Der Umzug

Laura hatte sich bereits hinters Steuer des Kleinlastwagens gesetzt und hatte das Fenster heruntergekurbelt. "Nun, mach schon!", rief sie ihrer Freundin Vanessa zu. Diese hatte sich im letzten Moment dazu entschlossen, ihre Hifi-Anlage doch zu übersiedeln. "Bin ja schon da!", keuchte das dünne Mädchen, das erhebliche Mühe hatte, das Gerät in den Laderaum zu hieven. Dann verriegelte sie die Ladetür und fiel erschöpft in den Beifahrersitz. Laura hatte den Motor bereits gestartet. "Ab in die Freiheit!", rief Laura. Beide Mädchen strahlten um die Wette.

Es war ein heißer Sommertag, an dem die beiden 19jährigen Frauen aus der Kleinstadt in der Provinz in die Millionenmetropole am anderen Ende des Landes übersiedelten, um zu studieren. Laura wollte es mit Archäologie versuchen, Vanessa mit Medizin. Seit Jahren hatten sie von diesem Tag geträumt. Ihr Leben würde nun viel spannender und unabhängiger sein. Vor allem Vanessa sehnte diesen Tag herbei. Denn im Gegensatz zu Laura war das Verhältnis zu ihren Eltern alles andere als harmonisch. Ihre sportbegeisterten Eltern hatten ihren Bruder und sie seit Kleinkindertagen mit großer Strenge dazu angehalten, es auf sportlichem Gebiet zu etwas zu bringen. Für ihren Bruder Daniel hatten sie eine Tenniskarriere geplant. Sie sollte eine Turn- oder eine Eiskunstlaufkarriere machen. Seit sie denken konnte, wurde sie - wie ihr Bruder - in jeder freien Minute zum Training vergattert. Lange Zeit machte Vanessa dies auch großen Spaß. Sie kannte ja nichts anderes. Mit der Pubertät wurde dann alles anders...

"Fahr mal bei McDonalds vorbei!", forderte Vanessa ihre Freundin Laura auf. Die beiden hatten noch nicht einmal den Stadtrand erreicht. Doch nicht deshalb war Laura erstaunt. Was wollte Vanessa bei McDonalds? Vanessa mied doch Fast-Food wie der Teufel das Weihwasser! Sie schaute Vanessa verdutzt an. "Schau auf die Straße, Mensch!", schimpfte diese. "Sonst bauen wir schon jetzt `nen Unfall!" Laura beherzigte Vanessas Hinweis. Dann erinnerte sie sich, dass Vanessa doch einmal mit zu McDonalds gegangen war. Das war, als die beiden zwölf oder dreizehn waren. Es endete in einer Katastrophe! Vanessas Eltern durften nämlich davon keinesfalls etwas erfahren. Als Turnerin musste sie superdünn sein. Durch die einsetzende Pubertät hatte sie erste weibliche Formen entwickelt. Doch zuviel durfte es keinesfalls werden, hämmerten Trainerin und Eltern auf Vanessa ein. Vanessas Freundinnen aber, nicht zuletzt Laura, begannen, ab und zu beim neu eröffneten McDonalds am Stadtrand herumzuhängen. Sonst gab es ja kaum Orte, die zumindest ein wenig "hipp" waren. Vanessa wollte auch nicht so recht mitgehen. Sie hatte von ihren Eltern gehört, dass die Burger und die anderen Produkte von diesen Fast-Food-Ketten minderwertig und ungesund seien. Vor allem aber würden sie furchtbar dick machen. Doch Laura bearbeitete Vanessa wochenlang, doch mal mitzugehen. Tatsächlich kamen immer weniger Freundinnen auf den Sportplatz hinter der Schule, um in der Freizeit Basketball oder Volleyball zu spielen. Im kleinen Plattenladen der Stadt, bei McDonalds und vor einzigen Bar der Stadt - da spielte sich das Leben ihrer Clique plötzlich ab. Vor allem konnte man da auch Jungs treffen...

Irgendwann also lies sich Vanessa breitschlagen und ging mit. Und wie es das Schicksal manchmal will - gerade, als Vanessa mit Pommes und BigMac in ihren Händen aus dem Restaurant herauskam, radelte ihre fitnessverrückte Turn-Trainerin an ihr vorbei. Als sie an diesem Nachmittag nach Hause kam, waren ihre Eltern natürlich schon längst informiert. Was folgte, war schlimmer als alles, was sie bisher erlebt hatte. Ihre Mutter tobte, ihr Vater brüllte sie an, dass sie glaubte, die Wände fielen jeden Moment zusammen. Es folgten besonders harte Trainingswochen, an denen sie trotz ständigem Muskelkater und wunden Knöcheln von Gerät zu Gerät kommandiert wurde. Nie wieder würde sie zu McDonalds mitgehen, schwor sich die Zwölfjährige.

Laura erinnerte sich an diese Wochen sehr genau, als sie den Kleinlastwagen auf den fast leeren Parkplatz steuerte. Vielleicht wollte ihre Freundin jetzt, wo sie dem strengen Regime ihrer Eltern entkommen war sofort damit beginnen, ihre neugewonnene Freiheit zu genießen. In jenem McDonalds, in dem das damalige Martyrium begonnen hatte - ein ziemlich symbolträchtiger Ort, dachte Laura und konnte gut nachvollziehen, warum Vanessa gerade jetzt Appetit auf einen Burger hatte. Wahrscheinlich hatte sie gar keinen Hunger. Zumindest keinen, der etwas mit ihrem Magen zu tun hatte...

Laura beobachtete Vanessa, als sie freudestrahlend auf den Eingang des Restaurants zusteuerte. Eigentlich sah sie nicht viel anders wie damals aus. Sie war superdünn, hatte kaum weibliche Formen. Das harte Training und der Zwang, als Turnerin und Eiskunstläuferin stets möglichst wenig zu wiegen, hatten laut Vanessa dazu geführt, dass sich ihr Körper nicht ihrem Alter entsprechend entwickelt hatte. Laura hatte später in einem Magazin gelesen, dass dies vielen Mädchen so ging, die in ihrer Kindheit ähnlich intensiv Sport trieben. Laura hatte damals gemerkt, wie sehr Vanessa darunter litt, dass alle Mädchen in der Klasse und in ihrer Clique frauliche Formen entwickelten. Nur sie blieb körperlich ein Kind. Obwohl sie recht hübsch war, richtete sich die Aufmerksamkeit der Jungs kaum auf sie. Gerade in der Pubertät war dies ein kaum zu ertragender Zustand, dachte Laura heute. Vanessa begann, sich rar zu machen und sich noch mehr dem Sport zu widmen. Schon damals war sich Laura nicht sicher, ob Vanessa überhaupt noch gerne Sport trieb. Vanessa äußerte sich nie mit auch nur einem Wort dazu.

