Das »Landestheater der "Deutschen Volksgruppe in Rumänien"« in der NS-Zeit


Zur Richtigstellung des Disputs um die Rolle dieser Theateranstalt in der NS-Zeit in der "Siebenbürgischen Zeitung" vom
15. Oktober 2007 (S.7: Doris Hutter, Die große Zeit des deutschen Theaters. Rolf Maurer macht einstige Theaterwelt in Hermannstadt lebendig) und 15. Januar 2008, S. 11 (Rubrik "Leserecho", Hans Schuschnig, Deutsches Theater war ein wesentlicher Bildungsfaktor)




            Der in der "Siebenbürgischen Zeitung" entbrannte Disput um das »Landestheater der  "Deutschen Volklsgruppe in Rumänien"«  bringt  die Landsleute, die  64 Jahre nach Kriegsende endlich gewillt sind, die NS-Hypothek der eigenen Volksgruppe anzuerkennen, und die ewigen  Verneiner, Uneinsichtigen und Schönredner  in einen  anscheinend  schwer entwirrbaren Clinch.  Welcher Seite nun die anschliessend erstmals veröffentlichten Belege Recht geben, kann jeder vorurteilslose und unparteische Leser ohne Schwierigkeiten  für sich selbst entscheiden.

           Der fade Nachgeschmack, den dieser Disput hinterläßt, wird leider noch durch mindestens zwei Umstände verstärkt:

           zum einen darf die Auseinandersetzung um den eigentlichen Standort des "Landestheaters" und seiner Schuapieler zur Zeit der NS-"Volksgruppe" als Ergebnis des Versäumnisses der um die rumäniendeutsche Theatergeschichte Bemühten diesen unglücklich-unrühmlichen Zeitabschnitt  sachgerecht zu behandeln betrachtet werden.

          Zum anderen läßt der  Disput Hanns Schuschnig,  den ehemaligen Theatermann des Hermannstädter "Landestheaters", der zudem in derselben Ausgabe der "Siebenbürgischen Zeitung" aus Anlass seines 80. Geburtstags von Christian Schoger mit einem Interview gewürdigt wird (S.5),  nicht in dem Strahlenlicht erscheinen, das einem Jubilar gebührt.  Denn in diese  Richtung weist seine rechthaberische Feststellung in Verbindung mit Doris Hutter, die in ihrem Beitrag über Rolf Maurers ungeschminkte Sichtweise des "Landestheaters" berichtet (Siebenbg. Zeitung vom 15. Oktober 2007, S.7), er wisse nicht, wem er "den Vorwurf machen muss, über Dinge zu schreiben, von denen sie/er, um es zart auszudrücken, keine Ahnung hat. Es geht eben nicht, etwas, was man irgendwo abgelesen hat, ungeprüft nachzuplappern! Oder einfach Behauptungen, die einem gewissen Zeitgeist entsprechen, verantwortungslos in die Welt zu setzen." Ob Schuschnig bzw. die Auftragsschreiberlinge, die hinter diesen polemischen Einwürfen offensichtlich stehen, etwas von Rechthaberei und Anmaßung bzw. Arroganz gehört haben ? Es ist auch die Frage erlaubt, wieso sich diese sichtbar dem "Zeitgeist" des NS-Totalitarismus verpflichteten Schattengestalten die Freiheit nehmen, Doris Hutter bzw. Rolf Maurer "einen gewissen Zeitgeist" zu unterstellen ?  Auf diese Weise läßt sich auf keinen Fall der eigentliche Standort des "Landestheaters" feststellen.

