Die Schwester zieht ein!

In den nächsten zwei Tagen futterte Andrea ungebremst weiter. Ein wenig plagten Sebastian zwar die Gewissensbisse, wenn er beobachtete, wie seine Freundin hemmungslos Kalorien in sich hinein schaufelte. Diese hielten ihn aber nicht davon ab, weiterhin die fettreichen, süßen und überaus nahrhaften Köstlichkeiten für sie zuzubereiten. Er konnte nicht leugnen, dass diese Weight-Gain-Sache einen immer stärkeren Reiz auf ihn ausübte. Er liebte es, seine Freundin so verwöhnen zu können. Er hatte immer das Gefühl, ihren größten, unerfüllten Wunsch Realität werden zu lassen, wenn er ihr eine seiner Kreationen servierte. Er liebte diesen strahlenden Ausdruck in ihrem Gesicht, den sie bekam, wenn sie sich durch seine Mahlzeiten futterte und der immer intensiver wurde, je voller ihr Magen wurde und je mehr sie mit ihren Portionen zu kämpfen hatte. Und dann genoss er natürlich den Sex, den sie miteinander hatten. Keine Frage, so intensiv hatten sie sich noch nie aufeinander eingelassen!

Kein Wunder, dass Andrea nun tatsächlich ein Kilo am Tag zunahm. Mindestens. Einmal waren es 1,2 Kilo gewesen, einmal 1,1. Etwas mehr als 66 Kilo brachte sie inzwischen auf die Waage. Und die Extrakilo begannen, sich bemerkbar zu machen...

Bevor Sebastian die neuen Kilos sah, fühlte er sie. Andreas Körper begann sich in seinen Händen irgendwie lebendiger anzufühlen. Eine Spur weicher, sanfter. Er fühlte sich traumhaft an, merkte Sebastian begeistert. Spätestens nun begann auch er, den Weight-Gain-Fantasien seiner Freundin zu verfallen... Es waren vor allem seine kulinarischen Bemühungen, die sich hier als kleine, zarte Fettpölsterchen so wundervoll bemerkbar machten. Sebastian nahm sich vor, gleich nach ihrer Heimkehr den nächsten Kochkurs zu belegen. Der zeitliche und finanzielle Aufwand lohnte sich garantiert.

Auch Andrea begann nun, erste Veränderungen an ihrem Körper zu bemerken. "Ich glaub', die Hose ist enger geworden!", rief sie an nächsten Abend begeistert aus, als sich die beiden gerade für einen ihrer Abendspaziergänge umzogen. "Mensch, klasse!", hörte Sebastian Andrea dann noch sagen. Tatsächlich war ihre Hose rund um den Po eine Spur enger geworden. Allerdings war dies auch die engste Hose, die Andrea hatte. Kein Wunder, dass sich die immerhin vier neuen Kilos darin als erstes bemerkbar machen würden. Dies behielt Sebastian aber für sich. Lange würde es ohnehin nicht dauern, und auch Andreas bequemer sitzende Hosen und Röcke würden er mit ihren runder gewordnen Hüften aufnehmen müssen....

Obwohl sich das Wetter weiterhin von der besten Seite zeigte, hielt sich Andreas Begeisterung für das Skifahren in Grenzen. Zwar kam sie jeden Tag mit Sebastian mit. Nach wenigen Abfahrten zog sie es aber vor, sich vor eine der Skihütten zu setzen, sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und sich durch die Speisekarte zu kosten. Vor allen die Süßspeisen hatten es Andrea angetan. Essensmäßig zeigte sie nun tatsächlich vollen Einsatz, rund um die Uhr. Der Tag begann am späten Morgen mit einem ausgedehnten Frühstück, nach einigen Schwüngen lockten bald die süßen Versuchungen in einer der Skihütten. Nach dem es am Nachmittag wieder zurück in die Hütte ging, machte sich Sebastian ans Kochen und etwa eineinhalb Stunden später gab es dann das inzwischen schon gewohnt üppige Abendessen. So etwas wie Hunger hatte Andrea nun schon seit Tagen nicht mehr gefühlt. Jetzt begann sie schneller zuzunehmen. Fast schien es so, dass ihr Körper die vielen überflüssigen Kalorien in den ersten Tagen ihres Urlaubes noch besser verbrennen konnte. Nun aber war der Zeitpunkt gekommen, wo dies nicht mehr der Fall war und sich die Kalorien in Andreas Fettzellen einzulagern begannen. Drei Tage vor der Abreise brachte Andrea tatsächlich schon 69 Kilo auf die Waage. "Ich hab's dir ja gesagt, ich schaff' die 70 Kilo!", meinte sie triumphierend, als die Leuchtschrift am Morgen 69,2 Kilo anzeigte. "Man sieht's Dir auch schön langsam immer deutlicher an!", antwortete Sebastian. "Ehrlich? Und wo am meisten?", wollte Andrea nun neugierig wissen. Natürlich wusste sie dies selbst am besten. Die zarte Fettschicht auf ihrem Bauch war dicker und weicher geworden. Bald würde sich daraus das erste hübsche Fettröllchen bilden. Andrea konnte es kaum erwarten. Auch ihr BH wurde etwas knapp. Zwar merkte sie optisch noch keinen Unterschied, dafür fühlte sie es umso mehr. Was ihren Po betraf, konnte sie dies nur schwer beurteilen. Die Fotos, die Sebastian jeden Tag bei der Abwaage machte, zeigten zwar schon ein etwas fleischiger wirkendes Hinterteil - wirklich verändert hatte sich ihrer Meinung nach ihr Gesäß allerdings nicht. Der Tragekomfort ihrer Jeans sagte ihr natürlich etwas anderes...

Sebastian musste sich inzwischen eingestehen, dass er völlig verrückt auf die Veränderungen war, die der Körper seiner Freundin bereits durchgemacht hatte. Gerade umfasste er Andrea von hinten, als sich diese gerade schminkte. Wenn er sich noch vor drei Wochen mit seinen Händen von ihren Brüsten ausgehend vorsichtig in Richtung ihrer Lenden vorarbeitete, dabei über ihren Bauch strich und letztlich an der oberen Naht ihres Slips ankam, spürte er nur die Fasern ihrer Bauchmuskulatur unter ihrer Haut. Alles war straff, diese Körperpartie begann sich unter seinen Fingern kein bisschen zu verformen. Nun fühlte sich dies anders an. Andreas Bauch war weich geworden - seine kulinarischen Köstlichkeiten hatten eine fantastische Metamorphose hinter sich und sich in Fett verwandelt. Viel leichter gab Andreas Gewebe nun seinen streichelnden Bewegungen nach und verformte sich ein wenig unter dem sanften Druck seiner Finger. Wie herrlich würde es sein, wenn er einmal ihren Speck zwischen seinen Finger kneten konnte? Vielleicht würde er in einer ferneren Zukunft sogar üppige Speckrollen in seine Hände nehmen können? Jetzt war Sebastian mit seinen Fingern an Andreas Slip angelangt. Früher war der Übergang von der straffen Haut ihres Bauchs zum Stoff ihres Höschens kaum zu spüren gewesen. Nun schnitt der Gummi schon deutlich fühlbar in ihren Bauchspeck und verursachte eine niedliche kleine Wölbung. "Das fühlt sich fantastisch an!", flüsterte Sebastian Andrea ins Ohr. Schon waren die beiden in Richtung Bett unterwegs, ohne auf einen großen Teller voll Weihnachtskekse zu vergessen...

