Die Entscheidung

Die drei Wochen auf dem Bauernhof waren für Sabine von Vogelsang vorbei. Als ihre Eltern zu Besuch kamen versprach Sabine, die Wünsche ihrer Eltern zu befolgen. Und wenn es der Wunsch ihrer Eltern war, dass sie am Hüftgold-Fest mitmachen sollte, dann sollte es eben so sein. Sabine hätte alles gemacht, um von hier wegzukommen. Natürlich wusste sie, was sie erwartete: Sowohl ihre Eltern als auch das Herrscherhaus legte größten Wert darauf, dass sie die schwerste junge Frau und damit Bernhards Frau wurde. Da andere Mädchen schon seit Monaten dabei waren, Fett anzusetzen, um für den großen Tag gerüstet zu sein, würde sie versuchen müssen, einen großen Rückstand aufzuholen. Sie erwartete eine gewaltige Mastkur, da mache sich Sabine von Vogelsang nichts vor.

Als sie zu Hause ankam, zogen bereits würzige Gerüche durch das Haus. Ihr Vater hatte einen Koch engagiert, der bereits Cordula von Thorstein zu immensen Gewichtszunahmen verholfen hatte und auf Grund von Annäherungsversuchen vom alten Thorstein aus dem Haus gejagt wurde. Vogelsang hatte davon erfahren und den Koch tatsächlich dazu bewegen können, auch für seine Tochter zu kochen. Ein wenig ängstlich betrat Sabine den Speisesaal. Eine große Tafel mit zahlreichen Köstlichkeiten war bereits gedeckt worden. Nun musste sie also doch an diesem Hüftgoldfest teilnehmen. Einwenig wehmütig strich sie mit ihrer Hand über ihren schlanken Oberkörper. Sabine musste keine Hellseherin sein um zu wissen, dass es mit ihrer Schlankheit bald vorbei war. Eigentlich hatte sie keinen Hunger, doch der Gedanke an die brutale Arbeit auf dem Bauernhof motivierte sie dann doch dazu, zu essen zu beginnen. Erstaunt stellte sie fest, dass das servierte Nudelgericht durchaus köstlich war...

Auf Burg Falkenhorst war die Stimmung hingegen auf dem Tiefpunkt. Christina nahm schon seit zehn Tagen nicht mehr zu und wurde immer unglücklicher. Friedrich und Edmund hatten es außerdem nicht geschafft, den sagenhaften Koch, der laut Gerüchten für Cordulas Fettpölsterchen maßgeblich verantwortlich war und der vom alten Thorstein in einem Wutanfall gefeuert wurde, zu engagieren. Sie konnten dem fremden Wunderkoch einfach nicht genug Geld bieten und so landete er im Hause Vogelsang. Zwar glaubte Friedrich nicht, dass Sabine von Vogelsang den gewaltigen Rückstand, den sie in Sachen Gewicht hatte, in vier Monaten würde aufholen können, doch sicher konnte man sich nicht sein. Außerdem waren neue Gerüchte über Cordula von Thorstein an sein Ohr gedrungen. Ihr Liebeskummer hatte sich offenbar nur in den ersten Wochen auf ihren Appetit ausgewirkt. Nun versuchte sie sich angeblich mit Essen zu trösten und ihr Kummerspeck entwickelte sich, wie man hörte, mehr als prächtig.

Cordula wollte nicht weiter zunehmen, sie wollte auch nicht mehr derartig viel essen. Doch sie dachte immerzu an Giovanni, dann bekam sie Hunger und begann zu futtern. Sie hatte wieder begonnen zuzunehmen, obwohl sie dies nun gar nicht mehr wollte. Damit trug sie schließlich selbst dazu bei, Bernhards Frau zu werden, was sie inzwischen gar nicht mehr wollte. Außerdem spielte sie mit ihrer Fresssucht den Plänen ihres Vaters in die Hände. Auch dies wollte sie nicht mehr, schließlich hatte er ihren Giovanni kaltherzig aus dem Haus geworfen. Doch sie konnte nicht anders als essen. Jeden Tag aufs neue war sie mit dem zufriedenen Gesicht ihres Vaters konfrontiert, der seine Tochter ständig nur essen sah und natürlich auch registrierte, wie fett sie dadurch wurde. Ihr Vater war sehr zuversichtlich, was das Hüftgold-Fest betraf. Und so, wie Cordula aß, konnte er dies auch sein. Cordula versuchte zwar, sich einzuschränken und sogar abzunehmen. Doch ihr Wille war viel zu schwach. Mit jedem Tag fügte sie sich mehr ihrem Schicksal und setzte ihrem Appetit und ihrer Fresslust immer weniger Widerstand entgegen.

