Das neue Leben

In den darauffolgenden Wochen merkte Sarah, wie sich ihr Leben veränderte. Schon längst hatten die freien Wochenenden in Milton Hall eine hohe Priorität in ihrem Leben bekommen. Dementsprechend stimmte sie nun ihren Job ein wenig stärker als bisher auf ihr Privatleben ab. Nach dem letzten Wochenende und dem besonders intensiven Traum kam Sarah nun erstmals der Gedanke, wie er wohl wäre, längere Zeit in Milton Hall zu verbringen. Sarah wollte sich immer weniger mit der geringen Zahl an Träumen zufrieden stellen. Gerne und immer öfter erinnerte sich Sarah auch während der Woche am ihre Träume. Die Vorfreude auf den nächsten Traum war groß wie noch nie - sie nahmen einen immer größg;eren Stellenwert in Sarahs Leben ein. Sarah war sich dessen auch bewusst. Ob dies gut oder schlecht war, war ihr egal. Wichtig war, dass ihr die Aussicht auf prickelnde Träume während der Woche die Motivation für ihren stressigen Job erleichterte.

Auch Sarahs Ernährungsgewohnheiten und die Einstellung zu ihrem eigenen Körper änderten sich weiter. Längst hatte sie ihren Vorsatz, eine Diät zu machen, um die vier überschüssigen Kilos wieder loszuwerden, ad acta gelegt. Sie konnte einfach den Sinn einer solchen Diät nicht mehr erkennen. Sie konnte nichts an ihrem Körper entdecken, was eine Diät rechtfertigen würde. Vielmehr wunderte sie sich, warum sie früher in ähnlichen Situationen krampfhaft abzunehmen versuchte. Sie war noch immer sehr schlank. Kaum Fett fand sich unter ihrer Haut. Nun fand Sarah sogar, dass ihre Figur nicht besonders weiblich war. Dünne Beine, Hüften und Po, die kaum jene delikaten Formen auswiesen, die sie nun gerne gehabt hätte. Auch ihrem superflachen Bauch fehlte jeder optische Reiz. Irgendwie trostlos, genuss- und lebensfeindlich sah ihr Körper aus, stellte sie eines Abends nach einem besonders stressigen Tag fest. Sie sah aus wie jemand, für den nur berufliche Leistung zählt und der ansonsten ein ereignisloses und sinnentleertes Leben führte. Ihr Körper spiegelte ihren Lebensstil wider, fand Sarah nun. Kein bisschen Lebensfreude, Sinnlichkeit und positive Körperlichkeit konnte sie an ihrer hageren Gestalt erkennen. Hatte sie bisher wirklich so ein eingeschränktes Leben geführt, dass sich dies sogar an ihrem Körper ablesen ließ? Irgendwie schreckte sie diese Vorstellung.

Es war kein Wunder, dass Sarah ein viel entspannteres Verhältnis zum Thema Nahrungsaufnahme entwickelte. Wenn sie Hunger hatte, aß sie, bis sie satt war. Und wenn sie bloß Appetit für etwas entwickelte, dann gönnte sie sich den Luxus und befriedigte ihren Appetit. Warum sollte sie dies auch nicht? Jeden erdenklichen Luxus leisteten sich die Menschen. Besonders, was den eigenen Körper betrifft, werden keine Kosten und Mühen gescheut. Warum sollte sie sich nicht öfters auch kulinarisch gut gehen lassen?

Natürlich wusste Sarah, dass sie früher oder später weitere Kilos zulegen würde. Zwar war sie nicht über Nacht zum gierigen Vielfrass geworden. Auch waren die Momente, in denen sie, ohne auch nur eine Spur hungrig zu sein, der Gusto auf eine kleine Zwischenmahlzeit überkam, nicht sehr häufig. Aber trotzdem nahm sie nun mehr Kalorien zu sich als früher.

Eines Tages, Sarah saß gerade in einer nicht besonders wichtigen Besprechung, merkte sie , dass sie zugenommen haben musste. Ihr Slip war in ihre Poritze gerutscht und zwickte nun unangenehm. Dies war ihr an diesem Tag schon öfters passiert. Bisher aber hatte sie dies nur nebenbei registriert, da sie stets beschäftigt und mit ihren Gedanken ganz woanders war. Unbewusst zupfte sie ihre teure Unterwäsche wieder zurecht, damit war die Angelegenheit erledigt. Erst jetzt, als sie sich einmal weniger auf ihren Job konzentrieren musste, kam Sarah ihr zu knapper Slip zu Bewusstsein. Und sofort kam sie zum Schluss, dass es möglicher Weise eine kleine Gewichtszunahme rund um Hüfte und Po war, die dazu führte, dass ihre Unterwäsche zu klein wurde. Sie liebte diese Marke, da ihr alle Modelle dieser Firma nicht nur gefielen, sondern stets wie angegossen passten. Es lag also sicher nicht an der Unterwäsche, die sie heute trug. Ohne er zu wollen, huschte ein Lächeln über ihre Lippen und Sarah fühlte, dass sie diese Entdeckung nicht im geringsten störte. Das Gegenteil war der Fall. Sie dachte an ihren formlosen Po, den sie Tage zuvor in ihrem Spiegel begutachtete. Ein wenig zusätzliches Fleisch schadete dieser Körper -partie sicher nicht. Zufriedenheit machte sich in ihr breit. Dieser Tag war einer der guten Tage...