             Die folgenden Belege dürften nun endgültig klären, ob es angebracht ist, die Tätigkeit des "Landestheaters" in der NS-Zeit als "Fronttheater" zu bezeichnen.  Auch seine ausgesprochen ideologisch-propagandistische Verortung im NS-Geist kann nicht mehr abgestritten werden. Es sei nur darauf hingewiesen, dass der erste dokumentarische Beleg veranschaulicht, dass Gust Ongyerth lange vor dem Volksgruppenregiment des Andreas Schmidt, also in einer Zeit, als noch keinerlei ideologische Zwänge bestanden, die von einer SS-ausgerichteten Volksgruppenführung ausgefangen wären, das "Landestheater" bereits 1938 stramm auf die ideologisch-propagandistische Schiene des NS-Staates umgestellt hatte.

             Außerdem soll darauf hingewiesen werden, dass Schussnig zu Unrecht behauptet, Carl Goetz sei "im Reich" verboten gewesen. Im Gegenteil, dieser schwäbische Dichter, der gleichzeitig als Mitarbeiter des DAI (Deutsches Auslandsinstitut) in Stuttgart tätig war und auf Himmloers Befehl die sogenannte "Heimholung" der Balten-, Bukowina- und Bessarabiendeutschen schriftstellerisch darstellen durfte, veröffentlichte im früheren Engelhorn-Verlag  seine Werke ungehindert.

                   Karl Goetz (1903-1989), SS-Sturmbannführer (1941). Goetz arbeitete zunächst für das DAI in Stuttgart und später während des Krieges für das S(onder)k(ommando). R(ussland). G. trug zur weltanschaulichen Ausrichtung und zur geistigen Ausrichtung der volksdeutschen Lehrer in Transnistrien bei. Für einige organisierte er Informationsreisen ins Reich. Goetz wurde von Himmler am 20.9.1941 telegrafisch informiert, dass er ihn in der VoMi brauche und 10 Tage später begleitete Goetz Himmler auf einer Reise durch die besetzten Gebiete. Der Roman Die große Heimkehr wurde 1941 mit dem Wilhelm-Raabe-Preis und dessen Autor Goetz mit dem "Volkspreis der deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände für deutsche Dichtung" ausgezeichnet.

Dokumentarische Belege in chronologischer Reihenfolge

               Im 6. Spieljahr des Deutschen Landestheaters in Rumänien, das am 21. Okt. 1938 in Kronstadt eingeleitet wurde, ist eine Selbstinszenierung des Schauspieles Sturz des Ministers von Wolfgang Eberhard Möller (1906-1972), im Spielplan vorgesehen (Sachsenspiegel, Kronstadt 6/1938, S.34).
                    Möller (1906-1972) war 1934 Gebietsführer im Stab der Reichsjugendführung, Referent im RMVP (Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda); 1935
erhielt  Möller den „Nationalen Buchpreis“ und wurde in den Reichskultursenat berufen. „An ihm, der als Dichter der Hitlerjugend zum Sprecher des jungen Deutschland wurde, erfüllt sich, was eine neue Kulturpolitik auf ihre Fahne geschrieben hat. “

                Der bisherige Direktor des Deutschen Landestheaters in Rumänien, Kamerad Gust Ongyert, wurde zum Intendanten des Landestheaters der deutschen Volksgruppe in Rumänien ernannt (Südostdeutsche Tageszeitung (SODTZ) 14. Folge, 1. April 1941, S.2)

                    G. Ongyerth
(1897-1969)
               
                W.E. Möller als ein guter Freund des Landestheaters der Deutschen Volksgruppe in Rumänien brachte seine Stücke „Frankenburger Würfelspiel“, „Rothschild siegt bei Waterloo“ und sein Festspiel zur Einwanderungsfeier der Sachsen „Opfer“ zur Ausführung. (Donauzeitung, Belgrad (DZ), 8. März  1942, S.3)

                        Das Stück "Frankenberger Würfelspiel" wurde bei den Olympischen Speilen 1936 uraufgeführt und wurde zum "Modellstück" für die kurzöebige Thingspielbewegung, die Theater als kultischen Staatsakt zelebrierte. [Sarkowicz, Mentzer, Literatur in Nazi-Deutschland, Hamburg Wien, 2000, S.283] Dieses Stück wurde zu dem vom Landestheater am meisten gespielten Stück, weil es für die propagandistische Verwertung im Rahmen der DJ (Deutschen Jugend) - im sogenannten
"DJ-Theaterring" -
besonders geeignet war.

