Mahnflut in Holsterhausen – Viterra bricht Versprechen

Vielen Mietern gingen in den letzten Tagen Mahnungen wegen der überhöhten Heizkostennachzahlungen zu. Damit bricht die Viterra ihr der Mieterinitiative gemachtes Versprechen, keinen Mieter zu mahnen, ohne ihm zuvor zu den Einsprüchen gegen die Heizkostenabrechnung eine endgültige Stellungnahme zuzusenden.

Lapidar teilte die Viterra in Gesprächen mit, dass alle Abrechnungen korrekt seien. Eine wirkliche Überprüfung entsprechend den Forderungen der Mieter hat also nicht stattgefunden.


Wie verhalten bei Mahnungen?


Auf einer außerordentlichen Mieterversammlung wurde am vorletzten Freitag das Vorgehen beraten. Die Empfehlung:

Kein Mieter muss Heizkostennachforderung an die Viterra zahlen, ehe er die „letzte Mahnung“ erhalten hat. Wichtig ist aber, die von der Viterra geforderten Beträge selbst auf einem Sparkonto anzusparen. Die Viterra hat ihre Töchter Viterra-Contracting und Viterra-Energy-Services verkauft, für über 900 Millionen Euro. Vermutet wird, dass bei diesen Verträgen die Einnahmen und die gültigen Verträge in diesen Bereichen eine Rolle spielen. Ein Boykott überhöhter und nach unserer Ansicht rechtswidriger Heizkostenzahlungen macht ökonomischen Druck.

Jeder Mieter, der eine Rechtsschutzversicherung einschließlich Mietrechtsschutz hat, sollte sich jetzt anwaltlich beraten lassen. Tipps dazu bei der Mieterinitiative. Wo die Rechtsschutzversicherung die Kosten trägt, sollte auch nach der „letzten Mahnung“ nicht gezahlt werden. Die Viterra lehnt einen Musterprozess ab. Sie ist selber schuld, wenn sie in viele Prozesse verwickelt wird.

Andere Mieter müssen beachten, dass nach einer „letzten Mahnung“ in einem gerichtlichen Verfahren an Anwalts- und Gerichtskosten Beträge in Höhe der Hälfte der Viterra-Forderungen oder weit darüber hinaus anfallen können. Wer dieses Risiko vermeiden will, sollte unter Vorbehalt zahlen. Dabei ist Ratenzahlung möglich. Niedrige Beträge vereinbaren! Die Mieterinitiative hat dazu ein Musterschreiben vorrätig. Sofern noch nicht erfolgt, ist dann auch eine Anpassung der laufenden Mietzahlung in Höhe der geforderten Heizkosten sinnvoll.

Sollte gerichtlich festgestellt werden, dass das Contracting nicht ordnungsgemäß ist, muss die Viterra – wie zugesagt – alle zuviel verlangten Beträge zurückerstatten.


Sommerfest am 28. Juni

Die Mieterversammlung war sich einig: Wir Mieter geben auf keinen Fall klein bei. Am Wichtigsten ist es, unseren Zusammenschluss, unsere Initiative und Aktionen zu verstärken. Auch damit die Presse wieder mehr berichtet. Wir werden einen langen Atem in der Auseinandersetzung mit der Viterra brauchen. Dabei stehen wir nicht allein. Allein in Dortmund gibt es tausende Viterra-Mieter, die in ähnlicher Weise protestieren. In Herne arbeiten wir mit zwei anderen Initiativen zusammen.

Wir wollen gemeinsam mit den Mieterinnen und Mietern ein (Protest-) Sommerfest am 28. Juni vorbereiten. Mehr dazu auf der Rückseite.


Für Rückfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung. Sie können sich an die Ihnen bekannten Sprecher der Initiative in ihrer Nachbarschaft wenden, oder auch an Peter Weispfenning (Tel. 4 87 17) oder Uwe Stassfeld-Nickel (Tel. 91 00 25).


Herzliche Grüße!


Ihre Sprecher der Mieterinitative


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