Ein Geheimnis wird gelüftet

Andrea hatte gerade das letzte Geschenk für Weihnachten eingepackt. Obwohl sie nur sechs Personen beschenken wollte, kam eine ganz ordentliche Zahl an Päckchen zusammen. Neben ihren Eltern und ihrer Schwester Alexandra bedachte sie ihre beste Freundin Simone, ihren Großvater und natürlich ihren Freund Sebastian mit mehr oder weniger einfallsreichen Geschenken.

Andrea hatte gegenüber Weihnachten eine sehr gelassene Einstellung. Zwar bewertete sie Weihnachten nicht über, doch hatte sie auch nicht diese totale Weihnachtsphobie entwickelt, die viele andere Leute wochenlang die Stimmung verdarb. Das lag wahrscheinlich daran, dass die Weihnachtsfeierlichkeiten in ihrer Familie immer in sehr überschaubarem Rahmen abliefen. Kein Konsumrausch, keine nervigen, festgefügten Familientraditionen oder Weihnachtsrituale.

Diese nüchterne Einstellung war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass es keine betretenen Gesichter gab, als Andrea schon im Herbst ihren Eltern mitteilte, dass sie heuer nicht mit ihnen gemeinsam feiern würde. Da Sebastian in einer anderen Stadt als sie studierte, sahen sich die beiden nur selten - an Wochenenden eben. Ihre Beziehung hatte über ein Jahr lang trotz der räumlichen Trennung perfekt funktioniert. Erst in den letzten Monaten hatte sich ihr Verhältnis zu Sebastian etwas abgekühlt - zumindest bildete sie sich dies ein. Aus diesem Grund hatte sie Sebastian den Vorschlag gemacht, die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr gemeinsam zu verbringen. Zu diesem Zweck hatte sie sich von Simones Eltern die Schlüssel für deren Skihütte in den Alpen besorgt. Seitdem Simones Eltern vor einigen Jahren zu Weihnachten wegen starker Schneefälle fast zwei Wochen festgesessen waren, zogen sie es vor, das Haus während der Feiertage zu vermieten. Da sich Andrea mit Simones Eltern bestens verstand, hatte sie sogar einen Vorzugspreis bekommen.

Es war bereits spät am Abend, als sich Andrea noch mal vor ihren PC hockte und ein wenig im Internet herumsurfte. Morgen würde sie sehr früh aufstehen, das Urlaubsgepäck und die vielen Geschenke in ihren alten, rostigen Fiat laden und zuerst zu ihren Eltern fahren, um dort die Geschenke abzuliefern. Dort würde sie dann bald auch Sebastian abholen. Sie würde also keine Zeit mehr haben, eine Runde im Internet zu surfen.

Die Surferei im Internet hatte sie sich angewohnt, um lange, einsame Stunden kurzweiliger zu gestalten. Lange hatte sie nur auf der Schule und dann in der Uni Zugang zum Internet. Erst als Sebastian auf eine andere Uni wechselte, investierte sie ihr teuer Erspartes in einen Privat-PC. Dies würde nicht nur die Kommunikation mit Sebastian erleichtern, sondern ihr auch die kleinen und größeren Ärgernisse, die einem im Umgang mit den öffentlich zugänglichen Rechnern in der Uni heimsuchten, ersparen. Dann gab es aber natürlich noch einen dritten wichtigen, nicht zu unterschätzenden Grund für einen internettauglichen PC in den eigenen vier Wänden - ihre kleine, geheime Leidenschaft für Weight-Gain-Stories.

