© Neues Elsaß-Lothringen, 1998 - Nationalforum Elsaß-Lothringen


Wás uns vum Spieler trennt!

Ein linker französischer Schreibling hat vor einigen Monaten in einem Buch, dem Organ der El-sässischen Volksunion, der Monatschrift "Rot un Wiß" vorge-worfen, revisionistisch bzw. rechtsradikal zu sein; seine Argu-mente beruhen auf den im März 1995 von Gabriel Andres veröf-fentlichte Artikel über den ehema-ligen KZ Struthof (für das revi-sionistische) und meine Präsenz als Chefredakteur von "Rot un Wiß" zwischen März und Dezem-ber 1997 nach dem Ausscheiden Gabriel Andres' (für das rechtsra-dikale). Vor allem wird mir vor-geworfen, im Mai 1997 eine In-terview an die bundesdeutsche na-tional-konservative Wochenzei-tung "Junge Freiheit" gegeben zu haben, die am 22. Mai 1997 er-schien. Da Robert Spieler in ge-nau derselben Ausgabe der JF ebenfalls eine einseitige Interview gegeben hatte, zeigen wir hier Auszüge aus beiden Gesprächen u.a. zu den Themen elsässische Identität und Einwanderung:
Robert Spieler zur elsässischen Identität: "Man darf ein Autonomist in Neu-Kaledonien sein, man darf sogar in Korsika Autonomist sein, aber im Elsaß Autonomist zu sein und auch die deutsche Ver-gangenheit des Landes in die Identität mit einzubeziehen, das geht nicht... Ich bin gar nicht ein-verstanden, wenn die Autonomi-sten nur ans Elsaß denken, quasi eine "Nation Elsaß" proklamie-ren... Wir haben eine gespaltene Identität, eine französische und eine deutsche; um das auszudrük-ken spreche ich gern von einer "rheinischen Identität". Aber was man machen kann und sollte, das ist ein Zusammenwirken in der Schulpolitik. Wir haben hier Schwierigkeiten, ausreichend Lehrer zu finden. Warum also nicht Deutschlehrer aus Baden ins Elsaß holen? Und warum nicht auch französische Lehrer nach Baden entsenden?..." Nach diesen Worten sollte ganz klar sein, daß Robert Spieler keines-falls ein Regionalist sein kann.
Karl Goschescheck zur elsässi-schen Identität: "Frankreich ist ein Vielvölkerstaat. Elsaß-Lothringen gehört in nationaler Hinsicht zur deutschen Nation, nicht zur französischen... Die deutsche Nation besteht aus meh-reren Völkern, dem deutschen Volk in der BRD, dem elsaß-lothringischen Volk, dem schwei-zerischen und dem lu-xemburgischen Volk sowie dem österreichischen Volk. Das heißt aber nicht unbedingt, daß es ei-nen einzigen Staat geben muß... Die Elsaß-Lothringer sind ein Volk, bestehend aus zwei Stäm-men: den alemanischen Elsässern und den fränkischen Lothrin-gern... Der heutige französische Staat soll verschwinden... Ich würde für Elsaß-Lothringen eine österreichische Lösung guthei-ßen." Auf dem Thema sind die Positionen des Pseudo-Regiona-lists Robert Spieler und des Nationalists Karl Goschescheck gar nicht zu verwechseln.
Robert Spieler zum Thema Ein-wanderung: "Große Bedeutung hatte in den letzten Wochen unser Protest gegen den von Bürger-meisterin Catherine Trautmann geplanten Bau einer Moschee in Straßburg. An diese Moschee soll außerdem ein Institut zur Ausbil-dung mohammedanischer Priester angeschlossen sein, einen "elsäs-sischen bzw. französischen Is-lam" zu fördern. Diese Idee ist ein typisches sozialistisches Hirn-gespinst: der Islam ist eine dog-matisch-erstarrte Religion, die solcherart Interpretationen nicht erlaubt. Ein "elsässischer Islam" kann nichts anderes als der ewige Islam sein" Da sagt Spieler weiterhin dasselbe, wie Yvan Blot vom Front National.
Karl Goschescheck zum Thema Einwanderung: "Jetzt sind die Leute da, und man darf nicht aus dem Auge verlieren, daß es sich ja um Menschen handelt, die sich nicht wie Maschinen hin- und herschieben lassen. Manche von ihnen sind schon hier geboren... Es gibt mittlerweile eine türkische und eine arabische Minderheit in unserem Land. Das müssen wir anerkennen!... Der Glaube ist Privatsache der Leute... Der Wi-derstand gegen die geplante Moschee wird von Robert Spieler... organisiert. Der Front National und Alsace d'Abord versuchen den Elsässern weiszumachen, daß der Verlust ihrer Identität die Schuld der Araber, Türken und anderer Ausländer sei. Ich sage nein. Der Verlust unserer Identi-tät ist erstens die Schuld der fran-zösischen Regierung und zweitens unsere eigene Schuld. Wenn wir nicht einmal fähig sind, unsere Kultur zu bewahren und unsere eigene Sprache den Kindern wei-terzugeben, was kann der Türke an der Ecke dafür? Solange die Zuwanderer unsere elsaß-lothringische Identität respektie-ren, sehen wir keinen Grund, ihre türkische oder arabische Identität nicht zu respektieren...Es ist neu, daß es so viele Moslems in diesem Land gibt. Vor 50 Jahren hat es fast keine gegeben, deshalb bauen sie sich eben erst heute eine Mo-schee. Es war auch irgendwann neu, daß es Protestanten gab... Im Sinne der elsaß-lothringischen Landesverfassung würde ich je-doch nichts dagegen einzuwenden haben, daß der Islam die gleichen Rechte erlangt wie die anderen Religionsgemeinschaften."
Beide Interviews sind im Internet bei http://www.jungefreiheit.de frei zugänglich.
Karl Goschescheck


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