Gutgelaunt betraten die beiden Freundinnen das Restaurant. "Mit dir mal einen Burger zu essen! Dass ich das noch erleben darf!", meinte Laura grinsend. "Und dieses mal ohne schlechtes Gewissen und garantiert ohne Reue!", meinte Vanessa, die unsicher war, was sie bestellen sollte. Sie genoss den typischen Geruch, den es nur in Fast-Food-Restaurants gab. "Du hast ja einiges aufzuholen diesbezüglich!", meinte Laura. Ganz im Gegenteil zu mir, fügte sie im Gedanken dazu. Denn die beiden waren äußerlich ein recht ungleiches Paar. Laura hatte nämlich die Kilo, die Vanessa zu einer normalen Figur fehlten, zuviel auf den Rippen. Sie war recht bald, nachdem ihre Clique das McDonalds-Restaurant für sich entdeckt hatte, ziemlich pummelig geworden. Seither kämpfte sie ständig mit ihrem Gewicht. Erfolge und Misserfolge wogen einander auf, sodass sich unter dem Strich nicht wirklich etwas änderte. Allerdings hatte der Abitur-Stress für ein paar neue Extrakilos gesorgt. So rund wie jetzt war sie noch nie gewesen. Trotzdem plagte Laura kein schlechtes Gewissen, als sie nun ihre Bestellung machte. Die Freude, mit Vanessa gemeinsam Burger zu futtern, machte alles wett. Außerdem war sie im Grunde mit ihrer Figur zufrieden. Sie war zwar recht üppig, aber das war noch immer besser, als mit Vanessas knabenhaften Figur durch das Leben zu laufen. Vanessa hatte nie den Eindruck gemacht, dass sie ihre schlanke Figur glücklich machen würde. Wieso sollte sie sich also wegen einiger Kilos zuviel Sorgen machen?

"Wie schmeckt's?", fragte Laura, als Vanessa in ihren Burger gebissen hatte. "Ehrlich gesagt ziemlich ungewohnt!", meinte diese mit vollem Mund. Laura hatte den Eindruck, Vanessa müsse erst überlegen, ob ihr der Burger schmeckte oder nicht. "Das ist wie mit dem Rauchen!", klärte Laura ihre Freundin auf. "Hat man sich mal daran gewöhnt, dann wird man süchtig danach!", lachte sie. "Ich bin das beste Beispiel dafür!", fügte sie noch dazu. Tatsächlich hatte sie ihren zahlreichen Zwischenmahlzeiten im Restaurant mit dem gelben M das eine oder andere ihrer überflüssigen Kilos zu verdanken. "In den nächsten Monaten werden wir ja sehen, ob du recht hast!", meinte Vanessa, die nun etwas selbstbewusster in ihren Burger biss.

Noch immer hatte sie das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Obwohl sie kein kleines Mädchen und nun frei war - noch immer plagte sie das schlechte Gewissen. Es war, als ob zu Hause ihre Eltern warten würden und sie die Rechnung für ihre ungeheuerliche Tat präsentiert bekäme. Zwar war dies mit dem heutigen Tage vorbei, doch es würde noch einige Zeit und viele Besuche in Fast-Food-Restaurants bedürfen, um sich von schlechtem Gewissen und den Selbstvorwürfen lösen zu können. Doch gleichzeitig fühlte sie auch das Glücksgefühl, es geschafft zu haben, einfach hier herein zu spazieren und mit Laura Burger zu essen. Und zwar nur, weil es ihr Spaß machte! Hunger hatte sie gar keinen gehabt. Schließlich war es nicht mal 11.00 Uhr...

Vanessa zog bei ihrem Bruder in die Wohnung ein. Er studierte Sport und trieb seine Tenniskarriere voran. Da er zwei Jahre älter war, wohnte er hier schon einige Zeit. Doch von Beginn an hatten die beiden geplant, dass Vanessa ein Zimmer in dieser Wohnung bekommen sollte. Ein Zimmer bewohnte Daniel, ein drittes Zimmer in dieser WG war noch leer, sollte aber vor Beginn des Herbstsemesters noch belegt werden, um die Mietkosten zu senken. Laura ging ins Studentenheim, das etwa zehn Minuten von Vanessas neuen Zuhause lag.

"Willkommen in der Freiheit!", begrüßte Daniel seine Schwester herzlich. Die beiden verstanden sich schon immer prächtig. Nicht zuletzt die Tatsache, dass sie beide unter ihren überehrgeizigen Eltern gelitten hatten, hatte sie zusammengeschweißt und unzertrennlich gemacht. Doch im Gegensatz zu Vanessa hatte Daniel seine Karriere nicht an den Nagel gehängt. Trotz des elterlichen Zwangs, dem auch er ausgesetzt war, liebte er seinen Sport. Immer sprach er davon, dass er noch viel besser spielen würde, wenn er von diesem ständigen elterlichen Druck befreit wäre. Er schien recht zu behalten, denn seine Karriere entwickelte sich nun besser als je zuvor. Vanessa war mächtig stolz auf ihren Bruder, ohne ihn aber zu beneiden. Von Turnen wollte sie nichts mehr wissen, Eislauf gefiel ihr noch immer, auch Tanzen machte ihr Spaß. Doch von Kraftkammern, Konditionstraining und schweißtreibenden Workouts wollte sie nichts mehr hören. Wenn sie von Glückshormonen hörte, die bei körperlicher Anstrengung angeblich ausgeschüttet wurden, konnte sie nur lachen. Auch die Werbungen von Sportartikelhersteller, wo gutaussehende Männer und Frauen freudestrahlend durch die Landschaft joggten oder an Foltergeräten ähnelnden Maschinen ihre Muskeln trainierten, ließen sie richtig wütend werden. Wie oft hatte sie so trainiert, ohne auch nur einen Funken Spaß zu haben? Wo waren die sensationellen Proportionen, die diese sporttreibenden Mädchen auf diesen Fotos so gekonnt in Szene setzten? Sie war zwanzig, hatte einen ausgemergelten Körper und ein kaputtes Knie. Wenn ihr der Schweiß auf der Haut stand, sah dies nie so sexy aus wie auf diesen Plakaten. Und wie oft hatte sie perfekt geschminkt und mit perfekter Frisur irgendwelche Gewichte gestemmt? Nie, kein einziges mal! Plötzlich erinnerte sie sich an den Geschmack des Burgers, den sie heute am Vormittag gegessen hatte. Ihr erster Burger seit sechs oder sieben Jahren! Obwohl inzwischen Stunden vergangen waren, seit sie mit Laura das Restaurant verlassen hatte, spürte sie den intensiven Geschmack von Fleisch, Majo, Senf und Ketschup. Ihr Körper schüttete nach diesem Burger mehr Glückshormone aus als dies alle Trainingseinheiten der letzten Jahre die zusammen vermochten.

Noch bevor Vanessa noch ganz ausgepackt hatte, marschierte sie in den Supermarkt. Seit Wochen hatte sie sich auf diesen Moment gefreut. Sie brauchte dieses mal weder einen Einkaufszettel ihrer Eltern noch ihren Ernährungsplan berücksichtigen, um einkaufen gehen zu können. Sie konnte sich einfach auf den Weg machen und spontan entscheiden, wozu sie Lust hatte. Vanessa stand der Sinn nach etwas Süßem. Negerküsse, weiße Schokolade, Schaumrollen - Versuchungen gab es unendlich viele, die so ein Supermarkt zu bieten hatte. Endlich hatte sie die Freiheit, diesen Versuchungen nach zu geben. Die ewigen Entsagungen und Selbstbeschränkungen waren nun Geschichte. Vanessa ahnte nun, was Freiheit wirklich bedeuten konnte. Sie war rundherum glücklich, als sie sich auf die Suche nach einem Supermarkt machte und sich ausmalte, was sie alles in ihren Einkaufswagen laden würde....