Als Sarah an diesem Abend ihre Wohnung betrat, war sie im Gedanken bei ihrem letzten Wochenendtraum. Noch nie fühlte sie sich in Körper wohler. Zwar fiel es ihr wirklich schwer, im Spiegel eine körperliche Veränderung festzustellen. Doch ihr Körpergefühl sagte ihr, dass sie wirklich zugenommen hatte. Sanfter und geschmeidiger fühlten sich Bauch und Hüften an. Sie war sich sicher, dass sie sich nicht täuschte. Entspannt musterte sie sich im Spiegel. Und dachte an Dorothea. An die reale, die "nur" mollig geworden war und an die aus ihren Träumen. Gedanken an eine Diät kamen ihr nun überhaupt nicht mehr. Zufrieden mit sich und der Welt legte sie sich in ihr Bett. Ab und zu ließ sie sich genussvoll mit Rum gefühlte Schokopralinen in ihren Mund rollen. Nie hatte sie sich solche Sünden vor dem Bett gehen erlaubt. Nun sah sie aber nicht ein, wieso sie weiterhin diesen Freuden entsagen sollte.

Noch war Sarah schlank. Trotzdem bereitete sie sich auf fettere Zeiten vor. Nicht, dass dies planvoll geschah - ganz und gar nicht! Aber Sarah ertappte sich dabei, wie sie sich mit dem Thema beschäftigte. Sie beobachtete rundere Frauen, um zu sehen, welche Kleidung sie trugen, wie sie sich verhielten, ob sie einen zufriedenen Eindruck machten oder nicht. In ihren diversen Modekatalogen interessierte sie sich nun auch für größere Größen. Bisher hatte sie nie darauf geachtet, in welchen Größen die verschiedenen Kleidungsstücke angeboten wurden. Auch dies hatte sich geändert.

Zwanghaft wollte Sarah nicht zunehmen. Ihre Träume vom Fett ansetzen, die sie in Milton Hall träumte, würden ausreichen. Und doch spürte Sarah, dass ihre ganz schlanken Tagen wohl gezählt waren. Die ersten vier Kilos, die sie nun schon wirklich lange mit sich herumtrug, waren nur das erste Anzeichen dafür gewesen. Das Erlebnis mit dem knapper werdende Höschen bestätigten Sarah in ihrer Vermutung. Sarah wunderte sich über sich selbst. Wie konnte sie dies nur so gelassen geschehen lassen? Irgendwie war sie aber ganz froh darüber. Dies war doch noch immer besser, als mit Panik und Entsetzen zu reagieren! Ab und zu erfasste sie kurz Zweifel und Unsicherheit über diese Perspektive. Doch sofort erinnerte sich Sarah an ihre Träume und an den Eindruck, den Dorothea auf sie gemacht hatte. Sogleich waren alle Bedenken verschwunden. Es kam sogar so etwas wie angenehme Spannung auf - was würden die nächsten Wochen und Monate wohl mit sich bringen?

Es dauerte nicht lange und Sarah hatte sich mit der Perspektive, in nächster Zeit vielleicht etwas pummelig zu werden, arrangiert. Ohne schlechtes Gewissen legte sie nun ihr neues Essverhalten an den Tag. Erlebnisse wie jenes mit dem unbequemen weil zu klein gewordenen Slip häuften sich. Kleidungsstücke wie gerade geschnittene Jeans und figurbetont geschnittene Kostüme wurden langsam enger und begannen zu spannen. Im Job trug sie nur weiterhin gut passende Kleidung. Sie hatte schon Gerüchte gehört, die besagten, dass sie schwanger war und deshalb einen derart guten Appetit an den Tag legte. Wahrheitsgetreu verneinte sie entsprechende Fragen, aber alle Kollegen lächelten nur wissend und gingen davon aus, dass Sarah das angebliche Geheimnis noch ein wenig für sich behalten wollte. Etwas irritiert war Sarah schon, als sie erstmals mit diesen Gerüchten konfrontiert war. Waren sie doch der Beweis dafür, dass man ihr ihre neuen Kilos anzusehen begann! Erstmals machten sich ernsthafte Zweifel in Sarah breit, ob der Weg, den sie eingeschlagen hatte und ihre Gelassenheit diesbezüglich tatsächlich angebracht waren! Doch mindestens ebenso große Zweifel hatte sie beim Gedanken, jetzt Diät zu halten. Deshalb beschloss Sarah, erst mal so weiter zu machen wie in den letzten Wochen.