In dieser Nacht kam der große Schnee. Andrea und Sebastian hatten nichts von der eintreffenden Schlechtwetterfront gemerkt - sie waren viel zu sehr miteinander beschäftigt. Erst als sie am nächsten Morgen aus dem Fenster blickten, sahen sie die Unmengen an Schnee, die gefallen waren. Und es schneite noch immer. Das schlechte Wetter nutzte Andrea sofort als Ausrede, heute keinen Sport betreiben zu müssen. Auch Sebastian wollte sich nicht zum Jahreswechsel auf schlechten Pisten ein Bein brechen - zwei Tage vor ihrer Rückfahrt. Also ließen sich die beiden bei ihrem Frühstück besonders viel Zeit. Andrea hatte tatsächlich die 70 Kilo Marke passiert und beschloss, sich zur Feier des Tages von Sebastian füttern zu lassen. Sie hatte gemerkt, dass sie Sebastians leichten Widerstand in Sachen Weight-Gain schon vor Tagen gebrochen hatte und er ihr sicher auch diesen Wunsch erfüllen würde. Sie war zu einem Feedee geworden, wie er ihm Buche stand. Und ein richtiges Feedee musste ab und zu von ihrem Feeder gefüttert werden. So wie sie ein Feedee geworden war, war Sebastian nun ihr Feeder. Ein völlig willenloser Feeder, wie Andrea in den letzten Tagen amüsiert festgestellt hatte. Es war ganz und gar nicht so, dass immer der Feeder dem Feedee seinen Willen aufzwang. Bei ihnen war es völlig anders. Sie hatte Sebastian ihren Willen aufgezwungen. Da dieser seine Rolle aber sichtlich genoss, plagte Andrea keine schlechtes Gewissen.

Andrea setzte sich, nur mit Slip und BH bekleidet, auf ihren Stuhl, verkündete Sebastian ihren Wunsch und überließ ihm dann das Kommando. Sie beobachte, wie er viel zu viel Zucker in ihr ohnehin schon gesüßtes Schokoladegetränk mischte. Dann sah sie ihm zu, wie er eine Scheine Weißbrot dick mit Butter bestricht, dann zur Nutella griff und eine mächtige Schicht Schokoladecreme auf die Butter gab. Dasselbe machte er mit Erdnussbutter, Honig, Marmelade. Immer, wenn er einen dieser Aufstriche zur Seite schob und den nächsten öffnete, steckte er Andrea einen üppig gefüllten Löffel in ihren Mund. Zum sauber machen, bevor er ihn in ein anderes Glas tauchte.

Im ersten Moment staunte Sebastian, als ihm seine Freundin nach der Abwaage verkündet hatte, er solle ihr das Frühstück füttern. So reizend, wie sie in ihrer langsam wirklich zu knapp werdenden Unterwäsche vor ihm saß - bereits mit einem kleinen Bäuchlein und bisher von Sebastian übersehenen und überraschend breiten Oberschenkeln ausgestattet - konnte er ihr den Wunsch nicht abschlagen. Nachdem er unzählige Brote mit Unmengen an kalorienreichen Köstlichkeiten bestrichen und ihr einen Kakao gemacht hatte, in dem vor lauter Zucker der Löffel fast stecken zu bleiben schien, schnitt er die Brote noch schnell in bissgerechte Happen. Andrea hatte ihn die ganze Zeit aufmerksam beobachtet. Obwohl sie ein ernstes Gesicht machte, als ob es um eine extrem wichtige Sache ginge, verriet ihre gesunde Gesichtsfarbe, wie sehr sie sich auf diese Fütteraktion freute. Als Sebastian nun zur ersten Brotschnitte mit Erdnussbutter griff, richtete sich Andrea in ihrem Stuhl erwartungsvoll kerzengerade auf, warf ihren Kopf nach hinten, strich sich wieder ihre widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht und öffnete ihren Mund. Augen zu....

Erdnussbutter schmeckte doppelt so gut, wenn man gefüttert wurde, dachte Andrea, während sie die erste Portion hastig kaute. Kaum hatte sie die süße Masse geschluckt, war schon ein Erdbeermarmeladebrötchen im Anflug. Auch dieses war köstlich. Sie merkte kaum etwas vom Brot, so üppig war es mit Marmelade bestrichen. Nun ein Nutellabrot. Süßer als die Marmelade, und zäher. Traumhaft. Ein Brot folgte dem anderen. Sebastian merkte die Ungeduld seiner Freundin. Hastig schluckte sie die kleinen Brötchen, gierig wartete sie auf den nächsten Happen. Sebastian zelebrierte nun die Verfütterung seine Brote regelrecht und genoss es, Andrea mit ihrer Ungeduld ein wenig zu quälen. Umso lustvoller empfand er seine Rolle. Landete ein wenig Nutella, Honig, Marmelade oder Erdnussbutter nicht dort, wo er hingehörte sondern auf einem von Andreas Körperteilen, so war es auch Sebastians Aufgabe, das kleine Missgeschick zu bereinigen. Er hatte ohnehin Hunger...

