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Castor-Info 02: X-tausendmal quer

Widerstand gegen Gorleben-Castor 10.-16.11.

2. Was macht X-tausendmal quer?

Unter dem Motto "X-tausendmal quer" gab es bei den letzten beiden Gorleben-Transporten große gewaltfreie Sitzblockaden. 1997 auf der Straße vor dem Castor-Veraldekran in Dannenberg, im März 2001 auf den Schienen in Wendisch Evern bei Lüneburg. Diesmal gibt es keine eigene "X-tausendmal quer"-Aktion. Dafür aber etwas Neues.

Menschen aus den wendländischen Anti-Castor-Gruppen, Mitglieder der BI Lüchow-Dannenberg und AktivistInnen von "X-tausendmal quer" haben ein gemeinsames Konzept für eine große Sitzblockade auf der Straße im Raum Dannenberg entwickelt. Die Aktion heißt "WiderSetzen", im Untertitel "Große Bürgerinnen- und Bürger- Blockade" und das Leitwort stammt von Hans Reime, Polizei- Einsatzleiter bei den Castor-Transporten, der gesagt hat: "Wenn Tausende von wendländischen Bürgerinnen und Bürger die Straße blockieren, dann haben wir ein Problem."

Nun werden sich an "WiderSetzen" nicht nur die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg beteiligen, sondern auch X-tausende aus der ganzen Republik, darunter viele derjenigen, die sich bisher an den "X-tausendmal quer"-Aktionen beteiligt haben.

Wichtig ist dabei, daß es auch diesmal wieder ein Streckenkonzept geben wird, daß nicht erst in Dannenberg anfängt, sondern viele gute Aktionen auf der Schiene beinhaltet. Alle, die auf der Schiene was machen wollen, können das auf vielfältige Weise tun. Es sollte also nicht das Mißverständnis aufkommen, durch "WiderSetzen" läge diesmal der Schwerpunkt der Aktionen gegen den Castor auf der Straße. Es wird damit lediglich ein Defizit vom März ausgeglichen, so daß Schiene und Straße sich optimal ergänzen.

"X-tausendmal quer" mobilisiert bundesweit zur Aktion "WiderSetzen", macht aber gleichzeitig auch die anderen Aktionen des Widerstandes bekannt, damit sich alle selbst entscheiden können, wo und wie sie sich querstellen wollen.

Viele AktivistInnen aus der Koordinationsgruppe von "X-tausendmal quer" beteiligen sich gemeinsam mit den Leuten aus dem Wendland an der Vorbereitung und Durchführung von "WiderSetzen". Die Aktion ist eine gute Mischung aus den unterschiedlichen Aktionskulturen von "X-tausendmal quer" und vom wendländischen Widerstand. Dabei haben wir uns auf folgende "GrundSetze" geeinigt:

1. Wir kämpfen für das Leben und für eine lebenswerte Zukunft. Daran orientiert sich auch unser Handeln. Wir bedrohen niemanden. Wir werden versuchen, allen Menschen mit Respekt zu begegnen. Bei polizeilichen Räumungen werden wir besonnen und ohne Gewalt handeln.

2. Entscheidungen werden wir gemeinsam treffen. Alle, die am Entscheidungsprozess teilhaben möchten, werden sich in Kleingruppen zusammenfinden. Sprecherinnen und Sprecher dieser Kleingruppen werden dann gemeinsam über unser Vorgehen beraten. Dabei werden wir Minderheiten nicht übergehen, sondern gemeinsam nach Lösungen suchen, die für alle tragbar sind.

Es ist für viele im Wendland sehr ermutigend und motivierend, daß jetzt unterschiedliche Kräfte bei "WiderSetzen" an einem Strang ziehen. In der Vorbereitungsgruppe wurde die Einteilung getroffen, daß "X-tausendmal quer" die bundesweite Mobilisierung macht und die Leute aus Lüchow-Dannenberg machen die Aktion im Wendland selbst bekannt.