Der unbekannte Gast

Julia fühlte sich sensationell. Heute am Morgen hatte ihre Waage erstmals 67 Kilo angezeigt. Das war ihr persönliches Höchstgewicht. Auch wenn sie nicht fühlen konnte, wo sich dieses Kilo in Form von neuem Körperfett angesetzt hatte, so reichte das Bewusstsein, dass es da war, aus, um in Julia das Gefühl einer kurvigen, üppigen Göttin zu erzeugen. An solchen Tagen hätte es Julia früher mit aller Macht vermieden, zu körperbetonte Kleidung zu tragen - irgend jemand hätte ja bemerken können, dass sie zugenommen hatte! Heute hingegen suchte sich ganz gezielt ihren schon bisher etwas zu engen Minirock heraus, um ganz sicher zu gehen, dass jede Nuance ihrer Figur auch voll zur Geltung kam. So stolz wie heute war Julia noch nie auf ihren Körper. Jeder sollte sehen, welch weibliche Figur sie nun hatte!

Selbstbewusst machte sich Julia an diesem Tag auf den Weg zur Arbeit. Ihre Stimmung war auf dem Höhepunkt, ihre Laune konnte besser gar nicht sein. Während Julia auf die S-Bahn wartete und ein großes Werbeplakat eines Modehauses sah, hatte Julia Lust plötzlich Lust auf neue Klamotten, eine neue Frisur, neue Kosmetika. Eine weniger brave Julia hatte sie plötzlich vor ihrem inneren Auge - und eine mit vielen weiteren Kilos. Zufrieden betrachtete sie ihr kleines Bäuchlein. Wie mochte es wohl sein, mit richtig üppigem Bauchspeck hier zu stehen - natürlich in figurbetonten Sachen - und die Blicke der Leute und gleichzeitig das Gewicht des eigenen Bauchfetts zu spüren? Zu wissen, wie breit und voluminös der eigene Po ist und sich trotzdem nicht hinter wallenden Gewändern zu verstecken? Julia träumte von einer fetteren Zukunft, bis sie die Ankunft der S-Bahn in die Realität zurückholte.

Julias Hochstimmung hielt einige Zeit an. Zwar fiel ihr Gewicht kurz einmal auf 66 Kilo, doch sehr bald pendelte sich die Waage sehr stabil bei 67 Kilo ein. Zwar war es nicht mehr aufregend wie am ersten Tag, sich mit dem neuen Rekordgewicht zu präsentieren, trotzdem hatte Julia noch immer das Gefühl, so sexy wie noch nie zu sein.

Zwar verschwand dieses positive Gefühl nicht völlig, doch ließ es nach etwas zehn Tagen doch merklich nach. Julia aß noch immer nach Lust und Laune, übertrieben viel war es aber nicht. Je mehr die Faszination der neuesten Gewichtszunahme nachließ, umso mehr meldeten sich langsam die Fantasien zurück, in denen Julia von neuen Kilos, weiteren Fettpölsterchen und noch ausladenderen Kurven träumte. Der Drang, weitere Kilos auf ihren Körper draufzupacken, wurde von Tag zu Tag stärker. Und drei Wochen, nachdem Julia das erste mal 67 auf die Waage brachte, begann Julia wieder gezielt, Extrakalorien in ihren täglichen Ernährungsplan einzubauen. Julia musste sich eingestehen, dass sie mit 67 Kilos nicht mehr zufrieden war. Dieses Gewicht reichte ihr nicht mehr. Sie wollte mehr wiegen, unbedingt. Ihr stand der Sinn nach mehr Po, mehr Oberschenkel, mehr Busen und vor allem auch nach mehr Bauch. Noch weicher, praller, runder wollte Julia aussehen.

Es dauerte nicht lange, bis die Waage erstmals 68 Kilo anzeigte. Endlich, dachte Julia begeistert, als sie von der Waage stieg. Erstmals merkte sie, welch sinnliche Empfindungen sich in ihr regten, als sie die Zahl 68 auf der Waage las. Stärker als bisher wurde sie sich nun der sexuellen Komponente bewusst, die sie mit dem Fettwerden verband. In den letzten Tagen starrte sie immer mit Hochspannung auf die Waage um zu sehen, ob sie wieder zugenommen hatte. Immer machte sich etwas Enttäuschung breit, wenn sie sah, dass sich nichts verändert hatte. Julia fühlte aber auch ein Gefühl der Erleichterung. Vielleicht war dies noch einer Folge ihrer früheren Einstellung, als sie noch erleichtert war, wenn sie nichts zugenommen hatte. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass die Spannung, wann sie endlich das nächste Kilo zugelegt hatte, erhalten blieb, wenn sie noch nicht zugenommen hatte, die sich in dieser Erleichterung bemerkbar machte. Aber eigentlich waren Julia die tieferen psychologischen Gründe für ihre Gefühle egal. Sie genoss einfach diese prickelnde Spannung, die sich in ihr regte, wenn sie sich ihrer Waage näherte um zu kontrollieren, ob sich gewichtsmäßig etwas verändert hatte.