Andrea schien unersättlich zu sein. Sebastian war nun an seinem letzten vorbereiten Brot angelangt und Andrea war so hungrig und gierig wie beim ersten Bissen. "Du hast zu wenig hergerichtet!", lachte Andrea und fügte in tadelndem Ton hinzu: "Du unterschätzt mich noch immer!" Unsicher machte sich Sebastian daran, weitere Brote zu streichen. Er hatte keine Ahnung, wieviel in seine Freundin noch hineinpasste. Das Bewusstsein, welche gigantische Menge an Kalorien er Andrea verfüttert hatte und welche Auswirkungen diese haben würden, drängte sich aber in den Vordergrund. Andreas Bauch war schon ein wenig kugeliger als am Beginn. Sie hatte sicherlich längst keinen Hunger mehr. Im Gegenteil, sie müsste eigentlich schon ein ganz ordentliches Sättigungsgefühl verspüren. Sie tat aber so, als ob habe ihr Frühstück gerade erst begonnen. Andrea ließ sich mästen, schoss es Sebastian durch den Kopf. Dieser Urlaub war zu einer Mastkur geworden. Andrea hatte in etwas mehr als einer Woche acht Kilo zugenommen! Und jetzt aß sie wieder. Oder noch immer. Riesige Mengen. "Was ist jetzt?", drang plötzlich Andreas Stimme an sein Ohr. "Du wirst doch nicht einem kleinen, halb verhungerten Mädchen sein Frühstück vorenthalten?" Sebastian steckte seiner Freundin das nächste Brötchen in ihren hungrigen Rachen...

Als sich Andrea nach diesem unglaublichen Frühstück auf dem Sofa bequem machte, geisterten ausnahmsweise keine Gedanken durch ihren Kopf. Der Magen schmerzte - das war das einzige, was Andrea fühlte. Nach einigen Minuten dachte Andrea aber schon wieder ans Mittagessen. Andrea wurde sich nun klar, dass sie für diesen Lebensstil geboren war. Sie dachte an Sebastians Weihnachtsgeschenk - die Jeans. Es bestand nicht der geringste Zweifel, dass sie diese sehr viel rascher tragen würde, als es sich Sebastian vorstellen konnte. Ihre 38er-Sachen waren seit Weihnachten schon so eng geworden, dass sie sich bald nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub um Ersatz würde umsehen müssen...

Andrea lag noch immer auf dem Sofa, als sich Sebastian in der Küche daran machte, das Mittagessen vorzubereiten. Seit dem üppigen Frühstück war sie nur einmal kurz auf die Toilette gegangen. Sie hatte somit den Vormittag über praktisch gar keine Kalorien verbraucht - das waren die besten Voraussetzungen, um rasch Fett an zu setzten, dachte Sebastian. Draußen fielen die Schneeflocken weiterhin dicht vom Himmel - es würde auch am Nachmittag nichts mir großen sportlichen Aktivitäten werden.

Sebastians Erstaunen wurde immer größer. Andrea legte an diesem Schlecht-wettertag ein für ihn bisher unvorstellbares Nonstop-Essverhalten an den Tag. Sie saß auf dem Teppich, las in ihrem Buch und stopfte sich unentwegt mit Weihnachtskeksen voll. Dann kam das ausgiebige Mittagessen. Am Nachmittag Kaffee und Kuchen. Am späten Abend das Abendessen. Andrea war unermüdlich. Als Sebastian kurz vor Mitternacht aus dem Fenster blickte und bemerkte, dass es immer noch schneite, ahnte er bereits, wie der nächste Tag verlaufen würde - ähnlich wie heute.

Tatsächlich bemühte sich seine Freundin auch an ihrem letzten Urlaubstag nach Kräften, ihren Fettzellen den nötigen Nachschub zu liefern. Doch die unglaubliche Fresserei der letzten Tage zeigten nicht nur in Form weicher Fettpölsterchen ihre Folgen - zu Mittag ließ Andreas Elan das erste mal seit ihrer Ankunft etwas nach. Dies war auch ganz gut so, dachte Sebastian, da sie ohnehin für die Abreise am nächsten Tag packen mussten. Am späten Nachmittag klopfte es überraschend an ihrer Tür.

Draußen im Schneesturm stand ein Mann, der offenbar mit einem Schneemobil zu ihrer Hütte gefahren war. Er teilte Andrea und Sebastian mit, dass die Straße ins Tal wegen akuter Lawinengefahr zumindest die nächsten drei Tage gesperrt bleiben würde. Im Anhänger des Schneemobils waren Lebensmittel, die die Gemeinde jenen Urlaubern anbot, die nicht in einem Hotel untergebracht waren sondern sich selbst versorgen mussten. Nachdem Sebastian Milch, Wurst, Käse, Brot und Kaffee gekauft hatte, verschwand der Mann wieder. Sebastian war sich nicht sicher, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Eigentlich wollten sie ja am nächsten Morgen abreisen. Jetzt war dies unmöglich geworden. Andererseits kamen sie nun überraschend zu ein paar weiteren Urlaubstagen. Allerdings waren dies Urlaubstage, an denen sie nicht viel unternehmen konnten - bei diesem Wetter! Andrea fand die Tatsache, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten waren überhaupt nicht beängstigend. Für sie klang dies nach Abenteuer und Romantik. "Deinen Heißhunger wirst du jetzt aber etwas zügeln müssen!", meinte Sebastian zu Andrea, die gerade einen Fruchtgummi kaute. "Nicht, dass und der Proviant ausgeht!" "Ich werde genau das Gegenteil machen!", verkündete Andrea frech. "Du weißt genau, das noch genug Proviant da ist! Da müsste das schlechte Wetter schon eine ganze Woche andauern! Ich werde es mir die nächsten Tage einfach so gut wie in den letzten Tagen gehen lassen!" Sebastian sah Andrea an, dass sie dies ernst meinte. Aus irgendeinem Grund ging Sebastian der Fanatismus seiner Freundin in Sachen gaining schon auf die Nerven. Andererseits war die Aussicht, seine Andrea weiter zu füttern, ziemlich reizvoll. Sebastian ärgerte es ein wenig, dass er sich von Andrea so vor den Karren spannen ließ.

Andrea hatte sich inzwischen wieder auf dem Sofa niedergelassen, las und bearbeitete mit ihren Zähnen den nächsten Fruchtgummi. Sebastian fiel auf, wie hübsch seine Freundin eigentlich war. Auch fiel ihm auf, dass man ihr ihre neuen Kilos inzwischen deutlich ansehen konnte. Plötzlich blickte sie aus ihren Buch auf, warf ihm einen tiefen Blick zu und fragte lächelnd, was es am Abend zu essen gab. Andreas Fixiertheit auf Essen nervte ihn wirklich! Ständig wollte sie wissen, was er kochen würde, wie ihr inzwischen ihre 42-Jeans passte, ob er sie füttern könnte. Jetzt wollte Sebastian selbst wieder die Initiative übernehmen! Ab sofort würde er ihr ohne Unterbrechung Mahlzeiten und Naschereien servieren - sie würde gar nicht mehr dazu kommen, ich mit ihren Wünschen zu nerven. Irgendwann musste dann ja selbst Andrea diese Mast zuviel werden!