Als sie eineinhalb Stunden später versuchte, ihren riesigen Einkauf in der Küche der WG zu verstauen, kam Vanessa der leise Verdacht, wohl etwas übertreiben zu haben. Wer sollte all diese köstlichen Dinge essen? Als Daniel plötzlich in der Küche auftauchte und das Chaos sich auf Tisch und Anrichte türmender Lebensmittel sah, begann er wie verrückt zu lachen. Vanessa hatte keine Ahnung, was an diesem Anblick derart lustig war, doch steckte sie das herzhafte Lachen ihres Bruders an. "Was ist denn mit dir los?", fragte sie grinsend, als sich Daniel zumindest ein wenig erholt hatte. Der hatte Tränen in den Augen und atmete kurz tief durch. "Genauso sah es hier aus, als ich das erste mal alleine in den Supermarkt ging!", meinte er und begann wieder zu lachen. "Wir können nicht leugnen, dass wir Geschwister sind!", meinte er dann noch. Vanessa begann langsam zu begreifen. Konnte es wirklich sein, dass ihrem Bruder genau dasselbe passietr war, nachdem er von zu Hause ausgezogen war? "Traumabewältigung durch exzessiven Einkauf von Lebensmitteln!", meinte dieser inzwischen und begann wieder zu lachen.

Dann erzählte Daniel, dass er nach seinem ersten Einkauf dieselben Unmengen an Lebensmitteln nach Hause geschleppt hatte. "Ich habe gegessen wie noch nie in meinem Leben!", erzählte er dann. "Es war genial! Solltest du auch machen. Ich schlug mir den Magen voll, bis ich nicht mehr konnte. Das hätten unsere Kommandanten sehen sollen!" Vor vielen Jahren hatte Daniel begonnen, ihre Eltern so zu bezeichnen. Bald übernahm auch Vanessa diesen Ausdruck. Nun gehörte er ganz selbstverständlich zu ihrem Sprachgebrauch.

"Lass es dir schmecken!", forderte Daniel seine Schwester auf. Dann holte er die Tüte Orangensaft aus dem Kühlschrank und füllte das Glas, das er in der Hand hatte, seit er seine Schwester in der Küche mit all den Leckereien ertappt hatte. Wahrscheinlich war das der eigentliche Grund, warum er in die Küche gekommen war. Als er sich daran machte, wieder in sein Zimmer zu gehen, meint er noch. "Ich kann dich ja fotografieren, wie du dir den Magen mit tausenden Kalorien vollschlägst und dann schicken wir die Fotos nach Hause! Mutter träfe auf der Stelle der Schlag!", lachte er und ging. Irgendwas an Daniels Aussage ließ Vanessa innerlich vor Wonne erzittern....

Dann öffnete sie die kleine Tafel weiße Schokolade und biss hinein. Wie herrlich so was schmeckte. Ein unglaublich intensiver Geschmack machte sich auf ihrer Zunge breit. Wahrscheinlich waren die vielen Jahre, in denen sie solche Dinge nicht essen durfte, der Grund dafür, dass ihre Geschmacksrezeptoren derart sensibel auf diese ungewöhnlichen Reize reagierten. Vanessa packte die angebissene Schokolade wieder ein und wollte sie zurück in den Küchenschrank legen. Dann aber hielt sie inne - gab es einen Grund, nicht gleich die ganze Tafel Schokolade zu essen? Es handelte sich nur um eine kleine Tafel. Sie brauchte kein schlechtes Gewissen zu haben. Aufgeregt griff sie wieder nach dem angebrochenen Schokoriegel, befreite ihn vollständig vom Papier, warf dieses sofort in den Müll und biss herzhaft in die Schokolade. Am Vormittag ein Burger und am Abend weiße Schokolade. Vanessa kam sich richtig dekadent vor. Irgendwann würde sie kulinarische Genüsse wie selbstverständlich genießen können, überlegte sie.

Am nächsten Abend veranstaltete ihr Bruder einen Kochabend. Nachdem er gesehen hatte, welche Unmengen seine Schwester eingekauft hatte, überlegte er, was sie mit den vielen zum Teil leicht verderblichen Dingen anstellen sollten. Kurzerhand lud er zwei Freunde ein - Vanessa tat selbiges mit Laura - und stellte sich am frühen Abend an den Herd.

Seit wann konnte Daniel kochen? Vanessa war verblüfft über die versteckten Talente ihres Bruders. "Man entwickelt so manches Talent, wenn man nicht ständig bevormundet wird!", antwortete Daniel mit einem vielsagenden Gesichtsausdruck. Noch waren die Gäste nicht gekommen, Vanessa somit die einzige, die ihrem Bruder in der Küche an die Hand gehen konnte. Allerdings konnte sie nur mit kleinen Handgriffen wie Kartoffelschälen und Salat waschen helfen, und selbst hier stellte sie sich für eine erwachsene junge Frau reichlich ungeschickt an, fand sie. Daniel lobte sie natürlich. "Du machst das ziemlich gut. Du hättest mich das erste mal beim Kartoffelschälen sehen sollen - ein Wunder, dass da kein Blut floss!", lachte er. Vanessa genoss die lockere Atmosphäre, die in dieser Wohnung herrschte. Kein Vergleich zu dem Gefühl, das sie all die Jahre im Hause ihrer Eltern hatte. "Hast du es dir gestern Abend noch gut gehen lassen mit all den Köstlichkeiten?", fragte Daniel, während er das Fleisch würzte. "Klaro!", meinte Vanessa selbstbewusst. "Habe eine Tafel weiße Schokolade verputzt!", ergänzte sie und fühlte unerwarteter Weise so etwas wie Stolz, dass sie dies gestern Abend tatsächlich geschafft hatte. "Du musst dir einmal so richtig den Bauch voll schlagen!", sagte Daniel. "Es zahlt sich wirklich aus!" Dann läutete die Tür. Es war Laura.

"Sorry, dass ich zu spät komme. Habe nicht gleich her gefunden!", meinte sie schwer atmend. "Hier riecht es aber schon gut!", stellte sie dann fest. "Hoffentlich hast du ordentlich Hunger!", sagte Daniel. Da Laura schon immer die beste Freundin ihrer Schwester war, kannte er sie natürlich. "Wir haben nämlich Unmengen, die gegessen werden müssen. Aber wie ich sehe, bist du ja ganz gut in Form!", meinte er grinsend. Laura griff nach einer Tomate, die am Tisch lag und deutete an, damit nach Daniel werden zu wollen. "Du willst wohl Schläge!", rief Laura lachend und entschied sich dann, die Tomate am Leben zu lassen und Daniel stattdessen einen ordentlichen Tritt in den Hintern zu verpassen. Dieses Spiel spielten die beiden schon seit ewigen Zeiten. Daniel ulkte über Lauras mollige Figur, Laura drohte mit den verschiedensten Sanktionen und machte diese manchmal sogar wahr. Dies gehörte quasi zum guten Ton, wenn sich die beiden trafen. Und da Laura tatsächlich wieder eine ihrer Vollmondphasen hatte- so nannte sie es, wenn ihre Waage wieder nach oben geklettert war - war ihr klar, dass Daniel sich nicht lange zurückhalten würde. Vanessa fühlte sich noch wohler als vorher. Es würde sicher ein lustiger Abend werden.