Langsam konnte Julia auch die Veränderungen ihres Körpers fühlen. Vor allem ihr zartes Bäuchlein begann, sich hübsch zusammenzurollen, wenn sie sich setzte. Julia konnte nicht anders, aber sie liebte das Gefühl, wenn sich das bisschen Bauchspeck verformen musste! Ansonsten waren die Veränderungen nach Julias Geschmack noch immer zu gering. Alles drei bis vier Wochen ein Kilo zuzunehmen war aber im Grunde mehr als o.k., dachte Julia. Dann würde sie einem Jahr fast 80 Kilo auf die Waage bringen - in Julias Ohren klang das völlig unglaublich! 80 Kilo. Julia konnte sich fast nicht vorstellen, wo all das Fett Platz fände. Aber natürlich wusste sie, dass es genug Mädchen in ihrer Größe gab, die mit noch viel mehr Gewicht zurecht kamen. Das viele Fleisch würde sich schon irgendwo breit machen, dachte Julia und spürte ihre Neugierde zu erfahren, wie sich 80 Kilo anfühlen würden. Ein Kilo pro Monat war also wirklich in Ordnung, und trotzdem gab es da diese Ungeduld in ihr, die viel schnellere Veränderungen herbeisehnte.

Anderen Leuten schienen die Veränderungen ihres Körpers schnell genug zu gehen. Immer öfter merkte sie an Reaktionen und Äußerungen, dass ihre Gewichtszunahme offenbar immer auffälliger wurde. Ihre Freundin Lena begann, Julia durch die Blume mitzuteilen, dass sie dick wurde und vielleicht der Zeitpunkt für eine Diät nicht der übelste wäre. Beim Klamottenkauf registrierte Julia erstmals gutgemeinte Hinweise, dass dieses oder jenes Teil dort oder da etwas "vorteilhafter" wäre wie ein anderes. Bei den seltenen Besuchen zu Hause fiel ihr auf, dass ihre Portionen seltsam klein wurden - offenbar wollte ihre Mutter nicht stattfindende Diätbemühungen ihrer Tochter unterstützen. Julia merkte, wie sie auf all diese versteckten Hinweise auf ihre Gewichtszunahme mit Genugtuung reagierte - waren sie doch ein untrügliches Zeichen dafür, dass man ihr ihre neuen Fettpölsterchen langsam aber sicher anzusehen begann.

Natürlich hielt sich Julia nicht an die Diätvorschläge ihrer Freundinnen. Auch wählte sie gerade jene Mode, die "vielleicht um den Po herum ein wenig zu sehr spannt", "etwas zu gerade geschnitten" waren oder vielleicht doch "in der nächsten Größe probiert" werden sollten. Und natürlich verlangte sie zu Hause zweite Portionen, um richtig satt zu werden. Mit Vergnügen merkte Julia die kurz aufkeimende Verwunderung ihrer Zeitgenossen und wie sehr sie bemüht waren, sich diese Verwunderung nicht anmerken zu lassen. Ihre Verwunderung würde im Laufe der nächsten Monate noch viel größer werden, dachte Julia verschmitzt.

Nach einem weiteren Monat schließlich brachte Julia schon fast 70 Kilo auf ihre Waage. Es war wirklich noch nicht lange her, als sie 55 Kilo wog. Kein Wunder, dass ihre körperliche Expansion schön langsam auffallend war! Nun war auch der Zeitpunkt gekommen, wo sie Julia nicht mal in die weitesten der alten Klamotten noch vernünftig hineinpasste. Zwar war ihr um das eine oder andere Lieblingsteil ein wenig Leid, aber es war nicht zu ändern. Sie hatte sich erfolgreich und zur Gänze aus ihrer alten Konfektionsgröße herausgefuttert. Und wog fast 70 Kilo. "Langsam werde ich richtig mollig!", dachte sie zufrieden, als sie sich wieder einmal in ihrem Spiegel betrachtete. Doch auch die 70 Kilo waren in Julias Verständnis nur ein Teilziel. Weitere Kilos sollten folgen, das stand für Julia außer Zweifel. Ob sie wirklich 80 Kilo wiegen wollte, so, wie sie sich dies in ihrer jüngsten Kalkulation vorgestellt hatte, wusste sie noch nicht. Aber irgendwas zwischen 73 und 76 Kilo wollte sie in den nächsten Monaten auf die Waage bringen. Es war schon verlockend, sich selbst sagen zu können, zehn Kilo über dem Normalgewicht zu liegen und die damit verbundenen körperlichen Veränderungen an sich entdecken zu können!

Tatsächlich brachte Julia wenig später 70 Kilo auf die Waage. Eine riesige Pizza und eine Extraportion Schokopudding zu später Stunde waren ihr dabei behilflich. In den nächsten Wochen entwickelte sich Julia kleines "Projekt" mit erstaunlicher Kontinuität weiter. Nach weiteren vier Wochen zeigte die Waage schon 71 Kilo an, nach zehn Wochen 72 Kilo. Viel deutlicher als bisher wurde sich Julia nun auch der Veränderungen bewusst, die jedes einzelner dieser Kilos bewirkte. Es interessant, wie wenig ein neues Kilo bewirkte, als sie zwischen 65 und 70 Kilo wog. Nun hatte jedes weitere Kilo zum Teil sehr deutliche Folgen. Julia genoss es noch mehr als zuvor, Fett anzusetzen! Vor allem in Julias Hüft- und Bauchgegend setzten sich die neuen Kalorien fest. Wobei festsetzten nicht der richtige Ausdruck war, dachte Julia, als sie merkte, wie weich das Fleisch im Beckenbereich geworden war. Auch ihr Bauch profitierte ganz außerordentlich von den letzten Gewichtszunahmen. Vergleichsweise wenig hatten sich ihr Busen und ihr Po verändert. Doch irgendwann würden auch diese Körperpartien ihr Fett abbekommen, nahm sich Julia vor.