An diesem Abend bereitete Sebastian ein besonders reichliches Abendessen vor. Andrea futterte wie am Abend im Restaurant: mit Heißhunger, einem unendlich scheinendem Appetit und mit vollem Engagement. Sebastian faszinierte es, mit welch Hartnäckigkeit Andrea versuchte, die riesigen Portionen in ihren Magen zu bringen. Das Abendessen dauerte fast zwei Stunden, dann fiel Andrea völlig erschöpft in das Sofa. "Genial, wie voll ich bin!", stöhnte sie und nickte kurz darauf ein. Als sie aufwachte, wartete schon das Dessert auf sie - ein Schokopudding. Sebastian hatte eigentlich erwartet, dass Andrea irgendetwas sagen würde, wenn sie den Pudding sah. In der Art von "Das schaffe ich heute aber nicht mehr!". Doch ihr war keinerlei Protest zu entlocken. Langsam löffelte sie den Pudding in ihren noch immer kugelrunden Bauch. Dabei wirkte sie fröhlich und bestens aufgelegt. Mit keinem Wort ging sie auf das extrem üppige Abendessen ein - Sebastian konnte es nicht glauben!

In den nächsten zwei Tagen entwickelte sich zwischen Andrea und Sebastian ein regelrechter Wettkampf: Sebastian versuchte, aus den immer geringer werdenden Vorräten kalorienreiche und wohlschmeckende Riesenportionen für Andrea zu fabrizieren, Andrea war den ganzen Tag über beschäftigt, Sebastian Kreationen in sich hineinzustopfen. Die Stimmung zwischen den beiden war blendend.

Andrea fühlte sich wie im Paradies. Seit dem Abend, an dem sie von der gesperrtem Straße erfahren hatten, hatte Sebastian seine Kochkünste auf die Spitze getrieben. Anscheinend wollte er erreichen, dass sie wenigstens für ein paar Stunden nichts mehr essen wollte. Bisher hatte er dies aber nicht geschafft, stellte Andrea amüsiert fest. Er kochte in einer Tour, sie futterte ohne Unterlass. Es war zwar der reinste Wahnsinn, soviel zu essen. Doch die Versuchungen waren einfach zu groß.

Am zweiten Tag ihres Extraurlaubs passte Andrea nicht mehr in ihre 38er Jeans hinein. Sie hatte es tatsächlich geschafft, fast zwei Kilo am Tag zuzunehmen. Sebastian und Andrea konnte es nicht glauben, als die Waage 75 Kilo anzeigte. "75! Du wirst ja ein richtiges Dickerchen!", meinte Sebastian etwas schadenfroh! "Ist ja Sinn der Sache!", meinte Andrea trotzig. "Ein wenig schnell ging das jetzt aber schon...", fügte sie dann hinzu. Sebastian dachte schon, ein wenig Nachdenklichkeit in Andreas Stimme zu vernehmen. Als diese aber wie ferngesteuert zu einem Keks griff und verkündete, dass dies ein "guter Anfang" sei, war sein Verdacht widerlegt.

Andrea hatte es tatsächlich geschafft, in ihrem Urlaub richtig mollig zu werden. Bauch, Hüften, Beine, Po, Arme - überall machte sich der Urlaubsspeck bemerkbar. Wie anders sich Andrea inzwischen anfühlte! Es war sagenhaft! Ihre Unterwäsche war ihr schon zu klein geworden und erinnerte an schlankere Tage. Ständig zupfte Andrea an ihrem Slip herum. "Werde wohl neue brauchen, wenn ich zu Hause bin!", meint sie etwas verlegen zu Sebastian. "Nicht nur neue Slips!", bemerkte Sebastian trocken.

Am nächsten Vormittag schaffte es der Straßendienst tatsächlich, die Passstraße zu räumen. Als Sebastian das Auto startete, fragte er Andrea, ob sie heute nicht verhungern würde. Die Heimreise bot tatsächlich kaum Gelegenheit zu ausgiebigen Schlemmereien! "Ich denke, ich hab' inzwischen ausreichend Fettreserven!", lachte Andrea und kniff sich in ihren Bauchspeck. "Mit 62 Kilo hier angekommen, mit 75 kommst du nach Hause! Wenn das kein produktiver Urlaub war!", meinte Sebastian. "Das war der tollste Urlaub überhaupt!", verkündete Andrea begeistert und drückte Sebastian einen dicken Schmatz auf die Wange....

Wenige Tage später hatte Andrea der Alltag wieder eingeholt. Sebastian war wieder abgereist und sie saß mit ihren 13 neuen Kilos in ihrer Wohnung. Ihren Eltern waren kurz zuvor fast die Augen herausgefallen, als sie Andrea zu Gesicht bekamen. Ihr Vater meinte nur, dass er nächsten Winter auch dorthin auf Urlaub fahren will - so gut, wie das Essen sein musste. Auch ihre Mutter erholte sich auch sehr bald von dieser "dicken" Überraschung. Andrea stand nun vor ihrem Spiegel. Erst jetzt begann sie langsam zu begreifen, was in den letzten zwei Wochen geschehen war. Irgendwie erschien ihr diese Zeit nun völlig irreal. Die üppige Speckschicht in ihrem Spiegel waren aber der Beweis dafür, dass sie dies alles nicht nur geträumt hatte. So einen wabbeligen Bauch bekam man nicht nur von netten Träumen - dafür waren einzig und allein all die herrlichen Gerichte, die Sebastian gekocht hatte, verantwortlich.

Die Euphorie über ihren dick werdenden Körper verschwand einige Tage nach Rückkehr aus dem Urlaub fast völlig. Nicht, dass Andrea nun unglücklich über die ziemlich rasante Fett-ansetz-Aktion zu Weihnachten gewesen wäre - das war sie ganz und gar nicht. Trotzdem fühlte sich der Speck auf ihren Rippen nun nicht mehr ganz so spannend an wie noch vor wenigen Tagen. Kein Wunder, war Sebastian ja wieder in seiner Universitätsstadt. Niemand hier, der das neue, weiche Gewebe bewunderte oder liebkoste, niemand, der es mit extravaganten Rezepten zu weiterer Expansion brachte. Auch bekam Andrea nun doch die eine oder andere Schattenseite ihrer "kleinen" Fressattacke in den Bergen zu spüren: Freunde, die meinten, überflüssige Bemerkungen zu ihrer Figur machen zu müssen, Lieblingsklamotten, die nun nicht mehr passten und ein Sebastian, der offenbar nicht mehr so sicher war, ob die Mastkur in den Alpen wirklich so eine gute Idee war. Zumindest hörte sich die eine oder andere Äußerung am Handy so an.