Die "Donauzeitung" - Belgrad über das "Landestheater"

                    Das Landestheater der Deutschen Volksgruppe in Rumänien, mit dem ständigen Sitz in Hermannstadt, ist die erste derartige Gründung im südosteuropäischen Raum. [...] In den letzten Jahren entlastete die Volksgemeinschaft, indem sie den Theaterbesuch organisierte, die Theaterleitung von mancher materiellen Sorge, so dass seine Grundlagen gefestigt und seine Zukunft als Nationaltheater gesichert ist. [...] Seit Ausbruch des Krieges führte sein Weg schon dreimal an die russische Front, wo zur Freude deutscher Soldaten und höchster Anerkennung ihrer Führer gespielt wurde. Seit zwei Tagen ist das Landestheater der Gast der Belgrader KdF-Bühne. Mit seinem gepflegten, sauberen Zusammenspiel, beweist es, dass es sich in den wenigen Jahren seines Bestandes schon so etwas wie einen Stil geschaffen hat. Der dramatischen, geschmackvollen Anekdote von Hans Steguweit „Glück und Glas“ werden in der nächsten Woche zwei Lustspiele „Trockenkursus“ und „Hochzeitsreise ohne Mann“ folgen. Es wird sich viele neue Freunde zu seinen alten Freunden erwerben, die stolz darauf sind, dieses lebendigre Zeugnis deutschen Kulturwillens in der Fremde mit aus der Taufe gehoben zu haben. (Dr. Grete Rottmann, DZ, 8. März  1942, S.3)

                   Das Landestheater der Deutschen Volksgruppe in Rumänien spielte Steguweits Stück „Glück und Glas“ in der ersten Märzhälfte 1942 als Gast der Belgrader KdF-Bühne. (DZ, 8. März  1942, S.3)
                        Hans Steguweit (1897-1964) : sein Name erscheint auf dem Treuegelöbnis deutscher Schriftsteller für Adolf Hitler. Seit 1933 Mitglied der NSDAP.  Steguweit war 1935 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Gau Köln-Aachen.

                    Anlässlich der 10-Jahresfeier des Deutschen Landestheaters in Hermannstadt sprach Volksgruppenführer Andreas Schmidt in einem Erlass W.E. Möller „für stete Förderung und Beratung des Landestheaters“ „Dank und Anerkennung“ aus.  Durch Erlaß des Volksgruppenführers A. Schmidt wird Ongyerth anläßlich der 10-Jahresfeier des Deutschen Landestheaters in Hermannstadt zum Kulturrat ernannt. Der Volksgruppenführer sprach in seinem Erlaß  Reichsdramaturg Schlösser „für stete Förderung und Beratung des Landestheaters“ „Dank und Anerkennung“ aus (SODTZ 274. Folge, 24. November 1942, S.3).
                   
Schlösser Rainer (1899-1945) war "Reichsdramaturg", Ministerialdirigent, Leiter der Theaterabteilung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (RfVuP) (1942).
Mit dem Rang des Obergebietsführers betraut er das Kulturamt der Reichsjugendführung (SODTZ 219. Folge, 21. September 1943, S.6)

                   
                    10-jährige Feier des Landestheaters, Ehrung der „Träger deutscher Kulturarbeit“, in: SODTZ 274. Folge, 24. November 1942, S.3.
Rede des Gebietsleiters Siebenbürgen Kurt Fromm bei den Feierlichkeiten des 10-jährigen Jubiläums des Landestheaters (SODTZ 274. Folge, 25. November 1942, S.3).