Später kamen noch Phillip und Dominik, Daniels Freunde. Phillip war Ruderer und sensationell gebaut, wie Vanessa fand. Den Blick, den ihr Laura zuwarf, als Phillip die Wohnung betrat, machte ihr deutlich, dass auch Laura so dachte. Außerdem hatte er einen außergewöhnlich blechern klingenden Lacher, den Vanessa ungemein ansteckend fand. Dominik machte Leichtathletik. Und zwar Langsteckenlauf. Sein dünner Körper erinnerte Vanessa unangenehm an ihren eigenen. Eine Schönheit war er auch sonst nicht. Ein unglaubliches Chaos an Locken statt einer Frisur, eine schiefe Nase. Dafür hatte Dominik lustige Augen und war auch sonst sehr sympathisch, wie Vanessa bald feststellte. Ihr Bruder hatte ziemlich nette Kumpels, dachte sie dann. Aber eigentlich hätte sie sich das schon vorher denken können. Schließlich hatte er noch nie unangenehmen Zeitgenossen als Freunde gehabt.

Soviel, wie an diesem Abend hatte Vanessa noch nie gegessen! Die drei Sportler verdrückten Unmengen und aßen mit einem derartigen Appetit, dass sie Vanessa damit ansteckten. Laura futterte, wie sie es seit dem Abitur immer tat: zügellos. "Du kannst aber essen!", meinte Phillip staunend zu Laura. Vanessa kannte Laura und merkte deshalb, wie sehr sie dieses Kompliment genoss. Vanessa spürte vom ersten Augenblick an, dass zwischen den beiden etwas in der Luft lag. Irgendwie beneidete Vanessa ihre Freundin um dieses Kompliment. Laura verstand es, ihre reichlich vorhandenen Kurven zur Geltung zu bringen, dachte Vanessa. Plötzlich schoss Vanessa der Gedanke durch den Kopf, ob ihr vielleicht eine kleine Gewichtszunahme auch zu etwas weiblicheren Formen verhelfen könnte. Irgendwie faszinierte sie diese Idee.

Früher hatte sie oft davon geträumt, wie es wohl war, einen richtigen Busen, sichtbare Hüften und einen gutproportionierten Po zu haben. In den letzten Jahren hatte sie sich aber mit ihrem mageren Körper abgefunden. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein paar Kilos mehr das gutmachen konnten, was ihre Hormone während der Pubertät hätten bewerkstelligen sollen. Wahrscheinlich würde sie zwar zunehmen, aber dann sicher an den falschen Stellen. Irgendwann war sie von dieser Vorstellung so überzeugt, dass sie es sich selbst verbot, ihren sinnlosen Traum zu träumen. Es war sicher besser, sich mit ihrem Körper anzufreunden, statt Luftschlösser zu bauen, die der Realität nicht standhielten.

Nun, während sie gemeinsam mit ihrem Bruder Daniel, Phillip, Dominik und ihrer besten Freundin Laura am Tisch saß und aß, kehrte dieser Tagtraum mit voller Intensität zurück. Vanessa träumte von einer vollen Oberweite in einem knappen Bikinioberteil, einem hübschen Po in engen Jeans - einfach von tollen Proportionen und einem weicheren, gesünder aussehenden Körper. Vielleicht wären ein paar Kilos mehr doch nicht so schlecht?, dachte sie nun. Wieso die Hoffnung aufgeben, ohne es probiert zu haben? Nicht hinderte sie nun, wo sie mehr Freiheit hatte als je zuvor, es zumindest zu versuchen! Was konnte schon passieren? Vanessa merkte, wie ihr Appetit auf die Köstlichkeiten, die Daniel zubereitet hatte, schlagartig wuchs. Zwar war sie schon ziemlich satt, trotzdem verlangte sie von ihrem Bruder einen kräftigen Nachschlag.

Dominik und - etwas später - Laura, mit Phillip im Schlepptau, waren schon lange gegangen. Vanessa lag noch immer ausgestreckt auf ihrem Bett und rührte sich keinen Millimeter. So war es also, wenn man bis zum Anschlag gegessen hatte. Eigentlich kein recht angenehmes Gefühl, dachte Vanessa. Ihr Magen schmerzte, ihr Bauch war steinhart. Trotzdem war Vanessa rundherum glücklich. Ihr Bruder hatte recht - so zu schlemmen machte wirklich Spaß. Wie oft hatte es Vanessa gestört, sich auf Salat und Gemüse beschränken zu müssen, während andere die vielen Köstlichkeiten genießen konnten? Heute hatte sie sich nicht mehr beschränken müssen. Nur ihr Magen, der es nicht gewohnt war, es mit für Erwachsene normalen Portionen zu tun zu bekommen, hatte ihrem Appetit Grenzen gesetzt. Natürlich war sie noch Lichtjahre davon entfernt, soviel wie die anderen essen zu können. Doch heute fiel sie sicher nicht ungenehm auf! Wieviel musste man eigentlich essen, um zuzunehmen? Wenn Laura recht hatte, reichte es, an kalorienreiche Dinge nur zu denken, dachte Vanessa. Plötzlich klopfte es an ihrer Zimmertür und Daniel steckte seinen Kopf durch den Türspalt: "Und, wie fühlst du dich? Du hast heute gegessen, als wäre es deine Henkersmahlzeit!", lachte er. "Es ging mir noch nie besser!", meinte Vanessa, "Wenn nur mein Bauch nicht so schmerzen würde!", stöhnte sie dann. "Das vergeht!", lachte ihr Bruder, wünschte ihr eine gute Nacht und schloss wieder die Tür. Daniel hatte recht gehabt, es war genial, einmal so über die Stränge zu schlagen. Vanessa dachte an die vielen Köstlichkeiten, die sie heute so sehr genossen hatte. "Daran könnte ich mich gewöhnen!", überlegte sie noch und schlief dann ein...

Die Unibetrieb gefiel Vanessa sofort. Ihr Bruder half ihr und Laura, sich zurecht zu finden. Sehr bald stellte sich dann auch ein wenig Routine ein. Laura schlug sich die Nächte mit Phillip um die Ohren, während Vanessa nach und nach die vielen kulinarischen Köstlichkeiten erkundete, die Supermärkte, Cafeterias und Uni-Mensa so zu bieten hatten. "Du genießt dein neues Leben, stelle ich fest!", lachte Laura, als sie Vanessa beim Kauf einer Bäckerei mit viel Schokolade und Mohn ertappte. "Bis zur nächsten Vorlesung habe ich eine Stunde Pause!", meinte Vanessa fröhlich. "Setzt du dich zu mir?", fragte sie ihre Freundin. "Logo!", meinte Laura und betrachtete die Kalorienbombe, die Vanessa sich da ausgesucht hatte. "Sieht lecker aus!", meinte Laura. Vanessa konnte direkt sehen, wie ihrer Freundin das Wasser im Mund zusammenlief. "Sowas will ich auch!", entschloss diese dann nach kurzem zögern. "Wenn ich so weiter mache, dann gehe ich bald sensationell aus dem Leim!", grinste Laura, als sie sich zu Vanessa an den Tisch setzte. "Habe zwei Kilo zugenommen, seit wir umgezogen sind!", seufzte sie und biss mit Genuss in ihre Süßspeise. "Was soll's!", meinte sie dann mit vollem Mund. "Hauptsache es schmeckt!", fügte sie gutgelaunt hinzu. Nachdem sie geschluckt hatte fragte Laura, wie es Vanessa mit dem Gewicht ginge. "Eigentlich müsste sich doch auch bei dir gewichtsmäßig bald einmal etwas tun!", meinte Laura. "Im Vergleich zu früher futterst du nämlich ganz ordentlich!", stellte sie fest. "Oder bin ich wieder mal die einzige, die gnadenlos jede Kalorie in Fett verwandelt?" "Ich merkte nichts, dass ich zugenommen hätte!", meinte Vanessa, die sich plötzlich wünschte, etwas anderes behaupten zu können. "Irgendwie hast du dich aber schon verändert!", meinte Laura und biss gierig in ihr Gebäck. "Du siehst definitiv besser aus!", fügte sie hinzu. "Vielleicht hast du ja doch schon ein wenig zugenommen? Du Vielfraß!", scherzte sie. "Vielleicht kommt es auch nur deshalb, weil du hier glücklicher bist als bei deinen Eltern!" "Wir haben keine Waage, um das feststellen zu können.", meinte Vanessa. "Daniel erfährt regelmäßig bei den ständigen sportmedizinischen Untersuchungen sein Gewicht und braucht deshalb keine Waage." "Dann kommst du einfach zu mir!", beschloss Laura. "Dann sehen wir ja, ob du zugenommen hast oder nicht!"

