DIE TOTGESCHWIEGENE DIMENSION

The Hushed Up Dimension
XVIII

Dr. HANS KRAUSS 
ein fanatischer Nationalsozialist


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            In der "Siebenbürgischen Zeitung" vom 20. Januar 2008 (S.2) schreibt Dr. Fritz Frank, ein führender Landsmannschaftsfunktionär des österreichischen Zweiges der "Landmannschaft der Siebenbürger Sachsen" einen Nachruf auf den unlängst verstorbenen Dr. Hans Krauss. Ausser einer überschwänglichen Lobpreisung des Verstorbenen für seine "hervorragenden" Dienste, die er vor allem auf dem Gebiet der "Flüchtlings"-Betreuung und der Familienzusammenführung geleistet hat, erwähnt "Kamerad" Frank erwartungsgemäss mit keinem Wort die bis zum äussersten Fanatismus verstiegene Tätigkeit von Hans Krauss für die irrwitzige Kriegspolitik des Hitlerreiches, für deren Gelingen sich Krauss als Journalist des Organs des "Volksbundes der Deutschen in Ungarn" (VDU), die in Budapest erscheinende "Deutsche Zeitung", sowie für die ab November 1941 in "Siebenbürgische Deutsche Zeitung" umbenannte "Bistritzer Deutsche Zeitung", die bisher vom sozialistisch ausgerichteten Gustav Zikeli geleitet und herausgegeben worden war, vorbehaltlos einspannte. 

        Im Folgenden mögen die Stationen der NS-Tätigkeit von Hans Krauss und einige Textbeispiele Zeugnis ablegen für die "totgeschwiegene Dimension" dieses Mannes, dessen Name vom Nachrufschreiber Frank in einem Zug mit zwei weiteren für ihre NS-Überzeugung und Umtriebigkeit bekannte "Grössen" der "Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen", Wilhelm Schiel und Wilhelm Bruckner genannt wird.  


       Krauss war ab Folge 48 der früheren „Bistritzer Deutschen Zeitung“ vom 21. November 1941, die nun „Siebenbürgisch Deutsche Zeitung“ genannt wurde, Herausgeber und Schriftleiter.

        Krauss schreibt im Artikel „Unsere Ehre heißt Treue“ u.a.:
Treue ist ein heiliges Wort. Es ist der höchste Begriff, die wertvollste Eigenschaft, die dem deutschen Menschen den Stempel aufdrückt.
Treue muß bei uns Deutschen so selbstverständlich sein, wie die Luft in der wir leben. Die gewaltige Gemeinschaft des deutschen Volkes, die heute keine Macht der Erde zerschlagen kann, wird durch die Treue zum Führer, zur nationalsozialistischen Idee, zusammengehalten. [...]
Für uns Volksdeutsche in Ungarn ist die Treue zu unserem deutschen Volkstum, in das uns Gott hineingestellt hat, ebenso wichtig wie die Treue bei den Soldaten und die Treue zu unserem Vaterland. Wer sein deutsches Volkstum wegen billigen und vergänglichen Begünstigungen preisgibt, hat den schwersten Treuebruch begangen. Dieser Treuebruch ist ein Verrat an der ganzen Reihe der Vorfahren, die unentwegt in Treue zu ihrem deutschen Volkstum gestanden sind. [...]
„Deutsch sein, heißt treu sein!“ (Deutsche Zeitung, Budapest (DZB), 31. Januar 1941, S.4)

