Übersetzung eines Artikels aus der schwedischen Zeitung Svenska
Dagbladet, 7. Januar 2002

Anmerkung: Dieser Zwischenfall wurde inzwischen als Stufe 3 der
INES-Skala bewertet.
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Strahlungsleck in einem Behälter aus Studsvik

Etwa 10 Personen in Schweden kamen in Kontakt mit einem Behälter aus
Studsvik (Atomforschungsrektor, d. Übers.) der jetzt in einer Firma in
New Orleans, USA liegt und aus dem Radioaktivität austritt. Das ist der
bisher schwerste Zwischenfall mit radioaktivem Material in Schweden.

Zwei Behälter mit dem stark radioaktiven Material Iridium 192 wurden am
27. Dezember des vorigen Jahres von der Studsvik AG bei Nyköping
verschickt. Beide gingen in die USA; der eine nach Los Angeles, der
andere nach New Orleans. Irgendwo unterwegs passierte etwas mit dem
Behälter für New Orleans, wodurch er undicht wurde. Der Fahrer des
Unternehmens das das Material bestellt hatte wurde während des
zehnminütigen Transportes einer erhöhten Strahlendosis ausgesetzt.
Jetzt
wird die Tonne mit Bleimatten geschützt, um keine weiteren
Strahlenschäden zu riskieren.

Nur der Fahrer der den Transport vom Frachtterminal in New Orleans
durchführte wurde mit
Sicherheit der Strahlung ausgesetzt. In der Zeit die er in der nähe des
Behälters zubrachte empfing er 1,6 Millisievert (Maßeinheit für
Strahlung). Die Normale Dosis eines Menschen beträgt 4 Millisievert pro
Jahr. Nach amerikanischen Messungen beträgt die Strahlung des
fraglichen
Behälters 10 Millisievert pro Stunde in einem Abstand von sieben
Metern.
"Das ist so stark dass wir akute Strahlenschäden nicht ausschließen
können", sagt der Generaldirektor des (schwedischen, d. Übers.)
staatlichen Strahlenschutzinstituts SSI, Lars-Erik Holm.

Im Verlauf des Montages schickte das SSI experten nach Studsvik, zu
einer Spedition in Norrköping und nach Arlanda (Flughafen, d. Übers.)
um
zu versuchen den Weg des Behälters in Schweden zu verfolgen und
herauszufinden was den Personen passierte die ihn berührten. Nach
ersten
Berichten wurde niemand der in Schweden mit der Ware in Berührung kam
einer Strahlung ausgesetzt.

Die Behörden in Frankreich und den USA haben ähnliche Maßnahmen
ergriffen. Von dort hat das SSI noch keine Berichte erhalten.
Am Tag als die Ware aus Studsvik abgeschickt wurde, wurde eventuelle
Strahlung gemessen.
"Damals war die Verpackung intakt und es gab keine Strahlung", sagt
LarsErik Holm.
Der Behälter der für diesen Transport benutzt wurde entspricht
internationalen Normen und ist dafür gebaut, sowohl Feuer als auch
kräftige Stöße auszuhalten. In der schützenden Schale befinden sich 3
Röhren mit insgesamt fast 1000 Iridiumpellets. Die Röhren sind unter
anderem mit abgereichertem Uran umkleidet, um eventuelle Strahlung
zurückzuhalten.
In diesem Fall hat der Schutz jedoch nicht ausgereicht.

Damit man sich durch Strahlung akut physisch krank fühlt muss die Dosis
jedoch nach Aussage von Professor Rolf Lewensohn vom Karolinischen
Krankenhaus (in Stockholm, d. Übers.) 100 bis 200 mal stärker sein als
die Strahlung der der amerikanische LKW-Fahrer ausgesetzt war.

Dan Nilsson
Telefon +46-8-13 56 61

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