DIE TOTGESCHWIEGENE DIMENSION
The Hushed Up Dimension

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DER UNBEKANNTE WILLI SCHIEL
THE UNKNOWN WILLI SCHIEL

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Die totgeschwiegene Dimensionn


Eine unverzichtbare Ergaenzung

Die unlaengst von der "Siebenbuergischen Zeitung" gebrachte Lobpreisung des "Sozialexperten" Willi Schiel (Folge 9, 31. Mai 2003, S.2) krankt an dem bekannten Uebel, dass die Zeit, als Gefeierter den ersten Hoehepunkt seiner politischen Laufbahn verzeichnete, geflissentlich ausgespart wird. Hingegen werden seine "Leistungen" in der Nachkriegsbundesrepublik an seinen siebenbuergischen Landsleuten bewiehraeuchert.  W.Schiel mag Verdienste in der Unterstuetzung der in Siebenbuergen verbliebenen Landsleute aufweisen, er mag mit seinem "Sozialwerk" "aus dem Nichts [...] ausschliesslich durch seine ehrenamtliche Tatetigkeit und die seiner Mitarbeiter eine bedeutende Einrichtung geschaffen" haben, "die seit Jahrzehnten erfolgreich und segensreich wirkt", doch seine massgebende Rolle in der nicht besonders hoch zu veranschlagenden Fuehrungsriege der "Volksgruppe der Deutschen in Rumaenien" unter dem SS-Mann Andreas Schmidt (1940-1944) sollte der Vergessenheit doch nicht preisgegeben werden.

Das offizielle Sprachrohr der "Volksgruppe", die "Suedostdeutsche Tageszeitung", liefert folgende Details ueber Schiels Wirken:

Er war Beauftragter fuer das WHW (Winter-Hilfs-Werk) (SODTZ 12. Folge, 29. Maerz 1941, S.2) und
Hauptwalter der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) (SODTZ 80. Folge, 8. April 1942, S.7).

Sch. nahm am 2. Oktober 1942 auf der Eroeffnungskundgebung des WHW in Kronstadt teil (SODTZ 230. Folge, 3. Oktober 1942, S.1)

Amtsleiter Sch. sprach am 3. oder 4. Oktober 1942 auf der Kundgebung des WHW in Agnetheln (SODTZ 235. Folge, 9. Oktober 1942, S.2).

Amtsleiter Sch. begruesste in Anwesenheit des Volksgruppenfuehrers A. Schmidt Frau Maria Antonescu, die Praesidentin des Obersten Rates für Sozialfuersorge, und den Gesundheitsminister Tomescu in Hermannstadt (Foto) (SODTZ 57. Folge, 11. Maerz 1943, S.3).

Sch. begleitete zusammen mit Landesfrauenfuehrerin Dr. Lydia Mueller die Gattin des Generals Bratescu, Leiterin der Frauenorganisation im Consiliul de Patronaj, mit zwei ihrer Mitarbeiterinnen beim Besuch des Kinderheims und Saeuglingheims der NSV in Hermannstadt am 7. Mai 1943 (SODTZ 112. Folge, 16. Mai 1943, S.12).

Sch. trug im Rahmen der Schwesternschulung im Hangesteinlager (Kronstadt) zwischen dem 16. und 23. April 1943 ueber Volks- und Wohlfahrtspflege vor (SODTZ 120. Folge, 26. Mai 1943, S.7).

Sch. traf am Vortag der feierlichen Eroeffnung der DJ-Fuehrerinnenschule in Neudorf (Banat) zusammen mit Mathias Liebhardt, dem Chefadjutanten des Volksgruppenfuehrers, mit dem auf Genesungsurlaub weilenden Landesjugendfuehrer Willy Depner und mit dem Stabsleiter in der Landesjugendfuehrung Franz Urban ein (SODTZ 121. Folge, 27. Mai 1943, S.1).

In Sch.‘s Anwesenheit wurde am 23. Mai 1943 im Wald von Ulmbach (Banat) ein neues Kindererholungsheim der Deutschen Volksgruppe in Rumaenien seiner Bestimmung übergeben (SODTZ 124. Folge, 30. Mai 1943, S.6).

Als Beauftragter für die NSV und das WHW rief Sch. seine NSV-Kreiswalter zusammen, „um ihnen das notwendige Ruestzeug fuer die kommende Zeit, die im Zeichen des Fronteinsatzes aller unserer wehrfaehigen Männer stehen wird, zu geben.“ (SODTZ 145. Folge, 26. Juni 1943, S.3).