Als sich Andrea nun wieder ihren Lieblingswebseiten widmete, lasen sich die Weight-Gain-Stories ganz anders. Irgendwie hatten sie doch ziemlich an Reiz verloren - jetzt, wo sie diese Fantasien im wahrssten Sinne des Wortes am eigenen Leib erlebt hatte und sie die Folgen der Verwirklichung dieser Fantasien mehr als deutlich verspürte. Andrea betrachtete sich gerade das Foto eines noch viel, viel runderen Mädchens als ihr bewusst wurde, dass sie sich früher oder später mit der Frage auseinandersetzen würde müssen, wie es mit ihr selbst weiter gehen sollte. Wie dick wollte bzw. konnte sie selbst werden? Was würde wohl ihr Umfeld sagen, wenn sie weiter zulegen würde. Bisher hatten ja fast alle ihre Urlaubspfunde mit Humor genommen. Alle dachten, dass ihre Fettpölsterchen nur eine vorübergehende Erscheinung wären. Wie lange würde Sebastian zu einer immer dicker werdenden Andrea stehen? Würde er sie noch attraktiv finden, wenn sie 100 Kilo und mehr auf die Waage brachte und auf ihrem Körper immer neue Speckfalten auftauchen würden? So fantastisch sich Andrea das Fettwerden ausmalte - bisher war sie, nach eigenen Maßstäben allerdings, bestenfalls mollig - so tauchten nun doch einige gewichtige Gegenargumente auf, die sie ins Zweifeln brachten. Sich vorzustellen, dass die Gewichtszunahme in den Bergen schon alles in Sachen "Weight-Gain" gewesen sein sollte, wollte Andrea aber auch nicht so richtig akzeptieren.

In den nächsten Wochen stellte sich allerdings eine Routine ein, die der vor dem Weight-Gain-Urlaub zu Weihnachten 100% glich. Nichts erinnerte mehr an die verrückte Zeit in der verschneiten Hütte. Manchmal zweifelte Andrea, ob sie dies alles wirklich erlebt hatte. Andrea hatte zwar versucht, das Thema mit Sebastian per e-mail oder am Telefon zur Sprache zu bringen, doch dieser ließ sich mit keinem Wort auf dieses Thema ein. Andrea hielt in diesen Tagen ihr Gewicht. Wenigstens etwas, dachte sie angesichts ihres nicht gerade großen Appetits. Sie besuchte weiter ihre Websites, legte sich Schritt für Schritt eine passende Garderobe an und träumte weiterhin von ihren praller werdenden Oberschenkeln, schwerer werdenden Bauchspeck und einem ausuferndem Po. Dass sie ihren Tagträumen schon weit über 100 Kilo wog, schreckte sie ganz und gar nicht mehr.

Doch zwischen Traum und Realität lagen Welten. Sebastian besuchte sie ein Wochenende lang. Sie kamen so gut wie überhaupt noch nie miteinander aus. Sie hatten wirklich unglaublich viel Spaß miteinander - das Thema Weight-Gain aber kam übberhaupt nicht mehr zur Sprache. Ein wenig resignierend resümierte Andrea, dass ihre Träume wohl Träume bleiben würden. Zwar unternahm sie einige Wochen später den Versuch, sich selbst zu mästen. Nach vier Tagen und nur einem Kilo Gewichtszunahme gab Andrea diesen Versuch aber auf. Die Enttäuschung darüber hielt sich in Grenzen. Nichts deutete darauf hin, dass sich in absehbarer Zeit was ändern würde. Dann aber zog ihre Schwester Alexandra bei ihr ein.

Alexandra war nach einer gescheiterten Beziehung in einer arge Sinnkrise geraten. Sie wollte nun doch ihren Traum verwirklichen und Soziologie studieren und gab ihren Job bei einer Anwaltskanzlei auf. Da sich ihr Bekanntenkreis auf die Freunde ihres Ex-Freundes beschränkt hatte und sie auch diese nun als "doof" einstufte, hielt sie auch nichts mehr an ihrem alten Wohnort. Jetzt wollte sie erst mal Urlaub machen, einen Ortswechsel vollziehen und sich in den nächsten Wochen bei ihrer Schwester über ihre Zukunft klar werden.

Da stand Alexandra also eines Tages vor der Wohnungstür ihrer jüngeren Schwester Andrea - schwer beladen mit Reisetaschen und Koffern. "Das Gewicht steht dir gut!", meinte sie grinsend zur Begrüßung. Ansonsten war der stets gut gelaunten und selbstbewussten großen Schwester überhaupt nicht zu lachen zu Mute. Dies erkannte Andrea aber nicht auf Anhieb. Erst nach einigen Tagen bemerkt sie, dass Alexandra in einer ernsteren Krise war. Ihre Schwester versuchte nämlich, sich nichts anmerken zu lassen. Sie hatte ja immer das Image des ewig fröhlichen, selbstbewussten Mädchens. Alexandra war immer stämmiger als ihre Schwester gewesen, doch war dies nie ein Grund für Minderwertigkeitskomplexe. Ganz im Gegenteil. Zwar beklagte sie sich immer, wie dick sie doch sei. Doch dies geschah immer mit einem Lachen in ihrem hübschen Gesicht. Und so, wie sie sich bewegte und kleidete, gab es keinen Anlass für Andrea, die Unzufriedenheit ihrer Schwester mit ihrer Figur all zu Ernst zu nehmen. Wie oft hatte Alexandra eine Diät angekündigt und doch niemals ernsthaft in Angriff genommen! Nicht selten geschah es, dass Alexandra in der einen Minute von ihren Diätplänen sprach und sich in der nächsten Minute ohne erkennbares schlechtes Gewissen an irgendwelchen süßen Verlockungen schadlos hielt.

Jetzt quartierte sich Alexandra in Andreas Wohnung ein. Alexandra spielte - in den ersten Tagen durchaus erfolgreich - ihrer Schwester die Unbekümmerte und Erfolgreiche vor, die endlich aus einer ohnehin kaputten Beziehung heraus-gekommen war und nun ihre neue Freiheit genießen wolle. Tatsächlich vertrugen sich die beiden Schwestern blendend - dies war in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen.

Erst nach einigen Tagen kam Andrea der erste Verdacht, dass der Seelenzustand ihrer Schwester vielleicht doch nicht so rosig war, wie diese vorzugeben versuchte. Alexandra war immer eine extrovertiert und unternehmungslustig gewesen. Es gab kaum einen Abend, an dem sie nicht Lokale, Disco und Clubs frequentierte. Meist tat sie dies mit einer ihrer zahlreichen Freundinnen, wenn sie aber niemanden fand, hatte sie dies auch nie davon abgehalten, sich die Nacht alleine um die Ohren zu schlagen. Sie traf immer irgendjemanden, den sie kannte. Und wenn nicht, dann lernte sie halt schnell jemanden kennen. Für Alexandra war es noch nie schwierig gewesen, Kontakte zu knüpfen.