Wenig später bekam Julia erstmals recht deutlich zu hören, dass sie "in letzter Zeit so viel Fett angesetzt" hat. Julia war mit Lena wieder mal im Kino gewesen. Julia hatte an diesem Abend ein Top getragen, dass sie schon länger nicht mehr aus ihrem Schrank hervorgeholt hatte und welches bei der Fülle, die sie rund um die Hüften inzwischen vorzuweisen hatte, tatsächlich ein wenig gewagt war. Das gute Teil saß nicht nur knalleng, Julias immer üppiger werdender Hüftspeck führte überdies dazu, dass das Top ständig nach oben rutschte. Zwischen der neuen Jeans im "used-look" und dem widerspenstigen Oberteil zwängte sich so Julias Hüft- und Bauchspeck ziemlich beeindruckend ans Tages- bzw. Abendlicht. Julia konnte schon von weitem Lenas entsetztes, ja fast geschocktes Gesicht sehen, als sie sich an der Bushaltestelle trafen. So augenscheinlich hatte Lena Julias körperliche Veränderungen sicher noch nicht zu Gesicht bekommen. Julia konnte nur mit Mühe ein Grinsen vermeiden und tat so, als ob sie nichts merke. Auch Lena entscheid sich für diese Strategie und sehr schnell stellte sich wieder Normalität ein.

Trotzdem verspürte Julia an diesem Abend den Drang, ihrer Freundin eine Bemerkung zu ihrer üppiger und üppiger werdenden Figur zu entlocken. Ständig zupfte Julia ihr Top zurecht, nicht im geringsten versuchte sie, ihr Bäuchlein einzuziehen. Vor der Vorstellung deckte sich Julia besonders reichlich mit Popcorn, Süßigkeiten und Cola ein. Wieder merkte sie die Verunsicherung und Verwirrung ihrer Freundin. Doch noch sagte Lena nichts. Als Julia ihre Freundin aber nach Ende des Filmes mit der Bemerkung, dass sie so irren Kohldampf hätte, mit zu Burger King schleppte, entlockte dies Lena dann doch eine Bemerkung zu Julias Verhalten und Aussehen. Julia schleppte gerade ihr schwer beladenes Tablett an einen freien Tisch, als Lena vorwurfsvoll meinte: "Mensch, isst du viel! Kein Wunder, dass du in letzter Zeit so viel Fett angesetzt hast!" Zu Julias Überraschung schockte sie die Bemerkung ihrer Freundin einen kurzen Augenblick lang. Dann aber spürte sie sofort diese prickelnde Zufriedenheit, die sich auch einstellte, wenn sie wieder mal ein Kilo mehr auf die Waage brachte. "Echt, findest du?", tat Julia überrascht. "Na hör' mal!", rief Lena entsetzt, als sich die beiden gerade setzten und Julia spürte, wie üppig ihre Speckrollen inzwischen geworden waren. "Dein Bauchspeck muss dir doch aufgefallen sein!", fügte Lena hinzu. Inzwischen hatte Julia schon gierig in den ersten Burger gebissen. "Das schon!", meinte Julia kauend. Nachdem sie geschluckt hatte, fuhr sie fort. "Irgendwie find' ich das aber gar nicht schlimm!" "Nicht schlimm!?" Lenas Entrüstung wurde nur von ihrer Verwunderung übertroffen. "Nicht schlimm?!", wiederholte sie. "Du bist dabei, völlig aus dem Leim zu gehen und findest das nicht schlimm?" Lena verstand die Welt nicht mehr. "Nee, eigentlich nicht. Komisch, nicht?", antwortete Julia gelassen und biss wieder in ihren Burger. Lena beobachtete ihr Freundin, wie diese mit Appetit in ihren fettreichen Burger biss und merkt dabei, mit welcher Hingabe sie kaute und schluckte. "Wenn man dir zuschaut, wie du dieses Zeug in dich hineinschaufelst, könnte man dir fast glauben!", meinte Lena, die wieder ein wenig an Fassung gewann. "Aber im Ernst, wenn du so weiter machst, endest du als Tonne!", nahm Lena die Unterhaltung wieder auf. "Darüber mach' ich mir zur Zeit keine Gedanken", antwortete Julia wahrheitsgemäß. "Zur Zeit habe ich einfach Lust, es mit gut gehen zu lassen!", ergänzte sie und steckte den Rest des ersten Burgers in ihren Mund. "Und dass du dick dabei wirst, ist dir ehrlich egal?", fragte Lena nach. "Ja wirklich! . Zur Zeit schon. Und um ganz ehrlich zu sein - irgendwie mag ich meinen Bauchspeck sogar. Fühlt sich irgendwie toll an, ich weiß auch nicht, wie ich dir das erklären soll!", stellte Julia ihre Freundin auf eine neue Probe und machte sich über den zweiten Burger her. "Wow!", brachte Lena nur noch heraus. Es war ihr anzusehen, dass sie mit Julias Geständnis einigermaßen überfordert war. "Du wirst schon wissen, was du tust!", meinte sie dann, sichtlich bemüht, das Gespräch zu Ende zu bringen.