Zwei Tage später setzten die beiden Mädchen Lauras Vorschlag in die Realität um. "Du als erste!", meinte Vanessa ein wenig nervös. Sie wusste nicht so recht, was sie von dieser ganzen Aktion halten sollte. Bisher fühlte sie sich immer schrecklich, wenn sie auf eine Waage steigen musste. Trainerin oder Eltern beobachteten mit Argusaugen, was die Waage anzeigen würde, während sie selbst hoffte, nur nicht zuviel zu wiegen. Sie fühlte sich einfach nur schrecklich, wenn sie eine Waage sah. Dieses unangenehme Gefühl stellte sich auch jetzt ein, obwohl sich doch alles so grundlegend geändert hatte. "75 Kilo!", rief Laura aus. "Ich habe es befürchtet!", meinte sie dann, doch Frucht konnte Vanessa an Laura beim besten Willen nicht entdecken. In Wirklichkeit schien es ihrer Freundin ziemlich egal zu sein, dass sie wieder zugenommen hatte. Vanessa wusste, dass Laura in der Regel so um die 70 Kilo wog. Von diesem Gewicht hatte sie sich seit dem Abitur nun schon ein Stück weit entfernt. "Jetzt kommst du an die Reihe!" 50 Kilo bei 1,76 Körpergröße war Vanessas bisheriges Gewicht. Die Waage zeigte 53 Kilo. "Wow! 53! Nicht schlecht!", rief Laura aus und lachte. Wieso nahm Laura wie selbstverständlich an, dass ich mich über eine Gewichtszunahme freue?, schoss es Vanessa durch den Kopf. Sie freute sich nämlich tatsächlich. Sie hatte das Gefühl, ihren Eltern damit eines auswischen zu können. Vielleicht würde sie doch noch eine Figur bekommen, mit der sie zufriedener war? Vanessa spürte plötzlich, wie sich Ungeduld in ihr breit machte. Wie viel würde sie zunehmen müssen, um irgendwelche körperlichen Veränderungen feststellen zu können? Wo würde sie zunehmen? An den richtigen Stellen? Und wann würden die Veränderungen merkbar werden? Vanessa nahm sich fest vor, es sich weiterhin gut gehen zu lassen. Immerhin hatte sie schon drei Kilo zugenommen. Weitere würden sicher von selbst kommen...

Vanessa änderte auch in den nächsten Wochen nichts an ihrem Essverhalten. Laura bestärkte sie dabei. Auch Daniel meinte, dass sie es sich gut gehen lassen solle. Vanessa beobachtete sich und ihren Körper nun viel genauer. Würde sie irgendwelche Veränderungen feststellen können?

Das erste, was Vanessa auffiel, war, dass sie sich einfach gesünder zu fühlen begann. Laura und Daniel meinten, dass sie nicht mehr so blass und ausgemergelt aussah wie früher. Vanessa war auf jedes dieser Komplimente ungemein stolz. Würde sie soviel zunehmen können, dass sie eines Tages in jedes Kleidergeschäft gehen könnte ohne befürchten zu müssen, dass in ihrer Größe nichts vorhanden war? Würde sie es vielleicht sogar bis zum nächsten Sommer zu einer richtigen Bikini-Figur bringen? Zwar nahm Vanessa in den nächsten Wochen noch zwei weitere Kilos zu, dabei blieb es vorerst aber.

Dafür ging Lara weiter in die Breite. Sie war nun endgültig mit Phillip zusammen. Wie ihr Laura verriet, hatte dieser eine ausgeprägte Schwäche für üppigere Formen. Laura nahm dies ihrerseits offenbar zum Anlass, sich beim Essen nun überhaupt nicht mehr zurückzuhalten. Vanessa konnte regelrecht beobachten, wie Laura ihre Sachen langsam zu eng wurden. Ihr Po hatte ordentlich angesetzt, auch ihr Bäuchlein wurde runder und runder. Seltsamer Weise fand Vanessa es gar nicht schlimm, dass ihre Freundin nur richtig dick wurde. Im Gegenteil. Ein wenig beneidete Vanessa ihre Freundin um die Fähigkeit, so zunehmen zu können...

"Laura geht aber ziemlich rasant auseinander!", stellte auch Daniel fest. Die beiden Geschwister saßen gerade beim Abendessen, als Daniel auf Lauras Gewichtszunahme zu sprechen kam. "Habe ich auch festgestellt!", meinte Vanessa, die heute irgendwie keinen Appetit hatte. "Das Leben ist ungerecht!", beschwerte sie sich dann. "Ich könnte Lauras neue Kilo viel besser gebrauchen!", sagte sie und biss lustlos auf einem Stück Brot herum. "Das stimmt allerdings!", meinte Daniel. "Du hast zusätzliches Gewicht viel nötiger als Laura. Die muss bald mal die Notbremse ziehen, wenn sie so weiter macht", fügte Daniel hinzu. "Phillip bremst sie aber sicher nicht ein. Der hat nämlich eine ausgeprägte Schwäche für runde Damen!"

Schon wieder hörte Vanessa von Phillips Vorliebe. Vanessa faszinierte es ungemein, dass es tatsächlich Männer geben soll, die auf dicke Frauen abfuhren. Ihr wurde bisher immer das Gegenteil vermittelt. Aber wieso sollte es so etwas nicht geben? Es gab Männer die auf blonde Haare standen, andere auf braue, schwarze oder rote. Die einen standen auf Locken, die anderen weniger. Manche wollten viel Busen, andere nicht. Wieso sollten männliche Vorlieben ausgerechnet beim Gewicht einheitlich sein? Ein wenig ärgerte sich Vanessa über sich selbst. Warum kam sie erst mit fast 20 Jahren darauf, dass das alles Lug und Trug war? Wie leichtgläubig musste man sein, um da nicht früher dahinter zu kommen?

Bis Weihnachten nahm Vanessa kein Gramm mehr zu. Wahrscheinlich wäre ihr Gewicht auch im neuen Jahr stabil geblieben, hätten ihre Eltern sie nicht so vor den Kopf gestoßen. Daniel und Vanessa verbrachten einige Tage zu Hause. Ihren Eltern fiel Vanessas Zunahme natürlich sofort auf. "Ich habe gewusst, dass so was passieren würde!", lästerte ihre Mutter. Ihr Vater sagte zwar nichts, verhielt sich ihr gegenüber aber äußerst reserviert. Dies war für Vanessa fast schlimmer wie Mutters Bemerkungen. Noch während des kärglichen Weihnachtsmenüs schwor sich Vanessa, sofort nach ihrer Rückkehr absichtlich ein paar weitere Kilo zuzunehmen. Erstens hatte sie nun lang genug gewartet, bis sich eine weitere Zunahme einstellen würde. Außerdem wollte sie ihren Eltern weiterhin beweisen, dass sie nun selbst über ihr Leben bestimmte. Dies ging am besten, indem sie sich um einen Körper bemühte, der ihren Idealen und nicht den ihrer Eltern entsprach. Und sie wollte nun- mal wie eine Frau aussehen...