Auf Burg Falkenhorst verloren langsam alle ein wenig die Fassung. Christina hatte offenbar das für sie erreichbare Höchstgewicht erreicht. Sogar der immer gefassten Maria gingen nun langsam die Ideen aus, wie Christina zu weiteren Kilos gebracht werden konnte. Auch unter den einfachen Leuten verbreitete sich langsam das Gerücht, dass Christina nicht weiter zunehmen konnte. Die Essenslieferungen, die jede Woche an die Tore von Burg Falkenhorst gebracht wurde, blieben großzügig, doch der Enthusiasmus unter den Menschen war nicht mehr jener der ersten Monate.

Friedrich und Edmund überlegten. Schließlich klopfte Friedrich vehement auf den Tisch. Er schien, einen Entschluss gefasst zu haben. Edmund sah neugierig auf. "Eine Möglichkeit gäbe es noch!", begann er vorsichtig. Edmund war nun wirklich gespannt und sagte kein Wort, um die Ausführungen seines Freundes auf keinen Fall zu unterbrechen. "Liebe macht hungrig!", grinste Friedrich. "Wir lassen Bernhard kommen!", begann Friedrich. "Die beiden sollen möglichst viel Zeit miteinander verbringen, wobei wir Bernhard natürlich auftragen, dafür zu sorgen, dass jede einzelne Minute mit Christina eine möglichst nahrhafte Minute sein soll!" Edmund schöpfte wieder Hoffnung: "Heißt es nicht, dass Liebe durch den Magen geht?", fragte er fröhlich. "Aber glaubst du, dass wir Bernhard noch mal von zu Hause wegbringen können?" Friedrich sah zuversichtlich aus. "Das sollte kein allzu großes Problem werden", meinte er nur.

Tatsächlich verließ Bernhard eine Woche später die Stadt. Ein Brief von seinem Lehrer hatte ihn über die gegenwärtige Situation aufgeklärt: Christina war zwar bisher außergewöhnlich rasch in die Breite gegangen, doch jetzt stagnierte ihr Gewicht. Außerdem schien Cordula von Thorstein zur Zeit sagenhaft rasant Fett anzusetzen. Friedrichs Hoffnung war es, dass Bernhards Anwesenheit Christinas Appetit wieder anregen würde. Bernhard freute sich zwar nicht, dass Christinas Weg zum Sieg beim Hüftgoldfest so beschwerlich geworden war, doch freute ihn die Aussicht, sie wiedersehen zu können. Es war kein Tag an ihm vorübergegangen, an dem er nicht an sie gedacht hätte, sich vorstellte, wie sie inzwischen wohl aussah und wie es ihr ging. Diese Krise in Christinas Entwicklung hatte also auch seine guten Seiten, fand Bernhard. Dementsprechend gutgelaunt machte er sich auf den Weg nach Burg Falkenhorst.

Nach einem langen Ritt und einer Nacht erholsamen Schlafs war dann der spannende Augenblick für Bernhard gekommen. Er sollte sich während Christinas Unterricht einfach in ihre Kammer begeben und auf ihre Rückkehr warten. Christina hatte von alldem keine Ahnung. Es dauerte ewig, doch dann hörte er, wie sich jemand der Tür näherte. Aufgeregt erhob sich Bernhard von dem Stuhl, auf dem er fast zwei Stunden gekauert war und gewartet hatte. Dann öffnete sich die Tür und Christina betrat das Zimmer. Bernhard erkannte sie sofort und spürte eine ungeheuere Woge angenehmer Gefühle, die seinen Körper erfasste. Christina hatte sich gewaltig verändert, seit er Burg Falkenhorst verlassen hatte. Damals hatte sich zwar schon das eine oder andere etwas üppigere Fettpölsterchen an ihrem Körper festgesetzt, aber im Vergleich zu ihren jetzigen Speckmassen war sie damals schlank und dürr gewesen. Als erstes fielen Bernhard Christinas strahlendes Lachen und das Funkeln in ihren Augen auf - diese Dinge hatten sich nicht geändert. Der nächste Blick blieb aber an ihren Hüften hängen - und die hatten sich gewaltig verändert. Obwohl das Kleid, das Christina trug, nicht gerade eng an ihrem Körper anlag, fiel Bernhard die ungeheure Breite der Hüften auf. Vor seinem inneren Augen sah Bernhard jene Christina, die bei ihrer ersten Begegnung auf ihrem Pferd saß. Wie schmal ihre Hüften damals waren! Bernhard konnte sich ausmalen, welche gewaltigen Fettmassen im Spiel sein mussten, um aus diesen schmalen Hüften derart wohlgeformte, üppige Hüften werden zu lassen! Bernard spürte ein Gefühl der Erregung, als er sich dieser körperlichen Veränderung bewusst wurde. Immens war auch Christinas Bauch geworden. Breite Speckrollen schoben sich zusammen und zwangen dem Stoff des Kleides ihre Form auf. Die Oberweite war voluminös und schwer geworden. Besonders beeindruckend waren auch Christinas Beine geworden. Ihre straffen, muskulösen Oberschenkel waren zu butterweichen, schwabbeligen Säulen von gewaltigem Umfang geworden. Sogar ihre Arme waren weich und massig geworden. Bernhard fand, dass sie traumhaft aussah: All das Fett fühlte sich sicher wunderbar an, außerdem stimmten Christinas Proportionen noch immer perfekt, wie Bernhard fand, auch wenn sie rund um Po und Hüften extra-üppig geworden war.