Kurz unterhielten sich die beiden Freundinnen über den Film, den sie gerade gesehen haben und über Filme, die in nächster Zeit einen Besuch im Kino wert sein könnten. Die ganze Zeit über futterte sich Julia durch ihr zweites Abendessen an diesem Tag. Unvermittelt brachte Lena das Gespräch wieder auf das ursprüngliche Thema. "Wieviel hast du eigentlich schon zugenommen?", wollte Lena wissen. Julia amüsierte es, wie sehr ihre unkonventionelle Einstellung ihre Freundin aus der Fassung gebracht hatte. "Heute morgen hatte ich 73 Kilo, also hab ich achtzehn Kilo zugenommen", meinte Julia freundlich und gelassen. Wieder merkte sie, wie sehr sie ihre Freundin damit verblüffte. "Achtzehn Kilo!", wiederholte Lena mechanisch und schaute ungläubig. "Nicht schlecht! Oder?", grinste Julia Lena an und machte sich an ihre Pommes. Für einen Moment lang war es ruhig an Julias und Lenas Tisch. Wieder war es Lena, die das Schweigen brach. "Und wie lange soll das noch so weiter gehen?" "Keine Ahnung, wirklich!", meinte Julia. "Eine Weile sicher noch!", meinte Julia nach kurzem Überlegen. "Das habe ich mir schon gedacht!", meinte Lena trocken. Offenbar freundete sie sich langsam mit dem neuen Hobby ihrer Freundin an.

"Irgendwie finde ich deine Einstellung sogar toll!", meinte Lena, als sich die beiden wieder auf den Heimweg machten. "Du meinst, es hat was rebellisches an sich, auf das Schönheitsideal zu pfeifen und sich dick und fett zu futtern?", erkundigte sich Julia, kniff dabei in ihren Bauchspeck und merkte, wie gut sich dieser in den letzten Monaten entwickelt hatte. "Ja, so in der Art...", meinte Lena nur.

Lena nahm ihrer Freundin von diesem Tag an ihrer Freundin Julia deren körperliche Expansion nicht mehr übel. Vielmehr wurde Julias ständige Gewichtszunahme Gegenstand freundschaftlicher Neckereien zwischen den beiden. Bald bemerkte Julia, dass sie ihre Freundin leidenschaftlich verteidigte, wenn jemand blöde Sprüche über ihre immer umfangreicher werdenden Formen machte. Sehr bald war Julia klar, dass die Freundschaft zu Lena wegen ihrer Leidenschaft für gutes und reichliches Essen nicht litt. Eher das Gegenteil war der Fall.

Lena erkundigte sich regelmäßig bei Julia, wie viel sie inzwischen auf die Waage brachte, wie sie sich fühle und wie andere Leute auf ihre dick werdende Freundin reagierten. Julia war froh, mit jemanden offen über ihre ungewöhnliche Entwicklung sprechen zu können. Bald wusste Lena bis ins Detail, was hinter Julias immenser Gewichtszunahme steckte.

Als Julia einige Wochen später 76 Kilo erreichte, wurde ihr bewusst, dass sie nun tatsächlich richtig dick geworden war. Zu üppig war ihr Bauchspeck geworden, zu breit ihr Po. Auch ihre Oberschenkel hatte in letzter Zeit mächtig an Masse zugelegt. Besonders aber faszinierte Julia ihr Bauchspeck. Wie alle anderen Körperteile auch war auch ihr Bauch weich und fleischig geworden. Das Fett auf ihrem Bauch aber war in letzter Zeit besonders elastisch und wabbelig geworden. Ständig spürte Julia die Versuchung, mit dieser puddingartigen Masse zu spielen. Immer wieder verblüffte es sie, wie viel von diesem extra-teigigen Speck inzwischen vorhanden war. Auch über ihre Hüftknochen hatte sich zentimeterdick eine Fettschicht gelegt. Julia war von diesen Veränderungen hingerissen. Und doch stellte sie sich immer öfter die Frage, wie viel sie noch zunehmen wolle. Sie war dick geworden, keine Frage. Aber wie dick wollte sie wirklich werden? Zwar faszinierten Julia Geschlechtsgenossinnen, die noch 15, 20 Kilo mehr auf die Waage brachten, ungemein. Doch verließ Julia nun langsam ein wenig der Mut, auch selbst in diese Gewichtskategorien vorzustoßen. Bald würde sie sich überlegen müssen, wie es weitergehen sollte.