Das erste, was Vanessa nach den Weihnachtsfeiertagen auffiel, war Laures weitere Gewichtszunahme. "Wieviel?", fragte Vanessa grinsend, als sie Laura das erste mal sah. "78!", meinte diese in einem Tonfall, als ob sie es selbst nicht glauben könnte und verdrehte dabei die Augen. "Stört es dich?", wollte Vanessa nun neugierig wissen. Laura schwieg einen Moment. "Wenn ich ehrlich sein soll - überhaupt nicht!", flüsterte Laura, so als ob sie soeben das größte Geheimnis der Menschheit verraten würde. Dabei grinste sie von einem Ohr zum anderen. "Du glaubst gar nicht; was Phillip mit meinen Formen so alles anstellt!", verriet Laura sichtlich begeistert. Vanessa beneidete ihre Freundin. Dann erzählte sie selbst von ihren Weihnachts-erlebnissen. "Kein Problem! Das schaffen wir!", meinte Laura selbstbewusst, als ihr Vanessa von ihrem Plan erzählte, notfalls auch absichtlich ein paar Kilo zunehmen zu wollen.

Doch Vanessa verlor ihren Plan in den nächsten Wochen wieder aus den Augen. Ihr Appetit, der vor Weihnachten etwas nachgelassen hatte, hatte sich nämlich auch so wieder eingestellt. Da sie viel Zeit mit Laura verbrachte und diese weiterhin mehr aß, als sie eigentlich sollte, hatten sich auch die Mengen, die Vanessa zu sich nahm, langsam erhöht. Eines Tages Mitte Februar hatte Vanessa plötzlich das Gefühl, etwas mehr Busen als früher zu haben! Ein gigantisches Gefühl der Befriedigung rauschte durch ihren Körper, als sie diese Entdeckung machte. Sie hatte sich gerade einen relativ engen Rollkragenpulli angezogen, als sich bei ihr das Gefühl einstellte, dass der Stoff ihre kleinen Brüste irgendwie strammer umfasste als früher. Zuerst nichts als Irritation, dann dämmerte Vanessa ein traumhafter Verdacht. Als sie sich dann im Spiegel betrachtete und vorsichtig mit den Händen über ihren Busen strich, war sie sich sicher: Ihr Busen war größer geworden!

An diesem Tag in der Uni fühlte sich Vanessa wie eine Göttin. Sie war im siebten Himmel. Besser konnte es einfach nicht mehr werden! Die Aussicht, dass dies nur der Anfang war, brachte Vanessa völlig zum ausflippen. Kein Wunder, dass sie an diesem Tag besonders großen Appetit auf alles möglich hatte. Den ganzen Tag über konnte Vanessa an nichts anderes an ihre morgendliche Entdeckung denken. Am Abend untersuchte sie ihren Körper auf weitere Veränderungen. Bildete sie es sich bloß ein, oder fühlte sich ihr ganzer Körper nicht mehr so knochig und sehnig an wie früher? Und ihr Po - war der früher nicht noch viel flacher und formloser? Sie würde Laura sofort um ihre Meinung fragen, wenn sie sie das nächste mal sah.

Doch dann entschloss sich Vanessa anders. Sie wollte warten, bis sie Laura von sich aus auf ihre körperlichen Veränderungen ansprach. In den nächsten Tagen stellte Vanessa verwundert fest, dass sie ihre erfreuliche Entdeckung ungeduldiger denn je gemacht hatte. Sie wollte nun nicht mehr so lange darauf warten müssen, um weitere Veränderungen feststellen zu können. Vanessa begann zu überlegen, wie sie schneller zunehmen konnte. Die erste Veränderung, die sie vornahm, war, öfters mal zwischendurch was zu naschen. Sie begann nun, ihren City-Bag nicht nur mit Büchern und Notizblock zu füllen, sondern auch Schokoriegel und andere kleine Kalorienlieferanten einzupacken. Außerdem versuchte sie nun, täglich Zeit für eine Kaffeepause am Nachmittag zu finden. Wichtig war ihr dabei weniger der Kaffee, sondern die Köstlichkeiten, die man dazu genießen konnte. Es brauchte nicht viel, um Laura von der Notwendigkeit dieser neueingeführten Kaffeepause zu überzeugen. Entweder trafen sich die beiden von nun an in der Uni, oder sie zelebrierten ihre Tea-Time bei Vanessa in der Wohnung.

"Eine zusätzliche Mahlzeit war genau das, was mir noch gefehlt hatte!", meinte Laura mit gespielter Verzweiflung. "Meine 80 Kilo müssen aber versorgt werden!", lachte sie dann. Zehn Kilo hatte Vanessas Freundin damit in etwas mehr als einem halben Jahr zugenommen. Trotzdem hatte sie anders als früher noch nicht den Versuch unternommen, eine Diät zu machen. "Bei dir schlägt es aber auch schön langsam an!", meinte sie dann. "Inwiefern?", fragte Vanessa unschuldig, obwohl sie wusste, das Laura recht hatte. Doch anstatt ihres runderen Busens spielte Laura auf ganz andere körperliche Veränderungen an. "Ist ja nicht zu übersehen, dass du langsam so etwas wie einen Hintern bekommst!", meinte Laura mit vollen Mund. "Natürlich kein Vergleich zu meinem Prachtstück!", meinte sie, durchaus mit Stolz in der Stimme. Damit hatte Vanessa nicht gerechnet. Doch wieder fühlte sie, wie sie von einer Woge der Freude erfasst wurde. Schließlich war es ja egal, ob es eine schönere Oberweite oder ein hübscherer Po war, der die Aufmerksamkeit auf sich zog. Hauptsache, ihre Formen entwickelten sich in die richtige Richtung. "Wir müssen dich wieder mal auf die Waage stellen!", fand Laura.

Einige Tage später wurde Lauras Beobachtung bestätigt. Und zwar auf ziemlich spektakuläre Art, wie Vanessa fand. Sie wollte sich gerade ein Paar Jeans anziehen, als sie feststellte, dass dieses Paar eindeutig enger geworden war. Vor allem rund um Oberschenkel und Po saßen die Hosen ungewohnt stramm. Außerdem war es nicht mehr möglich, sie so mühelos wie früher zu schließen. Dieses mal war es nicht nur Freude, die Vanessa fühlte. Dieses Gefühl der zu engen Jeans erregte sie richtiggehend. War es angebracht, durch sich zu eng anfühlende, alte Jeans sexuelle Stimulation zu empfinden? Einen kurzen Augenblick dachte Vanessa darüber nach, bis sie sich ermahnte, sich nicht den Spaß daran verderben zu lassen und Schuldgefühle zu suchen, wo sie dies nicht machen sollte. "Du hast zugenommen!", verkündete ihr Bruder Daniel sofort, als er seine Schwester in diesen Jeans sah. Es klang wie ein Lob und Vanessa empfand es auch so. "Ich weiß!", meinte sie und fühlte sich grandios.

