Der neue Chef

Julias Puls raste, als sie die Tür zu ihrer Wohnung aufsperrte. Gerade, als sie in ihrer Tasche nach dem Wohnungsschlüssel suchte, fasste Gerhard nach ihren Hüften und zog sie sanft zu sich. Julia spürte, wie ihr weicher Po gegen Gerhards Hüfte gepresst wurde. Kichernd schaffte es Julia dann doch, die Tür aufzusperren. Kaum hatten die beiden die Wohnung betreten, berührten sich bereits ihre Lippen - der erste leidenschaftliche Kuss folgte. Sehr bald begann Gerhard, Julia aus ihrem Top zu helfen. Gleich würde Gerhard sehen, wie viel Bauchspeck sich rund um meinem Nabel tatsächlich befindet, dachte Julia. Und da sie ihre Hosen noch anhatte und sich ein recht hübsches Fettröllchen über dem Bund zusammenschob, würde der Eindruck recht imposant sein! Kaum war Julia aus dem Top herausgeschlüpft, griff Gerhard zärtlich just in die Stelle in ihrer Taille, an denen ihr Speckdepot am üppigsten war. „Traumhaft!“, flüsterte er Julia dabei ins Ohr und Julias Angst, sie könnte Gerhard nicht gefallen, verschwand allmählich. Wieder folgte ein langer Kuss. Nun begann Julia, Gerhard aus seinen T-Shirt zu helfen. Ein gut durchtrainierter Oberkörper kam da zum Vorschein – und Julia gefiel sehr, was sie da sah! Jetzt war wieder Gerhard an der Reihe. Geschickt machte er sich an Julias BH zu schaffen. Wieder raste Julias Puls, als sie merkte, wie die stützende Wirkung ihres BHs von einem Augenblick zu anderen verschwunden war und ihre ebenfalls beträchtlich schwerer gewordenen Brüste der Schwerkraft nachgaben. Sofort erforschten Gerhards Hände behutsam Julia ausladende Oberweite. Immer wieder hob er dabei vorsichtig Julias fleischigen Busen an, um ihn dann nach unten sacken zu lassen. Julia genoss das Gefühl, das ihr zitternder und bebender Busen dabei erzeugte.

Dann landeten die beiden in Julias Bett. Und nun hatte sie auch keinen Zweifel mehr – Gerhard liebte jeden Millimeter ihres Körpers! Alle ihre Zweifel hatten sich in diesem Moment in Luft aufgelöst. Gerade bearbeitete er ihren weichen Bauchspeck. Gerhard streichelte, küsste, kniff das viele Fett, biss zärtlich hinein. Julia wusste nicht, wie ihr geschah – es war einfach herrlich! Nie hätte sie gedacht, dass Liebkosungen ihres Bauchs so erregend sein konnten! Schade, dass ich soviel abgenommen habe, schoss es Julia durch den Kopf.

„Schade, dass du so dünn geworden bist!“, sagte Gerhard im gleichen Moment – wieder berührten seine Lippen die Fettschicht unter ihrem Nabel. Lena hatte recht! Gerhard stand offenbar wirklich auf richtig dicke Mädchen! Die Vorstellung faszinierte Julia plötzlich ungemein. Sie wog zwischen 70 und 80 Kilo, war im Grunde übergewichtig, und doch fühlte sich Julia plötzlich viel zu dünn! Viel lieber hätte sie noch üppigere, weichere Fettpölsterchen gehabt! Nie wieder Diät!, dachte Julia. Während sie Gerhards Berührungen genoss, stellte sie sich vor, wie es sein würde, zuzunehmen! Plötzlich schien ihr sogar ihr bisheriges Höchstgewicht viel zu wenig zu sein! Julia wollte noch viel, viel dicker sein. Richtig fett werden. Mit Gerhard gemeinsam würde dies unendlich viel Spaß machen! Es würde der Himmel auf Erden sein. Plötzlich hörte sie ihre eigene Stimme sagen: „Füttere mich!“ Dies ließ sich Gerhard nicht zweimal sagen...

