Archiv älterer Meldungen aus dem Neozoenprogramm


Auf Wunsch einiger User haben wir auf dieser Seite einige Meldungen archiviert, die zuvor auf der Seite "Aktuelles aus dem Programm" zu finden waren.



Freude ist angesagt :-))

100000. Wiederfund eingetroffen

Am 21.03.06 erhielten wir unseren 100.000 Wiederfund im Neozoenberingungsprogramm. Es war eine Ringablesung einer Kanadagans aus Gelsenkirchen. Ableser war Klaus Vanscheidt. Einzelheiten dazu gibt's im "Wiederfund des Monats".

Auf der folgenden Karte sind alle bisherigen Beringungsorte (rot) und Wiederfundorte (grün) markiert.



Die Gans mit den meisten Rückmeldungen ist momentan die Kanadagans S17 mit 375 Wiederfunden. Sie wurde 1998 nicht flügge im Münchener Westpark beringt und ist bisher nie weiter als 9 km vom Beringungsort entfernt gesehen worden. Im Mai 2005 hat diese Gans ihren Farbring verloren und wird daher zur Zeit deutlich seltener gemeldet.



Rheinische Schneegänse im Süden

In diesem Winter waren die Schneegänse der rheinländischen Brutpopulation wieder für eine Überraschung gut. In den Vorjahren verließ diese Gruppe nie die Region. In diesem Januar erreichten uns verschiedene Meldungen beringter Schneegänse aus der Schweiz und aus Norditalien. An unterschiedlichen Orten wurden insgesamt 37 verschiedene Ringe abgelesen. Nur nördlich von Venedig wurde dabei eine größere Gruppe beobachtet. Dort waren 39 Schneegänse mehrere Tage anwesend. Seit Ende Januar ist diese Gruppe dort verschwunden. Zu ihrem Verbleib haben wir keine Informationen. Dagegen halten sich einige Einzelgänse nachwievor in der Schweiz auf.

Vorjährige Schneegans VT3 in montaner Umgebung am Walensee (St. Gallen/CH)
Foto: Roland Meier (2006)

Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Schneegänse an ihr Heimatgewässer zurückkommen.





Wer kennt diesen Ringtyp?
Immer noch kein Hinweis


Am 03.10.04 konnten wir eine Graugans mit einem Züchterring (s. Foto) fangen. Der Typ und die Herkunft dieses Ringes sind uns unbekannt. Da wir gerne wissen würden , woher diese Gans stammt, bitten wir diejenigen, die etwas über die Herkunft des Ringes sagen können, sich bei uns zu melden. Vielen Dank!!!



Nilgansberingungen sollen intensiviert werden
Die Nilgans ist das Neozoon unter den Vögel, das in Mitteleuropa das stärkste Ausbreitungsverhalten zeigt. Wie genau diese Arealdynamik abläuft, ist noch unbekannt. Die Art bietet sich aber an, diesen Ausbreitungsprozess "live" zu verfolgen. Unsere bisherigen Daten lassen schon interessante Unterschiede zwischen Jung- und Altvögeln in Bezug auf das Wanderungsverhalten erkennen. Die Beringungen der Nilgans sollen Teil eines größeren Nilgansprojekts sein. Wir bitten alle Interessierten in Zukunft verstärkt auf beringte Nilgänse zu achten.


Foto: Robert Gerigk (2004)



Juli 2005
Mauserfangaktionen 2005
Auch die diesjährige Mauserzeit der Gänse haben wir wieder genutzt, um einige weitere Neozoen im Rahmen unseres Programms zu markieren.

Dabei waren wir am 2.7. im Raum Berlin unterwegs. Wie in den Vorjahren auch suchten wir nacheinander die uns bekannten Standorte der Kanadagänse in Berlin und Hennigsdorf auf. Dabei konnten wir insgesamt 14 adulte und 30 junge Gänse beringen. Erstmals seit drei Jahren gelangen uns auch wieder Fänge auf Brandenburger Gebiet. Der Beringungstag dient auch immer dazu den Bestand zu ermitteln und Ringe abzulesen. So konnten wir 51 Ringe zuvor beringter Kanadagänse ablesen. Insgesamt fanden wir an diesem Tag 152 Kanadagänse (incl. 40 juv.) in Berlin/Hennigsdorf. Dies dürften ca. 60% des Bestandes sein. Erstmals brüteten die Kanadagänse in diesem Jahr im Tiergarten und am Ziegeleisee erfolgreich. Für die Mithilfe bei der Beringung bedanken wir uns bei: Anna Hellbig, Blanca Homma, Andrè Kabus, Alessandro Kormannshaus und Winfried Otto

Außerdem waren wir an einem verlängerten Wochenende in Nordrhein-Westfalen zum Beringen. Es wurde ein sehr erfolgreiches Wochenende. Ein Highlight war dabei die Beringung der Flamingos im Zwillbrocker Venn. Dort konnten mit einem großen Helferaufgebot und unter guter Organistion von Dietmar Ikemeier und Joop de Vries alle neun in diesem Jahr geschlüpften Flamingos der "nördlichsten Flamingokolonie der Welt" gefangen und markiert werden.