Die "Donauzeitung" - Belgrad über das "Landestheater"

                    Dr. Grete Rottmann schreibt über die Vorstellungen des Landestheaters in Belgrad:
                    Eine kleine Gruppe des Landestheaters der Deutschen Volksgruppe in Rumänien spielt im Rahmen der Truppenbetreuung gegenwärtig in Belgrad und anschließend in mehreren serbischen Städten ein kleines Lustspiel von Leo Lenz, "Duett zu Dritt". Das Stück ist eines jener bunten Seifenblasen, die aufsteigen, zwei Stunden lang schillern, um dann in dieselbe Anspruchslosigkeit zu versinken, aus der sie gekommen sind. [...] (DZ, 8. Februar 1943, S.6)

                    Der Vorspann der Schriftleitung der Dinauzeitung un Belgrad zu dem Artikel Deutsche Kulturarbeit in Rumänien. Vom Bühnenschaffen des Landestheaters der deutschen Volksgruppe von Franz (Heironymus) Riedl lautet:
                    Heute trifft in Belgrad das Landestheater der deutschen Volksgruppe in Rumänien zu einem Gastspiel für die deutschen Soldaten ein. Den wackeren, verdienstvollen Kulturpionieren aus Siebenbürgen möge diese Würdigung ihres bisherigen Schaffens einen herzlichen Willkommensgruße bedeuten !
                    Riedl schreibt u.a.:
                    Unschätzbarer Pionier deutscher Kulturgeltung in Europa ist stets das deutsche Theater gewesen. [...] Es ist kaum viel mehr als ein Vierteljahrhundert her, daß die letzten der deutschen Bühnen in Südosteuropa, deren Gründung weiter zurückreicht als jene der magyarischen Schauspielkunst, die in Budapest und Klausenburg ihre Hunderfünfzigjährung feierlich begingen, und gar erst der anderen Völker im Donautal, unter gesellschaftlichem und staatlichem Druck ihre Pforten schlossen. [...] Die völkische Erneuerung, die das deutsche Volk im Reich und auch überall jenseits der Reichsgrenzen ergriffen hatte und in allen deutschen Seelen ein neues, lebensspendendes Feuer entzündete, erweckte auch den Gedanken und die Berufung deutscher Schauspielkunst in Südosteuropa zu neuem Schaffensdrang und Leben. Bei den Siebenbürger Sachsen, den Germanissimi Germanorum, wie sie einst ein deutscher Dichter nannte, wurde die Notwendigkeit und der volkserzieherische Wert der deutschen Bühne zuerst erkannt. Gust Ongyerth, der nunmehrige Direktor des Deutschen Landestheaters in Rumänien, schuf die Deutsche Theatergemeinschaft, welche es übernahm die notwendigen materiellen Unterlagen  für die Errichtung einer deutschen Schauspieltruppe und eines Bühnenfundus aufzubringen. Mit unermüdlichem Eifer suchte Ongyerth dann unter den Angehörigen der deutschen Volksgruppe in Rumänien alle tauglichen Künstler zusammen. Es gelang ihm, ein Ensemble zusammenzubringen und schließlich auch alle Schwierigkeiten zu überwinden, die von staatlicher Seite der Errichtung eines Deutschen Landestheaters entgegenstanden. Im Herbst 1932 konnte das Deutsche Landestheater in Rumänien seine Arbeit beginnen. [...] Als Wanderbühne sucht das Theater seit seiner Gründung nach bestimmtem Plan alle deutschen Siedlungsmittelpunkte Rumäniens auf und verweilt in ihnen eine mehr oder minder lange Spielzeit, ja es ist bestrebt, nach und nach - soweit möglich - jede einzelne deutsche Gemeinde aufzusuchen und in ihr zu spielen. Die Nachbarschaften als Träger der sozialen Arbeit und des völkischen Zusammenhaltes veranstalten nach dem Muster von "Kraft durch Freude" Vorstellungen, damit die kulturellen Werte des deutschen Theaters allen Volksgenossen zugänglich werden. [...] Das kühne Unterfangen Gust Onyerths ist in vollem Umfang geglückt und hat sich bewährt. Es gelang ihm eine leistungsfähige deutsche Schauspieltruppe von unbestreitbarem künstlerischem Rang zu schaffen. In ungleich schwieriger Lage, kann sich das Deutsche Landestheater in Rumänien heute mit jeder guten deutschen Provinzbühne messen. Der Spielplan des Landestheaters umfaßt Schauspiel, Oper und Operette. Besonders hervorgehoben zu werden verdient der enge Zusammenhang mit dem zeitgenössischen deutschen dichterischen Schaffen, das neben den Klassikern reichlich zur Geltung kommt. Die Stärke der Bühne liegt im Eifer der Gemeinschaftsarbeit und im Streben nach einer guten Gesamtleistung.
                    Das Deutsche Landestheater in Rumänien ist sich aber nicht allein seines volkserzieherischen und kulturschöpferischen Wertes bewußt, es strebte auch nach Erfüllung einer völkerverbindenden Aufgabe durch seine Beziehungen zu den Rumänen und zum siebenbürgischen Magyarentum. So brachte es bereits 1935 seine hervorragende Aufführung des "Meisters Manole" von Lucian Blaga in der Übersetzung von Grete Rottmann während seiner Kronstädter Spielzeit.
Die im November des Vorjahres in Hermannstadt begangene feierliche Zehnjahresfeier des Landestheaters der deutschen Volksgruppe in Rumänien - wie der amtliche Titel dieser Bühne seither lautet - hat eindeutig dargelegt, daß auch der stete völkische Kampf der deutschen Volksgruppen draußen das alte Wort "inter armas silent musae" nicht kennt, wie auch im Reich selbst die Musen im Krieg nicht schweigen. (DZ, 9. Februar 1943, S.6; wortgleich abgedruckt in SODTZ Folge 47, 27. Februar 1943, S.5)