Lange war Andrea nicht sicher gewesen, ob sie nicht die einzige war, die im Laufe ihrer Pubertät diese seltsame, aber dafür umso intensivere Vorliebe für Fantasien, in denen sie übermäßig aß, Fett ansetzte, aus ihren Hosen platze und unaufhaltsam dicker und dicker wurde, entwickelt hatte. Schon sehr bald, nachdem sie in der Schule das erste mal Kontakt mit dem Medium Internet hatte, kam ihr die Idee, einmal im Internet nach zu forschen, ob sie irgendetwas finden könnte, was ihren unermesslichen Hunger nach solchen Fantasien stillen könnte. Die Tatsache, dass Andrea ihr kleines Geheimnis für sich behalten wollte, erschwerte ihr Vorhaben, das Internet nach geeigneten Seiten zu durchforsten, erheblich. In der Schule konnte sie nie unbeobachtet surfen. Zu Hause gab es noch kein Internet. Nur Simone hatte ihren eigenen Internetzugang, doch wollte sie selbst ihrer besten Freundin nichts von ihrer Feedee-Neigung erzählen. Erst in der Uni konnte sie sich das erste mal - der EDV-Raum war gerade sehr schwach besucht - vorsichtig auf die Suche machen. Zu ihrer großen Überraschung fand sie schnell einige höchst interessante Seiten. Leider hatte sie nie die Zeit, eine der vielen Weight-Gain-Stories in Ruhe zu genießen. Immer musste sie darauf achten, nicht ertappt zu werden.

Als sie dann endlich ihren eigenen PC hatte, stürzte sich Andrea erwartungsvoll auf die verschiedenen Seiten. Sehr bald kannte sie fast alles Geschichten, die zu finden waren. Auch kannte sie alle Seiten zu diesem Thema. Nächtelang saß sie vor dem PC und suchte nach neuem Traumfutter.

Bald stellte Andrea fest, dass sich der Besuch der vielen Internetseiten zu ihrem Lieblingsthema ganz anders auf ihre Fantasien auswirkte als erwartet. Eigentlich hatte sie gedacht, ihren Hunger auf Feedeefantasien dadurch befriedigen zu können - aber genau das Gegenteil war der Fall. Je mehr sich Andrea ihrer lustvollen Neigung widmete, umso größer und intensiver war das Bedürfnis, noch mehr zu diesem Thema zu lesen, zu sehen, zu erfahren. Die Tatsache, dass sie Sebastian oft wochenlang nicht sah, förderte diesen Drang noch weiter.

Bald hatte Andrea eine beeindruckend lange Liste an interessanten Links zusammengestellt. Auch eine umfangreiche Sammlung an Bildern runder Schönheiten befand sich inzwischen auf ihrer Festplatte. Nie hatte sie sich träumen lassen, Fotos spärlich bekleideter junger Frauen zu sammeln. Da Andrea aber keinen Gedanken daran verschwendete, ihre Fantasien in die Wirklichkeit umzusetzen, war dies eine gar nicht so üble Ersatzhandlung für eigene Gewichtszunahme.

In den letzten Monaten allerdings war Andrea bewusst geworden, dass ihre scharfe Trennung von Realität und Fantasie erste Risse bekam. Es fing damit an, dass sie Fotos von ihrem letzten Sommerurlaub einscannte und begann, diese so zu manipulieren, dass sie runder und dicker aussah, als sie wirklich war. Vor allem das Bild, auf dem sie im Bikini auf dem Balkon der Ferienappartements stand, hatte schon einige Veränderungen mitgemacht. Andrea verspürte ein angenehmes Prickeln, wenn sie ihrem Abbild ein runderes Gesicht, mehr Oberweite, ein kleines Bäuchlein und stämmigere Beine verpasste.

Nach einiger Zeit war Andrea schon eine richtige Expertin im Umgang mit ihrem Grafikprogramm. Auch stellte Andrea fest, dass ihre kleinen Pixelbasteleien immer rundere und dickere Versionen von "Andrea auf dem Balkon" produzierten. Wie von einer fremden Kraft gesteuert verpasste sie ihrem digitalen Ebenbild immer üppigere Formen. Während ihr erstes Bild eine kaum merkliche rundere Andrea zeigte, strahlte ihr auf ihrer letzten Kreation schon eine äußerst wohlgenährte Andrea entgegen.