Am nächsten Wochenenden entdeckte sie, dass Milton Hall nicht nur seltsame Träume für sie parat , sondern auch eine andere Wirkung auf sie hatte. Als sie Freitag abends mit ihrem Nobelschlitten aufs Land brauste, waren die Zweifel über die Richtigkeit ihrer Gewichtszunahme so groß wie noch nie. Während sie das Auto fuhr, Lenkrad, Pedale und Schaltung bediente, spürte sie ihre neuen Fettpölsterchen so intensiv wie noch nie. Noch nie sahen ihre Oberschenkel so prall aus! Die enge Jeans und der harte Schalensitz ihres Sportwagens pressten das Fleisch schon ganz ordentlich in die Breite! Gürtel und Jeans schnitten in ein neu entstandenes Speckröllchen am Bauch. All dies fühlte sich gleichzeitig sensationell und schrecklich an! Sarah konnte sich nicht erklären, warum sie plötzlich so ambivalente Gefühle hatte. Solch unklare Situationen gefielen ihr ganz und gar nicht!

Als sie dann Milton Hall betrat, waren diese Zweifel wie weggeblasen! Sofort entspannte sie sich völlig, was ihre Sorgen bezüglich ihren körperlichen Veränderungen betraf. Als sie sich später am Abend zufällig in einer Spiegelung in der Verglasung eines großen Schrankes sah, war sie wieder völlig zufrieden mit ihrem Aussehen. Zum ersten Mal bildete sich Sarah ein, rund Po und Hüften ein wenig umfangreicher geworden zu sein. Vor einem halben Tag plagte sie noch Zweifel, jetzt stellte sich wieder diese tiefe Zufriedenheit ein - diese Wankelmütigkeit kannte sie gar nicht von sich selbst!

Obwohl sich in dieser Nacht keiner dieser fantastischen Träume eingestellt hatte, fühlte sie sich am nächsten Tag noch besser als am Vorabend. Als sie in ihre Jeans, die sie am Vortag bei der Anreise per Auto getragen hatte, schlüpfte und sich auf einen kleinen Spaziergang machte, genoss sie ihre neuen Rundungen besonders. Am Vortag waren es noch ambivalente Gefühle gewesen, als sie diese ungewöhnlich fülligen Oberschenkel sah und ihr kleines Bäuchlein fühlte. Nun kostete sie diese Empfindungen voll aus, als sie auf den Weg machte. Im Oberbereich der Oberschenkel waren diese Jeans wirklich eng geworden. Stramm spannte der Stoff über die ersten, zarten Fettzellen, die sich an den Schenkeln aufgebläht hatten. Auch spürte sie, wie sich ihr Slip sanft in die entstehenden Fettablagerungen auf ihrem Hintern grub. Außerdem saß auch in diesem Bereich ihre Jeans ungewöhnlich körpernah! Flott ging Sarah ihre Runde über die zu Milton Hall gehörigen Felder. Alle Sinne konzentrierten sich auf ihre taktilen Sinneswahrnehmungen - ihr üppiger gewordener Körper fühlte sich einfach prächtig an. Was spielte sich wohl ab, wenn man einmal so rund wie Dorothea war?

