicht. Erst als sie das Fl�gelhemd anzog kamen die Tr�nen. Ausk�nfte �ber die Dauer der OP waren nicht zu bekommen immer nur dubiose verweise. Dann begleitete ich sie bis zur OP-Schleuse. Das war gut so. So eine Erfahrung hatte sie noch nie gemacht in ihrem Leben, da� sich so jemand um sie k�mmert.
Nun erlebte ich eine Zeit die sehr schlimm war, denn niemand sagte was. Eigentlich st�rte ich nur. Meine Mutter war mir eine gro�e St�tze. Sie gab mir den Tipp, einfach mich vor die T�r der Intensivstation (ITS) zu stellen und um einla� zu begrehen. Das war so gegen 15.30. Es waren horror Minuten. Ich muste um den Besuch bei meiner Liebsten k�mpfen mit einer Schwester.
1 Link:Besuchseiten im Uniklinikum Leipzig
Dann H�nde desinfizieren, Kitteln an und dann sah ich sie. Ich war gl�cklich. Sie schlabberte, wie gewohnt los. Die eigentliche OP-Erfahrung stand im Kontrast zu der Pflegeerfahrung. Immerhin blieb ich 1,5h bei meiner Partnerin. Eone Schwester bat mich zu gehen, w�hrend meine Partnerin schlief. Sowas geht nicht und tat ich nicht. Das w�re Horror f�r meine Parternin. Ich forderte sie auf, ruhig zu schlafen, wenn ihr danch war. Das schafte sie. Es war so traumhaft sch�n, sie so ruhig zu sehen.
Wegen "Stressulukus", einer �bersauerung hat mann ihr Psychopharmaka gegeben. Nach Auskunft eines bekannten Intensivpflegers gibt man wegen Stressulkus allerdings eher Anti-S�uremittel.
Im OP hatten die �rzte soagr meinen Teddy verartztet. Das war s��. Einen Profesionellen fand meine Partnerin s��. Als der Anestesist ihr guten SChlaf w�nschte, w�nschte sie ihm gesegnete H�nde.
Meine Parterin hatte, wie auch die Tage danch Angst, da� wir die Pfleger ver�rgern k�nnten. Aber ich blieb trotzdem, bis der Arzt mich (!!!) bat, mich zu verabscheiden. Sie hatte Abends beim Arztgespr�ch mich nicht erw�hnt, weil sie in Gottvertrauen dachte, da� ich es schaffen werde. Dadurch hat sie mir rie�igen Stress beschert. F�r sie w�re es leichter gewsesen. Ich habe an solch anteqierten Umgang mit Angeh�rigen nicht gedacht, da es in Essen und Marburg genau umgekert war. Besuch erw�nscht ... Die Chrugie haben sie gelernt, den Rest vergessen.
Ich war fertig, immerhin konnte ich etwas Essen. Meine Mutter hatte ich sofort von Drausen angerufen und sie lud mich zum Essen ein. An diesem Tag nutzte ich zum ersten mal in meinem Leben die Seelsorge. Meine Partnerin hatte schon soweiso die Tel. von ihr erfahren. Es war sehr hilfreich. Eine Stunde mal ohne r�cksicht nehmen zu m�ssen, ihr alles erz�hlen zu k�nnen. In der WG muste ich noch einige Telphonate f�hren. Leider stand der n�chste Kampf schon bevor!
Auch gab es keine Informationen, wie lange meine Partnerin auf der ITS bleiben w�rde. So muste ich sie am 26.4.2003 morgens erstmal suchen. Wieder gab es einen Kampf um auf die ITS kommen zu d�rfen. Aber es lohnt sich zu k�mpfen. Diesmal diskutierten sogar Schwestern in unserer Anwesentheit �ber meinen Besuch. Heute erfuhren wir, da� wenn das MRT OB. ist, sie dann auf normal darf. So begleitete ich sie zum MRT. Dort hatte sie rie�ige Schemrzen, da es mit der Kan�le probleme gab. Die war sich am entz�nden. Aber das Zeihen wurde stets vergessen (Personalmangel). W�hrend ich Mittagessen war, ging (!) meine Partnerin sogar schon Treppen, da die Klinik beim MRT was vergessen hatte zu untersuchen. Nie in diesem Klinikaufenhalt war es m�glich, da� meine Partnerin sich zur�ck zof und einfach ins Bett legte. ich durfte praktisch nie mit ihr aufs Zimmer. Sie hatte immer Angst vor dem Klinikpersonal. Das uns eh schon das Gef�hl gab zu st�ren. Lesben und diese Neurochirugie passen nicht zusammen. Am Tag der OP beschlossen wir eigentlich uns zu verpartnern, damit der n�chste Klinikaufenthalt einfacher wird. Es hat auch nichts geholfen, da� ich als Angeh�rige angegeben wurde. Abends muste ich nach Dessau und mich, um die Kinder K�mmern.
Sa. 25.9.2003 Heute muste ich erstmal einkaufen. Danach hatte ich noch ein erleichterndes Gespr�ch mit unserer netten Pfarrerin Fr. Preckel. Da ich nicht "2h" vor Abfahrt des Zuges kam, hatte Mirjam Panik den Zug zu ihrem Vater zu bekommen. Auch wenn er besser nicht auf der Welt w�re, ist es p�dagogisch gut das sie ihn besucht und gerade zu dieser Zeit erleichterte es meine Aufgaben.
Am gestrigen Tag waren leider auch die Eltern meiner Partnerin da. Ihre Mutter �rgerte sich dar�ber, dass wir auf eigenen F��en stehen und sie eigentlich �berfl�ssig ist. Die Sachen die sie mitbrachte, waren unvollst�ndig und w�ren nicht ausreichend gewesen. Zum Gl�ck hatten wir ja ein Depot in Leipzig auch mit W�sche von meiner Partnerin und heute brachte ich einiges nach Leipzig in die Gott verdammte Klinik. Eigentlich ist meine Partnerin eine solche F�rsorge nicht gew�hnt. Nachdem die Tochter unterwegs war, fuhr ich dann auch nach Leipzig in die Klinik. Der Sohn kommt gut alleine Klar.
Es kam auch immer wieder vor das sie, wenn wir drau�en waren verzweifelte und ich sie Tr�stet. Die Klinik war ein Horrortrip und wir hatten unsere Refugien nur aus�erhalb der Station. Wir mehrten, dass wir nicht erw�nscht waren, bzw. ein Problem. Das ist ein enormer Druck.
Jeden Abend hatte meine Partnerin stress damit, dass andere wegen meiner Anwesendheit Sauer werden k�nnten. Auch meinte sie, dass sie mich dauernd unterhalten m�ssen. Das ich mich in den TV-Raum setze und sie sich in ihr Bett legte f�r eine Zeit, dass ging nicht. Neben ihr Bett durfte ich ja nicht � Allerdings merkte ich erst, wenn ich alleine war, wie fertig ich war. Aber ich wusste aus eigener Erfahrung in Essen, dass Besuch ganz wichtig ist. Frau ist so einsam in einem Krankenhaus.

