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7. November 2001 © email: Krahmer

Pressemitteilung Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V., 07.11.2001
Forschung ist Not
Von: Dr. Frank Stäudner 


Hans-Olaf Henkel fordert 40 Milliarden Mark für die Wissenschaft
Erste Grundsatzrede des Präsidenten - Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft in Bochum Bochum.

Die deutsche Wissenschaft braucht mehr Geld, mehr Freiheit und mehr Wettbewerb. "Forschung ist Not", warnt Hans-Olaf Henkel. Den Titel seiner ersten forschungspolitischen Grundsatzrede als Präsident der Leibniz-Gemeinschaft entlehnt Henkel bei Gorch Fock ("Seefahrt ist Not!"). Am 8. und 9. November 2001 feiert die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz ihre Jahrestagung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum, einem der 78 Mitgliedsinstitute. Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung sei Deutschland seit 1989 im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern USA und Japan entscheidend zurückgefallen. Um wieder den Anschluss an die Spitze zu schaffen, müssten Staat und Wirtschaft ihre Ausgaben um 40 Milliarden Mark jährlich steigern, rechnet Henkel vor. "Damit liegt die Herausforderung auf dem Tisch, und wir sollten sie dort so lange liegen lassen, bis sie bewältigt ist." Henkel fordert die Forscher auf, die Öffentlichkeit zu mobilisieren, um der Wissenschaft gegenüber der Politik den richtigen Stellenwert zu verschaffen. Henkel betont aber auch die Bedeutung staatlicher Forschungspolitik: "Unser Wirtschaftssystem kann auf staatliche Forschungsförderung nicht verzichten. Denn strategische Planungen über wenige Jahre hinaus gibt es in der Wirtschaft nicht." Gleichzeitig fordert Henkel mehr Freiheit und Eigenverantwortung für staatlich geförderte Forschungseinrichtungen wie die Leibniz-Institute ein und kritisiert die Bundesregierung: In deren forschungsstrategischen Großinitiativen zur Neuordnung der Forschungslandschaft zeige sich das überholte ordnungspolitische Denken der 70er Jahre. Mut und Kreativität könnten, so Henkel, nur in Freiheit gedeihen. Zur Freiheit in der Forschung aber gehöre untrennbar der Wettbewerb. Henkel sieht in der Evaluation, einer regelmäßigen externen Qualitätsbewertung der Leibniz-Institute durch unabhängige Fachgutachter, das zentrale Wettbewerbsinstrument in der Forschung. Zum ersten Mal nach 1945 und zum zweiten Mal überhaupt ist in Deutschland ein Industriemanager Präsident einer Wissenschaftsorganisation. Seit dem 1. Juli 2001 vertritt der ehemalige BDI-Präsident und IBM-Spitzenmanager Hans-Olaf Henkel die Interessen einer der vier großen deutschen Forschungsorganisationen. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 78 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute beschäftigen rund 12.000 Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 1,6 Milliarden Mark. Sie arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär, sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.
Näheres unter:
http://www.wgl.de
Mehr Informationen zur Jahrestagung im Internet unter www.wgl.de/termine/

 

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