                    Festaufführung von Eberhard Wolfgang Möllers "Das Frankenburger Würfelspiel" anläßlich der Eröffnung der 2. Kulturwoche des DJ-Bannes 4 [Hermannstadt] (SODTZ 31. Folge, 9. Februar 1943, S.6).

                    In den Monaten Februar und März 1943 spielten zwei Spielgruppen
des Landestheaters auf Initiative des Intendanten Ongyerth zur Betreuung „unserer Soldaten und Volksdeutschen“  in Bosnien, im Bergland und im Banat, anschließend in Odessa auf Einladung des SS-Sonderkommandos R[ussland] der VOMI (Volksdeutschen Mittelstelle). Der Bereichskommandoführer Odessa schreibt in seinem Dankeschön: „Während ihres 7-tägigen Gastspieles in Odessa haben Sie unseren Volksdeutschen, die länger als 25 Jahre von deutschem Kulturgut abgeschnitten waren, mit Ihren gutausgewählten Stücken einen Einblick in bestes deutsches Theaterschaffen gegeben. – Es ist mir eine besondere Freude, Ihnen, Herr Intendant, sowie allen Ihren Mitarbeitern den Dank der Volksdeutschen, denen das gelungene Gastspiel ein großes Erlebnis war, aussprechen zu können. Meinen eigenen schließe ich an und gebe zugleich der Hoffnung Ausdruck, Sie und Ihre Mitarbeiter recht bald wieder in Odessa begrüßen zu dürfen.“ (SODTZ 91. Folge, 20. April 1943, S.7).

                      Am 13. Juni 1943 wird gemeldet, Ongyerth sei während seines Aufenthalts in Berlin von Goebbels empfangen worden, wo Ongyerth die Grüße des Volksgruppenführers übermittelte, die Goebbels „aufs herzlichste erwiderte“. Goebbels „würdigte die Arbeit des verdienten Theaterleiters, indem er sich hiezu anerkennend äußerte“. (SODTZ 135. Folge, 13. Juni 1943, S.8).

