Tätowierungen

Heute gang und gebe. Fast jeder hat eine. Tribals, Pin up`s, comics, auf den Oberarm, dem Schulterblatt oder der Pobacke. Auf jeden Fall sind sie in den letzten Jahren zu einer " hippen"-Modeerscheinung geworden. Dekoration , genauso wie eine Kette, ein Ohrring oder ein Ring. Oftmals aber auch nicht mehr als das- ein oberfächiges Schmuckwerk ohne Bedeutung. Ich muß dazu sagen, daß mir dabei oft ein wenig die langfristige, innere Überlegung fehlt. So ein kleiner Delphin auf dem Busen. Das mag ja erstmal ganz schön sein. Und dann ? Mag ich den auch noch Jahrzehnte später jeden Morgen im Spiegel betrachten ? Wichtig für eine Tätowierung ist aber- so unterschiedlich die Geschmäcker auch sein mögen, wie sie gearbeitet ist. An erster Stelle steht die Hygiene des Studios. Ist es sauber, der Raum des Tätowierers seperat, wird geraucht, wird getrunken, sind Tiere erlaubt oder sten viele unnütze Dinge in den Ecken? In dem Studio muß ein Sterilisator für die Geräte vorhanden sein, Einmalhandschuhe, Einweg-Plastiktöpfchen für die Farbe und Einweg-Rasierer für die Haarentfernung. Das Desintfektionsmittel für die Haut sollte beim Kunden als auch beim Tätowierer mindestens 30 sec. einwirken. Am besten ist es wenn man sich die Arbeiten des Tatowierers nicht nur anhand von außgelegtem Bildmaterial anguckt, sondern in natura! Denn, jemand kann noch so schön zeichnen können- das Tätowiergerät ist kein Stift und die Haut hat eine völlig andere Oberflächenspannung als ein Blatt Papier. Und sie ist an keiner Stelle ebenmäßig! Qualität kann man auch außmachen, indem man einige Fähigkeiten des Tätowierers etwas genauer betrachtet. Kann er gleichmäßig schattieren, sind die Linien klar, durchgängig und klar voneinander abgegrenzt? Sind größere Flächen ebenmäßig ohne weiße Stellen? Muß er mehrmals über größere Flächen drüber gehen oder sind sie von Anfang an deckend? Benutzt er nur Vorlagen oder kann er auch Frei-Hand gut zeichnen? Schickt er Kunden mit unrealisierbaren Ideen auch schon mal wieder nach Hause? Wird gleich losgestochen oder wird ein Termin mit Warte(- Bedenk-) zeit vereinbart? Bekommt man eine Pflegevorschrift mit nach Hause? Wenn sich nach einer Tätowierung dicker Schorf bildet wurde zuoft drüber gestochen und die Farbe zutief unter die Hautschichten " geprügelt ". Man kann sich seine neue Tätowierung allerdings auch selber versauen. Man sollte die Stelle mehrmals täglich mit einer milden Seifewaschen und vorsichtig abspühlen, trocknen lassen ( nicht abtrocknen) und dünn mit einer Wundsalbe einreiben. Auf keinen Fall den leichten Schorf ( der normal ist ) abpuhlen. Das gibt weiße Stellen. Die Kleidung sollte locker sein und nicht auf der Haut reiben. Vorläufig sollte auch auf Sonnenbaden und Sport verzichtet werden. und laßt euch von niemandem erzählen , es hätte garnicht weh getan. Das ist gelogen. Allerdings ist jede Stelle anders schmerzhaft und auch die Anzahl der Nadeln mit denen gestochen wird macht super viel aus. Eine

" singel " Nadel ist echt schlimmer als mehrere.

Also denn los! Viel Spaß beim Leiden und beim Freuen

( liegt in diesem Fall ja eng zusammen)

 

Geschichte


Tätowierungen gehören schon seit ewigen Zeiten zur Kultur des Menschen. Schon seit der Zeit der Höhlenmalereien der prähistorischen Menschen ist das Tätowieren eine bekannte Technik, um sich zu verschönern,.Feinde zu erschrecken  oder auch um rituelle Bräuche und Glaubensgründe umzusetzen.

