QUELLEN ZUR GESCHICHTE DER STADT (BRASSO RONSTADT
Eine
Digitalisierung dieser für siebenbürgische Verhältnisse einzigartigen
Quellenedition in siebenb Bänden aus den letzten zwei Jahrzehnten des
19. Jahrhunderts bis 1918, als Siebenbürgen noch zum Königreich
Ungarn gehörte, liegt bisher nicht vor. Auf diesen Seiten soll die
schrittweise Veröffentlichung mit digitalen Mmitteln erfolgen und damit
dem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden.
Ausserordemtöich für siebenbürgische Verhältnisse ist der hohe
wissenschaftlöiche Standard, den das Herausgeberkollektiv seinem Werk
zugrunde legte. Neben den umfassenden einleitenden Studien zu den
einzelnen Materialien - Auszüge aus den überlieferten Rechnungsbüchern
der Stadt Kronstadt und zahlreichen Tagebüchern Kronstädter Bürger -,
werden die Quelltexte am Ende jedes bandes von einem lateinischen und
einem deutschen Glossar begleitet.
Diesem regelrechten Pionierwerk
gheisteswissenschaftlicher Leistung im damaligen Siebenbürgen
wurde durch das Ende des Ersten Weltkrieges ein urplötzliches Ende
gesetzt. Weil die Nachfolgebände, die nach 1918 erschienen, wohl auch
wegen der spärlichen finanziellen mittel im neuen Königreich Rumänien
die wissenschaftliche Höhe der ersten sieben Bände nicht erreichen,
darf wohl über die Ausbildung einer geisteswissenschaftlichen Schule in
Kronstadt gesprochen werden, die leider durch die neunen
Akzentsetzungen nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr fortbestehen
konnte. Auf jeden Fall ist dieser Niedergang besonders zu beklagen. Die
Söhnegeneration der Bearbeiter und Herausgeber der ersten sieben Bände
der "Quellen" schlitterten in den extrem-nationalistischen bis
nationalsozialistischen Sog, was keinesfalls zur Ehre ihrer
hervorragenden Väter gereichte. Um nur ein beispiel zu nennen: Hermann
Gross, der Sohn von Julius Gross, einem der prominentesten Herausgeber
der "Quellen", wurde ein Hauptexponent des wirtschaftlichen und
militärischen Expansionismus des Hhitlerreiches nach Südosteuropa
als Hochschullehrer in Wien.