                       Reichsdramaturg Schlösser  sprach auf der festlichen Eröffnung der neuen Spielzeit des Landestheaters am 18. September 1943 in Hermannstadt über das unsterbliche Erbe Eichendorffs und zu der Jugend des Bannes 4 am 19. September 1943 ebenda (SODTZ 219. Folge, 21. September 1943, S.5,6).    
                                               
                        Unser Landestheater im 11. Spieljahr. Festliche Eröffnung der neuen Spielzeit in Anwesenheit des Volksgruppenführers und des Reichsdramaturgen Dr. Rainer Schlösser (SODTZ 219. Folge, 21. September 1943, S.5).

                       Bekenntnis der Jugend zur deutschen Kunst. Eröffnung des zweiten DJ-Theaterringes: »Am 6. Oktober fand mit der Aufführung von Schillers Drama „Maria Stuart“ die Eröffnung des DJ-Theaterringes dieser Spielzeit des Landestheaters statt. [...]« (SODTZ 239. Folge, 14. Oktober 1943, S.7).

                        Staatsschauspieler Paul Wagner, Staatsschauspielerin Angela Salloker und Staatsschauspieler Alexander Golling wirken als Gäste des Landestheaters in den Faust-Aufführungen vom 22.-24. Oktober 1943 in Hermannstadt  und vom 27.-29. Oktober 1943 in Bukarest mit (SODTZ 246. Folge, 22. Oktober 1943, S.5).
                         Paul Wagner (1899-1970): NS-Ehrungen: 1939 Staatsschasuspieler. 
                              Angela Salloker (eigentlich Habersbrunner) (1913-). Zwischen 1934 und 1939 sechs Filme.
                              Alexander Golling (1905-1989), Leiter des Bayrischen Schauspielhauses in München. Zwischen 1935 und 1942 in 16 Filmen. NS-Ehrungen: Staatsschauspieler 1938.

                        24. Februar 1944, Kronstadt
                        Im ersten Jahrzehnt seines Bestehens gelangten durch das Deutsche Landestheater in Hermannstadt 210 Bühnenwerke zur Vorführung. 2800 Vorstellungen wurden gegeben und über 1,200.000 Besucher konnte das Landestheater verbuchen. Während des Krieges hat das Deutsche Landestheater in Rumänien seine Aufgabe nicht nur fortgesetzt, sondern seinen völkischen Bestand, der in den vergangenen Jahren so oft bedroht war, endgültig sichern können. (SODTZ, 25. Februar 1944, Folge 46, S.2)

                       
Ongyerth überreichte auf der feierlichen Ehrung von Julius Bielz im Brukenthal-Palais in Hermannstadt am 18. März 1944 mit den Glückwünschen des Präsidenten der Reichstheaterkammer die Ernennung von Bielz zum Ehrenmitglied der Reichstheaterkammer (SODTZ, 21. März 1944, Folge 67, S.4)                        
                        
Paul Hartmann (Paul Wilhelm Constantin Hartmann) (1889-1977) , war zwischen 1942 und 1945 Präsident der Reichstheaterkammer. In der NS-Zeit spielte er in 27 Filmen. Er stellte Bismarck im gleichnamigen Film dar (1940).


                        Am 3. April 1944 findet die erste K(raft)d(urch)F(reude)-Aufführung des Landestheaters in der Frühlingsspielzeit, Hermann Sudermanns „Johannisfeuer“ in Hermannstadt statt (SODTZ, 30. März 1944, Folge 75, S.9)



Kritische Blätter zur Geschichtsforschung und Ideologie


Datei: Landestheater.html                               Erstellt: 17. Januar 2008              Geändert:                                             Autor und © Klaus Popa