Christina freute sich über Bernhards Anwesenheit. Gleichzeitig wirkte sie aber auch ein wenig verunsichert. Wie würde er auf ihre körperlichen Veränderungen reagieren? War sie in seinen Augen zu dick geworden? Wusste Bernhard von ihrem Problem, nicht weiter zunehmen zu können und war er deshalb enttäuscht, weil sie vielleicht zu dünn war? Hatten sich seine Gefühle für sie in den vielen Wochen und Monaten verändert? Vielleicht wollte er sie ja in der Zwischenzeit gar nicht mehr? Plötzlich merkte Christina, wie wichtig diese Fragen für sie waren und wer wenig sie sich in der letzten Zeit mit diesen Fragen auseinander gesetzt hatte. Sie hatte sich nur noch auf ihre Mahlzeiten und die wachsenden Fettpölsterchen konzentriert und sich für alle anderen Dinge keine Zeit genommen. Der Unterricht bei Friedrich hatte für weitere Ablenkung gesorgt. Nun aber, wo Bernhard vor ihr stand, waren all diese Zweifel plötzlich erschreckend real geworden.

Christina konnte Bernhards Gesichtsausdruck nicht deuten. Sie glaubte, Freude in seinem Gesicht zu erkennen, aber auch Verblüffung und Unsicherheit. Eine Weile standen sich die beiden gegenüber und die kurzen Momente der Unsicherheit waren für Christina fast unerträglich. Hatte sie sich in den letzten Monaten diese unglaublichen Fettmassen umsonst angefressen? War alles nur ein langer, schöner Traum gewesen? Tatsächlich kam ihr die Vorstellung, als armes, mageres Bauernmädchen das Hüftgoldfest gewinnen zu können und damit die Frau des Thronfolgers zu werden plötzlich völlig absurd und unwirklich vor. Doch im nächsten Moment waren Christinas schlimme Befürchtungen verschwunden. Bernhard kam lachend auf sie zu und umarmte sie herzlich.

Nicht nur Christinas Zweifel waren verschwunden - während sie in Bernhards Armen lag, wurde ihr nun schlagartig und in voller Klarheit bewusst, wie schwer und voluminös ihr Körper geworden war. Bernard hatte sie an den Hüften gefasst und zu sich herangezogen - Christina fühlte, wie Bernhards Griff ihre Speckpölsterchen verformten und seine Hände tief in die weichen Fettdepots ihres Körpers eintauchte. Auch spürte sie, wie ihr vorquellender Bauch gegen Bernhards Körper drückte und wie schnell sich dabei ihr Bauchspeck verformte. Noch mehr aber bemerkte sie Bernhards spürbare Begeisterung über die Berührung mit ihren weiblichen Formen...

"Hast du heute schon gegessen?", fragte Bernhard, während die beiden eng umschlungen in Christinas Zimmer standen, und setzte dabei ein spitzbübisches Grinsen auf. "Natürlich! Ich mache seit Monaten nichts anderes! Oder sieht man dies nicht?", fragte Christina frech zurück. "Oh doch!", gab Bernhard zu. "Du siehst aber irgendwie hungrig aus!", meinte er mit ernster Stimme - doch seine Augen verrieten, dass er mit Christina Spielchen trieb. Christina überlegte kurz. "Wenn du meinst, dass ich hungrig bin, solltest du was Essbares heranschaffen!", sagte sie dann und lachte. Dies ließ sich Bernard nicht zweimal sagen. Er löste sich auf Christinas Umarmung und machte sich auf den Weg, für Christina eine kleine Zwischenmahlzeit zu besorgen.