Weiterhin fuhren wir einige weitere Orte an, um dort Gänse zu beringen. Bevorzugt wählten wir Gewässer aus, an denen bisher kaum beringte Gänse waren bzw. wo noch Unklarheiten in Bezug auf das Wanderungsverhalten bestanden. Insgesamt beringten wir an 12 verschiedenen Orten 233 Gänse. Davon waren 188 Kanada-, 25 Schnee-, 10 Nil-, 5 Grau-, 1 Nonnen-, 1 Höckergans sowie 3 Gänsehybriden. Meist waren es Junggänse, die besonders in Bezug auf ihr Ansiedlungsverhalten spannend sind. Zusätzlich wurden natürlich auch etliche beringte Gänse abgelesen. Von einigen Gänse wurden virologische Proben entnommen.

Beringer im Einsatz

Foto: D. Beckmann (2005)

Neben den gelungenen Zaunfängen während dieser Tour, wird uns sicher auch das viele Wasser in Erinnerung bleiben, dass zeitweise von oben kam und zeitweise von unten. Für die tatkräftige Mithilfe bei den Beringungen bedanken wir uns bei: Julia Bayer, Dietmar Beckman, Andreas Buchheim, Martin Gottschling, Adrian Homma, Walter Kaimann, Alfons Pennekamp, Wilhelm Stöcker, Michael Tomec und Thorsten Zegula, sowie allen weiteren bekannten und unbekannten Helfern (freundliche Spaziergänger).

Auch von Andrea Klein (Biologische Station Rieselfeldern Münster) und Sönke Martens wurden weitere Kanadagänse in diesem Sommer beringt. Es gibt also wieder viel zum Finden und Ablesen :-)



Juni 2005
Ungewöhnlicher Flug eines Trupps Münsteraner Kanadagänse
Manchmal erhalten wir Wiederfunde, die in kein Schema passen. So wurde am 5.6.05 ein Trupp mit 55 Kanadagänsen außerdeichs im niederländischen Wattenmeer in der Nähe von Den Helder (Noord-Holland) beobachtet. Einige der Gänse trugen Farbringe und konnten abgelesen werden. Sie wurden alle in den Rieselfeldern Münster von der dortigen Biologischen Station beringt. Dass es sich um keine Mauserwanderung handelte, zeigt die Tatsache, dass bereits am 11.06.05 einige dieser Kanadagänse wieder in Münster abgelesen werden konnten.



Mai 2005
Erstmals zwei Zwergschneegänse beringt
Als eine weitere beringte Art im Rahmen dieses Programms kam die Zwergschneegans Anser rossii dazu. Im April bzw. Mai wurde ein Paar dieser Art im Stadtgebiet München beringt. Recherchen ergaben, dass beide Zwergschneegänse gemeinsam mit weiteren Artgenossen Anfang Januar 2005 einem Züchter bei Augsburg entflogen waren. Die jetzige Markierung mit Farbringen wird zeigen, ob diese Gänse zu dem Züchter zurückkehren oder welchen Weg sie nehmen werden. Aktuell (Anfang Juni) halten sie sich noch gemeinsam an verschiedenen Gewässern im Stadtgebiet München auf.


Foto: webspecht (2005)






Apr. 2004
Erster Nachwuchs ist da
Neben der Nilgans, die ganzjährig brüten kann, machen die Trauerschwäne traditionell den Anfang mit dem Schlupftermin der Jungvögel. Die erste diesjährige Meldung erreichte uns vom Ümminger See in Bochum. Mindestens seit dem 16.03. führte dort ein Paar drei Juv. Die beiden Altvögel wurden von uns am selben Gewässer 2001 nicht flügge beringt. Sie waren aber nicht immer nur dort. Mehrfach wurden sie gemeinsam in den Niederlanden abgelesen.