        Im Artikel „Disziplin – Wille zum Leben“ heißt es u.a.:
In eiserner Disziplin steht das deutsche Volk hinter seinem Führer. Gehorsam ist das Gebot der Stunde. Alle persönlichen Ansprüche, Bequemlichkeiten sind aufgegeben, alle Reibungsflächen, die die Gemeinschaft stören könnten, werden beseitigt. Das „ich“ wird in den großen gewaltigen Rahmen des „wir“ eingegliedert. Es gibt nicht mehr den Wille des Einzelnen, sondern der Wille von Millionen wird mit dem Willen des Mannes in Einklang gebracht, der das deutsche Schicksal in sich trägt. Dieser Wille ist das eherne Gesetz des Volkes, das geschlossen und unerschütterlich an die deutsche Vorsehung glaubt und mit Entschlossenheit den Lebenskampf führt, aus dem es nur als Sieger hervorgehen kann.
        Welches ist das Geheimnis dieser Geschlossenheit und Stärke? Es ist die restlose Unterordnung, Zurückstellung des Persönlichen vor dem Großen, dem Ganzen. Das dies dem deutschen Volke in einem Maße gelungen ist, wie es kein Volk der Erde aufweisen kann, ist ein Beweis dafür, wie lebensnahe der Nationalsozialismus dem deutschen Menschen ist. Es ist ein Zeichen dafür, daß dieses Volk großartige denken kann. Diese Unterordnung der eigenen Persönlichkeit unter eine Idee und einen Gedanken, der über Allem steht, ist ein Zeichen der Disziplin. Dieses eherne Gesetz der Disziplin, das dem deutschen Menschen im Blute liegt, ist durch den Nationalsozialismus von den Überwucherungen fremder Weltanschauungen freigelegt worden und heute kommt es wieder ungestüm in seiner ganzen Urkraft im deutschen Soldaten zur Geltung. [...]
        Der Nationalsozialismus ist nun einmal nicht eine weltfremde Doktrin, die dem deutschen Volk aufgezwungen wurde, sondern er ist ein Sichselbstfinden, ein Erkennen der heilbringenden, starkmachenden Kräfte, die seit Jahrtausenden in dem deutschen Blute kreisen.
Kant sagt: „Disziplin unterwirft den Menschen den Gesetzen.“
Es ist mehr als Disziplin, wenn der deutsche Mensch sich den ehernen Gesetzen des deutschen Blutes unterwirft, es ist Bekenntnis.
        Mut haben auch Wilde und Halbwilde, aber Disziplin nur der hochwertige Mensch. Je disziplinierter ein Volk ist, desto hochwertiger ist seine rassische Grundlage.
Disziplin heißt einen Befehl durchführen, ohne daß man seine Gründe kennt. Disziplin heißt eiserne Zucht und schweigender Gehorsam. Was dieser Begriff bedeutet, wird uns klar bei einem Volke, das im Kampfe steht um Sein oder Nichtsein, so wie das deutsche Volk. Die Heldentaten der deutschen Wehrmacht sind ein gewaltiges Lied eiserner Disziplin. Darüber hinaus ist das ganze deutsche Volk ein leuchtendes Symbol deutscher Disziplin geworden. Heldentum und Disziplin sind auf Gedeih und Verderb mit einander verknüpft.
        Disziplin verleiht dem deutschen Menschen nicht allein militärische Haltung, die ihm das uniformierende Äußere gibt, sie ist darüber hinaus auch eine geistige Haltung. Die Gemeinschaft, Geschlossenheit, Straffheit und der Aufbau eines großen Ganzen in dem der Einzelne aufgeht, ist nicht denkbar ohne Disziplin. Jede Lockerung der Disziplin ist Beginn der Auflösung. [...]
Aber es lebt auch in uns ein mächtiger Wille, ein mächtiger Glaube, den keine Macht der Erde bezwingen kann. Er ist der Lebenswille einer Volksgruppe, der unbändige Wille als Deutsche hier  zu leben und zu sterben, und dies deutsche Leben als heiliges Vermächtnis durch unsere Kindeskinder weiterzupflanzen. [...] Hunderttausende von deutschen Menschen in einem Vaterland vereinigt, von einem Willen getragen, von einem Glauben beseelt, werden die einzige lebenswichtige Forderung stellen: als Deutsche zu leben. [...] (DZB 22. Februar 1941, S.4)

K. sprach auf der Schulung der Mannschaften in Budapest über „Die Presse als Kampfmittel“. (DZB 1. April 1941, S.4)

        Schriftleiter der „Deutschen Zeitung“ Krauss nahm an der Amtswalterschulung des VDU. in Lechnitz (Nordsiebenbürgen) am 29. und 30. September 1941 teil. (DZB. 5. Oktober 1941, S.5)

Im Juni 1942 war K. SS-Kriegsberichter. (DZB 23. Juni 1942, S.3) Ebenso im September 1942. (DZB 10. September 1942, S.5)

SS-Kriegsberichter der Deutschen Volksgruppe in Ungarn (Südostedeutsche Tageszeitung (SODTZ), Hermannstadt, Folge 180, 6. August 1944, S.5).