An diesem Abend fiel das Abendessen besonders üppig aus. Eigentlich hatte sich Sarahs Hunger in Grenzen gehalten. Trotzdem trieb sie eine unsichtbare Kraft dazu, weit über den normalen Sättigungsgrad hinaus zu essen. Sarah wurde mitten unter dieser Schlemmerorgie bewusst, dass sie willentlich mehr aß, als sie musste. Auch hatte sie ihren Appetit und Gusto auf die vorbereiteten Köstlichkeiten längst gestillt. Und doch wollte sie weiteressen. So etwas hatte sie noch nie erlebt! Nur mit einem viel zu großen T-Shirt, Höschen und dicken Wollsocken bekleidet saß sie auf ihrem Stuhl und schaufelte Kalorien in sich hinein. Während sie so dahinfutterte und ihre Oberschenkel betrachtete, wurde ihr auch klar, was sie zu dieser Fressaktion trieb - es war die Lust, noch mehr Fett anzusetzen! Noch nie hatte Sarah so etwas ungeheuerliches gedacht! War das nicht herrlich anarchistisch und auch ein wenig pervers, sich absichtlich fett zu futtern? Nie hätte sich Sarah so einen Tabubruch zugetraut. Immer hatte sie sich brav an die gesellschaftlichen Konventionen gehalten. Immer das getan, was von ihr erwartet wurde. Nun war alles anders. Sie aß mehr, als man gemeinhin einer Frau in ihrer Position, ihrem Alter und ihrer Figur zugestanden hätte! Das erste Mal war sie ein böses Mädchen! Gerade dieser Aspekt begann Sarah nun zu gefallen! Die brave, tüchtige, eifrige, erfolgreiche Sarah nimmt sich das Recht heraus, sich einmal nicht an die Regeln zu halten - sie aß, um fett zu werden! Doch wie dick musste man werden, um tatsächlich gesellschaftliche Konventionen zu brechen? In Zeiten, wo ein großer Prozentsatz der Bevölkerung in westlichen Überflussgesellschaften übergewichtig war? Sarah hatte keine Ahnung. Wenn man es darauf anlegte, würde man dies sicher in Erfahrung bringen können, dachte Sarah und gönnte sich die nächste Fuhr Kalorien. Noch lange dauerte Sarahs kleine Mastaktion. Völlig überfressen und erschöpft fiel sie schließlich ins Bett.

"Ein wenig geht noch!", höre ich Dorothea sagen. Ich mache noch mal meinen Mund auf. Wieder landet eine klebrige, weiche Masse in meinem Mund. Sie schmeckt herrlich. Trotzdem kann ich keinen einzigen weiteren Bissen mehr essen. Ich bin einfach zu voll! "Es reicht!", sagt nun Dorothea. Gott sei Dank, mehr wäre heute nicht mehr gegangen. Ich will mich zurücklehnen und durchatmen. Doch Dorothea lässt mich nicht. "Auf mit dir! Es geht zur Abwaage. Du weißt doch, dass wir wöchentlich Bericht über deine Fortschritte machen müssen!", meint Dorothea freundlich. Natürlich weiß ich das. Aber ich fühle mich so müde, schwer und faul. Ich will jetzt nicht aufstehen! Ich sitze gerade so satt und bequem auf meinem breiten Stuhl. Jede Bewegung scheint mir viel zu mühsam zu sein.

"Nun komm' schon!", motiviert mich Dorothea. "Bewege deinen Prachtkörper ein bisschen. Ein wenig Bewegung schadet unserem fetten Mädchen sicher nicht!". Fettes Mädchen? Soviel habe ich doch noch gar nicht zugenommen. Als ich aufstehe, merke ich, was Dorothea meint. Mein Körper fühlt sich sagenhaft umfangreich und massig an! Und weich! Alles Fett, schießt es mir durch den Kopf! Es fühlt sich sensationell an! Alles gerät wie von selbst in Bewegung, als ich die ersten Schritte mache, um Dorothea zu folgen! Unzählige Fettpölsterchen wackeln wie verrückt hin und her - egal, ob es sich um meinen Busen, einen mächtigen Schwabbelbauch, den zu gigantischen Säulen angewachsenen Oberschenkeln oder meinen überdimensionalen Po handelt! Etwas mühsam finde ich es, Dorothea zu folgen. Trotzdem fühle ich mich bestens! Nie war ich stolzer als auf diesen wunderschönen, von dicken Fettschichten geformten Körper.

Plötzlich stehe ich auf einer riesigen Waage. Eine beeindruckende Mechanik füllt diesen Raum. Ich bemerke, dass es sich um eine klassische Balkenwaage handelt. Dorothea führt mich zur Waage. "Stellt die großen Gewichte auf die Plattform!", befielt sie mehreren Männern. Diese schleppen riesige Gewichte und hieven sie auf eine der beiden Plattformen. Langsam senkt sich die Waage auf die Seite, die belastet wurde. Insgesamt drei dieser großen Gewichte werden auf die Plattform gestellt. Dann fordert mich Dorothea auf, die andere Plattform zu betreten. Ich finde die ganze Aktion sinnlos. Die drei Gewichte, die auf der anderen Seite der Waage stehen, sind viel zu schwer! 35, 40 oder sogar 50 Kilos hat sicher jedes dieser Gewichte! Ich trete über eine Rampe auf die leere Plattform heran. Ich kann es nicht glauben - langsam verlagert sich der Schwerpunkt der Waage und die Plattform mit den riesigen Gewichten wandert nach oben! Das ist unfassbar. Ich soll schwerer sein als diese gewaltigen Gewichte? Unvorstellbar! Weitere, kleinere Gewicht werden auf die gegenüberliegende Plattform gestellt. Nicht geschieht! Ein Gewicht nach dem anderen - nichts, nichts bewegt sich!