Dass ihre Weight-Gain-Fantasien immer heftiger wurden und erstmals außer Kontrolle zu geraten schienen, entdeckte Andrea einige Zeit später. Ihre Schwester Alexandra war zu Besuch gewesen. Nachdem sich Alexandra verabschiedet hatte, entdeckte Andrea, dass diese eine ihrer Hosen liegengelassen hatte. Während Andrea mühelos in Größe 38 reinpasste, brauchte Alexandra Größe 42. Neugierig schlüpfte Andrea in die Jeans ihrer Schwester. Natürlich war das gute Stück zu groß. Zuerst dachte Andrea, dass der Unterschied zu ihren Hosen gar nicht so arg war. Dann aber stellte sie fest, dass sie ziemlich zunehmen müsste, um so gut in diese Hose reinzupassen wie ihre Schwester. Mit dem völlig unpassendem Gefühl der Enttäuschung legte Andrea die Jeans ihrer Schwester wieder beiseite.

Am nächsten Abend - Andrea hatte sich selbst auf dem PC gerade wieder einen Extrazentimeter Fett auf die Hüften gepackt - widmete sie sich erneut der Hose ihrer Schwester. Wieder schlüpfte sie in Alexandras Jeans - nur hatte sie dieses mal ihr eigenen Jeans anbehalten! Warum war sie nicht schon gestern auf diese Idee gekommen! Tatsächlich passte ihr nun die Jeans schon bedeutend besser. Zwar noch immer nicht so perfekt wie ihrer Schwester, aber immerhin. Aufgeregt begutachtete sie ihr Spiegelbild - und es bestand kein Zweifel. Andrea gefiel der Anblick. Nein, es war sogar etwas mehr als reines Gefallen...

In den folgenden Tagen experimentierte Andrea intensiv mit der Jeans ihrer Schwester. Immer mehr hatte sie sich angezogen, nur damit die Jeans Größe 42 noch enger saß. Natürlich war Andrea dabei viel zu heiß, und natürlich war ihr ihre eigene Besessenheit bezüglich dem Thema Weight-Gain nicht mehr ganz geheuer - aber der Spaß, den sie dabei hatte, rechtfertigte alle Mühen.

An einem Abend schließlich hatte sich Andrea unter einem Vorwand Simones Digi-Kamera ausgeliehen. Lustvoll fotografierte sie sich aus allen Blickwinkeln. Zahlreiche Kleidungsschichten hatte die Jeans ihrer Schwester wieder ordentlich ausgefüllt. Fasziniert begutachtete Andrea die geschossenen Fotos. Sie waren perfekt. Natürlich merkte man, dass es nicht wie bei ihrer Schwester gut gefüllte Fettpölsterchen waren, die den Stoff der Jeans dehnten. Trotzdem wirkten die Fotos realistischer als all ihre Fotomontagen. Das erste mal kam Andrea nun der Gedanke, wie es wohl sein würde, wenn sie wirklich und ohne diese Tricks in diese Jeans passen würde. Die Erkenntnis, mit welch sensationellem Gedanken sie gerade spielte, ließ Andrea sanft erschaudern.

Doch die Realität sah etwas anders aus. Sebastian hatte noch nie die geringste Andeutung gemacht, dass er ähnliche Fantasien wie sie selbst haben könnte. Andrea war sich ziemlich sicher, dass er mit ihrer jetzigen Figur sehr zufrieden war. Weniger sicher war sie, wie er darauf reagieren würde, wenn sie nun begänne, zuzunehmen. Oder wenn sie ihm überhaupt reinen Wein einschenkte und ihm ihre Lieblingsfantasien schildern würde. Den Mut dazu würde sie ohnehin nicht aufbringen. Außerdem war sie sich ohnehin nicht sicher, ob sie ihre Feedeefantasien wirklich ausleben wollte - auch wenn sich genau dieser Wunsch in letzter Zeit immer hartnäckiger in ihr bemerkbar machte. Denn so unrealistisch war das ganze nun ja auch nicht - sie würde ja nur mehr als bisher essen müssen, und die ersehnten Fettpölsterchen würden sich früher oder später einstellen. Wenn sie den notwenigen Mut dazu aufbrächte, würde sie sofort damit beginnen können. In ihrer Kochnische waren genug Vorräte. Zumindest so rund wie ihre Schwester könnte sie doch werden! Sie hatte ganz nette Fettpölsterchen, und war trotzdem bestenfalls mollig. Selbst nach konventionellem Maßstab war ihre Figur nicht unattraktiv. Würde Sebastian eine solche Figur, wenn schon nicht sexy, so doch wenigstens halbwegs tolerierbar halten?