Doch noch plagten Julia solche Zweifel recht selten. Vielmehr beschäftigte Julia etwas anderes viel mehr: Ihre Freundin Lena schien von ihrer Gewichtszunahme auch immer mehr fasziniert zu sein. Ständig plauderten die beiden über Julias Gewicht, Julias Eßgewohnheiten, modische Überlegungen, den Sinn und Unsinn geltender und früherer Schönheitsideale, Individualität, persönliche Freiheit, Feminismus, etc, etc. Julia stellte fest, dass sie immer öfters gemeinsam kochten und Rezepte ausprobierten, gemeinsam Einkaufen gingen und auch sonst mehr als früher zusammen steckten. Lenas Freund hatte sich über die beiden schon lustig gemacht. Aber solange Julia Lena nicht mit ihren Eßgewohnheiten ansteckte, war für Simon alles in Ordnung.

Tatsächlich sorgte Lena mit ihrer Fürsorge dafür, dass Julia das Zunehmen noch leichter fiel. Julia machte vor allem das gemeinsame abendliche Kochen für diese Entwicklung verantwortlich. Die beiden probierten tatsächlich hervorragende Rezepte, und Lena achtete penibel darauf, dass Julia stets mehr als ausreichende Portionen bekam.

Irgendwie war es seltsam. Gerade jetzt, wo Julia ein wenig kürzer treten wollte, was das Zunehmen betraf, unternahm ihre Freundin Lena alles, um sie daran zu hindern. Tatsächlich sorgten Lenas Bemühungen dafür, dass die Phase des Zweifels, ob weitere Gewichtszunahmen das waren, was sie selbst wollte, nur kurz dauerte. Jetzt konnte sie ja die Schuld an ihrem weiterhin steigenden Gewicht auch ihrer Freundin geben. Bisher war sie selbst ganz allein verantwortlich für das viele Fett, das sie sich so zielstrebig angefressen hatte. Nun konnte sie einen guten Teil der Verantwortung Lena zuschieben - dieser Umstand erleichterte Julia ihr weiterhin recht zügelloses Essverhalten ganz entschieden. Völlig ausgeräumt waren ihre Zweifel über ihre weitere Entwicklung aber noch immer nicht. 76 Kilo waren eine Art Obergrenze gewesen. Alles andere erschien Julia doch schon fast zu viel zu sein. Nun war es schon Wochen her gewesen, dass sie 76 Kilo gewogen hatte. Und gefastet hatte sie seither auch nicht gerade. Sie hatte sicher weiter zugenommen - doch nun wollte Julia eigentlich gar nicht mehr wissen, wieviel sie wog. Dann gab es wieder diese Momente, wo diese prickelnde Spannung Besitz über sie ergriff und sie zu gern auf die Waage gestiegen wäre - und mit rasendem Puls auf das Ziffernblatt gestarrt hätte. Hoffentlich würde das Ergebnis eine skandalös-dekadente Gewichtszunahme ergeben. Aber hoffte sie dies wirklich? Die Tatsache, dass sie sich zur Zeit eben nicht auf die Waage steigen traute, ließen Zweifel aufkommen...

Doch Julia beschäftigte noch etwas anderes. Immer mehr realisierte sie, wie sehr sie nicht nur das dick sein liebte. Noch viel mehr fuhr sie auf das dicker werden ab. Langsam wurde ihr bewusst, dass es mit Abstand keine andere Fantasie gab, die sie mehr begeistern konnte. Irritiert stellte sie auch fest, dass diese Fantasien immer dominierender wurden. Auch merkte sie, wie sehr sie Teil ihres Alltags wurden.

Julias Alltag bestand nämlich auch in den nächsten Wochen aus langsamer, kontinuierlicher Gewichtszunahme. Zwar weigerte sich Julia trotz Lenas Aufmunterungsversuche, sich auf die Waage zu stellen. Aber das brauchte sie gar nicht, um zu wissen, dass sich ihr Körper weiter veränderte.