Wie berauscht erwachte Sarah aus diesem Traum! So exstatische Gefühle hatte sie während eines Traums noch nie erlebt! Jedes Detail in diesem Traum war perfekt! Dann fühlte Sarah, wie voll sich ihr Magen noch immer anfühlte! Aber das machte nichts. Ohne sich ab und zu einen spannenden Magen einzuhandeln, würde es mit dem Fett werden wohl nichts werden, dachte Sarah. Würde sie im wirklichen Leben jemals derart dick werden? Dies vielleicht sogar wollen? Sie wusste es nicht. Allein die Tatsache, dass sie dies nicht sofort kategorisch auszuschleißen vermochte, erschreckte und begeisterte Sarah...

Ab diesem Wochenende beschleunigte sich Sarahs Gewichtszunahme. Zuerst wuchs ihr Appetit. Bald wurden die Portionen, die sie benötigte, um angenehm satt zu sein, Schritt für Schritt größer. Die Zahl der Snacks und Zwischenmahlzeiten, die sie zu sich nahm, wuchs und wuchs. Fast hatte Sarah das Gefühl, dass sie die Kontrolle über ihr Essverhalten verlor. Doch sie wehrte sich nicht dagegen - sie ließ es einfach geschehen. Die logische und unausweichliche Folge war, dass ihr Körper weiter Fett ansetzte. Dort, wo früher Muskeln zu sehen und zu fühlen waren, fanden sich immer besser gefüllte Fettzellen wieder. Aus strammen, festen Körperpartien wurden nun weiche, formbare. Immer schneller legten sich Körperpartien in kleine Falten, wenn sie sich bewegte. All diese Veränderungen fühlten sich so unglaublich angenehm an! Nie hätte es Sarah für möglich gehalten, welch sinnliche Wonnen es mit sich brachte, wenn man dick wurde! Der Alltag hielt unzählige kleine Überraschungen für sie beriet, die ihr das Leben versüßten. Enger werdende Klamotten, genussvolle Mahlzeiten, neu entdecktes Fettgewebe, die sich ständig in Veränderung befindliche Form ihres Körpers - dies alles schien Sarah nun unverzichtbar! Sie hatte einen neuen Abschnitt ihres Lebens begonnen, daran zweifelte sie nun keinen Moment mehr!

Ihr Job, dem bisher ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit galt, verlor für Sarah zusehends an Bedeutung. Sie vernachlässigte ihn zwar nicht - dafür hatte sie zuviel Know-How und Routine - doch brachte er ihr nicht mehr jene Befriedigung, die ihn früher so wichtig für sie machte. Die Wochenenden in Milton Hall, reichhaltiges Essen, die Veränderungen ihres Körpers und, nicht zu vergessen, die fantastischen Träume, die sie noch immer regelmäßig träumte, rückten immer stärker in den Mittelpunkt ihres Lebens. Die Zeit, die sie nicht in Milton Hall und mit ihrem neuen Hobby, dem schlichten fett werden, verbrachte, erschien ihr von Woche zu Woche langwieriger und unerfreulicher. In letzter Zeit kam ihr öfter der Gedanke, für gewisse Zeit Abstand von ihrem Job zu nehmen. Ein paar Wochen, vielleicht sogar Monate in Milton Hall würden traumhaft sein!

Der Entschluss, einmal längere Zeit in Milton Hall zu verbringen, reifte weiter, als Sarah ein verlängertes Wochenende in Milton Hall verbrachte. So blendend wie an diesen Tagen hatte sie sich noch selten gefühlt! In der Stadt lief ihr Leben irgendwie auf Sparflamme, in Milton Hall hingegen blühte sie regelrecht auf. Gefühle der Unsicherheit, die sie während der Woche ab und zu heimsuchten, spielten in Milton Hall einfach keine Rolle! Erst in ihrem Landhaus wurde ihr die neuerliche Gewichtszunahme bewusst. Zuviel Stress und Ablenkung durch den Job hinderten sie einfach daran, jede einzelne Phase ihres Wandlungsprozesses zu genießen. Auf Milton Hall war dies völlig anders. Hier konnte sie sich rund um die Uhr ihrem Körper und seinen frischen Fettpölsterchen widmen. Auch hatte sie alle Zeit der Welt, sich durch ihre Garderobe zu probieren, um zu sehen, in welchen Kleidungsstücken sie ihre neuen Rundungen am intensivsten fühlte. Manche Teile fühlten sich perfekt an, andere Teile beeindruckten durch imposante optische Effekte. Sarah ließ es sich nicht nehmen, mit Hosen und Röcken in ihrem Haus herumzulaufen, die schon viel zu eng geworden waren. Einer ihrer Röcke umspannte ihr Hinterteil derart stramm, dass Sarah wirklich befürchten musste, dass entweder der Reißverschluss oder eine der strapazierten Nähte der Belastung nicht mehr standhalten würde. Auch ihr Bäuchlein kam in diesem Rock überdeutlich zur Geltung. Als sie sich so im Spiegel musterte, realisierte sie, dass die alles kein Traum war. Diese üppigen Formen waren real, und es war ihr eigener Körper, der diese Formen aufwies! Sarah gefiel, was sie da sah! Sehr sogar. Gleichzeitig war da wieder das Gefühl, etwas Unerhörtes, Verbotenes zu tun. Stolz erfüllte Sarah - sie war stolz auf ihren Körper, stolz auf ihren Tabubruch.

