© Neues Elsaß-Lothringen, 1998 - Nationalforum Elsaß-Lothringen


Solidárität mit de Berbere!

Die Berberen, oder besser gesagt die Imazighen, sind ein ziemlich verkanntes Volk und doch stellen sie ca. 30% der algerischen (Kabylen) bzw. ca. 75% der marokkanischen (Chleuhs) Bevölkerung dar - man findet berberische Volksgruppen ebenfalls in Tunesien und Libyen. Doch ihre Sprache und ihre Kultur, das Tamazight wird weder in Algerien noch in Marokko vom arabischen Staat anerkannt...
Im heutigen Algerien sind sie sowohl Opfer der fanatischen Islamisten von FIS [Islamische Heilsfront, seit 1992 verboten] und GIA [Islamische Kampfgruppe, die seitdem Terror stiftet] wie der Militärdiktatur; als letzte Beispiele dafür die Ermordung des berberischen kulturellen Aktivisten und Sänger Lounes Matoub durch die GIA bzw. die Inkrafttretung eines Gesetzes à la Toubon, das praktisch das Benutzen einer anderen Sprache als Arabisch im öffentlichen Leben verbietet: im Visier stehen sowohl Französisch, die Sprache der früheren Kolonialmacht (1830-1962) - die durch ihren Status einer Weltsprache immerhin eine gewisse Öffnung Algeriens auf die westliche Welt erlaubt - aber auch das Tamazight, das von den arabischen Extremisten jeglicher Couleur als fünfte Kolonne betrachtet wird. [Die Franzosen hatten immer wieder dazu gearbeitet, die Berberen und die Araben gegeneinander zu hetzen, um somit in Ruhe herrschen zu können.]
Vor kurzem sind Leute in Marokko verhaftet worden, nur weil sie bei einer Gewerkschaftsdemo einige Transparenten auf Tamazight getragen hatten...
Da dies eine Situation ist, die wir, wie alle andere Völker unter französischer jakobinischer Verwaltung auch - leider kennen, können wir uns nur Solidarität für den legitimen Kampf der Berberen empfinden, und die wollen wir auch ausdrücklich bekanntgeben.
In Frankreich »ist die Sprache der Republik Französisch«, in Algerien und Marokko ist es Arabisch, aber das Streben nach Hegemonie und Unterdrückung klingt äußerst ähnlich.
Karl Goschescheck


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