Es war der 23. Dezember, zeitig am Morgen. Sebastian hatte gerade den Blinker gesetzt und war auf die Autobahn aufgefahren. Wenn es weiterhin nicht schneien würde und sich der Verkehr in Grenzen hielt, würde er in zwei Stunden seine Andrea wiedersehen. Er freute sich schon auf den gemeinsamen Urlaub. Eine Woche im Schnee - das hörte sich wirklich fantastisch an. Hoffentlich war Andrea wieder in etwas besserer Stimmung als die letzten male, als sie sich gesehen hatte. Seit einigen Monaten war sie immer etwas bedrückt gewesen, und Sebastian hatte den Grund dafür noch nicht entdeckt.

Auf der Autobahn war wenig los und Sebastian kam flott voran. Er war schon gespannt, wie Andrea auf seine Weihnachtsgeschenke reagieren würde. Es waren riskante Geschenke, aber seine innere Stimme sagte ihm, dass sich das Risiko lohnen würde. Für den Fall der Fälle hatte er ein kleines Geschenk besorgt, dass 100% passen würde.

Vor längerer Zeit wollte er Andrea überraschend besuchen. Nachdem er die Tür zu ihrer Wohnung möglichst geräuschlos aufgesperrt hatte, stellte er zu seiner Enttäuschung fest, dass niemand zu Hause war. Um sich die Zeit zu vertreiben, hatte er sich an ihren PC gesetzt und surfte eine Runde im Internet. Dabei stieß er zufällig auf die Liste der von Andrea besuchten Homepages. Was er da zu Gesicht bekam, erstaunte und amüsierte ihn schon ein wenig. Überall gab es Geschichten von jungen Frauen, die - auf Grund unterschiedlichster Ereignisse - begannen, immer dicker zu werden! Manche dieser Geschichten fand Sebastian für seinen Geschmack doch etwas zu abartig, andere schafften es aber, ein gewisses erotisches Flair zu verbreiten. Nicht, dass Sebastian hier eine ihm bisher verborgen gebliebene Leidenschaft entdeckt hätte. Aber unter gewissen Umständen konnte ein fantasievoller Umgang mit Lebensmittel - bei gleichzeitiger Anwesenheit einer attraktiven, jungen Frau natürlich - vielleicht doch ganz reizvoll sein. Auch war er nicht der Typ, der nur auf Mädchen abfuhr, die bis auf die Knochen abgemagert waren. Ein wenig Fleisch fühlte sich einfach besser an, und die eine oder andere junge Frau schaffte es auch, mit einigen zusätzlichen Pfunden sehr gut auszusehen. Was Sebastian auf diesen Seiten fand, ging aber über solch moderate Vorstellungen teilweise weit hinaus. Offenbar fand seine Andrea irgendetwas an diesen Geschichten besonders spannend - ansonsten würden sich ja nicht derart viele auf ihrer Festplatte finden.

Noch verblüffter war er, als er in der Liste der zuletzt geöffneten Dokumente einige Bilder, deren Dateinamen das Wort "bikini" und eine Zahl enthielten, fand. Wahrscheinlich ging er gerade entschieden zu weit, dachte Sebastian, als er das erste Bild öffnete. Andererseits hatte sich Andrea keine besondere Mühe gemacht, die Dateien vor fremden Zugriff zu sichern oder in irgendeinem Order zu verstecken. "bikini_eins.jpg" einhielt eines der Bilder vom letzten Urlaub im Süden. Andrea stand in ihrem Bikini gegen das Geländer des Balkons ihres Appartements gelehnt und grinste frech in die Kamera. Zwar sah sie irgendwie fremd aus, doch den Grund für diesen Eindruck fand Sebastian nicht. Als Sebastian das zweite Bild öffnete, kam ihm dann ein erster Verdacht: irgendwie sah seine Andrea runder aus, als sie in Wirklichkeit war! Als er dann das dritte Bild geöffnet hatte, war Sebastian im Bilde: Dieses Bild zeigte eine nun eindeutig rundere Andrea. Andrea hatte diese Bilder offenbar selber bearbeitet und ihrer realen, schlanken Figur immer weitere virtuelle Pfunde verpasst! Konnte es sein, dass sich Andrea in ihrem schlanken Körper gar nicht so wohl fühlte? Dass sie insgeheim ein ganz anderes Ideal von ihrem Körper hatte? Ganz offensichtlich war dies der Fall! Anders konnte er diese Geschichten in Verbindung mit diesen Fotos gar nicht deuten! Wieso hatte sie nie mit ihm darüber gesprochen? Wahrscheinlich schämte sie sich für ihr kleines Geheimnis. Natürlich war dieser Fetisch etwas seltsam, aber er war im Internet schon auf seltsamere Vorlieben gestoßen!