Eigentlich waren all die engen Klamotten, die sie an diesem Wochenende trug, unbequem. Sie schnitten an den verschiedensten Stellen ein, spannten, zwickten und quetschten ihren weicher werdenden Körper. Trotzdem liebte sie es. Dies war die perfekte Methode, ständig daran erinnert zu werden, dass sie nicht mehr so schlank wie früher war. Sogar kleine Arbeiten im Haushalt, die ihr bisher nicht im geringsten Spaß bereiteten, hatten nun ihren Reiz. Jede Bewegung, die sie dafür vollführen musste, brachte ihr zu Bewusstsein, dass sie fett wurde...

"Das Leben auf dem Land tut dir gut!", meinte Dorothea und musterte Sarah vom Scheitel bis zur Sohle. Sarah saß gemeinsam mit ihrer Freundin in einem Pub in der Nähe ihrer Wohnung. Dorothea hatte den ganzen Tag über Erledigungen in der Stadt gemacht. Bevor sie wieder zurück aufs Land fuhr, traf sie sich noch mit Sarah. Diese war durch das wenig erfreuliche Alltagsleben wieder ein wenig auf den Boden der Realität zurückgeholt worden. Das kleine Treffen mit Dorothea versprach ein wenig Abwechslung.

Sofort merkte sie, dass Dorotheas Bemerkung nicht böse gemeint war. Sie selbst war seit ihrem letzten Treffen auch nicht gerade schlanker geworden, wie Sarah feststellte. "Ich habe ganz schön zugenommen.", sprudelte es aus Sarah heraus. Schon lange wollte sie mit jemanden über die Veränderungen, die sie erlebte, sprechen. Jetzt realisierte sie, dass Dorothea vielleicht die beste Ansprechpartnerin dafür war. Sie war ihre beste Freundin, außerdem befand sie sich selbst gerade auf "Expansionskurs". Wenn jemand Sarah verstand, dann am ehesten Dorothea. "Und das komische dabei ist: es macht mir im Grunde nichts aus!", fügte Sarah hinzu. Dorothea musterte Sarah überrascht. "Und ich dachte, ich wäre die einzige, die so verrückt ist!", meinte sie dann lachend. Dann erzählte Dorothea, dass sie irgendwann begann zuzunehmen. Zuerst fürchtete sie, dass James davon nicht sehr begeistert sein würde. Dann aber entdeckte sie, dass James ihr runderer Körper offenbar viel besser gefiel. Als Dorothea dies erzählte, hatte sie ein vielsagendes Grinsen aufgesetzt. Sarah ahnte sofort, was Dorothea meinte.

Ein wenig Erleichterung empfand Sarah, als sie merkte, dass auch Dorothea den "Verlust" ihrer schlanken Figur so gelassen hinnahm. Dies bestärkte Sarah in ihrer Überzeugung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Fast hätte Sarah Dorothea von ihren sinnlichen Träumen erzählt - doch dann entschied sie sich doch dafür, dieses Geheimnis für sich zu behalten.

Drei Tage später ereignete sich Entscheidendes. Was als völlig normaler Arbeitstag begann, sollte zu einem weiteren Wendepunkt werden. Von der ersten Minute an lief an diesem Tag alles schief. Dieser Tag versprach ohnehin, stressreich zu werden. Kurze Fristen und Druck von allen Seiten machten Sarah das Leben schwer. Zum allem Überdruss kamen dann dumme Pannen, Pech und gravierende Fehler von Mitarbeitern hinzu. Auch sie selbst agierte nicht gerade glücklich, auch wenn sie sich selbst keinen schwerwiegenden Fehler leistete. Doch sie wusste, dass sie ähnliche Krisensituationen schon viel souveräner gelöst hatte. Als ihr Chef dann noch meinte, eine niveaulose und frauenfeindliche Bemerkung über ihre Gewichtszunahme machen zu müssen, platzte Sarah der Kragen. Sie stürmte in das Büro dieses Herrn und schmiss ihren Job hin - von einer Sekunde auf die andere. So kannte sie sich gar nicht! Schlagartig hatte sie wieder das Gefühl, ein böses Mädchen zu sein! So emotionell und aus dem Bauch heraus traf man doch keine solche schwerwiegenden Entscheidungen. Sie tat es aber - und sofort fühlte sie, dass sie das richtige machte. Als sie sich wenig später in ihr Auto setzte, spürte sie eine riesige Last von sich fallen. Erst jetzt merkte sie, wie sehr sie die letzten Monate in ihrem Job belastet hatten.