Auch aus Aachen erhielten wir fast fast zeitgleich eine Meldung über junge Trauerschwäne. Die häufig in der Literatur beschriebenen Winterbruten bei dieser Art finden bei den bei uns freilebenden Trauerschwänen eher selten statt.

Junge Trauerschwäne in Bochum

Foto: Hendrik Weindorf (3/2005)
s. auch Vögel in Bochum

Die erste Meldung über junge Graugänse erreichte uns dieses Jahr am 16.04. aus Bergisch-Gladbach. Jetzt warten wir auf die ersten Kanadagansgössel.



Feb. 2004
In Hessen beringte Kurzschnabelgans in Frankreich geschossen
Winterzeit ist immer auch die Zeit der Gänsejagd. So erhalten wir dann regelmäßig Meldungen, dass einige der von uns beringten Gänse geschossen wurden. Leider haben nicht alle Jäger ausreichende Artenkenntnis. Dies hält sie aber nicht vom Schiessen ab.

So erhielten wir jetzt eine Meldung, dass in Nordfrankreich (Ribemont/Aisne) am ersten Weihnachtstag eine beringte "Saatgans" abgeschossen wurde. Diese "Saatgans" ließ sich aber an Hand des Ringes eindeutig als Kurzschnabelgans identifizieren. Wir hatten sie im Juni 2002 in Südhessen nicht flügge beringt. Dort existiert eine freifliegende Gruppe von dieser in Deutschland seltenen Art. Über den Aktionsradius dieser Gruppe war bisher nichts bekannt.



Die Karte zeigt den Beringungsort (rot) und den Wiederfundort (grün) der geschossenen Kurzschnabelgans. Die Entfernung zwischen den Orten beträgt 377km.


Jan. 2004
Wieder zwei Streifengänse im Englischen Garten in München geschossen
Am 7. Januar wurden bei einer Gesellschaftsjagd am Kleinhesseloher See im Englischen Garten in München zwei beringte Streifengänse geschossen. Da für Streifengänse nach Jagdzeitverordnung keine Jagdzeit festgesetzt ist, sind sie nach �22 des Bundesjagdgesetzes während des ganzen Jahres von der Jagd zu verschonen. Werden trotzdem Streifengänse geschossen, so ist dies selbst bei Fahrlässigkeit eine Straftat und kein Kavaliersdelikt. Da es sich beim Abschuß der Streifengänse um Wiederholungstaten handelt (und wir den Zuständigen auch bereits in den letzten Jahren über die Rechtslage informiert hatten), wurde diesmal Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft gestellt. Die Jagd wurde von der Verwaltung des Englischen Gartens angesetzt. Die Begründungen für diese Jagden in dem befriedeten Bezirk, in dem eigentlich die Jagd ruhen soll, erschienen (vorsichtig formuliert) wenig fundiert.

Streifengans in München

Foto: Robert Gerigk (2005)

Jan. 2004
Vierergruppe der Schneegänse aus dem Rheinland jetzt in Belgien
Nachdem die vier beringten Schneegänse zuletzt an der Maas auf der niederländischen Seite gesehen worden sind (Wiederfund des Monat Dezember 2004), erreichte uns jetzt die erste Meldung dieser auffälligen Gruppe aus Belgien. Zwar hatte sie nur die Flussseite gewechselt aber immerhin damit auch das Land. Sie halten sich nach wie vor unter nordischen Gänsen (Saat- und Bleßgänsen) auf.

Beringte Schneegänse unter nordischen Gänsen
Foto: Robert Hendrick (2005)



Dez. 2004
Dr. Susanne Homma zur Vorsitzenden von ProRing e.V. gewählt
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung von ProRing e.V. am 28.11.04 in Potsdam wurde Susanne Homma zur 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Der 2002 gegründete Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Vogelberingung in Deutschland zu fördern. Dies geschieht u.a. durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Unterstützung und Interessenvertretung der Beringer und auch der Förderung von Auswertungen der vorliegenden Beringungs- und Wiederfunddaten. Diese Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit den Beringungszentralen. Zur Zeit hat ProRing e.V. etwa 170 Mitglieder.


Dez. 2004
Graugans aus Ludwigshafen in Neuss
Im Sommer 2003 haben wir bei einem Gänsezüchter in Ludwigshafen fünf nichtflügge Graugänse beringt. Da Wasservögel nicht mehr kupiert werden dürfen, besteht für solche Gänse immer die Möglichkleit des Entfliegens. Uns interessiert dabei besonders, ob und wie sich solche in Gefangenschaft geschlüpfte Gänse in wildlebende Gruppen integrieren. Eine dieser beringten Graugänse verschlug es bis ins Rheinland. Dort mauserte sie im Sommer und schloß sie sich einem gemischten Gänsetrupp an. Derzeit ist sie immer noch dort. Die 224 km Entfernung zwischen Beringungs- und Wiederfundort ist eine der größten von Graugänsen in unserem Programm.