In den nächsten Stunden wurde Christina von Bernhard mit kulinarischen Köstlichkeiten und ausgiebigen Zärtlichkeiten verwöhnt. Das erste mal seit Wochen hatte Christina wieder das Gefühl, richtig zu schlemmen. Kombiniert mit Bernhards Liebkosungen begann ihr das Essen nun auch wieder zu schmecken. Begeistert nahm sie zur Kenntnis, welche Faszination Bernhard ihrem üppigen Körper entgegenbrachte. Es schien sogar, als ob ihn ihre prächtigsten Fettpölsterchen am meisten gefielen.

Schon bald konnte Christina nur noch an Bernhard und das viele, köstliche Essen denken. An den Essensmengen, die Bernhard in Christinas Kammer bringen ließ, konnten auch Friedrich und Edmund erkennen, dass ihr Plan funktionieren könnte.

Bernhard wiederum war verblüfft, wieviel Christina essen konnte. Und er war verblüfft, wie gerne er ihr beim Essen zusah und ihr dabei sogar half. Er konnte sich nichts aufregenderes vorstellen. Inzwischen hatte er schon öfters Gelegenheit gehabt, jeden Zentimeter ihres Körpers zu erkunden und er war von dieser unglaublichen Weichheit und Üppigkeit hingerissen. Schon bald keimte ihn ihm der Wunsch, Christina zu noch mehr Pfunden zu verhelfen. Dementsprechend legte er sich ins Zeug, das Mädchen zu immer weiteren Mahlzeiten zu überreden. Und Christina ließ sich gerne überreden. Ihr Widerstand gegen stets neue Mahlzeiten war kaum vorhanden, ihr Appetit und Hunger gewaltig. Schon nach wenigen weiteren Tagen verdrückte Christina mehr als je zuvor und sie begann wieder, zuzunehmen. Gemeinsam nahmen sich Christina und Bernhard vor, in den verbliebenen Wochen bis zum Hüftgoldfest alle Zweifel, wer die zukünftige First Lady im Fürstentum sein würde, aus dem Weg zu räumen.

Im Hause Thorstein futterte sich Cordula weiterhin Kilo um Kilo auf die Rippen. Zuletzt hatte sogar ihr Vater gemeint, dass sie nun wohl genug auf die Waage brachte. Cordula hatte aber ihre körperlichen Veränderungen schon längst nicht mehr unter Kontrolle. Sie war richtig süchtig nach allem Essbaren geworden und hatte nicht die geringste Willenskraft, um ihre Gewichtszunahme zu beenden. Ein wenig entnervt mussten ihre Eltern feststellen, dass sie erneut nach dem Schneider rufen mussten, da Cordula schon wieder nicht mehr in ihre Kleider passte. Die letzten Anfertigungen hatte sie kaum getragen. Die Spesen für den Schneider wuchsen ebenso schnell wie Cordulas Hintern in die Breite gegangen war.

Im Hause Vogelsang liefen auch die letzten Anstrengungen in Hinblick auf das Hüftgoldfest. Sabine von Vogelsang hatte sich ihrem Schicksal gefügt und aß rund um die Uhr, um bis zum Hüftgoldfest noch möglichst viel Gewicht zuzulegen. Zwar hatte man sich im Hause Vogelsang schon damit abgefunden, dass Sabine das Hüftgoldfest nicht gewinnen würde - die Gerüchte über das gewaltige Übergewicht der jungen Thorstein waren auch bis zu ihnen vorgedrungen - doch wollte man nicht zum Gespött des ganzen Fürstentums werden, indem man eine magere und dünne Tochter an den Hof schickte.

Bernhard erledigte seine Aufgabe zur höchsten Zufriedenheit von Edmund und Friedrich. Jetzt konnte man wieder beobachten, wie Christina in die Breite ging. Fast täglich waren körperliche Veränderungen festzustellen, die auf neue Kilos schließen ließen. Friedrich hatte zwar gehofft, dass seine Maßnahme Christina noch das eine oder andere zusätzliche Kilo einbringen würde. Doch mit der gewaltigen Gewichtszunahme, die nun wieder eingesetzt hatte, hatte er nicht in den kühnsten Träumen gerechnet. Christina hatte in den letzten Wochen einen schweren, wiegenden Gang entwickelt - neue Fettzellen auf ihren Oberschenkel waren offensichtlich der Grund dafür. Ihr Bauch- und Hüftspeck wackelte bei der kleinsten Bewegung, ihr Gesicht war rund geworden. Und sie war kaum ohne irgendetwas Essbaren zwischen ihren Zähnen anzutreffen. Dass sie dabei bester Laune war, war ebenfalls nicht zu übersehen. Christina war inzwischen felsenfest davon überzeugt, dass sie das Hüftgoldfest gewinnen würde. Angesichts der dicken Fettschicht, die sich über jeden Zentimeter ihres Körpers gelegt hatte, war diese Hoffnung auch mehr als begründet, fand Friedrich. Auch bei ihm regte sich die Vorfreude auf das Hüftgoldfest. So mancher würde an diesem Tag sein blaues Wunder erleben, freute sich Friedrich.