Neugierig geworden öffnete Sebastian nun den "Eigene Bilder"-Ordner, den Andrea angelegt hatte. Darin fanden sich nicht nur die Bikini-Fotos wieder, sondern auch Fotos irgendwelcher anderer üppiger Schönheiten. Besonderes Interesse weckten aber die Fotos, die Andrea in einer irgendwie seltsam aussehenden, großen Jeans zeigten. Irgendwie hatte sie darin viel zu breite Oberschenkel, und auch ihr Po war gewaltig. Ihr restlicher Körper war aber der ihm bekannte, schlanke. Auf einem der Fotos entdeckte er auch den Grund für diese seltsamen Proportionen: Andrea hatte unter der Jeans mindestens eine weitere Schicht an Kleidung an - deshalb saß die große Jeans derart gut. Sebastian sah sich die Fotos genau an. Diese kleine Modeschau, die Andrea hier offenbar für sich ganz allein inszeniert hatte, schien ihr großen Spaß zu machen! Sebastian stellte sich vor, wie Andrea aussehen würde, wenn sie tatsächlich diese Kleidungsgröße benötigen würde. Sie würde zwar merklich runder sein, einen ganz schön breiten Hintern haben und sicher auch ein ansehnliches Bäuchlein. Wenn er aber an ihre Schwester Alexandra dachte, die um einiges schwerer als ihre Schwester war und dieses Gewicht sehr gut vertrug, dann hatte er keine Sekunde die Befürchtung, dass Andreas Attraktivität oder der Reiz, den sie auf ihn ausübte, darunter leiden würden.

Natürlich beobachte er Andrea nun ganz genau, wenn sie gemeinsam aßen, mit Lebensmitteln hantierten oder die Rede auf Ernährungsfragen, Modefragen und ähnliches kam. Es war unglaublich, wie gut es Andrea verstand, sich nichts anmerken zu lassen. Dabei mussten ihr diese Fantasien ständig im Kopf herumgeistern, wenn man ihre intensive Beschäftigung mit diesem Thema am PC als Maßstab heranzog.

Bald war Sebastian klar, dass er Andrea früher oder später auf dieses Thema ansprechen würde. Zwar wusste er noch nicht, wie er dies anstellen wollte, trotzdem würde es unumgänglich werden. Eine solches Gespräch durfte weder für sie peinlich oder verletzend sein, noch sollte ihm Andrea sein Schnüfflerei am PC allzu übel nehmen, dachte Sebastian.

In den nächsten Wochen merkte Sebastian, dass es ihm nicht gelang, diesen Vorsatz in die Realität umzusetzen. Irgendwie wirkte Andrea immer etwas trübsinnig - vielleicht lag ihr sogar ihr Geheimnis auf dem Herzen - und Sebastian konnte nie eine Situation finden, die ihm geeignet erschien, endlich mit der Sprache herauszurücken.

Dann kam er auf die Idee mit den Weihnachtsgeschenken. Auch dieser Plan war riskant, trotzdem erschien er ihm nicht so schlecht zu sein. Zuerst plant er nur, ihr eine zu große Jeans zu kaufen - genau jene, die sie auf ihren Fotos anhatte. Er konnte sich nämlich an den "Replay"-Schriftzug erinnern und kam dann in einem Jeansgeschäft beim Vergleich einer Jeans Größe 38 mit den größeren Jeans zum Schluss, dass es sich wohl um Größe 42 gehandelt haben musste, die Andrea in diesen Aufnahmen trug. Andrea würde sofort begreifen, dass er im Bilde war, wenn sie die eigentlich viel zu Große Jeans in ihren Händen haben würde.