Nun wurde es leichter, die Veränderungen ihres Körpers festzustellen. Anfangs waren es ja nur winzige Nuancen, die sich verändert hatten. Oft war sich Vanessa nicht einmal sicher, ob sie sich nicht etwas einbildete, wenn sie über eine vermeintlich weicher gewordenen Stelle an Hüften, Bauch, Po oder Beinen tastete. Inzwischen war es März geworden. Vanessa hatte sich den ersten Rock in der nächsten Größe gekauft. Noch im Sommer hätte sie nicht den Funken einer Chance gehabt, dass ihr diese Größe auch nur halbwegs gepasst hätte. Vanessa begann, sich in ihrem Körper wohl zu fühlen. Sie hatte den Eindruck, dass sich ihre Wirkung auf Männer erheblich gesteigert hatte. Dies steigerte ihr Selbstbewusstsein zusätzlich. Laura, die inzwischen 83 Kilo wog, meinte, dass es nicht nur die neuen Kilo waren, die Vanessa verändert hatten. Sie hätte unabhängig von ihrer etwas weiblicher gewordenen Figur einfach viel mehr Ausstrahlung und Selbstsicherheit. Und dies sei viel wichtiger als die inzwischen zehn Kilo, die Vanessa zugelegt hatte. Vielleicht hatte Laura nicht ganz unrecht, dachte Vanessa. Doch ihrer Meinung nach hätte sich dies alles nicht ergeben, wenn sie noch in ihrem alten Körper stecken würde. Auch wenn sie schon viel zufriedener mit ihrem Aussehen war: Mit ihren 59 Kilo war sie bei einer Körpergröße von 1,76 noch immer mehr als schlank, fand Vanessa. Immer stärker merkte sie diesen Drang, weiter zuzunehmen. Sie genoss jede Veränderung, die sich mit den neuen Kilos ergab. Ihr Körper wurde weicher, ihre Knochen traten nicht mehr so deutlich unter ihrer Haut hervor. Sie hatte einen Po bekommen, an dem sich wenigstens ein bisschen Fleisch gebildet hatte. Sie liebte es zu beobachten, wie ihr Körper langsam begann, Taille und Hüfte zu bekommen. Vorher waren diese Formen nicht feststellbar gewesen. Ganz zu schweigen von ihrem Busen. Bald würde es nicht mehr nur Luxus sein, einen BH zu tragen! Vanessa konnte von diesen Veränderungen nicht genug bekommen. Es war spannender, als alles andere, was sie bisher erlebt hatte!

Auch auf der Universität fühlte sich pudelwohl. Hier kannte sie niemand - vor allem kannte niemand ihre sportliche Vergangenheit, niemand wusste von dem Wahnsinn, der sie solange umgeben hatte. Zu Hause sah sie überall die bemitleidenden Blicke der anderen Leute. Hier konnte sie einen Neustart probieren. Es gab keine hartherzige Trainerin mehr, keine anderen dürren Mädchen, mit denen sie trainieren musste, keine Rivalinnen, die ihr immer nur das Schlimmste wünschten. Mit Schaudern erinnerte sich an die Häme, die sich über eine Konkurrentin ergoss, die von einem Jahr zum anderen sichtlich zugenommen hatten. Alle freuten sich über den Anblick des etwas runder gewordenen Mädchens - schließlich hatte sie sich mit ihrem Gewicht selbst aus dem Rennen um den Titel gebracht!

Auf der Uni gab es auch ein paar ziemlich dünne Frauen. Vanessa überlegte immer öfters, ob diese anders als sie glücklich mit diesem Aussehen sind. Bei normalgewichtigen und auch übergewichtigen Studentinnen kam ihr dieser Gedanke nie.

Inzwischen hatte Vanessa schon einige neue kulinarische Vorlieben entwickelt. Jetzt wusste sie, welche Sachen ihr bei McDonalds schmeckten und welche weniger. Laura hatte übrigens recht behalten, mit der Zeit schmeckten ihr die Sachen immer mehr. Auch was Schokoladesorten betraf - Vanessa war drauf und dran, eine Expertin zu werden. Es gab ja derart viele Sorten, die da gekostet werden mussten! Natürlich wusste sie schon früher, wie Schokolade schmeckte. Nun aber konnte sie ohne schlechtes Gewissen erkunden, welche ihr besonders zusagte. Laura führte sie auch in die Welt der Fruchtgummis ein: ein ebenfalls schier unübersehbare Vielfalt an Aromen konnte man da entdecken - es war schon erstaunlich, was sich die Lebensmittelindustrie so alles einfallen ließ. Kein Wunder, dass die westliche Welt immer übergewichtiger wurde, dachte Vanessa und hoffte, dass diese vielen Köstlichkeiten auch an ihr nicht ohne Folgen in Form neuer Kilos vorübergehen würden.

"Ich hoffe, dein Aufholbedarf in Sachen Gewicht ist bald erschöpft!", stöhnte Laura. Die beiden hatten gerade einen langen Einkaufsamstag hinter sich gebracht uns saßen nun - wie so oft in letzter Zeit - in einem Restaurant einer Fast-Food-Kette. Dieses mal war es Pizza Hut. "Wieso?", fragte Vanessa mampfend. Laura wunderte sich wieder einmal, wohin die vielen Dinge, die ihre Freundin futterte, verschwanden. Zwar war sie nicht mehr so mager wie früher, doch noch immer schmal genug, dass man sich über ihren Appetit nur wundern konnte. "Seit du dich dazu entschlossen hast, dir einige Kilos raufzufuttern, gehe ich auch aus dem Leim!", beschwerte sich Laura. "Du musst ja nicht jedes Mal mitmachen, wenn ich Hunger bekomme!", lachte Vanessa und schaute auf Lauras Pizzateller. "Zusehen, wie du isst, kann ich auch nicht!", meinte Laura resignierend und stopfte die nächste volle Gabel in ihren Mund. Vanessa lachte. "Ewig kannst du so aber auch nicht weiter machen!", ermahnte Laura später ihre Freundin. Die beiden hatten gerade ihre Portionen aufgegessen. "Wieso?", fragte Vanessa erstaunt. Tatsächlich hatte sie sich noch nicht ernsthaft die Frage gestellt, wann ihr Idealgewicht erreicht war. "Wieso?", gab Laura erstaunt zurück. "Weil du dir sonst früher oder später auch ein Gewichtsproblem einhandelst!", tadelte Laura ihre Freundin. "Und zwar eines, das dir bisher gänzlich unbekannt war!" Vanessa ließ Lauras Äußerung seltsam unberührt. "Keine Ahnung, wie viel ich noch zunehmen will!", sagte sie dann mehr zu sich selbst als zu Laura. "Es ist einfach traumhaft zu sehen, wie ich langsam ein paar Kurven bekomme!", schwärmte sie dann ihrer Freundin vor. "Ein bisschen will ich das schon noch genießen!", meinte sie dann. "Pass nur auf, dass du nicht zuviel genießt!", lachte Laura. "Ich sehe uns schon gemeinsam Diät halten!", grinste sie. Vanessa spürte, wie sich Widerstand in ihr aufbäumte, und wilde Entschlossenheit. Irgendetwas an Lauras Äußerung regte sie fürchterlich auf. "Nie im Leben mach' ich eine Diät!", sprudelte es dann aus ihr heraus. "So dick kann ich gar nicht werden!", folgte dann. Wütend fegte sie ihre Serviette auf den Tisch. Vanessa war fast mehr als ihre Freundin über diesen Ausbruch verwundert.

