© Neues Elsaß-Lothringen, 1998 - Nationalforum Elsaß-Lothringen


85% für den irischen Frieden

Mit einer überwiegenden Mehr-heit (über 85%) haben sich die Iren für die Durchführung des am Karfreitag im Schloß Stormont zwischen Sínn Fein, den Sozial-demokraten und der pro-briti-schen Partei UUP unterzeichneten Abkommen über die künftigen In-stitutionen sowohl des unter briti-scher Verwaltung gebliebenen Teiles der Provinz Ulster als auch Gesamtirlands ausgesprochen, das den neugewonnenen Frieden zwi-schen beiden Gemeinschaften des Nordens der Insel - nämlich der irischen und der pro-britischen - regeln soll. Außer der rechstradi-kalen Partei des turbulenten Pa-stor Ian Paisley, hatten sich alle irischen und pro-britischen Par-teien für das Friedensabkommen ausgesprochen, was sich auch in den Ergebnissen in Ulster wieder-spiegelt: 71% fürs Ja beim Volks-entscheid (96% innerhalb der iri-schen Gemeinschaft gegen 55% innerhalb der pro-britischen). Die nächste Etappe des Frie-densprozeß findet am 25. Juni statt, als die Nord-Iren - sowie demnächst die Schotten und Wa-liser es auch werden tun dürfen - ihr neues Landesparlament wäh-len werden. Für erste soll wahr-scheinlich eine Koalition der iri-schen Sozialdemokraten von John Hume mit der pro-britischen UUP von David Trimble an die Macht kommen. Letzterer wird schon als mögli-cher Premierminister genannt. Für die nächsten Legislaturen sollte es eher aufgrund des höheren Bevöl-kerungszuwachs der irischen Ge-meinschaft zu einer irischnatio-nalen Landesregierung kommen (Sínn Fein und Sozialdemokra-ten), die erst dann nach einer neu-en Volksbefragung die irische Einheit mit der Republik Irland verwirklichen sollte. Ob das nicht ein Vorbild für die französische Politik u.a. auf Kor-sika sein sollte?
Karl Goschescheck


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