Einige Tage später fiel ihm in einer Buchhandlung ein Kochbuch in die Hände, das Rezepte rund um das Thema "Liebe geht durch den Magen" enthielt. Nachdem er zu Hause in Ruhe die verschiedensten Homepages zum Thema Weight-Gain besucht hatte, waren ihm weitere Geschenksideen gekommen. Bald erstand er eine sündhaft teure, von einem Topdesigner gestylte Personenwaage aus Chrom und Glas sowie ein Maßband, mit dem Schneider die Maß nahmen. All diese Utensilien spielten in einer Reihe von Weight-Gain-Stories eine gewisse Rolle. So kam ein Geschenk zum anderen und bald hatte Sebastian zwei große Reisetaschen an Geschenken für seine Andrea dabei. Das ganze war ziemlich teuer gewesen und noch war es alles andere als sicher, ob sich Andrea auch tatsächlich über diese doch etwas ungewöhnlichen Geschenken freuen würde. Trotzdem war es das Risiko wert, war Sebastian noch immer überzeugt.

Die Anreise verlief nach Plan. Zuerst holte Sebastian Andrea ab, lud ihr Gepäck in sein Auto um und machte sich nach einer kurzen Plauderei mit Andreas Eltern mit dieser auf den Weg. Andrea staunte, als sie die unzähligen Taschen sah, die Sebastian eingepackt hatte. "Verpflegung und Geschenke", meinte Sebastian bloß. Andrea fragte sicherheitshalber, ob er noch andere Leute eingeladen hätte. Für zwei Personen würden sowohl die Geschenke als auch die Verpflegung zu großzügig bemessen sein, meldete Andrea leichte Bedenken an. "Es hat alles seine Richtigkeit", meinte Sebastian. Diese Antwort stellte Andreas aufkommende Neugierde jedoch nicht wirklich zufrieden.

Am Nachmittag kamen die beiden an ihrem Ziel an. Der Schnee lag meterhoch. Wenigstens hatte die Schneeräumung gut funktioniert und die beiden brauchten nur kurze Zeit, um den Eingang zum Haus frei zu räumen.

Irgendetwas kam Andrea an Sebastian verändert vor. Nicht nur, dass er außergewöhnlich fröhlich war - da war noch irgendetwas anderes, doch sie wusste nicht, was es war. Dazu kamen diese geheimnisvollen Reisetaschen, die er mitgeschleppt hatte. Geschenke konnten das unmöglich sein und auch der Proviant, den er eingepackt hatte, war für zwei Personen und eine Woche viel zu üppig bemessen. Irgendetwas führte er im Schilde, darin war sich Andrea sicher.

Die nächste handfeste Überraschung lieferte Sebastian, als er am Abend zu kochen begann. Bisher beschränkten sich seine Kochkünste auf Rührei und Fertiggerichte. Jetzt aber hatte er ihr den Zugang zur Küche verboten. Andrea konnte hören, wie Sebastian mit allerlei Kochwerkzeug hantierte. Wasser kochte, die Kühlschranktür ging auf und zu. Andrea war sich sicher, dass sehr bald ein Hilfeschrei aus der Küche ertönen würde, weil irgendetwas doch nicht so ganz nach Plan verlaufen war. Woher sollte Sebastian auch plötzlich kochen können? Doch nichts dergleichen passierte. Nach einer halben Stunde fragte Andrea vorsichtig nach, ob bei ihm alles in Ordnung sei, da er keinen Mucks von sich gegeben hatte und sich auch keine Sekunde lang hatte blicken lassen. Es sei alles in Ordnung, schallte es aus der Küche. Nach einer weiteren halben Stunde trug er Andrea auf, den Tisch zu decken - und zwar für eine Suppe als Vorspeise, einen Hauptgang und eine kleine Nachspeise. Andrea glaubte, sich verhört zu haben. Drei Gänge? Sebastian war in der Lage, ein Abendessen mit drei Gängen zu kreieren? Ohne jegliche Hilfe, ohne Küchenunfall? Und das in etwas mehr als einer Stunde? Das alles kam ihr höchst seltsam vor. Doch die Neugierde, was er jetzt wohl servieren würde, war bedeutend größer als das Bedürfnis, Antworten auf ihre offenen Fragen zu bekommen.