In der nächsten halben Stunde fütterte Gerhard Julia mit allen Schokoladevorräten, die er in Julias Küche finden konnte. Bei jeder Portion, die er in Julias Mund steckte, schwärmte er ihr vor, welch traumhaften Auswirkungen die Kalorienüberdosis auf ihren Körper haben würde. Er erzählte ihr von ihren Oberschenkeln, die um vieles dicker und weicher werden würden und sich von Monat zu Monat immer heftiger berühren würden. Er erzählte ihr, wie sie dieses Gefühl lieben würde. Julia hatte die Augen geschlossen und versuchte sich Gerhard Tagträume vorzustellen – sie hatte keinen Moment Zweifel daran, dass er recht hatte. Gerhard erzählte Julia, wie ihr Po nach allen Seiten expandieren würde und wie sich diese prallen Pobacken in engen Jeans, Röcken und Pants anfühlen würden. Welch Aufsehen sie im Schwimmbad erregen würde, wenn ihr Höschen zwischen dem vielen Fett verschwinden würde. Dann schilderte er Julia, wie er sich die Entwicklung ihres Bauchs vorstellte. Immer mehr Fett würde sich schon bald ansammeln, neue Röllchen bilden, wenn sie sich setzte. Von Woche zu Woche würden diese Speckrollen immer praller und runder werden. Immer frecher würde ihr Bauch nach vorne ragen. Und dann würde sie eines Tages bemerken, dass das Gewicht des vielen Fetts auf ihrem Bauch zu viel wurde. Ihr Bauchspeck würde beginnen, der Schwerkraft Tribut zu zollen. Julia würde es merken und trotzdem weiter zunehmen. Julia erregte, was sie da hörte. Immer wieder machte sie bereitwillig ihren Mund auf, um noch ein Stück Schokolade zu empfangen.

Als Julia am Morgen aufwachte, war Gerhard schon fort. Er hatte ein riesiges Frühstück vorbereitet. Eigentlich aß Julia morgens nie besonders viel. Auch an diesem Morgen hatte sie keinen großen Hunger – wie konnte sie auch, nach den Unmengen an Schokolade, mit der sie sich füttern ließ. Doch nun fühlte sie diese seltsame Motivation in sich, all die Sachen auf diesem Frühstückstisch zu vertilgen.

Ein wenig schlechtes Gewissen hatte Julia schon, als sie – ohne Hunger zu haben- wie eine Göttin frühstückte. Sie wusste genau, dass sie sich da eine erhebliche Zahl zusätzlicher Kalorien verpasste, denn den restlichen Tag über würde schon ihr Heißhunger dafür sorgen, dass ihre Fettzellen reichlich Nachschub bekamen. Und was heute Abend auf dem Programm stand, stand noch in den Sternen. Irgendwie hatte Julia das Gefühl, dass es wieder ein äußerst fettmachender Abend werden könnte...

So viel wie in den darauffolgenden Tagen und Wochen hatte Julia noch nie in ihrem Leben gegessen. Manchmal meldete sich ihr schlechtes Gewissen, wenn sie jeder kleinsten Versuchung mit einem Glücksgefühl nachgab. Ihre drei Hauptmahlzeiten waren ohnehin schon üppig genug. Doch jetzt hatte sich die Zahl ihrer Zwischenmahlzeiten derart erhöht, dass sie in wenigen Wochen nahtlos ineinander übergehen und in eine Non-Stop-Nascherei ausarten würden. Das unheimlichste war, dass mit dem Essen wirklich der Appetit kam! Bald wollte Julia ihre vielen meist süßen Snacks nicht mehr missen. Früher stand sie frustriert vor dem Süßwarenregal und bedauerte es, sich für eines der vielen Produkte entscheiden zu müssen. Heute lud sie ohne lange nachzudenken alles in ihren Einkaufswagen, worauf sie Lust hatte. All die Sachen, die sie kaufte, verschwanden ohnehin in Rekordtempo in ihren Magen und fanden sich dann fast ebenso schnell auf ihren Hüften wieder.

