Der Inhalt honoriert,
was der Titel verspricht
"Der Sachsenspiegel"
The
Contents Reflects what the Title Promises
The
bimonthly "Sachsenspiegel"
Ein Kommentar zu den folgenden
Stichproben aus dem Zeitschrift, die sich als "Zeitschrift fuer Kulturpolitik"
titelte und 1934, dann 1938-1940 in Kronstadt erschien, eruebrigt sich.
Ebenso verhaelt es sich mit dem Namen des Herausgebers und verantwortlichen
Schriftleiters Viktor H. Moeckesch, der wegen der Nichtbefolgung des Rundschreibens
924/1936 des Landeskonsistoriums der evang. Landeskirche in Rumaenien,
das seinen Angestellten die parteipolitische Betaetigung verbot, seine
Stellung als Pfarrer von Tartlau im Burzenland einbuesste. Zum Mitarbeiterkreis
der Zeitschrift zaehlten u.a.: Walter May, der spaetere Leiter des Presse-
und Propagandamtes der Volksgruppe (1940-1944); der ebenfalls wegen parteipolitischer
Umtriebe entalssene Pfarrer von Grosschenk, Arnold Roth; Rudolf Schuller,
der spaetere Kreisleiter des Kreises Hermannstadt (1940-1944), Emo Connert,
der spaetere Hauptabteilungsleiter II im Landesbauernamt und Gebietsbauernfuehrer
der Volksgruppe; der Kronstaedter Maler Eduard Morres; Winfried Schenker,
ein aktives Mitglied der radikalen Jugendbewegung und des Bundes Deutscher
Akademiker Rumaeniens; Misch Orend, Leiter des Forschungsinstituts der
Volksgruppe; Herwart Scheiner, radikaler Journalist.. Alle waren Mitglieder
der 1935 durch Abspaltung von der "Erneuerungsbewegung" des Fritz Fabritius
zustandegekommenen radikalnazistischen DVR (Deutsche Volkspartei Rumaeniens).
Buecherschau
Ein in der Geschichte
des Buchhandels einzigartiges Ereignis wurde dieser Tage verzeichnet: Das
Buch der Deutschen, Adolf Hitlers
"Mein Kampf"
hat die 4-Millionen-Grenze
ueberschritten. [...] Wir muessen an dieser Stelle unserer Verwunderung
darueber Ausdruck geben, dass sich in der rumaenischen Geisteswelt bisher
kein Uebersetzer und kein Verleger gefunden hat, der dieses in alle Kultursprachen
uebersetzte Buch der rumaenischen Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht haette.
(. Jg.2, Folge
2, August 1938, S.33f.)
Die
Stimme des Blutes siegt
Die Weltgeschichte
kennt - wie die englische Zeitung "Times" feststellt - keinen Fall, dass
Landesgrenzen anders als durch einen Krieg gezogen wurden. Adolf Hitler
gibt heute, ohne die ganze Welt in ein blutiges Gemetzel zu ziehen, der
Landkarte Europas ein neues Gesicht. Damit wird die einmalige Groesse seines
Genies erneut offenbart. Fest steht: die Sudetendeutschen kehren heim!
Damit ist nach
dem Anschluss Oesterreichs zum zweiten Mal in diesem grossen Jahr deutscher
Geschichte offenbar geworden, dass die Stimme des Blutes gewaltiger
ist als alle internationalen Maechte. [...] Diese kurz skizzierten
Tage sind fuer Europa die bedeutendsten seit Ende des Weltkrieges. Sie
werden trotz allem - das ist die Hoffnung Europas - mit dem Sieg der Friedenspolitik
Adolf Hitlers enden.
(Jg.2, Folge 3,
September 1938, S.27f.)
Es gibt kein "saechsisches
Volk"
Herr Alfred Pomarius hat bei einer Vorsprache,
die kuerzlich stattfand, gesagt, dass er die Ehre habe, eine "Abordnung
des saechsischen Volkes" vorzufuehren. Es ist unverstaendlich, warum hier
wieder einmal der Begriff des "saechsischen Volkes" hervorgeholt wird.