Dann wurde das erste Geheimnis gelüftet. Bei der Vorspeise handelte es sich um eine Käsesuppe. So etwas hatte sie noch nie gegessen. Sie war herrlich cremig, fast dickflüssig und sicher unerhört fettreich. Doch noch immer fragte sich Andrea, wie es kam , dass Sebastian plötzlich solche Dinge kochen konnte. Alle Versuche, ihm während des Essens sein Geheimnis zu entlocken, schlugen fehl. Er weigerte sich standhaft, sich auf ein derartiges Frage-Antwort-Spiel einzulassen. Andreas Neugierde und Sebastians Weigerung, Licht in die Sache zu bringen führten wenigstens dazu, dass sich ein höchst humorvolles Geplänkel zwischen den beiden entwickelte und die Stimmung ausgelassen wie schon lange nicht mehr war.

Nachdem die beiden Suppenteller leer waren, räumte Sebastian die Teller weg und verschwand wieder in der Küche. Natürlich bot sich Andrea an, ihm beim Abräumen zu helfen und die Chance zu nutzen, dabei einen Blick in die Küche werfen zu können, doch Sebastian lehnte entschieden ab. Dann tauchte Sebastian mit dem Hauptgericht auf. Dabei handelte es sich um etwas, was wie ein Ragout aussah, dazu gab es Nudeln und einen Salat. Andrea stellte nicht nur fest, dass dieses Gericht herrlich duftete. Sie bemerkte auch, dass ihr Teller viel reichlicher gefüllt war als Sebastians. Schon bei der Suppe war ihr eine nicht ganz gleichmäßige Verteilung aufgefallen. "Warum isst du viel weniger?", wollte Andrea nun wissen. "Ich hab schon während des Kochens ständig gekostet!", lautete seine Entschuldigung und Andrea war sich nicht sicher, ob sie Sebastian wirklich glauben konnte.

Nachdem sie den Berg Ragout und Nudeln verdrückt hatte, war Andrea mehr als satt. Während Sebastian wieder das Geschirr hinaustrug und Andrea kurz den bisherigen Abend Revue passieren ließ, musste sie unwillkürlich an die vielen Weight-Gain-Stories denken, die sie gelesen hatte. Dieser Abend entsprach ein ganz klein wenig der einen oder anderen dieser Fantasien. Immerhin wurde sie von ihrem Freund bekocht, die Gerichte waren alles andere als kalorienarm, sie hatte bis zum Anschlag gefuttert und jeden einzelnen Bissen genossen, und jetzt war ihr ihr Rock fast eine Spur zu eng. Schade, dass Sebastian nichts von ihrer Feedeeveranlagung wusste - der ganze Abend würde noch viel lustvoller sein, wenn sie Sebastian in voller Kenntnis ihrer Vorliebe derart bekochen und verwöhnen würde. Dann würde er mit einem derartigen Schlemmerabend nämlich ein Ziel verfolgen - bei diesem Gedanken kam Andreas Libido augenblicklich heftig in Schwung. Doch so schön dieser Abend war - dies war keiner ihrer unerfüllbaren Träume. Es war besser, mit dem Gegebenen zufrieden zu sein und es nicht durch Wunschträume zu relativieren.

Inzwischen war Sebastian mit dem Nachtisch aufgetaucht. Unwillkürlich wurde Andrea wieder an ihre Feedee-Traumwelt erinnert, als ihr Sebastian eine Art Vanillecreme servierte, die mit Waldfrüchten garniert war und über die ein Schuss Likör zerrann. Es würde alles andere als einfach sein, auch den Nachtisch so gründlich zu vertilgen wie die ersten beiden Gänge. Doch sie würde sich bei Sebastian nicht über die riesigen Portionen beklagen - wer weiß, wann sie wieder kulinarisch so verwöhnt werden würde.