Sch. begleitete am 26. September 1943 den Volksgruppenfuehrer A. Schmidt bei der feierlichen Eroeffnung des Winterhilfswerks 1943/44 im Astra-Saal in Kronstadt (SODTZ 225. Folge, 28. September 1943, S.1,2,4).

Das Winterhilfswerk der NSV
von Wilhelm Schiel, Beauftragter fuer das WHW und NSV

[...] Das Winterhilfswerk im Reich ist die gewaltigste Organisation, die die Welt jemals gesehen hat. Alles was bisher an grosszuegiger Organisationsweise da war, verblasst neben der NSV. Eine einzige Zahl mag die umfassende und zusammenfassende Macht dieser Organisation kennzeichnen. Im Dezember 1939 standen im Dienste der NSV im Reich 2,400,000 Helfer und Helferinnen, eine Durchgliederung, die im Reich das letzte Dorf und das entfernteste Gehoeft erfasst und mit einbezieht in die gewaltigste Organisation aller Zeiten, das soziale Hilfswerk des deutschen Volkes. [..]

Wir sind eine zahlenmaessig kleine Mannschaft, die sich in einer kleinen Gemeinschaft deutscher Menschen fuer die Ziele der nationalsozialistischen Weltanschauung einsetzt. Dazu kommt, dass die NSV innerhalb der Deutschen Volksgruppe in Rumaenien eine junge Schoepfung ist. Im Oktober 1940 gab Volksgruppenfuehrer Andreas Schmidt den Befehl und die Anordnung zur Aufstellung der NSV und des WHW der Volksgruppe. [...]

In uns sind gerade im letzten Jahr die soldatischen Tugenden des deutschen Volkes wachgerufen und geweckt worden. Wir haben kein Mitleid mit einzelnen. Wir geben nicht Almosen unbeachtet der Wuerdigkeit dieses einzelnen. Unser Hilfswerk hilft dem einzelnen um der Gemsamtheit, um des Volkes willen. Nationalsozialistische Hilfe will aufbauend, staerkend, emporhebend sein und richtet ihr Augenmerk hauptsaechlich auf erbgesunde, unverschuldet voruebergehend in Not geratene Familien. Hunderte von Soldatenfamilien haben das Wirken der NSV auch bei uns kennengelernt. Sie haben neben der Unzulaenglichkeit der Mittel, die zu der staatlichen Unterstuetzung kamen, die Opferfreudigkeit der Helfer der NSV erkannt. Das WHW und die im Rahmen der NSV eingesetzten Hilfsaktionen "Hilfswerk Mutter und Kind", "Soldatenhilfe", "Gesundheitsfuersorge", "Kinderspeisung" sind ein getreues Abbild jener gewaltigen Organisation im Reich, die genau so wie das Hilfswerk unserer Volksgruppe ein aus dem Volk fuer das Volk reifendes Geschehen ist und die Beziehungen von Mensch zu Mensch ohne hergebrachte wehleidige Demut und Karitas-Hilfe zu gemeinsamen stolzem Volksbewusstsein heben wird.

Vor kurzem hat der Fuehrer aller Deutschen zum 9. Hilfswerk aufgerufen. Auch in diesem Jahr wird das deutsche Volk vor aller Welt bezeugen, "dass Volk und Heimat eine in Treue verschworene Gemeinschaft und daher unbesiegbar ist." Dieser Aufruf ergeht auch an uns, die wir an der deutsch-rumaenischen Front und in einem neuen Rumaenien als Mittler der Waffenbruederschaft unsere Pflicht tun. Die Entschlusskraft unserer vom Schicksal aufgerufenen Gemeinschaft soll nicht kleiner sein als die grosse Zeit, die ein Jahrtausend entscheidet. Wir sind uns dessen bewusst, dass eine starke und lebensfaehige Gemeinschaft nur aus geistig und koerperlich erbgesunden Einzelmenschen bestehen kann. Das Winterhilfswerk der NSV aber legt mit seiner vorsorgenden Fuersorge, seiner Hilfe zur vollen Einsatzfaehigkeit des einzelnen einen Grundstein der gesicherten Zukunft unserer Volksgruppe, die nicht nur sich selbst lebt, sondern im Dienst einer grossen Sendung steht.

(Suedostdeutsche Tageszeitung, Folge 164, 27. September 1941, S.1f.).