Nun wohnte Alexandra schon fast eine Woche bei Andrea und hatte - mit Ausnahme des Zigarettenholens - noch nicht einmal die Wohnung verlassen. So hatte Andrea ihre Schwester noch nie erlebt! Alexandra las irgendwelche kitschigen Romane oder sah stundenlang Fernsehen. Früher hätte sich Alexandra über diese Art Literatur ("etwas für rührselige alte Jungfern!") lustig gemacht. Keine Spur mehr davon! Und sich irgendwelche spanische oder südamerikanische Telenovellas anzusehen, wäre ihr noch viel weniger eingefallen. Bei all diesen Tätigkeiten rauchte sie wie ein Schlot. Alexandra hatte schon sehr früh zu rauchen begonnen, allerdings immer nur, wenn sie abends unterwegs war. Dies hatte sie bisher immer so gehandhabt. Noch nie hatte Andrea erlebt, dass Alexandra privat - ob zu Hause, im Auto, am Schulweg - oder später in Uni und Job - geraucht hätte. Gut vierzig Zigaretten am Tag lösten sich in Andreas Wohnung in Luft auf. Auf Andreas Frage, seit wann sie so viel rauche, bekam sie nur zu hören, dass ihr Exfreund daran Schuld sei. Dieser war allerdings in Alexandras Augen zur Zeit für alles Schuld, also stellte Andrea die Antwort ihrer Schwester nicht wirklich zufrieden. Da Alexandra sie bisher allerdings noch nicht auf ihre doch beträchtliche Gewichtszunahme ansprach, ließ es Andrea vorerst mit dieser einen, vorsichtigen Frage bewenden.

In der zweiten Woche wurde Alexandra etwas munterer. Immer öfter verriet sie nun Details ihrer gescheiterten Beziehung. Auch verschwand Alexandras aufgesetzte Fröhlichkeit. Nun war sie auch manchmal ziemlich schlecht gelaunt und sogar unausstehlich, Andrea sah dies aber als Fortschritt an.

Wie Andrea herausfand, war ihre scheinbar immer gutgelaunte, extrovertierte, selbstbewusste Schwester in ihrer letzten Beziehung arg unter die Räder gekommen. Nie hätte es Andrea für möglich gehalten, dass sich ihre ansonsten immer dominierende Schwester so den Wünschen einer anderen Person unterwerden würde. Mit kleinen Rücksichtnahmen auf ihren Freund hatte es angefangen. Doch mit der Zeit ordnete sich Alexandra immer stärker unter. Erst viel zu spät hatte sie erkannt, dass sie im Begriff war, ihre ganze Persönlichkeit ihrer Beziehung unterzuordnen. Die letzten Monate mussten die Hölle gewesen sein. Zwar sagte dies Andrea nicht explizit, doch hatte sich dies aus den Gesprächen zwischen den zwei Schwestern herauskristallisiert. Zu allem Überdruss schaffte es Alexandra bis zu letzt nicht, sich aus dieser Beziehung zu lösen. Vielmehr war es "das Arschloch", wie Alexandra ihren Verflossenen ausnahmslos titulierte, der letztendlich sie verließ. Eine ärgere Demütigung konnte man sich kaum vorstellen, dachte Andrea. Kein Wunder, dass ihre Schwester so frustriert war.

Also tolerierte Andrea auch in den nächsten Tagen die Launen ihrer älteren Schwester. Gleichzeitig versuchte sie aber, Alexandra wieder auf andere Gedanken zu bringen. So lenkte sie eines abends das Gespräch - die beiden hatten zum wiederholten Malle in den letzten Wochen über Alexandras katastrophale Beziehung gesprochen - auf ihr beginnendes Übergewicht. "Finde ich cool!", meinte Alexandra. "Jetzt sehen wir wirklich wie Schwestern aus!" Tatsächlich sahen sich die beiden ziemlich ähnlich. Trotz des erheblichen Gewichtsunterschiedes war es wiederholt passiert, dass die beiden verwechselt wurden. "Jahrelang hab ich dich um deine schlanke Figur beneidet!", verriet sie Andrea. So ein Lob aus dem Munde ihrer Schwester erfuhr Andrea sehr selten. Nie war sie auf die Idee gekommen, ihre Schwester könnte sie um irgendetwas beneiden! Obwohl es natürlich gar nicht so abwegig war, dass die mollige Alexandra die schlanke Andrea um ihre Figur beneidete. "Vielleicht solltest du jetzt etwas abnehmen. Dann schenk ich dir meine Klamotten, ich bekomme deine und die Verwirrung unter Verwandten und Bekannte ist perfekt!", juxte Andrea. "Du willst nicht wieder abnehmen?", fragte Alexandra vorsichtig. "Im Moment nicht!", grinste Andrea. "Wozu auch? Mein Selbstbewusstsein hängt doch nicht von ein paar Kilos ab! Das hast du mir lange genug vorgelebt!"

Trotz aller Bemühungen ihrer kleinen Schwester stellte sich auch in den nächsten Tagen kein Stimmungswandel bei Alexandra ein. Das einzig bemerkenswerte Ereignis - ein ziemlich schockierendes obendrein - war ein schlimmer Hustenanfall, der Alexandra eines Abends heimsuchte. An diesem Abend hatte es Andreas Schwester offenbar mit dem Rauchen übertrieben. Andrea lag schon im Bett, als sie ihre hustende und nach Luft schnappende Schwester bemerkte. Auf dem Fernsehtisch stand ein übergehender Aschenbecher, die Luft war noch dicker als sie es ohnehin in den letzten Tagen schon war. Alexandra war leichenblass und sah wirklich todkrank aus. Nachdem Andrea schnell alle Fenster geöffnet hatte, ihre Schwester ins Freie geführt und ihr ein Glas Wasser gab, erholte sich Alexandra langsam wieder. Auch Andrea musste sich von diesem nächtlichen Schock zuerst einmal erholen. Dann allerdings hielt sie ihrer älteren Schwester eine Standpauke, die es in sich hatte. Nie hatte sie gedacht, einen berechtigten Grund zu haben, Alexandra derart bestimmt in die Schranken zu weisen. Und noch weniger hätte sie geglaubt, dass sich Alexandra dies ohne Murren gefallen ließ und - darüber hinaus -sich an die Vorschläge ihrer jüngeren Schwester zu halten schien. Am nächsten Tag rührte Alexandra nämlich keinen einzigen Glimmstängel an, auch ging sie das erste Mal auf den Vorschlag ihrer Schwester ein, wenigstens für die Dauer eines Kinobesuches ihr Einsiedlerdasein zu unterbrechen.