Vanessa beruhigte sich aber sehr schnell wieder. Die beiden gingen noch ins Kino und Laura lud ihre Freundin auf eine große Cola und eine Tüte Popcorn ein. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dies Vanessa schuldig zu sein, obwohl sie noch immer nicht so ganz genau wusste, was ihrer Freundin am Nachmittag über die Leber gelaufen war. Während der Vorstellung bemerkte Laura die Gier, mit der Vanessa das Popcorn in sich hinein schaufelte. Sie musste tatsächlich viel nachzuholen haben, überlegte Laura und bemitleidete ihre Freundin. Gleichzeitig musste sie an ihre Äußerung vom Nachmittag denken: wenn Vanessa so weiter machte wie in den letzten Monaten, dann würde sie sich tatsächlich ein Gewichtsproblem einhandeln. Vielleicht wollt sie dies jetzt noch nicht wahrhaben. Irgendwann würde sie aber mit der Realität in Form sprießender Fettpölsterchen konfrontiert werden.

Am nächsten Tag war Vanessa gemeinsam mit ihrem Bruder bei Phillip zum Essen eingeladen. Laura war natürlich auch dabei. Im Gegensatz zu seinem Kumpel Daniel war die Küche kein Terrain, auf dem sich Phillip besonders sicher fühlte. Deshalb war er durchaus dankbar, dass ihm seine neue Freundin bei der Zubereitung half.

Schon vor dem Essen wurde Vanessa mit einer weiteren angenehmen Überraschung konfrontiert - sie passte in ihren kurzen Jeansrock nicht mehr hinein! Zwar hatte sie in den letzten Wochen immer wieder erlebt, dass ihre Sachen enger und enger wurden. Ihre alten Klamotten wurden immer knapper - hineingekommen ist sie aber letztlich in alle Teile. Damit war nun Schluss. So sehr sich Vanessa auch bemühte, sie schaffte es nicht mehr, den Reißverschluss zuzumachen! Einen Augenblick überlegte sie, ob ihr nicht ihr Bruder dabei helfen könnte. Dann verwarf sie diesen Gedanken aber wieder. Damit wäre ja nichts gewonnen gewesen. Schließlich wollte sie ja zu einem Abendessen und hatte nicht die Absicht, sich durch zu eng sitzende Kleidung den Appetit einschränken zu lassen! Viel wichtiger als diese Gedanken waren aber die sensationellen Gefühle, die die Erkenntnis erzeugt hatte, dass sie nicht mehr in ihren Rock passte! Vanessa hatte keine Ahnung warum, aber es turnte sie immens an, als sie den Reißverschluss nicht mehr schließen konnte. Ihr ganzer Körper begann augenblicklich vor Wonne zu glühen, ihr Puls raste. Verwirrt schlüpfte Vanessa aus dem zu klein gewordenen Rock. Was ging hier bloß vor? Warum erregte sie dieses Ereignis derartig? Was so was normal? Oder begann sie, den Verstand zu verlieren? Einen Augenblick lang erholte sich Vanessa von diesem wenn auch angenehmen Schock.

Dann fühlte sie, wie in ihr der Wunsch heranreifte, nochmals in den Rock zu schlüpfen. Erst langsam und dann immer mehr spürte sie den Wunsch, ein zweites mal dieses Feuerwerk an Gefühlen zu erleben, das sie vor wenigen Augenblicken erlebt hatte. War dies ein einmaliges Erlebnis gewesen oder ließ es sich wiederholen? Vanessa wusste aber schon die Antwort darauf. Allein die Vorstellung, es wieder nicht zu schaffen, sich in den Rock zu zwängen, erregte sie. Aufgeregt griff sie nach dem am Boden liegenden Jeansrock und schlüpfte erneut hinein. Als erstes fühlte sie, wie eng der Rock um ihren Po geworden war. Vorher war ihr diese wichtige Tatsache völlig entgegangen. Denn auch dies fühlte sich einfach fantastisch an! Schön langsam dämmerte ihr, dass nicht nur Männer ihren Gefallen an enger Frauenkleidung haben konnten! Wieder ärgerte sie sich, dass sie all das erst jetzt, mit zwanzig Jahren, lernte. Eigentlich hätte sie diese Entdeckungen in der Pubertät machen sollen! Wieder versuchte sie, den Reißverschluss zu schließen - und wieder scheiterte sie. Vanessa fühlte, wie sich sexuelle Spannung in ihr aufbaute, wuchs und wuchs und schließlich ihren ganzen Körper und ihr Bewusstsein erfasste. Daniel, der darauf wartete, dass Vanessa endlich fertig wurde, wunderte sich, dass seine Schwester heute so ungemein lange brauchte, sich fertig zu machen. Dies war normaler Weise ganz und gar nicht ihre Art...

Der Abend verlief traumhaft, wie Vanessa fand. Sie schlug sich den Magen voll, bekam von Dominik, der auch zum Essen eingeladen war, zu hören, dass ihr ihre Gewichtszunahme äußerst gut stand und dachte ständig an die vielen anderen Klamotten, die in ihrem Schrank darauf warteten, auf ihre Passform hin geprüft zu werden...

Es waren zwei Wochen vergangen, seitdem Vanessa festgestellt hatte, dass ihr ihr Jeansrock zu eng geworden war. Ein paar Tage später musste sie eine Jeans und ein paar Slips aussortieren. Vanessa begeisterte die Erkenntnis, aus ihren alten, schmalen Klamotten herauszuwachsen, stets aufs Neue. Während alle anderen jungen Frauen auf der Uni über Diäten und Gewichtsprobleme jammerten, erzählte sie allen, wieviel sie zugenommen hatte und das es sie nicht im geringsten störte, schwerer zu werden. Auch hielt sie sich in der Uni mit ihrem Heißhunger nicht zurück. Der Automat mit Süßigkeiten wurde regelmäßig um kalorienreiche Snacks erleichtert, das Sortiment der Cafeteria kannte Vanessa auch schon in- und auswendig. Zwar kam Vanessa zu Gehör, dass sich eine übergewichtige Kollegin über ihre demonstrative Gleichgültigkeit gegenüber möglichen Gewichtsproblemen leise beschwert hatte. Doch daran störte sich Vanessa nicht. Später erfuhr Vanessa, dass sich ihre Kollegin meinte, mit einer derart schlanken Figur könne sich jedes Mädchen über mollige Geschlechtskolleginnen lustig machen. Dabei verfolgte Vanessa keineswegs diese Absicht. Aber wahrscheinlich wirkte es wirklich etwas provokant, wenn sie ständig davon sprach, wie flott sie zunahm - denn schlank war sie ja noch immer.

Doch Vanessas Rundungen entwickelten sich weiter. Inzwischen waren ihre Rippen kaum mehr zu sehen. Auch ihre Knie sahen nicht mehr so knochig aus. Überhaupt bekam Vanessa nun richtig wohlgeformte Beine, wie sie fand. Vorher waren ihre Beine storchartige Stelzen. Nun war unter ihrer Haut ein wenig Fleisch entstanden, welches ihren Beinen schwungvolle Kurven verlieh. Wieder war Vanessa begeistert. Kurze Röcke begannen nun, in Vanessas modischer Gunst zu steigen. Schließlich brauchte sie sich nun ja nicht mehr zu schämen, ihre Beine herzuzeigen.



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