Tätowierungen schmückten die Körper, die man nach Tausenden von Jahren aus dem ewigen Eis der Gletscher barg - hier sei zum einen der berühmte über 5300 Jahre alte "Ötzi" als Stellvertreter für viele andere genannt, dessen über 40 Tätowierungen wahrscheinlich Heilzwecken dienten, zum anderen die über 2400 Jahre alte Frau, die bei dem russischen Ukok-Plateau gefunden wurde:

Sie trug an Armen und Schultern kunstvolle und reich verzierte Tätowierungen von Vögel, Hirschen und mystischen Tieren, die mit einer Knochennadel und Ruß unter die Haut gestochen wurden. Bisher ist sie die älteste bekannte tätowierte Frau, vermutlich war sie eine Kriegerin, Erzählerin von Stammesgeschichten oder ähnliches und in ihrem Stamm (Pazyryker) hoch angesehen.

Früher fügte man sich Schnitte zu und rieb dann Holzkohle, farbige Erde oder Pflanzenteile in die Wunde, später wurde hierfür Tinte benutzt. Pikten und Skoten, die Ureinwohner Englands, Schottlands und Irlands beispielsweise schockierten die römischen Berichterstatter durch ihre "bemalten" Körper, bei deren Anblick die römischen Legionen das blanke Entsetzen packte.
Später diente die Tätowierung eher praktischen und christlichen Zwecken:
Die Seefahrer des Mittelalters versuchten sich durch ein eintätowiertes Kreuz eine christliche Bestattung zu sichern, falls sie fern der Heimat zu Tode kamen.

James Cook brachte 1775 von einer seiner Reisen in die Südsee einen Tahitianer mit nach Europa, dessen polynesische Stammestätowierungen sowohl eine wahre "Tattoomania"  beim europäischen Hochadel auslösten als auch das Erscheinungsbild des Seemanns entscheidend veränderten: Tätowierungen wurden zum Souvenir der Seefahrer, die die Südsee bereisten, wobei sich allerdings schnell die traditionelle Kunst der Polynesier mit den Bilderwünschen der Kunden zu einer neuen Symbolsprache verband – dem, was wir heute als "Traditional Tattoo" bezeichnen: Spruchbänder, Herzen, Rosen, Schlangen, Schwerter – kurz, die ganze Palette des Tätowierers der Jahrhundertwende in den europäischen Hafenstädten.

Bei der aktuellen Lust am Tattoo kann man also nicht von einem neuen Modetrend sprechen, sondern höchstens von einer Renaissance.
Neu ist allerdings die stilistische Vielfalt der heutigen Tätowierungen: Von originalgetreuen Stammestätowierungen aus der Südsee über deren moderne Adaptionen, die Tribals bis hin zu Celtic Tattoos, in denen sich die verschlungenen Ornamente und Tiergestalten irischer Buchmalereien des ersten Jahrtausends n.Chr. wiederfinden.
Darüber hinaus die vom Schweizer Künstler Giger inspirierten "Biomechanics", Graffitti- und Comic-Motive, indianische Symbole, Tiere, einfarbige Tattoos mit vielen Schattierungen, klare und kräftige farbige Motive – und als neuester Trend die "Neo-Traditionals", die wieder die alte Formensprache aufgreifen.

Die Motivwahl wird immer als eine individuelle Entscheidung des Trägers akzeptiert – was letztendlich zählt, ist die Art der Ausführung.
Um die Jahrhundertwende, als die elektrische Tätowiermaschine Einzug in die Studios hielt, war es den Künstlern plötzlich möglich, ihre Vorstellungen problemloser umzusetzen. In den letzten Jahren wurden so hohe hygienische Standards gesetzt, daß mittlerweile auch das Abheilen einer Tätowierung überhaupt kein Thema mehr ist. Die Farben sind allergiegetestet und auf Naturbasis hergestellt, die Nadeln werden nach jedem Kunden entsorgt und die kompletten Tattoo-Maschinen genau wie medizinische Geräte sterilisiert.

Es gibt aber auch heute noch Tätowierer, die völlig ohne Maschinen arbeiten und auf die alten Traditionen setzen: Zum Beispiel entstehen die berühmten farbigen japanischen Tätowierungen auch heute noch oft in reiner Handarbeit; auch viele Künstler aus der Südsee arbeiten noch bzw. wieder mit Muscheln und bringen die Tätowierungen auf althergebrachte Weise an. Das ist natürlich wesentlich zeitaufwendiger, und so gehen für die kunstvollen Ganzkörpertätowierungen oft viele Jahre ins Land.