Da waren ja die vielen noch gar nicht so alten Kleidungsstücke, die immer enger und enger saßen. Sicher, sie hatte sich fast durchwegs mit recht figurbetonenden Teilen eingedeckt. Aber trotzdem war es ziemlich heftig, auch diese neuen Hosen, Röcke, Höschen, BH-s, Tops, Pullover, Blusen, etc... nach so kurzer Zeit wieder derart gut auszufüllen. Ganz schwach meldete sich das Entsetzen darüber in Julias Bewusstsein. Doch viel deutlicher meldete sich jener Teil in ihrer Persönlichkeit, der jede diese Erfahrungen mit enger werdender Kleidung in vollen Zügen genoss. Julia spürte ihre unbändige Gier nach immer neuen derartigen Erlebnissen. Da war eine schwarze Jeans, die perfekt passte, deren Stoff sich sanft um ihre Kurven legten, als sie sie gekauft hatte. Keine Spur von zwickenden Nähten. Damals. Nun, nachdem sie die Jeans das erste mal gewaschen hatte und einige Wochen ins Land gezogen waren, fühlte sie sich nun völlig anders an. Die Passform war alles andere als perfekt. Der Stoff spannte - ganz besonders um den Po und die oberen zehn bis fünfzehn Zentimetern ihrer Oberschenkel. Entweder war die Hose ein wenig eingegangen, oder aber - und das war viel wahrscheinlicher - hatten sich genau in diesem Bereich in den letzten Wochen die Fettzellen besonders prall gefüllt. Die Nähte zwickten, ihr Bauch drückte mit erstaunlicher Vehemenz gegen den Stoff. Und dies auch im Stehen! Diese Entdeckung begeisterte und entsetzte Julia in besonderem Maße. Die Optik, die sie nun in dieser Jeans machte, verschlug Julia fast die Sprache. Ihre Oberschenkel waren einfach - Julia suchte nach dem richtigen Begrifff. "Fett" war einfach das passendste Wort. Stämmig oder dick war einfach unzureichend, musste sie sich eingestehen. So viel weiches, üppiges Fett wurde da von festem Denim zu einer prallen, kurvigen Form zusammengepresst - der Anblick war einfach atemberaubend! Jedes einzelne Gramm Fett kam in dieser Jeans so unbarmherzig deutlich zur Geltung - Julia liebte diesen Anblick! Ungläubig musterte sie sich immer wieder im Spiegel. All diese Üppigkeit! Und gleich kam der Gedanke, wie sich wohl weitere ein, zwei, drei oder noch mehr Kilo auf ihren Beinen machen würden! Doch nicht nur Jeans bescherten Julia regelmäßig positive Überraschungen. Vor allem ihr überquellender Bauchspeck setzte ihren T-Shirts, Blusen und Tops gehörig zu. Es bestand kein Zweifel, Julia befand sich wieder voll auf Expansionskurs.

Gerade hatte Julia ihre zweite Portion Nudeln verdrückt. Zufrieden schob sie den Teller zur Seite. Sie war angenehm voll, aber nicht so voll, dass der Magen schmerzte. Lena hatte wieder wie eine Gourmetköchin aufgekocht! Eigentlich war es Irrsinn, wie viel sie nun täglich futterte. Und wie selbstverständlich dies für sie war. Schon vier Monate hatte sie sich nicht mehr auf die Waage gestellt. Aber sie wusste , dass sie sicher schon auf die neunzig Kilos zusteuerte. Oft hatte sie ihre schwarze Jeans nicht mehr getragen. In rasantem Tempo hatte sich Julia viel neuen Speck angefuttert und passte einfach nicht mehr hinein. Sosehr sie auch ihren immer prächtiger werdenden Bauch einzog, an den Jeans zerrte und zog. Nun saß sie wieder in einer schwarzen Jeans bei Lena - nur war die eine Nummer größer und brandneu. "Schön langsam bekommst du einen richtigen Fett-Arsch!", kicherte Lena, nachdem Julia sich erhoben hatte und den Tisch abdeckte. "So, findest du? Und wer ist Schuld daran?", meinte Julia mit gespieltem Ernst und tätschelte mit ebenso gespielter Betroffenheit ihr in letzter Zeit sagenhaft breit gewordenes Hinterteil. Irgendwie hatten sich die Kilos der letzten Wochen ausschließlich auf Po und Hüfte festgesetzt. Julia fand, dass ihr diese Extra-breiten Hüften perfekt standen. Ihr üppiger Bauchspeck hatte nämlich dafür gesorgt, dass ihre guten Proportionen ein wenig gelitten hatten. Ihr Bauchumfang hatte sich ihrem Hüftumfang angenähert, die kurvige Siluette wurde dadurch ein wenig eingeebnet. Jetzt war aber wieder alles im Lot und ihre Kurven wieder deutlich zu sehen.

"Morgen Abend sind wir zu dritt!", meinte Lena ein wenig später. Die beiden Mädchen saßen inzwischen vor dem Fernseher. "Zu dritt?" Julias Neugierde war geweckt. Dies war etwas völlig Neues. "Wer leistet uns Gesellschaft?", wollte Julia nun wissen. Sie konnte sich diese Frage einfach nicht verkneifen. "Ist eine Überraschung!", tat Lena geheimnisvoll. "Nur eines - mach' dich ruhig ein wenig hübsch!"

Julia war am nächsten Abend wirklich gespannt, was - beziehungsweise wer - sie bei Lena in der Wohnung erwarten würde. Auch hatte sie sich Lenas Tipp zu herzen genommen und kreuzte nicht in den allerschäbigsten Klamotten zum Abendessen auf.

Nachdem Lena sie in die Wohnung gelassen hatte, roch sie sofort diesen köstlichen Duft. Irgendeine Süßspeise stand heute wohl auf dem Speiseplan, schloss Julia. Mehr interessierte sie aber, wer ihnen heute wohl Gesellschaft leisten würde. "Ich verrate es dir nicht, auch wenn du noch so oft fragst!", antwortete Lena, nachdem sie Julia schon eine ganze Weile mit Fragen löcherte. "Außerdem kennst du die Person gar nicht. Lang musst du dich ohnehin nicht mehr gedulden!" Kaum hatte Lena diesen Satz ausgesprochen, läutete es schon an der Tür. Julia war wirklich gespannt. Lena legte den Löffel beiseite und ging an die Tür, um dem Gast die Tür zu öffnen. An der Stimme merkte Julia sofort, das es ein männliches Wesen war, das da die Wohnung betrat. Einen Augenblick später führte Lena ihren Gast in die Küche.