Schließlich war die Woche der Entscheidung gekommen. Schon Tage zuvor begannen in der Hauptstadt die Feierlichkeiten. Wetten wurden angenommen, wer die zukünftige Frau der Prinzen sein würde und welches Gewicht dieses mal zum Sieg reichen würde. Die Wettquoten sagten einen Sieg von Cordula von Thorstein voraus. Im Hause Thorstein plante man schon ein rauschendes Fest, mit dem man die Verlobung der Tochter mit dem Prinzen feiern wollte. Bei Cordula hatte sich der Appetit in den letzten Tagen ein wenig reduziert - die Nervosität vor dem bevorstehenden Hüftgoldfest war der Grund dafür. Im Hause Vogelsang war man ebenfalls zufrieden. Der italienische Koch hatte es tatsächlich geschafft, aus der dünnen Sabine in der kurzen Zeit noch ein hübsches, molliges Mädchen werden zu lassen.

Auf Burg Falkenhorst bereitete man sich auf die Abreise vor. Christina war von derart praller Üppigkeit, dass niemand mehr daran zweifelte, wer das Hüftgoldfest gewinnen würde. Mit ausreichend Proviant machte sich ein Tross aus mehreren Kutschen auf den langen Weg in die Hauptstadt.

Am Tag des Hüftgoldfestes meldete Edmund von Falkenhorst eine unbekannte Bauerntochter aus seiner armen Provinz für das Hüftgoldfest an. Die Beamten, die die Daten dieser Christina aufnahmen, schauten ein wenig verwundert und auch belustigt. Glaubte Edmund wirklich, eine arme Bauerntochter könnte das nötige Gewicht auf die Waage bringen, um den Wettbewerb zu gewinnen?

Inzwischen bereitete sich Christina auf ihren Auftritt im großen Festsaal des Schlosses vor. Maria hatte ihr ein einfaches, aber elegantes Kleid geschneidert. Zwar würde es mit den prachtvollen Kleidern der reichen Mädchen nicht mithalten können, aber es zählte ja nicht die Qualität des Stoffes, sondern das Gewicht der Damen, die die Kleider trugen.

Um zehn Uhr Vormittag begann der Hüftgold-Wettbewerb. Der große Festsaal im Schloss war aufwändig mit Blumen geschmückt worden. Vor dem Schloss sorgte eine Unzahl von Soldaten für Ordnung - die Zahl der Schaulustigen war riesig. Überall herrschte ausgelassene Stimmung, nur im Festsaal war auch ein wenig Anspannung unter den Gästen zu spüren. Es war bekannt geworden, dass die vom Hof favorisierte Sabine von Vogelsang wohl zu wenig Gewicht auf die Waage bringen würde, um Bernhards Frau zu werden.

In der Mitte des Saales war eine überdimensionale Balkenwaage aufgestellt worden. Die alterwürdige Konstruktion wurde schon seit Generationen nur für das Hüftgoldfest verwendet. In den letzten Wochen wurde die Mechanik auf Vordermann gebracht, kleine Schäden behoben, fleißig geputzt und poliert - nun erstrahlte die Waage mit den zwei prächtig verzierten Waagschalen in vollem Glanz. Neben der Waage stand ein kleiner Schreibtisch, an dem Vertreter des höchsten Gerichtes des Fürstentums sowie ein Schriftführer Platz genommen hatten. Schließlich musste alles streng nach den Regeln des Protokolls ablaufen.

Bernard saß an der Stirnseite des Saales neben seinem Vater. Seine Mutter flankierte das Oberhaupt des Fürstentums zur anderen Seite. Die ganze Verwandtschaft, alle hohen Adeligen, die wichtigsten Vertreter der Geistlichkeit und die bedeutendsten weil reichsten Angehörigen des Bürgertums waren ebenso vertreten wie die Repräsentanten der zwölf Provinzen. Bernhard sah hinüber zu Edmund. Auch er wirkte ein wenig nervös. Friedrich hielt sich in der Gruppe der engsten Vertrauten des Fürsten auf, die sich etwas abseits in einem Torbogen eingefunden hatten.