       Die DZB vom 14. April 1943 veröffentlicht auf Seite 7 "Marsch der Totenkopfdivision", Text und Musik von SS-Kriegsberichter Dr. Hans Krauss:

1. Im Sumpf und Moor am Ilmensee
Da kämpften wir in Eis und Schnee.
Wenn auch manch Grab am Wegesrand,
Wir wichen nicht, wir hielten Stand.

2. Wenn einer fällt aus unsern Reih'n
Dann springt ein anderer für ihn ein,
Und wenn wir alle einst vergehen
Die Division die bleibt bestehn.

3.Wo sich der Feind auch zeigen mag
Versetzen wir ihm Schlag auf Schlag.
Denn lieber tot, vom Feind erschlagen
Als heimatlos und Ketten tragen.

4. Drum frisch Kameraden seid bereit
Und rüstet euch zu neuem Streit.
Wir wollen als Totenkopfsoldaten
Voran marschieren zu neuen Taten

    Kehrreim:
Wir Panzergrenadiere
Immer hart am Feind.
Du Adolf Hitler führe,
Wir sind stets bereit.
Wenn Welten uns schelten und Feinde uns drohn,
Wir jagen und schlagen den Teufel davon
Wir Panzergrenadiere
Der Totenkopfdivision.

   Anmerkung der Schriftleitung[der DZB]: Der von unserem Kriegsberichter Dr. Hans Krauss gedichtete und vertonte Marsch wurde von dem inzwischen gefallenen Kommandeur der SS-Totenkopfdivision, General Eicke, zum Marsch der Division bestimmt.

   Die "Totenkopfdivision" und ihr Kommandeur Eicke sind dafür bekannt geworden, dass sie an systematischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt waren. Eicke selbst als ursprünglicher Häftling hatte das System der Konzentrationslager beginnend mit Dachau ausgebaut und war zum Leiter dieser Einrichtungen geworden, bevor er zum Kommandeur der "Totenkopf"-Division aufrückte, deren Entstehung und Kernmannschaft aus ehemaligen KZ-Bewachern hervorgegangen war. Somit war diese Einheit von Anbeginn und bis zum Ende ihres Bestehens zu Kriegsverbrechen vorausbestimmt. Vgl. hierzu Ernst Klee, Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2033, S.130; besonders aufschlussreich die bereits 1977 erschienene Monografie des amerikanischen Historikers Charles W. Sydnor jr. "Soldaten des Todes. Die 3. SS-Division "TOTENKOPF" 1933-1945", die in Deutschland erst im Jahr 2000 die erste Auflage bei Ferdinand Schönigh, Paderborn erfuhr und 2002 beim gleichen Verlag in 2. Auflage herausgebracht wurde.