Manchmal beschlich Julia auch ein unheimliches Gefühl, wenn sie daran dachte, welchen Kurs sie eingeschlagen hatte. Sie fühlte, dass sie wieder zunahm. Schnell zunahm. Und sie spürte, wie sehr sie die verschiedenen Veränderungen, die diese Zunahme mit sich brachte, genoss. Solange sie derart fasziniert davon war, sich aus ihrer Kleidung zu futtern, sich von Gerhard regelrecht mästen zu lassen, neue Fettpölsterchen zu entdecken und die sich entwickelnde Schwere ihres Körpers zu fühlen, solange würden ihre Bedenken keine Verhaltensänderung bewirken können. Nicht, dass diese Bedenken so einfach bei Seite zu schieben waren – doch Julias Lust auf einen runderen Körper war zur Zeit viel stärker.

Schneller, als es Julia für möglich gehalten hatte, hatte sie ihr bisheriges Rekordgewicht erreicht. Sie merkte es an einem ihrer Gürtel, wie gnadenlos sie auseinander gegangen war. Nun stellte sich Julia auch wieder auf ihre Waage. Zwar verstand sie noch immer nicht völlig, was mit ihr eigentlich geschah, doch hatte sie nun keinen Respekt mehr vor ihrer Personenwaage. Stolze 92 Kilo verkündete das Ziffernblatt. Das höchste, was die Waage jemals anzeigte, war 76 Kilo! Und vor nicht allzu langer Zeit reichte noch ein Kilo mehr aus, um Julia den Tag zu verderben!

Mehr als ihre Waage verblüffte Julia ihr Spiegelbild. Es brauchte nur einen kurzen, flüchtigen Blick, um die Auswirkungen des Überflusses an Kalorien, der über sie hereingebrochen war, zu bemerken! Kein Millimeter ihres Körpers war dem Vormarsch der Fettzellen entgangen. Beeindruckend war allerdings, wie gerne sich das Fett auf Bauch und Hüften festsetzt, dachte Julia. Es war seltsam – Julia fand nicht, dass ihr jetziger Körper schöner als ihr schlanker war. Doch eines war sicher –sie fand diese vielen Rundungen und Fettpölsterchen um ein vielfaches faszinierender. Und Julia spürte, dass diese Faszination wachsen würde mit jedem Kilo, das sie zunahm. Darum folgten den Momenten, in denen sich Julia im Spiegel betrachtete immer recht kalorienreiche Zwischenmahlzeiten.

Gerhard unterstützte Julia beim Fettansetzen nach Kräften. Julia wäre enttäuscht gewesen, wenn es anders gewesen wäre. Es war eine Sache, für sich selbst zuzunehmen. Aber zu wissen, wie sehr der eigene Partner auf neue Fettpölsterchen steht, machte die Sache für Julia noch viel reizvoller - sie konnte ihre Erfolge mit Gerhard auf höchst sinnliche Weise teilen! Jeden Tag freute sie sich auf den Abend, an dem sie gemeinsam ihre Gewichtszunahme zelebrieren würden.

Gerhard hatte begonnen, für Julia die täglichen Einkäufe und damit auch alle Nahrungsmitteleinkäufe zu erledigen. Schnell hatte er die kulinarischen Vorlieben seines runder und runder werdenden Mädchens kennen gelernt. Dementsprechend waren auch Kühlschrank und Küchenkästen gefüllt. Julia hatte sich eingebildet, in Unmengen Süßigkeiten und andere wohlschmeckende Kalorienbomben zu kaufen. Gerhard übertraf Julia noch dabei. Wenn er die Einkäufe in Julias Küche verstaut hatte, machte er sich daran, Kostproben in der Wohnung zu verteilen. Eine Schale mit Schokokeksen stand neben Julias PC. Eine Schale mit diversen Fruchtgummis stand neben der Fernbedienung auf dem kleinen Tischchen im Wohnzimmer. Am Nachtkästchen stand meist eine Packung „After Eight“. Bisher hatte Julia nur beim Fernsehen genascht. Sehr schnell und mit großen Eifer hatte sich Julia aber die schlechte Angewohnheit eingehandelt, bis zum Einschlafen Kalorien in sich hineinzuschaufeln. Der Gedanke, dass sich die gerade genossenen Köstlichkeiten während der Nacht ungestört in neues, weiches Fett verwandelten, ließ Julia gutgelaunt einschlafen...