Jemand, der so teifschuerfende Aufsaetze zu schreiben versteht, muesste
begreifen, dass uns nichts daran gelegen sein kann, heute noch immer von
einem "saechsischen Volk" zu reden. [...] Wohlgemerkt also, die Siebenbuerger
Sachsen und die Schwaben in allen anderen Gauen Rumaeniens bilden zusammen
das Deutschtum Rumaeniens, wie wir vielleicht noch besser sagen, die deutsche
Volkagruppe in Rumaenien, zu der noch die Zipser Sachsen und Boehmerwaelder
Deutschen aus der Bukowina und die aus Norddeutschland stammenden und im
Volksmund "Kaschuben" genannten deutschen Kolonisten in Bessarabien gehoeren.
[...]
(Jg.2, Folge 3, September 1938, S.29).
Die Zeitschriftenschau
bespricht das Augustheft der "Nationalsozialistischen
Monatshefte", "Der Deutsche im Osten" (Danzig), "Contra Komintern",
"Wille und Macht" (Berlin), "Weltkampf" (Berlin). [Die letztere
Publikation bespricht Rassenfragen].
(Jg.2, Folge 3, September 1938, S.31)
Das letztmoegliche "Wissen" einer Rasse
liegt schon in ihrem ersten religioesen Mythus eingeschlossen. Und die
Anerkennung dieser Tatsache ist die letzte eigentliche Weisheit des Menschen.
Alfred Rosenberg
(Jg.2, Folge 4/5, September/Oktober
1938, S.30)
Albertine Hoenig:
Deutsche Frauenarbeit
in Rumaenien
Die Aufgabe einer Frau
"Es gibt nur ein heiliges Menschenrecht
und dieses Recht ist zugleich die heiligste Verpflichtung, naemlich dafuer
zu sorgen, dass das Blut rein erhalten bleibt.
Moege auch in die Arbeit unserer Frauen
der Leitgedanke der alten germanischen Edelingsgeschlechter dringen, der
da heisst: "Volk, Sippe - Du". Stamm eines Daseins ist das Volk, die Sippe
ist der Zweig an einem Stamm und das "Du" ist das Blatt, welches in einer
Generation kommt und vergeht.
Wer vom Glauben spricht und den Einsatz
verweigert, redet leeres Geschwaetz."
Drei Worte des groessten Deutschen geben
die Ausrichtung fuer unsere Frauenarbeit: [...]
(2.Jg., Folge 6, Oktober 1938, S.23).
Die Kluft
Die Universitaet Oxford hat den evang.
Theologen und erklaerten Widersacher des nationalsozialistischen Deutschlands,
Karl Barth, durch die Verleihung ihres Ehrendoktorates ausgezeichnet.
Wir vermerken dies bloss aus dem Grunde, weil fuer uns "Oxford" ein Begriff
ist.
(2.Jg., Folge 6, Oktober 1938, S.30).
Es ist noch gar nicht lange her, dass
die beruehmte und in ihrer einzigartigen Schoenheit unerreichte Kirche
Russlands, die Kathedrale von Nishninowgorod, auf Befehl der Moskauer Zentralregierung
in die Luft gesprengt und dem Erdboden gleich gemacht worden ist. Demgegenueber
werden in Deutschland die Kirchen, die von den Konfessionen baulich nicht
instand gehalten werden koennen oder aus irgendeinem Grunde leer stehen,
in nationalsozialistische Feierstaetten umgewandelt. So weht von der Quedlinburger
Schlosskirche die Fahne der SS, ebenso ist eine Kirche in Torgau und die
alte Franziskanerkirche in Glogau, die seit 1810 nicht mehr zu Gottesdiensten
verwendet worden ist, vom Regierungspraesidenten der betreffenden Stadt
zur Einrichtung nationalsozialistischer Feierstaetten uebereignet worden.
*
In eiem Fall hat sich allerdings auch in
Deutschland die Schliessung einer Kultstaette ereignet, u.zw. in Nuernberg
(Natuerlich!!). Allein hier handelte es sich um einen juedischen Tempel,
der in dieser alten deutschen Stadt nicht nur eine vollkommen deplacierte
Erscheinung war, sondern ueberdies auch ein ausgesprochenes Verkehrshindernis
bildete. Zum Trost mag indes allen Juden und Judengenossen gesagt sein,
dass im ganzen bolschewistischen Russland nicht ein einziger Judentempel
in die Luft gesprengt worden ist, dagegen aber ueber 3000 Gotteshaeuser
der ehemaligen autokephalen russischen Nationalkirche.
Viktor Moeckesch
(2.Jg., Folge 6, Oktober 1938, S.30f.).
Datei: Sachsenspiegel.html
Erstellt: 11.01.2001  Feaendert: 27.05.2003
Autor und © Klaus Popa