Ohne es zu wollen, dachte Sarah sofort an Milton Hall. Nun hatte sie Gelegenheit, längere Zeit dort zu verbringen. Noch bevor sie die Tiefgarage ihrer ehemaligen Firma verlassen hatte, wusste sie, wie die nächsten Wochen aussehen würden. Sie würde mit Sack und Pack nach Milton Hall übersiedeln und es sich gut gehen lassen. Nein, gut gehen lassen war zu wenig, beschloss Sarah. Richtig dekadent sollten die nächsten Wochen werden - das nahm sich Sarah nun vor. Sie wollte sich selbst verwöhnen, so gut es eben irgendwie ging. Dazu gehörten unverschämt großzügige Mahlzeiten ebenso wie die sich hoffentlich schnell einstellenden Folgen derselben. Auch hoffte sie, nun viel öfter ihre süßen Träume zu träumen! Plötzlich konnte es Sarah nicht mehr erwarten, ihr neuen Leben auf Milton Hall beginnen zu können.

In den nächsten Tagen hatte Sarah noch einigen Stress mit der Übersiedelung. Als sich dieser dann legte, begann sie sich langsam auf das zu konzentrieren, worum es ihr im Grunde ging: Das Leben in vollen Zügen zu genießen!

Und es fiel Sarah auch überhaupt nicht schwer, dies umzusetzen. Schon die ersten Tage in Milton Hall waren sagenhaft kalorienreich! Bis lang in den Vormittag hinein schlief sie. Der erste Fixpunkt eines neuen Tages war ein ausgiebiges Frühstück. Früher musste sich Sarah immer entscheiden, was sie nehmen wollte. Sie liebte Müsli mit Obst genauso wie Schokoflocken, Brötchen mit Honig, Marmelade, Nutella oder Erdnussbutter. Manchmal hatte sie auch Gusto auf ein herzhaftes Frühstück mit Käse, Schinken und einem Ei. Nicht selten fiel Sarah die Entscheidung schwer. Nun aber plagten sie solche Probleme nicht mehr. Sie hatte alle Zeit der Welt. Schon bald hatte sie ein Frühstück eingeführt, das aus mehreren Gängen bestand. Sie legte lange Pausen zwischen diesen Gängen ein - las ihre Zeitung oder ein Buch - und machte dann genussvoll mit ihrem Frühstück weiter. Auf diese Weise überaß sie sich nie und konnte sich trotzdem alle Köstlichkeiten, die ein Frühstück zu bieten hatte, gönnen. Sarah war sich bewusst, dass sich nun im Vergleich zu früher mit dieser Form des Frühstück das x-fache an Kalorien zuführte, doch war ihr dies nun egal. Sie genoss das Privileg, so schlemmen zu können, ohne sich irgendwelche Sorgen machen zu müssen. Im Gegenteil. Wenn sie sich dieses Verhalten wirklich angewohnte, würde sie sehr bald sehr viel zunehmen. Man brauchte kein Prophet zu sein, um diese Voraussage wagen zu können!

Nach ihrem langen Frühstück machte sie sich auf ihren Spaziergang. Manchmal traf sie den alten Mann. Man konnte sich gut mit ihm unterhalten. Sarah erfuhr so einige interessante Dinge aus der Geschichte von Milton Hall.

Dann widmete sich Sarah ihrem Mittagessen. Sie war keine besondere Köchin. Ihr hatte schlicht die Zeit dafür gefehlt! Zwar hatte sie in der Vergangenheit schon mehrmals den Vorsatz gehabt, dies zu ändern. Über die Jahre hatten einige Kochbücher mit vielen interessanten Rezepten erstanden. Wirklich ausprobiert hatte sie bis jetzt aber nur eine Handvoll. Nun hatte sie Muße und Zeit, ihre Kochkünste zu verbessern.

Erst am späten Nachmittag fand das eigentliche Mittagessen statt. Auch hier ließ es sich Sarah äußerst gut gehen - genauso, wie sie es sich vorgenommen hatte. Den Abend verbrachte sie vor ihrem PC und surfte im Internet, oder sie las ein Buch, oder sie sah sich eine DVD an. Dies waren alles Dinge gewesen, für die sie nie Zeit hatte. Manchmal fuhr sie auch in die Stadt, um sich ein wenig unter die Leute zu mischen. Auch dies war jetzt leichter möglich, gab es schließlich keinen Wecker mehr, der sie um 6.00 Uhr morgens aus dem Bett holte.