Mit Appetit machte sie sich über die Süßspeise. Zwar begann die Magen mit jedem Bissen ein wenig mehr zu schmerzen, doch das tat dem Genuss keinen Abbruch - im Gegenteil, so schlecht fühlte sich dieses leichte Dehnen und Ziehen gar nicht an. Trotzdem war sie dann froh, als die Creme aus ihrer Schale gänzlich verschwunden war. Andrea war randvoll, streckte sich ein wenig durch in der Hoffnung, der Druck in der Magengegend würde dadurch etwas nachlassen und meinte erschöpft zu Sebastian: "Mensch, bin ich satt!" Dieser sagte nur "Freut mich, wenn's geschmeckt hat!", und begann, die Spuren des üppigen Abendessens beiseite zu räumen.

Obwohl es schon spät war, überredete Sebastian Andrea, noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Zwar war ihr ganz und gar nicht nach Bewegung zu Mute, doch sie wusste, dass Sebastians Bewegungsdrang ein Ventil brauchte. So erkundeten sie in einem gut halbstündigen Spaziergang die nähere Umgebung und kehrten dann etwas verfroren wieder in das Haus zurück.

Andrea hatte sich gerade aus den dicken Winterklamotten herausgeschält, als Sebastian verdächtig nah an sie herantrat, sie von hinten an der Taille fasste, ihr eine kleine Unanständigkeit ins Ohr flüsterte und dann begann, mit seinen Lippen ihren Hals zu verarbeiten. Andrea hatte schon die ganze Zeit gehofft, dass es heute noch zu der einen oder anderen Intimität kommen würde und genoss die zärtlichen Berührungen. Gleich würden sich Sebastians Hände streichelnd zu ihren Brüsten vortasten und Andrea langsam in eine andere Welt entführen. Doch Sebastians Hände tasteten sich in eine andere Richtung vor, stellte Andrea fast erschrocken und gleichzeitig begeistert fest - im nächsten Moment streichelte er bereits ihren noch immer prall gefüllten Bauch! Und dies geschah ganz und gar nicht beiläufig oder zufällig, sondern durchaus gezielt und mit Absicht! Kurz schoss Andrea der Gedanke durch den Kopf, dass sie sich für ihren prallen, kugeligen Bauch eigentlich schämen müsste. Doch im selben Moment hatten seine beiden Hände ihren Bauch voll umfasst - schlagartig erfasste eine ungeheure Hitze ihren ganzen Körper. Für irgendwelche geordneten Gedanken war nun kein Platz mehr. Andrea bemerkte nur noch, wie Sebastian eine Hand von ihrem Bauch nahm und ihr im nächsten Augenblick etwas süßes, schaumiges in den Mund steckte...

Irgendwann am nächsten Vormittag erwachte Andrea. Sie hörte Geräusche aus der Küche. Offenbar war Sebastian mit dem Frühstück beschäftigt. Jetzt erinnerte sich Andrea wieder an den vorigen Abend. Auf Sebastian Nachtkästchen stand eine leere Schachtel - da waren gestern noch zahlreiche Dickmann's drinnen. Andrea konnte sich fast nicht vorstellen, wie sie es gestern tatsächlich noch geschafft hatte, einen Dickmann nach dem anderen zu vernichten - nach diesem Abendessen! Doch ihr blieb ja gar keine andere Wahl - Sebastian hatte ihr ja einen nach dem anderen in den Mund gesteckt, während sie sich im Bett herumwälzten! Wirklich gewehrt hatte sie sich aber auch nicht., überlegte Andrea und starrte grinsend die Zimmerdecke an, als sie an die Details der letzten Nacht dachte. Warum sollte sie auch? Es war ja alles perfekt! Sogar mehr als das! Natürlich interessierte sie nun brennend, wie Sebastian auf die Idee gekommen war, sie gerade auf diese Art und Weise zu verwöhnen. Er musste irgendetwas ahnen, dachte Andrea. Das üppige Abendessen hätte noch ein Zufall sein können, aber das mit den Dickmanns? Nie im Leben! Er hatte dies schließlich ganz genau geplant. Dann wanderten Andreas Gedanken wieder zu den "Ereignissen" der letzten Nacht.



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