Auch in vielen anderen Situationen im Alltag merkte Julia, dass sie in Sachen Gewichtszunahme auf einem äußerst vielversprechenden Weg zu sein schien. So bemerkte sie, wie einer Nachbarin, der sie länger nicht mehr begegnet war, regelrecht der Mund vor Erstaunen offen blieb, als ihr Julia im Stiegenhaus entgegenkam. „Darf man fragen, Fräulein Julia, sind sie schwanger?“, erkundigte sich die ältere Dame vorsichtig. „Aber nein!“, antwortete Julia freundlich und auch ein wenig stolz. „Habe es mir in letzter Zeit nur ein wenig besser gehen lassen!“ Die Reaktion ihrer Nachbarin verwunderte dann Julia aber doch: „Da haben sie recht! Es müssen ja nicht alle so dünn sein!“, meinte die Frau, während sie sich bemühte, ihre Wohnungstür aufzusperren.

Weniger freundlich waren die Kommentare, die zwei Arbeitskolleginnen zu Julias Gewichtszunahme einfielen. Die beiden standen offenbar schon eine Weile am Kopierer und machten Kaffeepause, während der Kopierer fleißig kopierte. „Sie ist schon einmal sehr schnell in die Breite gegangen“, hörte sie die Sekretärin des Juniorchefs sagen. „Dann hat sie sich aber wieder zusammengerissen und hat ziemlich abgenommen“, meinte nun die andere Frau, die in der Buchhaltung arbeitete. „Aber zur Zeit kann man ihr beim Zunehmen direkt zusehen! Aber ihr ist das scheinbar völlig egal! So etwas ist mir ein Rätsel! Vorher war Julia ja richtig attraktiv! Aber wenn sie so weiter macht...“ „Anja hat mir erzählt, dass sie ununterbrochen irgendwelche Süßigkeiten nascht und nicht den geringsten Versuch unternimmt, sich ein wenig einzuschränken!“, erzählte nun die Chefsekretärin wieder. „Sie scheint völlig happy zu sein!“ fuhr sie fort. „Ist mir auch aufgefallen!“, stimmte ihr die Buchhalterin zu und ergänzte: „Sie strotzt nur so vor Selbstvertrauen! Und sie unternimmt nicht das geringste, um ihre Zunahme zu verheimlichen. Es scheint ihr tatsächlich völlig egal zu sein, dass sie so zunimmt!“ Kurz herrschte Stille. Beide Frauen nahmen einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. „Hast du ihren Hintern gesehen? Das ist inzwischen sooo ein Ding!“, nahm die Chefsekretärin die Unterhaltung mit ihrer Kollegin aus der Buchhaltung wieder auf und deutete offenbar mit ihren Armen den vermeintlichen Umfang von Julia Gesäß an. Julia hörte ihre Kolleginnen aber nur, da sie das höchst interessante Gespräch von ihrem Büro aus verfolgte und nicht so weit in den Flur hineinsah, um den Kopierer ins Blickfeld nehmen zu können. „Gestern ist sie mit ihrem Fettarsch an Jürgen, Thomas und mir vorbeigewackelt – und Jürgen und Thomas hat dieses Spektakel auch noch gefallen!“, regte sich die Sekretärin auf. „Thomas meinte, dass an Julia jetzt wenigstens ein wenig Fleisch dran wäre – im Gegensatz zu mir! Und dann grinste er mich blöd an!“, berichtete sie mit einem Ton der Entrüstung. „Das hat er sicher nicht ernst gemeint!“, beschwichtigte die Buchhalterin. „Da bin ich mir nicht sicher!“, entgegnete die Sekretärin des Juniorchefs kleinlaut. Offenbar waren die Kopien fertig und die Kaffeetassen leer, denn das Gespräch fand nun ein Ende.