Auch in den nächsten Tagen verzichtete Alexandra auf ihre Zigaretten. Überhaupt schien sie nun etwas ausgeglichener zu sein. Nach einer weiteren Woche schien er endgültig bergauf mit Alexandra zu gehen. Bergauf ging es aber auch mit ihrem Appetit - zumindest schien es so. Sicher war Andrea anfangs noch nicht. Doch sie beobachtete ihre Schwester eingehend. Noch einiger Zeit kam Andrea zum Schluss, dass ihre Schwester den Nikotinentzug mit Schokolade zu kompensieren suchte. Immer öfter traf sie Alexandra vor dem Fernseher oder beim Lesen mit einem in Griffweite liegenden Schokoriegel an. Das Raucher während der Abgewöhnungs-phase mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hatten war ja nichts neues, dachte Andrea. Natürlich war Andrea eine schokoladenessende Schwester lieber als eine kettenrauchende. Nicht nur wegen des Raumklimas. Sie selbst wog ja seit dem Feedingurlaub zu Weihnachten einiges mehr und benötigte auch mehr an Essbarem, um satt zu sein und sich halbwegs wohl zu fühlen. Seit Alexandra bei ihr wohnte, hatte sie doch einige Skrupel, ihren neuen Eßgewohnheiten vor den Augen ihrer Schwester nachzugeben. Jetzt allerdings entspannte sich die Lage diesbezüglich etwas. Schließlich konnte jemand, der nicht gerade kleine Mengen an Schokolade verdrückte und Größe 42 trug, nicht den mahnenden Ernährungsberater abgeben. Wenn Andrea etwas nicht hören wollte, so waren es Warnungen über mögliche unerwünschte Nebeneffekte ihrer Gewichtszunahme.

Alexandra war nun zwar etwas fröhlicher und ausgeglichener als nach ihrer Ankunft, die Zeit, weitreichende Entscheidungen über ihre Zukunft zu treffen, war allerdings noch nicht gekommen. Also saß bzw. lag Alexandra immer noch stundenlang vor dem Fernseher oder las in einem weiteren Roman. Statt mit Nikotin versuchte Alexandra immer stärker, ihre innere Unruhe und Unausgeglichenheit mit Kalorien zu kompensieren. Ungläubig beobachtete Andrea, wie ihre Schwester ständig umfangreichere Mengen an Süßigkeiten in sich hineinschaufelte. Ganz beiläufig bemerkte Alexandra während des Wetterberichts der Abendnachrichten: "Mensch, wenn ich so weiterfresse, muss ich bald eine Diät machen." Dies war eine typische Alexandra-Äußerung, wie sie sie Andrea von früher kannte. Irgendwie schien es, als ob es Alexandra nicht wirklich ernst damit meinen würde. Tatsächlich hielt Alexandra auch in den nächsten Tagen alles andere als eine Diät. Im "Windschatten" ihrer Schwester steigerte sich nun erstmals auch Andreas Appetit. Andrea war froh darüber, noch immer keinen bissigen Kommentar ihrer Schwester geerntet zu haben. Diese war aber ohnehin viel zu sehr mit ihrer eigenen Figur beschäftigt. Immer öfter beklagte sich Alexandra über ihr eigenes Verhalten. "Ich werde fett!", meinte sie und stopfte sich müde lächelnd ein weiteres Schokokeks in den Mund. "Wenn ich das alles esse, passe ich bald in keine Hose mehr!", beklagte sie sich ein anderes mal und verdrückte trotzdem die riesige Pizza, die sie sich hatte kommen lassen. Andrea bemerkte mit gemischten Gefühlen, dass sie sich die Eßgewohnheiten ihrer Schwester selbst anzueignen begann. Während des Weihnachtsurlaubes ging es beim Essen immer nur ums zunehmen, ums pure Fettansetzen. Dies war die alleinige Motivation für diese Mastkur. Nun bemerkte sie allerdings, dass sie schlichtweg Lust und Appetit auf die vielen reichhaltigen Leckereien hatte, die ihre Schwester ständig naschte. Die Lust auf Essen an sich rückte immer mehr in den Mittelpunkt und nicht unbedingt das Fettansetzen. Irgendwie beunruhigte dies Andrea.

Tatsächlich legten nun beide Schwestern ein im Grunde ziemlich unvernünftiges Essverhalten an den Tag. Nur Alexandra sprach aus, was auch Andrea immer öfter dachte und auf sich beziehen musste "Ich werde wirklich fett. Ohne Spaß!" Alexandras Jeans begann nun wirklich etwas zu eng zu sitzen, bemerkte Andrea, als die beiden gerade in der Stadt unterwegs waren. "Deine Jeans sitzt schon ziemlich eng.", bemerkte Andrea vorsichtig. "Ich weiß. Habe zur Zeit aber weder Lust noch Laune, mich zu kasteien. Noch dicker will ich zwar auch nicht werden, aber man kann nicht alles haben, befürchte ich!", seufzte Alexandra. "Erst dieses Beziehungschaos, dann das Rauchen aufgeben - für eine Diät hab ich jetzt wirklich nicht den Nerv. Ein wenig Spaß muss doch wirklich noch erlaubt sein! Ein paar Kilos wird mir das sicherlich kosten, aber was soll's!", fügte Alexandra noch hinzu und zwinkerte bei ihrer letzten Aussage frech mit den Augen. "Du musst aber nicht aus Solidarität mit mir selbst auch aus dem Leim gehen!", meinte Alexandra zu Andrea und deutete auf den Burger, den Andrea gerade vertilgte. "Ach was!", lachte Andrea. "Wenigstens brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich selbst wieder mal zu viel gefuttert habe!"

Für jemanden, der eigentlich nicht weiter zunehmen wollte, futterte Alexandra in den nächsten Tagen außerordentlich fleißig vor sich hin. Lebenskrise hin oder her, einen solchen Verlust an Selbstkontrolle konnte es doch einfach nicht geben, dachte die jüngere der beiden Schwestern. Alexandra fluchte zwar am Morgen über ihre zu eng werdende Unterwäsche, schlug sich beim Frühstück aber trotzdem den Magen voll. Sie jammerte über die vielen kulinarischen Versuchungen, die sich in Kühlschrank und Schränken in Andreas Wohnung fanden, obwohl sie es war, die immer für gut gefüllte Reserven sorgte. Sorgenvoll betrachtete sie ihre schon etwas neues Fett ansetzende Figur im Spiegel, überprüfte mit der einen Hand die langsam nachlassende Straffheit ihres Pos und steckte sich trotzdem mit der anderen Hand einen Energieriegel in den Mund. Andrea konnte sich nur noch über ihre Schwester wundern.