Ein monotones Gemurmel erfüllte den Saal und verhallte augenblicklich, als eine Fanfare ertönte und ein Sprecher des Hofes begann, alle Gäste zu begrüßen. Dann wurde auf die Bedeutung und Tradition des Hüftgold-Festes hingewiesen und die Regeln des Wettbewerbes verlesen. Als dies geschehen war, kündigte der Sprecher die erste Teilnehmerin des Wettbewerbes an. Eine der beiden Seitentore des Festsaales öffnete sich und eine hübsche, dunkelhaarige und großgewachsene junge Frau betrat den Saal. Bernhard atmete das erste mal aus Erleichterung tief aus - die junge, ihm völlig unbekannte Frau, war zwar nicht gerade schlank - aber gewichtsmäßig mit Sicherheit keine Gefahr für seine Christina. Sie wurde zur großen Waage geführt. Bedienstete des Schlosses brachten die Waage aus dem Gleichgewicht, sodass die junge Frau auf dem Stuhl in der Mitte der Waagschale Platz nehmen konnte. Dann wurde die nächste Teilnehmerin angekündigt. Auf der anderen Seite des Festssaales öffnete sich das zweite Tor, und eine kleine, ziemlich pummlig und weniger hübsche junge Frau betrat den Saal. Nun wurde die Waage auf die andere Seite gekippt, um es dem zweiten Mädchen zu ermöglichen, auf der leer gebliebene Waagschale Platz zu nehmen. Dieses mal fiel dies den Hofangestellten schon schwerer, saß doch die gutgebaute Dunkelhaarige auf der anderen Seite der Waage. Bernhard war sich sicher, die kleinere der beiden Frauen würde gewinnen - sah sie doch um einiges Schwergewichtiger als ihr gegenüber aus. Doch er sollte sich täuschen - die Waage pendelte nur kurz hin und her und senkte sich dann zu Gunsten der Dunkelhaarigen auf die linke Seite. Offenbar sah man der Dunkelhaarigen ihr Gewicht auf Grund ihrer Größe nicht so sehr an wie der kleineren Frau.

Verhaltener Applaus erfüllte den Saal, die dunkelhaarige Frau wirkte fröhlich, die Verliererin nahm sich ihre Niederlage aber offenbar auch nicht allzu sehr zu Herzen und verließ schüchtern winkend den Saal, während die Siegerin auf ihrem Stuhl sitzen bleiben durfte.

Als nächstes wurde junge Dame aufgerufen, die - wie Gerüchte verrieten - vom Statthalter der reichsten Provinz - unterstützt worden war. Als die Dame mit den blonden Haaren den Saal betrat, ging ein anerkennendes Raunen durch den Saal. Dieses Mädchen stellte ihre beiden Vorgängerinnen bezüglich Figur um einiges in den Schatten. Unter ihrem Kleid zeichneten sich runde Hüften ab, ihr Bauchspeck war gut sichtbar ausgebildet, ihre Oberweite beachtlich. Zwar würde auch dieses Mädchen für Christina keine Bedrohung darstellen, doch ahnte Bernhard, dass die Konkurrenz groß sein würde. Die üppige, runde Frau nahm auf dem leeren Stuhl Platz und augenblicklich senkte sich die Waage auf ihre Seite. Der Gewichtsunterschied zur dunkelhaarigen Frau auf der anderen Waagschale war beträchtlich. Mit einem Strahlen im Gesicht nahm die Blondine ihren Sieg zur Kenntnis. Alle im Saal nahmen an, dass die blonde Frau nun wohl für längere Zeit ihren Platz auf der Waage behalten würde. Doch als die nächste junge Frau, ein Mädchen von kaum neunzehn Jahren und Tochter des Generalstabchefs, den Saal betrat, wurde die Unruhe im Saal noch größer. Denn sie brachte auch einiges auf die Waage, das war auf den ersten Blick zu erkennen. Dies würde ein äußerst knappes Duell werden. Für Bernhard war es unmöglich vorherzusagen, wer dieses Duell gewinnen würde. Der Minister für Handel, der hinter ihm saß, merkte an, dass dieses Hüftgold-Fest schon jetzt spannender als das letzte sei.