Eine andere Alltagssituation beschäftigte Julia auch für einige Tage. Es war ein Mittwoch und Julia hatte sich ausnahmsweise schon am früher Nachmittag auf den Heimweg von der Arbeit gemacht. Julias Outfit war an diesem Tag ganz „businesslady-like“. Allerdings hatte ihr Rock die Eigenschaft, beim Sitzen ziemlich weit hoch zu rutschen. An sich störte Julia das kaum – jetzt aber doch. Ihr gegenüber im Bus saß nämlich ein außergewöhnlich gut aussehender Mann. Könnte ein Anwalt oder Arzt gewesen sein. Typ Richard Gere. Aber trotz aller Seriosität schaffte er es nicht, seinen Blick von Julias prallen Schenkeln zu nehmen. Diese präsentierten sich in vollster Pracht, wenn Julia, so wie in dieser Situation, saß. Faul quoll das Fett ihrer weichen Oberschenkel auf der Sitzfläche auseinander. Der kurze Rock verstärkte den Eindruck nochmals. Julia wusste, dass ihre Schenkel inzwischen diese Eigenschaft angenommen hatten. Was ihr bisher aber noch nie aufgefallen war, war, wie heftig sich Vibrationen auf ihren Schenkeln fortpflanzten! Der Bus, in dem sie und Richard Gere saßen, war nicht das neueste Modell. Die Vibrationen des Gefährts waren ziemlich stark, die untertourige Fahrweise des Lenkers tat sein übriges. Die Vibrationen, die der Motor verursachte, übertrug sich auf das Fahrgestell, von dort auf die Sitzfläche und setzten dort Julia Schenkel in erhebliche Schwingungen. Ein wenig entsetzt bemerkte Julia das Zittern ihrer Fettdepots und die faszinierten Blicke ihres Gegenübers. Julia versuchte es mit Muskeln anspannen. Das hätte früher vielleicht etwas bewirkt, jetzt änderte sich dadurch gar nichts. Dann hob Julia die Ferse an und verlagerte das Gewicht auf ihre Zehen, um ein wenig Druck von den Oberschenkeln zu nehmen. Zwar wirkten ihre Beine jetzt etwas schmaler, das puddingartige Wackeln ihres Specks verschwand dadurch nicht. Ihrem Gegenüber schienen Julias Bemühungen nicht entgangen zu sein. Ein höfliches Lächeln huschte über seine Lippen, dann holte er seine Zeitung hervor und begann zu lesen. Damit nahm er sich selbst den Blick auf Julias üppige Beine. Julia war erleichtert. Es gab tatsächlich noch Gentlemen...

Es war übrigens das letzte mal, dass Julia in ihr elegantes Kostüm passte. Das nächste mal, als sie er tragen wollte, bemühte sich Gerhard vergeblich, den Reißverschluss zu schließen.

Auch sonst verwöhnte Gerhard Julia weiterhin nach allen Regeln der Kunst. Wenn Julia am Morgen ihren PC einschaltete, war bereits das erste Mail von Gerhard im Posteingang. Er wollte wissen, was sie an diesem Tag trug, ob sich ihre Klamotten wieder etwas enger anfühlten, welche Snacks sie an diesem Tag mit ins Büro genommen hatte, ob sie sich am Morgen auf ihre Waage gestellt hatte. Gerhards Neugierde schmeichelte Julia. Gerne und – so ferne es ihre Zeit zuließ – ausführlich - versorgte sie Gerhard mit den gewünschten Informationen. Immer, wenn sie sich wieder eine kleine Zwischenmahlzeit vergönnte, berichtete sie dies Gerhard. Ein kurzes „Mars“, „Bounty“, „Müsliriegel“, „6 Toffifees“, etc... reichte, um postwendend ein dickes Lob von Gerhard zu bekommen. Auf Grund Julias ausgezeichneten Appetits herrschte zwischen ihr und Gerhard eine rege Korrespondenz. Abends kam Julia um riesige, manchmal auch mehrgängige Mahlzeiten ohnehin nicht herum. Gerhard versuchte alles, um Julias Magen beschäftigt zu halten. Nach einiger Zeit fiel Julia auf, dass sie schon ewig kein Hungergefühl mehr verspürt hatte. Das Gefühl eines randvollen Magens war ihr inzwischen weitaus geläufiger....