Urlaub von der Neurolige

Tandemtour zum Kaffeebaum
Meine Partnerin und ich vorm Kaffeebaum

Am So. den 27.4.2003 hatte meine Partnerin Lust mit dem Tandem in die Stadt zu Fahren. Das Krankenhaus bot so wenig Reize. Es war sch�n mit ihr Tandem zu fahren. Gefragt hatten wir eh nicht. So gingen wir ins �lteste Kaffee mit Kaffemuseum in Leipzig, den Kaffeebaum. Dort gab es ein Eis und einen Tee. Es war sch�n, aber Teuer. Nat�rlich war es anstrengend f�r meine Partnerin. Aber erstaunlich f�r den 3. Postoperativen Tag.
Irgendwie erschien mir die ganze Dauer des Aufenthaltes Sinnlos. Niemand macht was mit meiner Partnerin, niemand erkl�rt ihr warum und wieso und sie kann nicht aus psych. Gr�nden Fragen. Angst zu sagen, ich gehe hatte sie auch. So verabredeten wir, dass sie auf eigene Verantwortung am 30.4.2003 sich auf eigene Verantwortung entlassen w�rde. Leider schaffte sie es nicht. Das war bl�d, aber nicht zu �ndern.
Meine Partnerin realisierte an diesem Tag, oder erst am n�chsten, dass sie Psychofarmaka bekommt, die Sto�weise ihre Wirkstoffe aussch�tten. Das war wohl der Grund, warum meine Partnerin alles so locker so. Nun nahm sie nur noch eine Halbe um in der Irrenanstalt ruhig schlafen zu k�nnen Abends. Die Begr�ndung des Personal war, dass sie Magenprobleme h�tte, von diesen wei� ich nichts. Eigentlich ist ihr Magendarmtrakt gesund. Also wird man in der Neurochirugie nicht nur auf der IST, sondern �berall nicht f�r voll genommen.