Werke: „Wir wollen, daß deutsch wird, was deutsch war “, in: DZB 17. November 1940, S.4.
Stunde der Entscheidung, in: DZB 8. Dezember 1940, S.3-4.
Nicht spenden, sondern opfern!, in: DZB 11. Dezember 1940, S.4.
Bedenke, daß du ein Deutscher bist“, in: DZB 14. Dezember 1940, S.4.
Nie wieder Kulturdünger!, in: DZB 18. Dezember 1940, S.4.
Sonnenwende – Sonnenrad (Weihnachtsbeilage), in: DZB 25. Dezember 1940, S.19.
Im Karpatenland, in: DZB 10. Januar 1941, S.4.
Landesball 1941, in: DZB 14. Januar 1941, S.4.
Wir sind ein Herrenvolk, in: DZB 19. Januar 1941, S.4.
Unsere Ehre heißt Treue, in: DZB 31. Januar 1941, S.4.
Mut, in: DZB 7. Februar 1941, S.1f.
Was ist Volkstum?, in: DZB 11. Februar 1941, S.4.
Disziplin – Wille zum Leben, in: DZB 22. Februar 1941, S.4.
Volkstum und Gesinnung, in: DZB 23. Februar 1941, S.4.
Das Deutschtum von Promontor marschiert an der Spitze der Bewegung , in: DZB 6. März 1941, S.5.
Ein Volk des Stolzes und der Würde, in: DZB 23. März 1941, S.5.
Volksdeutscher Karfreitag, in: DZB 11. April 1941, S.1f.
Die Grenzen fallen. In der Südbaranya vor Kriegsausbruch mit Jugoslawien , in: DZB 17. April 1941, S.4.
Der Führer und wir Volksdeutsche, in: DZB 20. April 1941, S.6.
Ein Volk des Stolzes und der Würde, in: DZB 23. März 1941, S.5.
Die deutschen Soldaten sind da!, in: DZB 1. Mai 1941, S.4.
Deutsch von der Wiege bis zum Grabe, in: DZB 13. Mai 1941, S.3.
Auch unser Volk feiert, in: DZB 17. Mai 1941, S.1f.
Quer durch die Batschka. Volkskundgebungen in Hajos und Csaszartölte-Kaiserdamm , in: DZB 20. Juni 1941, S.3.
Das Deutschtum in der Sowjetunion, in: DZB 29. Juni 1941, S.9.
Gewaltige Kundgebung der deutschen Jugend in Ungarn. Erster Landesjugendtag der deutschen Jugend in Ungarn ein durchschlagender Erfolg. 12000 Jugendliche und 8000 ältere Volksgenossen marschierten in Magocs auf, in: DZB 1. Juli 1941, S.5-8.
Der Krieg als Erwecker des Volksbewußtseins, in: DZB 19. Juli 1941, S.4.
Geist der Gemeinschaft, in: DZB. 5. September 1941, S.4.
Volksgruppenschicksal, in: DZB 7. September 1941, S.1.
Dr. Basch. Wir Volksdeutschen sind Kämpfer in der Garnison. Sechzig Amtswalter von Budapest zur Schulung angetreten. Der Volksgruppenführer sprach bei der Schlußfeier, in: DZB 11. September 1941, S.3.
Volksdeutscher Gedanke, in: DZB 14. September 1941, S.6.
Golgatha der Wolgadeutschen, in: DZB 16. September 1941, S.4.
Mit dem Volksgruppenführer im Karpathenland. Je größer die Not, umso größer der Glaube, in: DZB 26. September 1941, S.3.
Harte Zeiten, harte Menschen. Amtswalterschulung in Lechnitz. 98 Amtswalter des Gebietes Siebenbürgen angetreten. Stabsführer Schönborn und noch sechs Vertreter der Landesleitung nahmen an der Schulung teil (DZB. 5. Oktober 1941, S.5-6)
Feierliche Eröffnung des Deutschen Hauses in Ödenburg. Der Volksgruppenführer sprach bei der Eröffnungsfeier vor nahezu 10000 Festteilnehmern, in: DZB 15. Oktober 1941, S.3f.
Mit der Volksgruppe in Westungarn. Amtswaltertagung in Oedenburg. Deutsche an der Grenze des Reiches, in: DZB 18. Oktober 1941, S.3f. [11.-12. Oktober 1941]
Ein Jahr „Deutsche Zeitung“, in: DZB 19. Oktober 1941, S.5.
Jahreshauptversammlung des VDU in der Pester Redoute – Gründung der Deutschen Volkshilfe, in: DZB 21. Oktober 1941, S.1-5.
Nachklänge zur Jahreshauptversammlung, in: DZB. 3. Oktober 1941, S.3.
Der Volksgruppenführer im Baranya-Dreieck. Volksdeutsche unter dem Hakenkreuz  (Bericht von Samstag, 25. Oktober), in: DZB 30. Oktober 1941.
Grosse Schulfeier – Kundgebung in Deutschboly. Der Volksgruppenführer sprach zu über 5000 Volksgenossen, in: DZB 31. Oktober 1941, S.3f.
Rasse und Geschichte. Leistungen des Volkstums in der Welt, in: DZB 16. November 1941, S.7.
Ein Jahr Arbeit im Volksbund, in: DZB 1. Januar 1942, S.4f.
Zum Eintopfgericht am Sonntag, in: DZB 22. Januar 1942, S.3.
Zum 30. Januar. Die Schicksalsstunde Europas, in: DZB 30. Januar 1942, S.1f.
Stube 89, in: DZB 23. Juni 1942, S.3.
Durch das Kolchos-System abgestumpft. Eigentum und Leistung sind fremde Begriffe geworden, in: DZB 1. August 1942, S.7.
Wir haben das Lachen nicht verlernt, in: DZB 10. September 1942, S.5.



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Die totgeschwiegene Dimension

Kritische Blätter zur Geschichtsforschung und Ideologie


Datei: Dimension18.html      Erstellt: 29..01.2008      Geändert:                            Autor und © Klaus Popa


 
 
 
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