Julia war mehr als angenehm überrascht! Ein ziemlich fescher Bursche kam da herein. Zirka 1,80 groß, sportlich, eher dem dunklen Typ zu zurechnen. Freche Augen und eine angenehme Stimme rundeten den hervorragenden Eindruck, den er auf Julia hinterließ, ab. Als Gerhard - so hieß Lenas Gast - Julia freundlich begrüßte, merkte diese sofort, wie sie von Kopf bis Fuß neugierig gemustert wurde. Das erste mal seit Monaten waren Julia nun ihre prächtigen Fettpölsterchen unangenehm. Nun wünschte sie sich ihre alte, 55-Kilo-Figur zurück. Irgendwie hätte sie sich jetzt in ihrem schlanken Körper besser gefühlt. Doch diese Zeiten waren lange vorbei. Julia redete sich ein, jetzt nicht nervös zu werden, nur weil ein gutaussehender und sympathischer Kerl sie vielleicht zu dick finden könnte.

Obwohl Gerhard ihr nicht den geringsten Anlass dazu gegeben hatte - Julia fühlte sich den ganzen Abend lang zu dick. Sie verfluchte ihre Psyche, die ihr gerade jetzt wieder einen derartigen Streich spielen musste. Je länger der Abend dauerte, umso verkrampfter wurde Julia. Am liebsten hätte sie ihre gut sitzenden Jeans gehen etwas weiter geschnitteneres getauscht. So sah ja ein Blinder, wie vollschlank sie war! Appetit stellte sich sowieso keiner mehr ein. Kurz, bevor Gerhard ging, war Julia so weit, dass sie wieder Diätpläne schmiedete. Das schlimmste war, dass Lena und Gerhard beide bester Laune waren und es wirklich nicht den geringsten Grund für Julia gegeben hätte, ebenfalls guter Stimmung zu sein.

Als Gerhard draußen war, stürmte Lena sofort auf Julia ein. "Sag mal, was war den mit dir heute los?", fragte sie erstaunt. "So kenne ich dich gar nicht! War dir Gerhard so unsympathisch?" "Überhaupt nicht!", antwortete Julia, die selber keine Ahnung hatte, was da gerade abgelaufen war. "Keine Ahnung, was mit mir los war!", ergänzte Julia wahrheitsgemäß. "Schade! Irgendwie habe ich gedacht, Gerhard könnte dein Typ sein. Vom Aussehen, der Art von Humor - du weißt schon..." Julia hatte das Gefühl, Lena wollte sich dafür rechtfertigen, dass sie Gerhard heute zum Abendessen eingeladen hatte. "Es lag nicht an ihm!", beruhigte Julia nun ihre Freundin. "Wie gesagt, ich war diejenige, die ein wenig daneben war heute Abend!" "Wirklich schade!", meinte nun Lena. "Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass du genau der Typ Mädchen bist, auf die Gerhard steht!", verriet Lena. "Wirklich?" Julia sah Lena verblüfft an. Auf diese Idee war sie den ganzen Abend überhaupt nicht gekommen. Eher hatte sie das Gegenteil vermutet. "Ich weiß nicht so recht...", bezweifelte Julia ein wenig die letzte Vermutung ihrer Freundin. "Wie kommst du darauf?" "Nun...", begann Lena geheimnisvoll und grinste Julia breit an, "...ich kenne seine bisherigen Freundinnen!" "Und weiter?", fragte Julia ungeduldig nach, "So lass' dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!"

"Gerhard steht auf runde Mädchen!", ließ Lena nun die Katze aus dem Sack. "Ich würde sogar sagen, auf sehr runde! Im Vergleich zu seiner Ex bist du direkt dünn!", meinte Lena und beobachtete dabei ihre Freundin. Julia war wirklich baff. "Dünn? Unglaublich!", murmelte sie nur und ärgerte sich nun, dass sie derart schaumgebremst war.

Die nächsten Wochen waren die ersten seit Monaten, an dem Julia garantiert nicht zugenommen hatte. Das Abendessen zu dritt hatte sich eindeutig auf ihren Appetit und ihre Gemütslage ausgewirkt. Kleine Mahlzeiten reichten Julia aus, Lust auf ihre Imbisse zwischen den Mahlzeiten hatte sie auch keine. Auch ihrem molligen Körper stand sie nun ein wenig reservierter gegenüber. Irgendwie verlief jetzt zwar alles in "normaleren" Bahnen, doch aufregender und spannender waren die Wochen die Wochen und Monate vor ihrem jetzigen Stimmungstief.

Nach etwa vier Wochen merkte Julia, dass sie abgenommen hatte. Die Erkenntnis, dass ihre Sachen wieder besser passten, erfreute sie aber gar nicht. Weiter so rasant zuzunehmen wie zuletzt war keine ideale Lösung, abzunehmen war aber auch nicht gerade lustig. Julia war ein wenig ratlos.

Trotzdem nahm Julia weiter ab. Nun passte sie sogar wieder in ihre alten, schwarzen Jeans. Irgendwie genoss Julia auch die vielen freundlichen Kommentare, wie positiv sich ihre Diät auf ihre Figur auswirkte. Langsam freundete sich Julia mit ihrer schlanker werdenden Figur an. Sie begann sogar wieder zu joggen, und das Fett schmolz noch schneller als vorher.