Der Alptraum geht weiter

Einen Tag vor ihrem Geburtstag sollte ich ihr, was bei ihrer �rztin erledigen. Zu einem Sp�teren Zeitpunkt r�gte diese �rztin mich daf�r, dass ich mich um meine Partnerin so bem�hte, verw�hnte. Dazu kam noch, dass die �rztin sich w�nschte, dass wir uns trennen. Das l�ste in mir eine Krise aus. Am Folgenden Mi. nach der Entlassung, sollten wir vorbeikommen. Dieser Besuch l�ste in mir Krisen aus, weil die �rztin mir unterjubelte ich sei das Problem f�r unsere Tochter/Kinder. Das ist sehr verletztend. Fr. Profesor Goldhahn meinte dazu nur, ihre Tochter sei noch Jung.
Abends kaufte ich ihr einen kleinen Kuchen mit Kerzen f�r ihre Geburstag. Danach bombadierte ich den Bi-Lesbsich-Schwulen-Stammtisch im Stura mit der sChei�e von der Neurochirugie . Lange hielt ich es nicht aus.
Am n�chsten Tag hatte meine Partnerin ihren Geburstag. Sie bekam gescheite Turnschuhe von Brooks, nat�rlich Damenjoggingschuhe (Frauen haben eine andere Anatomie �) und den Kuchen. Sie freute sich sehr. Leider war es ihr nicht m�glich ihre Eltern aus zu laden. Die brachten zwar unsere Tochter mit, aber. Wir waren froh als die weg waren. Es macht halt keinen Spa� mit einem Sexualt�ter an einem Tisch zu sitzen. Eigentlich hatten wir ja vor an diesem Tag auf den Brocken zu fahren!
Abend holten wir den zust�ndigen Arzt, man mu� hier erstmal herrausfinden wer das ist. So erfuhren wir das eigentlich turnusm��ig ijr Verband h�tte alle 3 Tage gewechselt werden m�ssen. So entfernte er ihn einfach. �ber einen Entlassungstermin wollte er nichts sagen. Sie war unsicher, was aber kein Wunder ist, jetzt sah man die F�den und sie wollte wissen, wie es aussieht. Leider haben die sich nicht so eine M�he gemacht, wie Fr. Krege. Eigentlich hatten wir an diesem Tag den Broken besuchen wollen.
Am 30.4.2003 bekam ich morgens von ihr einen Anruf, dass sie in die Augenklinik geht. Dort stellte man fest, dass ihr Gesichtsfeld deutlich besser sei, die Staupapille nicht. Leider h�lt man hier auch Patientinnenaufkl�rung nicht f�r wichtig. �ber Prognose � erfuhren wir nichts. Meine Partnerin war sehr geschaft von den Untersuchungen, so besuchte ich noch das AT-Seminar. Danach hatte sie sich dann Ausgeruht.
Meine Partnerin meinte, dass sie mehr Zeit f�r sich brauchte. So was wunderte mich. Das verstand ich nicht. Was sollte das. So sollte ich am ersten Mai gegen 2 uhr oder so kommen.
Am 1. Mai �berlegte ich mir, ob ich nicht mal mir was g�nne. So fuhr ich zur Sauna am Kleistpark. Das tat gut. Der Schwanztr�ger weniger. Aber an diesem Tag gab es keine Frauensaune. Sp�ter erfuhr ich von Birgit, dass sie mich angerufen hatte, weil ich doch kommen sollte. Es ist ja OK, wenn sie im Krankenhaus ist, dass ich mich total nach ihr richte. Sie meinte, dass dieser Wunsch dumm ist. F�denziehen war auch ein Thema, eigentlich sollte es an diesem Tag passieren. Aber es war nicht so. Sie hatte viel Angst davor, weil es bei ihren Kaiserschnitten so schlimm war. Ich bekam F�den mit Pinzette und Zkapell gezogen und da immer kontrolliert wurde, wie die Naht aussieht, gabs da �berhaupt keine Probleme. Auch wird das in Essen von einem Arzt gemacht �
Nachmittags machten wir eine Tandemtour Richtung Tierpark. Sonne/W�rme machte ihr Probleme. So richtete ich mich nach ihr. Das Essen war nicht mein Traum, aber was ich bereitete schmeckte ihr sehr. Es war aber doch recht anstrengend f�r sie. Letztes Jahr am ersten Mai war ja Gospelchorprobe, wo ich den ersten Tierischen Absturz hatte im Chor, obwohl ich oder weil ich nicht mitsang. Das war sehr schei�e. An diesem Tag k�mmerte sich Brigit allerdings sehr um mich, was bei solchen Anl�ssen in der Zukunft nicht immer so war (Leider)!
Am zweiten Mai wurde sie endlich entlassen, immerhin hatte sie es geschaft den Oberarzt zu fragen. So ging ich morgens an die Uni, eher pysiologisch. Allerdings wuste ich ja, dass ihr in dieser Zeit die F�den gezogen w�rden. Und wie ich vermutet hatte, machte es die Schwester nicht mit Skapel sondern schere, F�den waren schon eingewachsen und es tat weh und blutete. Die haben oben kein Skapel auf Station.
Im Zug war meine Partnerin sehr kirre und unausstehlich. Die visuellen Eindr�cke machten ihr zu schaffen, dieses gab sich aber bald.

Folgen:


Obwohl ich nicht Patientin in dieser Klinik war, hat das ganze bei mir sehr gro�e Folgen hinterlassen. Immer noch bekomme ich, obwohl es ein halbes Jahr her ist Flashbacks. Vermeide es an der Neurochirugie, obwohl sie umgezogen ist, vorbei zu fahren. Dann kommen immer Bilder/Erinnerungen an diese Schlimme Zeit.
Weil diese Zeit so schlimm war, wollten wir uns verpartnern. Damit es beim n�chsten Krankenhausaufenthalt einfacher wird. Heiraten kam f�r meine Partnerin nicht in Frage, weil sie schon mal verheiratet war. Da h�tte ich auch nichts anderes tun k�nnen, so habe ich kurz nach dem Krankenhausaufenthalt die Personenstands�nderung nach Paragraph 8 TSG beantragt. Es war f�r mich trgbar, auf die Rechte der Ehe zu verzichten, weil die mindestanforderungen mit der Verpartnerung gegeben waren.

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