Heute treffen sich die Besten der Tätowierer auf den grossen internationalen Conventions, um für ein paar Tage gemeinsam zu arbeiten. Neue Stile werden einem größeren Kreis bekanntgemacht, technische Weiterentwicklungen vorgestellt und man sieht mal wieder, was die anderen Künstler so alles "drauf haben". Hier besteht auch die beste Möglichkeit, sich über dieses Thema zu informieren - mehr bekannte Künstler aus allen möglichen Nationen trifft man sonst auf einmal nie an.

Gleichzeitig finden auf den Conventions auch Wettbewerbe statt, in denen die besten Tätowierungen prämiert werden. Auch das Rahmenprogramm der Conventions kann sich sehen lassen: Piercing, Henna (Mehndi)-Bemalungen, Bühnenshows und vieles mehr runden die Veranstaltungen ab. Letzten Endes trifft sich hier eine grosse Familie, egal ob Künstler, Kunden, Fans oder einfach nur Neugierige.                            

 

 Übertätowieren

Eine Tätowierung lässt sich heute nicht ohne bleibenden Narben oder Pigmentveränderungen entfernen!

 

Sollte man Tätowierungen mögen, aber eine Laientätowierung am Körper haben, ist eine Möglichkeit das Übertätowieren. Wie es der Name schon sagt, wird hier eine Tätowierung über die andere gestochen. Dies nennt man Cover-up.

Chirurgische Methode

Für kleinere Tätowierungen eignet sich ein komplettes Herausschneiden mit anschließendem Vernähen der Wunde sicher am ehesten. Größere Tätowierungen können durch Hauttransplantationen entfernt werden. Bei dieser Methode wird dem eigenen Körper ein Stück Haut entnommen und an Stelle der Tätowierung eingesetzt. Problematisch dabei sind mögliche Narbenbildung und farbliche Abweichungen der unterschiedlichen Hautpartieen. Eine weitere Möglichkeit zur Entfernung größerer Tätowierungen ist die Expandermethode. Hierbei wird der Bereich neben der Tätowierung durch einen eingepflanzten Expander gedehnt. Dieser Expander funktioniert wie ein unter der Haut eingepflanzter Ballon, der mit einer sterilen Flüssigkeit aufgebläht wird. Anschließend wird der Expander entfernt und die vorher herausgeschnittene Tätowierung mit der überschüssigen Haut überdeckt.

Hautabschleifung

Hierbei wird die Tätowierung mittels eines rotiernden Schleifapparates abradiert. Bei dieser Methode bleiben immer Narben zurück, häufig kommt es auch zu Hypo- oder Hyperpigmentierungen (die Haut wird dunkel oder sehr hell).

Eine weitere Methoder der Hautabschleifung ist die Salabrasion; die Haut wird nur bis zu einer gewissen Tiefe abgeschliffen und anschließend mit Salz bestreut. Dies verbleibt kurze Zeit auf der Wunde und bewirkt, daß die tätowierte Hautschicht während des Heilungsprozesses nach außen geschoben wird und dort als Schorf abfällt. Auch hier kommt es zu Narbenbildung.

Laser

Es werden verschiedene Lasermethoden angewendet, die sich nur durch die Art des angewendeten Lasers und damit durch die Farbe des Laserlichtes unterscheiden. Es gibt beispielsweise Argon- Rubin- und Kohlendioxyd-Laser.

Duch das Beleuchten mit dem Laserstrahl zersetzen sich die Farbpigmente in der Haut, verlieren ihre Stabilität und werden über die Lymphe entsorgt. Zurück bleiben helle Umrisse der Tätowierung. Die Lasermethode eignet sich besonders gut für Laientätowierungen, da sich Tusche oder schwarze Farbe besonders gut durch Laserlicht behandeln lässt. Die von Profis verwendeten synthetischen Farben sind häufig problematisch in der Entfernung.

   Tattoo remove - Das Revolutionäre Tätowierungsentfernungssytem

Am Anfang der Entwicklung des Tattoo remove Systems, stand der Gedanke Tätowierungen soweit aufzuhellen um spätere Abdeckungen zu erleichtern. Nachdem in den ersten zwei Sitzungen sich die Tätowierung soweit aufhellt, dass sie nur noch schemenhaft wahrzunehmen war, kam der Gedanke auf, Tätowierungen komplett zu entfernen. Nachdem die Hürden der Gesetzlichen Bestimmungen und Tests überwunden waren, ist man jetzt in der Lage, das System anzubieten. 