Stabsfuehrer Ruehrig und der Beauftragte fuer WHW und NSV Willi Schiel auf der Grosskundgebung in Hermannstadt

Mittwoch abend [1. Oktober 1941] fand im feierlich geschmueckten Unikumsaal in Hermannstadt die Gaukundgebung Siebenbuergen fuer das WHW statt. [...] Pg. Willi Schiel nahm Bezug auf die schon am Sonntag [29. September 1941] in Kronstadt statgefundene Eroeffnung des diesjaehrigen Winterhilfswerkes und gedachte der Maenner, die zu dieser Zeit an der Front ihr Blut fuer Heimat, Volk und Fuehrer und die Groesse des Reiches hingegegeben haben. [...] "Dieses Opfer draussen verpflichtet die Heimat, ihren Dank an den Fuehrer und seine Soldaten, zu denen heute auch unsere Maenner gehoeren, abzustatten. Ein kleiner Teil dieses Beitrages und der Ausdruck des Dankes der Heimat ist das WHW. Der Soldat gibt sein Blut, die in der Heimat Gebliebenen muessen das groesste Opfer bringen, zu dem sie imstande sind." [...]

"[...] dass wir im schwersten Schicksalskampf des deutschen Volkes stehen. Wir wollen aber als Deutsche Volksgruppe in Rumaenien nicht nur wenn stolze Siegensmeldungen verkuendet werden zu unserem Fuehrer stehen, sondern als Nationalsozialisten auch dann, wenn es gilt, bitterste Not und Elend auszustehen. Unsere Maenner an der Front stehen mit ihrem Leib fuer die Heimat, die Heimat soll sich ihrer wuerdig erweisen." [...]

(Suedostdeutsche Tageszeitung, Folge 169, 3. Oktober 1941, S.3).

Aufruf des Hauptwalters der NSV der Deutschen Volksgruppe in Rumaenien

Volksgenossen!

Der Einsatz und eure Hilfe bei der Aufnahme vieler tausend Muetter und Kinder rumaenischer und deutscher Volkszugehoerigkeit aus den durch den Krieg bedrohten Gebieten hat eure Bereitschaft im Dienst der deutsch-rumaenischen Kampfgemeinschaft erwiesen. Die staatlichen Behoerden haben den verantwortlichen Hoheitstraegern und Amtswaltern der NSDAP der Deutschen Volksgruppe wiederholt ihren Dank fuer diese Mitarbeit ausgesprochen. Auch in den Städten, die bisher dem feindlichen Luftterror ausgesetzt waren, haben unsere Maenner und Frauen im Rahmen der staatlichen Abwehrorganisation sowie im eigenen Bereitschaftsdienst sich aufs beste bewaehrt.

Unsere Parole fuer die kommende Zeit lautet: Jeder wahrt Ruhe und Disziplin, niemand verlaesst seinen Arbeitsplatz! Muetter und Kinder sollen den Gefahren des Luftkrieges  nicht ausgesetzt werden, seid behiflich bei ihrer Verschickung  und Unterbringung auf dem Lande!

Seid sparsam! Das Haushalten mit den Vorraeten muss unsere Versorgung fuer laengere Dauer sichern. In einer Zeit, da viele ihre Heime voruebergehend aufgeben oder verloren haben, ist es unsere Pflicht, diese Menschen in unsere Gemeinschaft aufzunehmen. Ebenso selbstverstaendlich ist es, dass alle diejenigen, die nach dem Verlassen ihres eigenen Heimes die Fuersorge anderer erfahren, ihre eigene Arbeitskraft zur Sicherung der Produktion und Ernaehrung voll einsetzen. Soziale Hilfe bringt fuer jeden einzelnen den Willen zur Leistung und Anpassung an die neuen Verhaeltnisse und die Ordnung der Dorf- oder Stadtgemeinschaft, die sie aufgenommen hat.
  &       Willi Schiel, Amtsleiter

(SODTZ Folge 98, 28. April 1944, S.2).

Werke: Das Winterhilfswerk 1942/43, in: SODTZ F.231, 4. Okt. 1942, S.1.
Beitrag im „Jahrbuch der Deutschen Volksgruppe in Rumaenien“ 1942 (SODTZ Folge 300, 24. April 1944, S.3).


Vergleich auch:

Dimension 8 - Arnold Weingaertner und Fritz Theil

Dimension 7 - Erhard Plesch (1910-1977)

Dimension 6 - Hermann Oberth (1894-1989)

Dimension 5 - Nachtrag: Der unbekannte Hans Meschendoerfer

Dimension 4 - Hans Mieskes (1915-)

Dimension 3 - Fritz Cloos (1909-)

Dimension 2 - Oswald Teutsch (1911-2000)

Dimension - Hans Meschendoerfer (1911-2000)



Datei: Dimension11-Willi Schiel.html                Erstellt: 18.07.2003   Geaendert:08.04.2006        Autor und © Klaus Popa


 
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