Zufrieden stellte Sarah fest, wie sich ihr Körper weiter veränderte. Sie merkte, dass sie nun recht schnell Fett ansetzte. Früher fühlte sich ihr Körper so kompakt und fest an. Diese Eigenschaften gingen immer mehr verloren. Weich und rund waren ihre Hüften geworden. Elastisch das Gewebe auf ihrem Bauch. Ihren Oberschenkeln sah man auch immer deutlicher an, dass sie nun im Überfluss lebten. Besonders faszinierte Sarah zur Zeit aber ihr Gesäß. Zwei, kleine, feste und nahezu perfekt runde Pobacken hatte sie noch vor gar nicht allzu langer Zeit gehabt. Klein war ihr Po nun ganz sicher nicht mehr. Ausladend und richtig breit war ihr Hinterteil geworden - dies sah man ihm auch mehr als deutlich an, wenn Sarah eine ihrer heißgeliebten engen Jeans trug. Auch das Attribut "fest" konnte man nun beim besten Willen nicht mehr vergeben. Früher hatte die Schwerkraft nicht die geringste Chance gegen ihre durchtrainierte Gesäßmuskulatur gehabt. Die weiche Fettschicht, die sich nun über die immer mehr außer Form geratende Muskulatur gelegt hatte, setzte der Schwerkraft hingegen viel weniger Widerstand entgegen. Sarah freute sich wie ein kleines Kind, wenn sie die Veränderungen ihres Körpers im Spiegel eingehend musterte - noch nie hatte sie sich in ihrer Haut wohler gefühlt. Und sie wurde den Verdacht einfach nicht los, dass sie ihren Körper umso mehr bewunderte, je mehr sie zunahm! Zwar war dies alles total verrückt, doch wunderte sich Sarah über gar nichts mehr. Es hatte sich soviel geändert, dass ihr auch die seltsamsten Dinge irgendwie "normal" vorkamen.

Spaß machte es auch, im Supermarkt Nahrungsmittel ein zu kaufen. Wie oft war sie an den langen Regalen voll mit den unterschiedlichsten süßen Köstlichkeiten vorbeigegangen, ohne sich zu bedienen. Fasziniert hatte sie die unglaublichen Sortimente gemustert im Bewusstsein, sich doch für ein einziges Produkt entscheiden zu müssen. Und selbst dann plagte sie das schlechte Gewissen, der Versuchung nicht widerstanden zu haben. Nun war alles anders. Sobald etwas besonders köstlich aussah, landete es auch schon in Sarahs Einkaufswagen. Unmengen an Süßigkeiten schlichtete Sarah dann in einen Schrank in ihrer Küche. Anfangs war sie davon überzeugt gewesen, dass diese Vorräte ewig ausreichen würden. Inzwischen hatte sie amüsiert festgestellt, dass ihre ungezügelten Schlemmereinlagen diesen Vorräten schneller den gar aus machten, als sie gedacht hatte.

Ich befinde mich in einem luxuriös eingerichteten Raum. Teure Teppiche, teure Einrichtung aus edlen Hölzern, große Gemälde zierten den Raum. Feierliche Stimmung. Nun betritt Dorothea den Raum. Unter dem Arm trägt sie ein schweres, unglaublich alt aussehendes Buch. Sie setzt sich und schlägt das Buch auf. Nun erkenne ich das Buch - es ist die Hauschronik von Milton Hall. "Liebe Sarah!", beginnt sie, "die letzten Wochen haben bewiesen, dass Du die notwendigen Voraussetzungen besitzt, um die Traditionen von Milton Hall zu wahren! Deshalb haben wir beschlossen, dir Fähigkeiten zu verleihen, die es dir erleichtern werden, diese Traditionen fort zu führen!" Ich habe keine Ahnung, wovon Dorothea spricht. Welche Traditionen meint sie? Wen meint Dorothea, wenn sie im Plural spricht? Welche Fähigkeiten sollen mir verliehen werden? Inzwischen hat ihr ein Bediensteter ein Tablett mit einer mit einer Flüssigkeit gefülltem Glas gebracht. Sie reicht mir dieses seltsame Getränk. "Trinke dieses nach altem Brauch zubereitete Getränk. Es wird dein Leben positiv verändern!" Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Flüssigkeit wirklich trinken soll. Aber ich vertraue Dorothea. Sie würde mir nie schaden wollen. Außerdem bin ich zu neugierig. Ich trinke das Getränk. Nichts passiert.





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