Auch den anderen Gästen im Saal konnte man die Spannung anmerken. Viele hatten sich in ihren Stühlen aufgerichtet und versuchten, einen besseren Blick auf die Waage in der Mitte des Saales zu bekommen. Jeder wollte sehen, in welche Richtung die Waage pendeln würde. Man merkte auch, dass zwischen diesen beiden Damen einige Rivalität herrschte. Sie beachteten sich gegenseitig nicht im geringsten. Die Tochter des Generalstabschefs, die über ein außerordentlich breites Hinterteil verfügte, nahm auf ihrem Stuhl Platz, die Bediensteten brachten die Waage halbwegs in Balance und ließen schließlich aus. Zuerst schien sich überhaupt nichts zu bewegen. Dann meinte Bernhard, die Waage würde zu Gunsten der Blondine ausschlagen. Doch zu ihrem Entsetzen bewegte sich die Waage langsam auf die Seite des jungen Mädchens mit dem imposanten Hinterteil. Nach einigen Momenten absoluter Stille brandete großer Applaus für die Tochter des Generalstabchefs auf. Diese fiel in ihrer Begeisterung über ihren knappen Sieg einem der Bediensteten um den Hals, wobei dieser angesichts der Wucht der ungestümen Umarmung dieser schwergewichtigen Frau beinahe das Gleichgewicht verlor. Der Blondine war die Enttäuschung über ihre Niederlage anzumerken. Gesenkten Hauptes verließ sie eilig den Saal.

Die nächsten beiden Kontrahentinnen, beide durchaus mollig und gut gepolstert, konnten es mit der Tochter des Generalstabschefs nicht aufnehmen. Dann kam Sabine von Vogelsang. Bernhard war ziemlich erstaunt, als er sie sah. Er kannte sie nur als dünnes, mageres Mädchen. Und er hatte gehört, dass sie sehr, sehr spät begonnen hatte, sich ernsthaft auf das Hüftgoldfest vorzubereiten. Deshalb war er überrascht über die prächtigen Fettpölsterchen, die Sabine von Vogelsang aufweisen konnte. Sie war etwa in der gleichen Gewichtsklasse wie die Führende, hatte einiges an Bauchspeck angesetzt, ausladende Hüften bekommen und ein niedliches Doppelkinn. Der italienische Wunderkoch hatte ganze Arbeit geleistet, dachte Bernard und erinnerte sich mit wachsender Sorge an die Tatsache, dass Cordula von Thorstein sehr viel länger die gute Küche des Italieners genossen hatte. Doch auch für Sabine von Vogelsang reichte es knapp nicht. Sie nahm es mit äußerer Gelassenheit, hatte sie schließlich schon von Beginn ihrer Mastkur geahnt, dass sie sich all diese Fettmassen umsonst anessen würde. Sabine von Vogelsang war sogar ein wenig erleichtert, nun konnte sie zu ihrem alten Leben zurückkehren.

Die Spannung stieg. Die erklärte Favoritin des Hofes hatte es tatsächlich nicht geschafft! Allein dies war schon äußerst ungewöhnlich. Viele Bewerberinnen standen nicht mehr vor den beiden Toren des Festsaales. Bald würden Christina, eine weitere Adelige und zuletzt Cordula von Thorstein zur Abwaage schreiten. Vorher kam aber noch die Tochter eines angesehenen Arztes an die Reihe. Bernard achtete zuerst gar nicht auf die sich öffnende Türe, doch als er ein lautes Raunen in der Menge vernahm, wanderten auch seine Blicke auf die nächste Mitbewerberin. Was er sah, gefiel ihm gar nicht: die junge Frau, die sich langsam und mit bedächtigem Schritt der Waage näherte, war außergewöhnlich hübsch - aber noch außergewöhnlicher waren die Dimensionen ihres Körpers. Ihr Bauchspeck war gewaltig. Sogar über die weite Distanz und trotz des schweren Stoffs ihres Kleides sah man deutlich, wie ungeheure Mengen weichen Bauchspecks bei jedem Schritt erzitterten. Statt zweier Pobacken hatte dieses Mädchen zwei gewaltige Fettberge, die sich bei jedem Schritt vehement verformten, um die Bewegung der Beine noch mitmachen zu können. Bernhard war sofort bewusst, dass dieses Mädchen seinem Traum von einer Zukunft mit Christina durchaus ein jähes Ende bereiten könnte. Gewichtsmäßig lagen die Arzttochter und Christina Kopf an Kopf.

Bernhard sah hinüber zu Edmund. Auch er war beim Anblick des rothaarigen Schwergewichts blass geworden. Bernhard Vater murmelte begeistert, dass dieser Hof in seiner Geschichte noch nie eine derart üppige Kandidatin gesehen hatte.