Sep. 2004
In Rostock beringter Jungschwan in Lettland
Auch wenn Höckerschwäne deutschlandweit gesehen keine Neozoen sind, gehen die meisten unserer Höckerschwäne auf ausgesetzte Tiere zurück. Deshalb haben wir einige im Rahmen dieses Programms beringt.

Jetzt erreichte uns eine interessante Rückmeldung aus Lettland. Im Mai 2004 wurde in Riga (819 km) einer unserer beringten Schwäne gefangen und zusätzlich mit einem lettischen Vogelring gekennzeichnet. Der Schwan wurde 2000 nicht flügge in Rostock-Warnemünde beringt. Er ist also hier geschlüpft. Daher ist sein Flug besonders ungewöhnlich.



Aug 2004
Es wird wieder auf Gänse geschossen
Für Graugänse ist der August kein erfreulicher Monat. Denn jetzt darf diese Art, wenn keine anderen Bestimmungen dagegen sprechen, von Jägern erlegt werden. Bereits am ersten Tag dieser Jagdzeit wurde dann auch eine von uns beringte Gans geschossen. Sie wird somit in Zukunft keine Daten mehr liefern.

Andere Gänsearten sind im August geschont. Wie aber die Vorjahre zeigten, nehmen es einige Jäger mit der Artansprache nicht so genau. Immer wieder werden illegalerweise auch andere Arten geschossen. Erschreckend ist, dass manche Waidleute selbst ihre tote Beute nicht der richtigen Art zuordnen können und dann z.B. eine geschossene Kanadagans als Graugans melden :-(



Jul. 2004
Mauserfangaktion in Berlin
Am 26.06.04 waren wir in Berlin, um dort mausernde Kanadagänse und deren Junge zu fangen und zu beringen. Wie zu erwarten, waren alle erwachsenen Gänse auf Grund der Schwingenmauser flugunfähig und die jungen Gänse noch nicht flügge. So bestand die Möglichkeit mit dem Zaun zu fangen.

In Berlin besiedeln die Kanadagänse fast ausschließlich die Oberhavel incl. dem Tegeler See. Die Kanadagänse in Berlin sind auch zur Mauserzeit meist nur in kleineren Trupps (bis zu 30 Gänsen) unterwegs. Auf Grund der vielen öffentlich nicht zugänglichen Uferpartien ist es dort relativ schwierig die Gänse zu finden. Das heißt, man muss die Gänse häufig lange suchen und alle findet man sowieso nie. Es gibt aber auch einige Bereiche, in denen fast immer Gänse anzutreffen sind.

Am diesjährigen Fangtag, der immer auch ein "Ringablesetag" ist, konnten wir in Berlin insgesamt 140 Kanadagänse aufspüren. Dies dürfte etwa zwei Drittel der Population entsprechen. Dabei waren auch sechs erfolgreiche Brutpaare mit insgesamt 16 Gösseln. Natürlich konnten wir nicht bei allen beobachteten Gänsen erkennen, ob sie beringt waren. Immerhin konnten wir 54 in den Vorjahren beringte Gänse wiederfinden. Sehr erfreut waren wir darüber, dass auch unsere beiden ersten Farbberingungen A01 und A02 (beringt März 1998) dabei waren. Wie zu erwarten stammten alle Wiederfunde aus der Berlin/Brandenburger-Kanadagansgruppe.


An mehreren Stellen fingen wir 13 unberingte erwachsene Kanadagänse und erfreulicherweise 12 der 14 Gössel. Somit konnten wir 27 Gänse beringen. Dies ist ein gutes Ergebnis für Berliner Verhältnisse. Außerdem fingen wir noch zehn schon beringte Kanadagänse. Von diesen wurden ebenso wie von den zuvor unberingten Gänsen Proben für virologische Untersuchungen genommen. Diese werden wie im Vorjahr durch die BFAV auf der Insel Riems durchgeführt. Mehr zu diesen Untersuchungen unter diesem Link.

Auf Brandenburger Gebiet konnten wir in diesem Jahr am Fangtag leider keine Kanadagänse finden. Für die Unterstützung beim Fangen bedanken wir uns bei Anna Hellbig, Andreas Belz und Adrian Homma.



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