Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 15.11.2001
Polizei: "Wenig Masse und geringe Militanz" - BI: "Zynische Stimmungsmache"
"Wenig Masse und geringe Militanz" macht der Polizeieinsatzleiter
Hans Reime beim letzten Castortransport von La Hague nach Gorleben aus. Es habe
keine Prügelszenen und keine Steinwürfe gegeben, sagte Reime auf der
Polizei-Pressekonferenz zum Castoreinsatz in Lüneburg. "Zynisch"
findet die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) Lüchow-Dannenberg diese
Einschätzung, denn prügelnde Polizisten und Hundebisse würde
Reime unterschlagen.
Die zweiter Merkwürdigkeit: Reime hatte im Vorfeld des Transports wie auch
der niedersächsische Innenministers Heiner Barling (SPD) eine konstante
Demonstratenschar bei wachsender Militanz vorhergesagt. BI-Sprecher Wolfgang
Ehmke: "Wieder einmal entpuppen sich diese Aussagen als gezielte Stimmungsmache,
um ein bürgerliches Publikum vom Protest abzuhalten." Dass die Polizei
in ihren kostenträchtigen Inseraten in der Regionalpresse wider besseres
Wissen den gewaltfreien Sitzblockierern der Aktionsgruppe "WiderSetzen"
das Auslegen von Krähenfüßen, die Blockade eines ICE und Sachbeschädigung
unterstellt, zeige, dass den Polizeistrategen nicht um die Konfliktmilderung,
sondern um das Anheizen von Stimmung und um Feindbilder geht. Ehmke: "Wir
lassen uns von derartigen Entgleisungen nicht beeindrucken, denn wir wissen
um unsere Stärken: die Ausdauer und den Zusammenhalt!"
Die Aussicht auf den nächsten Castorkonflikt im Wahljahr 2002, in dem
gleich 12 Behälter auf einen Streich nach Gorleben rollen sollen, verbessere
auch wieder die überregionale Mobilisierungsmöglichkeiten. Ehmke:
"Wir werden demonstrieren, dass Gorleben kein regionales Problem ist, sondern
symbolhaft für die Abrechnung mit dem rot-grünen Versagen in der Atompolitik
steht." Wolfgang Ehmke 0171/ 54 54 684
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