Und dann, von einem Tag auf den anderen und ohne ersichtlichen Grund, stellte sich bei Julia wieder dieser unbändige, gigantische Heißhunger auf alles essbare ein. Warum ausgerechnet jetzt? Julia war alles andere als glücklich. Das Schicksal stellte sie scheinbar auf die Probe! Nur zu gut erinnerte sie sich an die Tage und Wochen, an denen sie eisern Diät hielt, nur um ihre Figur zu halten. Letztendlich erfolglos. Aber wie sollte sie sich jetzt verhalten? Dieser ungebremsten Gier einfach nachgeben und wieder in Rekordtempo aus dem Leim gehen? Oder Diät halten, um ihr Gewicht zu halten. Zwar wog sie noch immer weit über 70 Kilo, doch der Erfolg ihrer unfreiwilligen Diät war nicht zu unterschätzen. Vielleicht dauerte die Heißhunger-Phase diesmal nicht so lange? Natürlich war es auch möglich, den Dingen einfach wieder ihren Lauf gehen zu lassen. Sie hatte es schon einmal genossen, Fett anzusetzen. Warum sollte sie es nicht ein zweites mal genießen.

Julia wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie schilderte Lena ihr Problem. Und diese hatte eine Lösung parat, die Julia ganz plausibel vorkam. So lange Julia die Diätbemühungen nicht allzu schwer fielen sollte sie versuchen, den Heißhunger zu bekämpfen. Doch wenn ihr der Kampf gegen ihren Appetit zu sehr auf's Gemüt schlug, wäre es besser, sie gäbe ihrem Appetit nach.

Julia hielt sich an den Vorschlag ihrer Freundin. Und er funktionierte sogar einigermaßen. Der Heißhunger war zwar immer da. An manchen Tagen brachte Julia relativ leicht die Energie auf, ihm zu widerstehen, an manchen Tagen passierten kleinere kulinarische Ausrutscher. Aber richtige Fressattacken stellten sich diesmal kaum ein.

Es war Freitag Nachmittag. Lena und Julia schlenderten durch das Einkaufszentrum. Heute war einer jener Tage, an denen es Julia ausgesprochen schwer fiel, nicht allen Verlockungen zu erliegen. Letztendlich fand sich Julia doch bei McDonalds wieder und bestellte eine ausgesprochen großzügige Zwischenmahlzeit. Julia hatte gerade bezahlt und wollte sich mit ihrem Tablett zum Tisch aufmachen, den Lena bereits reserviert hatte, als sie eine bekannte Stimme hörte. "Hallo Julia! Mensch bist aber dünn geworden!" Es war Gerhard. Er sah wirklich hervorragend aus, dachte Julia. Der Tonfall, mit dem er ihre Gewichtsabnahme kommentiert hatte, war allerdings alles andere als euphorisch. Sofort dachte Julia an Lenas Behauptung, Gerhard bevorzuge üppige weibliche Formen. Hatte sie tatsächlich recht. Das Gesicht, das Gerhard einen Augenblick lang machte, bestätigte diese Aussage. Julia bildete sich ein, für einen Bruchteil einer Sekunde das Bedauern über ihre verschwundenen Kurven in seinen Augen erkannt zu haben. Doch im nächsten Moment war Gerhard wieder überaus freundlich und sympathisch. Vielleicht hatte Julia ja wieder Gespenster gesehen. Andererseits - es gab da etwas wie weibliche Intuition. Und die sagte Julia, dass sie sich nicht getäuscht hatte!

Im Unterschied zu ihrer letzten gemeinsamen Abendessen hatte Julia an diesem Freitag einen prächtigen Appetit. Wenn Gerhard tatsächlich auf pralle Formen stand, dann würde er ihr sicher nicht übel nehmen, wenn sie sich jetzt so richtig den Magen vollschlug. Julia aß nach Herzenslust. Sie hatte schon fast vergessen, wie herrlich es war, derart zu schlemmen. Ihr Appetit stieg weiter, als sie bemerkte, wie interessiert ihr Gerhard beim Essen zusah. Es bestand kein Zweifel - ihm gefiel ihr gesunder Appetit. Julia war von einer Sekunde auf Wolke sieben. So bewundert wurde sie schon lange nicht mehr! Sie sprühte vor Charme und bemühte sich nach Kräften, Eindruck auf Gerhard zu machen.

Der Ausflug zu McDonalds dauerte noch eine Weile. Die Chemie zwischen Gerhard und Julia stimmte an diesem Abend. Kaum verwunderlich, dass sich die beiden am Abend in einem Pub trafen, Pizza naschten - wobei Julia den Großteil der Pizza vertilgte - und schließlich auf dem Weg zu Julias Wohnung waren. Ein wenig nervös war Julia nun schon. Seit ihren schlanken Tagen hatte sie sich keinen Sex mehr gehabt. Wie würden sich ihre Rundungen wohl auswirken? Fand Gerhard ihre ohnehin dünner gewordenen Fettpölsterchen tatsächlich so toll? Bald würde es Julia erfahren...



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