Die Waage sauste mit Getöse auf die Seite, auf der sich die Rothaarige mit den gewaltigen Fettdepots niedergelassen hatte. So schwerfällig, wie dieses Mädchen wirkte, würde sie sich nicht mehr so schnell von ihrem Platz erheben, fürchtete Bernhard schlimmes. Nun kam Christina an die Reihe. Als Bernhard sie nun sah, keimte wieder ein wenig Hoffnung auf. Sie hatte wirklich alles menschenmögliche getan, um seine Frau zu werden. Wenn man ihre überquellenden Rundungen sah, konnte man einfach nicht glauben, wie zart und schlank dieses Mädchen vor nicht einmal einem Jahr gewesen war. Nun wuchtete Christina ihre prächtigen Rundungen auf die Waage. Die Unruhe im Saal hatte ihren Höhepunkt erreicht. Die Spannung der Konkurrenz, die vielen hübschen und ehrgeizigen Teilnehmerinnen sowie die Tatsache, dass eine völlig unbekannte Frau aus der ärmsten Provinz um den Sieg beim traditionellen Hüftgoldfest mitkämpfte, sorgten für einigen Gesprächsstoff unter den Gästen.

Bernhard sah, wie sich das weiche Fett auf Christinas Po auf der Sitzfläche des Stuhls unter ihrem Gewicht ausbreitete - in wenigen Sekunden würde die Entscheidung gefallen sein. Und tatsächlich - die alte Waage begann sich, leise ächzend, zu bewegen. Noch bevor Bernhard erkennen konnte, in welche Richtung, konnte er aus Christinas Ausdruck der Begeisterung, der sich plötzlich in ihrem Gesicht bemerkbar machte, schließen, das Christina die schwere der beiden Frauen war. So war es auch. Ungläubig registrierte die schergewichtige Arzttochter, dass sie das Gewicht ihrer Kontrahentin in die Höhe hievte. Jeder Gast im Festsaal konnte sehen, dass das arme Mädchen damit nicht gerechnet hatte. Angesichts ihres imposanten Gewichts war ein derartiger Ausgang auch tatsächlich sehr überraschend.

Bernhard war erleichtert. Noch lief alles nach Plan, allerdings fehlte noch Cordula von Thorstein. Neugierig richtete sich Bernhards Blick auf den alten Thorstein. Konnte es sein, dass seine eitle Selbstgefälligkeit und das übertrieben zur Schau gestellte Selbstvertrauen aus seinem Gesicht verschwunden war? Tatsächlich, er kaute nervös auf seiner Unterlippe! Dies deutete darauf hin, dass er sich nun ganz und gar nicht mehr sicher war, dass seine Tochter das Hüftgoldfest gewinnen würde! Bernhards Zuversicht wuchs...

Vor Cordula kam noch eine weiter Adelstochter. Diese war weder besonders hübsch, noch brachte sie annähernd so viel Gewicht auf die Waage wie Christina. Bernhards Nerven waren nun bis auf das äußerste gespannt. Vorsichtig lächelte er Christina zu. Auch sie war angespannt.

Dann betrat die letzte Mitbewerberin um den Sieg den Saal. Und Cordula war tatsächlich nicht wieder zu erkennen. Sie hatte ebenfalls Unmengen an Fett angesetzt. Im Gegensatz zu Christina hatte sie aber das viele neue Gewicht weniger gut verkraftet. Ihre Proportionen waren nicht annähernd so weiblich wie bei Christina. Außerdem schien ihr das hohe Gewicht eine Last zu sein. Aber nichtsdestoweniger war sie eine ernste Konkurrentin und die Entscheidung würde knapp werden. Bernhard blickte unsicher zu seinem Lehrer Friedrich. Dieser wirkte außergewöhnlich fröhlich - er war sich des Sieges offenbar schon sicher. Und auch der Handelsminister tippte auf Christina.

Die beiden behielten recht. Kaum nachdem sich Christina gesetzt hatte und die Waage freigegeben, senkte sich die Waagschale, auf der Christina saß. Cordula schien gar nicht so recht zu registrieren, was mit ihr geschah. Ihrem Vater konnte man deutlich ansehen, wie sehr ihn diese Szene anwiderte.

Der Jubel in der Festhalle war gewaltig, als der Sprecher Christina zur offiziellen Siegerin des Hüftgoldfestes ernannte. Bernhard war überglücklich, und auch Christina war die Erleichterung anzusehen. Edmund war völlig aus dem Häuschen und sogar Friedrich, den selten etwas aus der Ruhe bringen konnte, grinste von einem Ohr zum anderen. Dann verlangte das Protokoll, dass Bernhard die Gewinnerin des Hüftgoldfestes auf den Balkon des Schlosses führte, um dem wartenden Volk die zukünftige Fürstin vorzustellen. Als Bernhard und Christina Richtung Balkon gingen, vernahm Bernhard plötzlich Christinas knurrenden Magen. Diese kam jedem Kommentar zuvor, indem sie Bernhard vorsichtig fragte, wann das Festbankett wohl beginnen würde...



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