Ziemlich bald war dann der Zeitpunkt gekommen, an dem Alexandra die ersten Kleidungsstücke aussortieren musste. Größe 42 hatte sie, seit sie ein Teenager war. Damit war nun Schluss. Wieder beklagte Alexandra wortreich ihr ernster werdendes Gewichts- und Figurproblem, Konsequenzen zog sie natürlich keine.

Während Alexandra das Auftauchen jedes neuen Kilos und jedes neuen Fettpölsterchen lautstark kommentierte und beklagte, ging die sich auch an Andreas Körper neu einsetzende Gewichtszunahme vergleichsweise diskret ab. Zwar nahm die jüngere der beiden Schwester nicht so rasant wie ihre Schwester zu. Doch auch an Andrea gingen die kalorienreichen Tage des Zusammenlebens mit Alexandra nicht spurlos vorbei. Ihre eigene Gewichtszunahme irritierte Andrea aber weitaus weniger als die ihre Schwester. Alexandra war immer schon mollig gewesen. Da sie aber eine fanatische Sportlerin war, befand sich ihr Körper immer in guter Form. Auch wenn sie mehr auf die Waage brachte als so manche dünnere Geschlechtsgenossin und nie in Größe 38 passte, hatte sie stets eine aufregende Figur. Nun, Alexandra hatte schon stattliche sieben Kilos zugenommen, geriet ihr Körper erstmals ein wenig außer Form, wie Andrea feststellte. Bisher hatte sie perfekte Proportionen. Die jüngste Gewichtszunahme schlug sich vor allem an Po und Oberschenkeln zu Buche, während Taille, Bauch und Busen davon scheinbar unberührt bleiben. Alexandra wurde das, was in englischsprachigen Weight-Gain-Seiten gerne als "bottom-heavy" bezeichnet wurde.

Trotzdem machte Alexandra keine Anstalten, ihren neuen Lebenswandel zu korrigieren. Faul lag sie den ganzen Tag auf dem Sofa, futterte und schaute dabei die meiste Zeit in die Glotze. Ab und zu jammerte sie über ihren Heißhunger und die schlimmen Folgen für ihre Figur. Immer mehr hatte sie nun ja auch Grund dafür. Wenigstens besserte sich langsam und nachhaltig Alexandras Stimmung. Fast hatte Andrea das Gefühl, Alexandra aß sich einen Schutzschild aus Fett an, der sie gegen ähnliche Verletzungen, wie sie erfahren musste, beschützen sollte. Irgendwann war dann der Zeitpunkt gekommen, an dem sich Andrea auch die eine oder andere stichelnde Bemerkung über die auf Expansionskurs befindliche Figur ihrer Schwester zu machen traute. Alexandra ignorierte diese Kommentare völlig und ließ sich dadurch ihren Appetit nicht nehmen. Auf die neugierige Frage, wieviel sie inzwischen wog, antwortete Alexandra trocken. "Mehr als du auf jeden Fall. Und wenn ich dich so sehe, muss ich zugeben, dass das ein vernichtendes Urteil über meine Figur ist!" Andrea wusste natürlich, dass Ihre Schwester nicht Unrecht hatte. Auch sie legte immer flotter an Gewicht zu. Nur die Tatsache, dass ihre Schwester darin noch schneller war, beruhigte Andrea noch immer ein wenig. Zwar wollte sie nach ihrem aufregenden Weight-Gain Urlaub in den Bergen eine weitere Gewichtzunahme nicht ausschließen. Doch war sie immer davon ausgegangen, stets die Kontrolle über diesen Prozess zu bewahren. Seit Alexandra einzog hatte sie nun aber diese Kontrolle offenbar ein wenig verloren, musste sich Andrea eingestehen. Noch war sich Andrea nicht sicher, was sie davon halten sollte - ganz wohl war ihr diese Entwicklung auf jeden Fall nicht.

Wenigstens war die Gewichtthematik ab nun für Andrea kein heikles Thema mehr. Immer öfter stichelten die beiden Schwestern gegenseitig über die sich ansammelnden Pfunde der jeweilig anderen. Noch eine andere Veränderung fiel Andrea auf: Während Alexandra bisher immer nur über ihre runder und runder werdende Figur jammerte, mischten sich nun auch andere Töne in die selbstkritischen Bemerkungen. Alexandra stand gerade vor dem großen Spiegel. Gerade hatte sie sich in eine ihrer an sich noch relativ gut weil nicht völlig zu eng sitzende Jeans gezwängt. Zuerst begann wieder das übliche Wehklagen über ihre Figur. Heute hatten ihre tatsächlich schon ganz schön prall gewordenen Oberschenkel Alexandras Blicke auf sich gezogen. "Schau dir bloß diese massigen Säulen an!", rief sie trotzig aus, nachdem sie sich eingehend vor dem Spiegel gemustert hatte. Dann begutachtete sie ihr ebenfalls bereits ganz schön ausladend gewordenes Hinterteil. In Alexandras "Ist ganz schön fett geworden? Was meinst du?" klang aber erstmals auch so was wie leise Bewunderung für ihre körperlichen Veränderungen mit. Andrea wusste nicht, was sie antworten sollte. Sie selbst hatte es unendlich genossen, von Sebastian auf Feedee-Kurs gebracht worden zu sein und zwei Wochen lang genussvoll Fett anzusetzen. Wieso irritierte sie es bloß, dass nun ihre Schwester drauf und dran war - selbst an den liberalsten Maßstäben gemessen - nicht mehr "nur" mollig zu sein sondern einfach nur dick zu werden? Irgendwie plagte sie die Vorstellung, nur sie als Feedee hätte das Recht, dick zu werden und so viel fantastisches Fettgewebe anzusetzen. Es war eindeutig so etwas wie Neid, der sie beschlich, wenn sie ihre Schwester so beobachtete, schoss es Andrea durch den Kopf. Eigentlich sollte ich mich schämen, dachte sich Andrea. "Hallo, hörst du schlecht?", meldete sich die Stimme ihrer Schwester in ihrem Bewusstsein. "Was sagt du zu diesem netten Fettarsch! Du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen!", meinte Alexandra, während sie noch immer eingehend ihren Po im Spiegel begutachtete. "Runder ist er schon ein bisschen geworden. Eigentlich schaut er aber gar nicht sooo übel aus!", rang sich Andrea zu einer freundlicher Antwort durch.



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