Ein paar Erklärungen zum Thema Tatoo
Blackwork Blackwork ist das im Tatoobereich, was nicht farbig ist. Hier werden ausschließlich Schwarz und Grautöne verwendet
Traditional Kräftiger, schwarzer Umriß, starke Schattierung und helle Farben für die Tatoos
Fineline Hoher Detailreichtum der Tatoos mit schwieriger Linienführung.
Realistic Fotoqualität, meist nach Portraits oder Naturszenen.
Oriental Ein weniger auf bestimmte Themen als auf Ausführung konzentrierter Stil
Custom Kein Stil, sondern eine für den Kunden angeferigte Originalarbeit.
Blowout Wird eine Tätowierung nicht gut, bzw. zu tief gestochen, kann es neben Narben auch Blowouts geben. Die Farbe "läuft" in den Hautschichten nach aussen und macht unschöne Schatten rund um die Tätowierung.
Tribals Tribals, afrikanische Stammeszeichen oder Runen aus grauer Vorzeit
Keltisches Keltische Bauernmalerei, zum Tatoo umfunktioniert
Biotatoo s. Körpermodifikationen
Biomechanik H. R. Giger aus der Schweiz hat mit seinen Schöpfungen den Begriff "Biomechanik" geschaffen. Die mischung aus natürlicher Lebensform und mechanischem Aufbau hat auch bei den Tatoos einen grossen Liebhaberkreis gefunden. Auslöser war sicherlich der film "Alien" von Ridley Scott.
Branding s.Körpermodifikationen
Bodysuit Großflächige, meist den ganzen Körper bedeckende tätowierung, bei der Hände, Füße und Kopf ausgelassen werden. Vorwiegend in Japan zu finden. "japanischer anzug", auch "Irezumi" (japanisch für Tätowierung) genannt. 
Cover-up Cover-up ist das Überstechen einer älteren Tätowierung. Dies ist nicht ganz einfach, da die alte Tätowierung meist in das neue Tatoo mit ihrer Form "eingebaut" werden muß. Das neue Tatoo ist meist dunkler als das darunterliegende, da man eine dunkle Farbe nur ungenügend mit einer helleren Farbe überstechen kann. 
Dermabrasion Abschleifen der haut, um Tatoos zu entfernen.
Irezumi Umstrittenes Wort. Die Übersetzung aus dem japanischen bedeutet eigentlich "Tätowierung". Wir verstehen unter einem "Irezumi" eine Tätowierung des ganzen Körpers im japanischen Stil. Leider wird der Ausdruck "Irezumi" oft mit der Yakuza in Verbindung gebracht, da sich in Japan oft Mitglieder dieser Verbindung tätowieren lassen.
Laserentfernung Wer sich eine Tätowierung einmal entfernen lassen will, kommt um die Laserentfernung nicht herum. Infos auch unter http://www.laserklinik.de 
chirurgische Methode der Entfernung(Exzision) Das alte Tatoo wird herausgeschnitten und die Wunde genäht. Eignet sich allerdings nur zur Entfernung kleiner Motive. 
Hautabschleifung (Dermabrasion/Salabrasion) Mittels eines rotierenden Schleifappartes , wird das ungewünschte Tatoo entfernt. Bei dieser Methode bleiben immer Narben und somit eine Farbveränderung der Haut übrig.
Mendhi Die indische Kunst der Hennabemalung. Geht nach ca. 2-3 Wochen wieder weg. 
Moko Traditionelle Gesichtstätowierung der neuseeländischen Ureinwohner (Maori). Vor der Unterdrückung der Ureinwohner als Symbol des Familienstandes und der Stellung im Stammesverbund enstanden. Heute in Neuseeland bei den Maoris im Zuge der Wiederstandsbewegung wieder stark vertreten.
Oldstyle Der wiederkehrende Stil der Großväter der Tätowierkunst. Fette Outlines, kräftige Farben und traditionelle Motive. Brennende Herzen und Herz mit Dolch und Schlange seien als Beispiel genannt
Outlines So werden die Aussenlinien der Tätowierungen genannt. Die Outlines werden als erstes gestochen, um dem Tatoo eine Begrenzung zu geben.
Scarification/Cutting s.Körpermodifikationen
Sonne Sonneneinstrahlung ist Gift für jedes Tatoo. Das Tatoo kann ausbleichen, Farben werden blass und verschwinden im Extremfall. Gilt auch für Solarium.
Tribal Geschwungene netzartige Symbolzeichen. Herkunft sind vermutlich Stammeszeichen aus dem afrikanischen Bereich oder Runenzeichen. 

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Motivbeispiele

 

 

 

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