... ich habe auch einige musikalische Gedanken gefasst, darunter eine Art von verrücktem Walzer im Pariserischen Stil - soweit ich als der, den Du ja kennst, dazu in der Lage bin. Ich war nämlich auf einen offiziellen Ball geladen, den unser hiesiger Attaché zu Ehren der nicht unbeträchtlichen Zahl von Besuchern aus der Heimat gab. Einer Laune des Gastgebers war die Aufforderung entsprungen, maskirt zu erscheinen, und ich hatte nicht geringe Mühe, hier etwas für mich passendes zu finden. Als was ich ging, wirst Du bei meiner Rückkunft erraten müssen, den Spaß möchte ich mir machen. Natürlich waren nicht nur wir Russen anwesend, sondern auch eine Reihe von Franzosen, Eisenbahnaktionäre zumal, aber doch mit reizender Begleitung. Dazu spielte eine Kapelle zum Tanz auf, französische Musik, so beschwingt, daß es einem nicht leicht fallen wollte, sich nicht auch auf das Parkett zu begeben. Dieses Erlebnis blieb mir eine ganze Weile im Blut, und ich fand mich danach nicht selten bei Spaziergängen innerlich von Tönen erfüllt, die ich schließlich schnell niederschrieb, Walzermelodien, wie sie mir bislang so noch nicht eingefallen waren. Nichts Bedeutendes - leider - doch recht hübsch. Mit einer der Melodien habe ich den Anblick unseres Attachés portraitirt, wie er, der äußerlich ganz melancholischer Natur zu sein scheint, mit seinem mächtigen Schauzbart nebst seiner umfänglichen Gattin seine Kreise zieht. Du wirst dies alles ja demnächst hören können, und ich kann Dir dann auch noch weiteres erzählen...

Hören Sie das musikalische Porträt des Attachés . . .

z u r ü c k

 

 

 

 

 

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