Auch Lena schien sich an der Gewichtszunahme ihrer Freundin nicht zu stören. „Das geht aber jetzt schnell!“, merkte sie an, als sie Julia einmal nach acht Tagen wiedersah. Julia wusste sofort, dass ihr Breitenwachstum gemeint war. An diesem Tag gingen die beiden Mädchen wieder einmal einkaufen – Kleidung für Julia. So sehr es Julia liebte, enger werdende Kleidung zu tragen - manchmal vermisste sie den Tragekomfort richtig sitzender Mode. Außerdem wollte Julia ihre schlechte Laune vertreiben. Vor einiger Zeit war das Gespräch bei Gerhards Ex-Freundinnen gelandet. Julia kannte keines dieser Mädchen, doch hörte sie aus dem Gespräch mit Gerhard heraus, dass alle ziemlich mollig gewesen sein mussten. Gerne hätte Julia gewusst, wieviel Gewicht Gerhards üppigste Freundin auf die Waage gebracht hatte. Doch Julia fürchtete sich ein wenig vor Gerhards Antwort. Irgendwie hatte sich in Julias Kopf die mehr als unsinnige Idee festgesetzt, Gerhards rundestes Mädchen werden zu wollen. Natürlich wusste Julia, dass dieses Ansinnen mehr als kindisch war, doch drängte sich diese Idee immer wieder in Julias Bewusstsein. Da sie zur Zeit ohnehin hemmungslos Kilo um Kilo zulegte, schien es aber nur eine Frage der Zeit zu sein und sie würde dieses Ziel von selbst erreichen. Dann aber zeigte ihr Gerhard ein Fotos seiner letzten und molligsten Freundin. Sofort war Julia klar, dass sie gegen dieses Mädchen ein Leichtgewicht war. Diese Erkenntnis schockierte Julia. Sie hatte ernsthaft Zweifel, ob sie ihr Ziel wirklich erreichen konnte und auch wollte. Lange rätselte Julia, wie viel diese Blondine auf dem Foto wohl wog. Am Tag vor dem Einkaufsbummel mit Lena fragte sie Gerhard schließlich einfach. „134 Kilo“, antwortete dieser lapidar und ging nicht weiter auf Julias Frage ein.

Julia hatte an diesem Morgen stattliche 96 Kilo auf ihre Waage gebracht. Aber zu 134 Kilos fehlten noch 38 Kilo! Obwohl Julia genau wusste, dass ihre Idee von Anfang an eine Schnapsidee war, schlug ihr die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens vorerst gehörig aufs Gemüt.

Eine gewisse Zeit nach dem gemeinsamen Einkaufsbummel mit Lena hatte Julia von ihrem Vorhaben Abstand genommen. Zwar dachte sie noch ab und wann an die magische „134“ der unbekannten Blondine, doch lenkte sie ihre eigene Entwicklung zu sehr ab, um sich lange Gedanken zu machen. Gerhard und Julia fieberten schon dem Moment herbei, an dem Julias Waage erstmals die 100-Kilo-Marke erreichen würde. So, wie Julia aß, war es nur eine Frage von zwei bis drei Wochen, bis sie die vier Kilo zugelegt haben würde. Julias Körper durchlief ohnehin gerade eine Metamorphose. Julia begann, sich ein deutlich sichtbares Doppelkinn einzuhandeln. Ihre Arme, die bisher noch immer am stärksten an ihre schlanken Tage erinnert hatten, hatten längst damit begonnen, den Rückstand auf längst erblühte Körperpartien aufzuholen. Ihre Oberweite gewann weiter an Volumen und Gewicht, wurde diesbezüglich aber von ihrem Bauch in den Schatten gestellt. Schon hatte der Bauchspeck begonnen, deutlich über den Rand ihrer Höschen oder ihrer Jeans zu hängen. Diese Tendenz verstärkte sich nun mit jedem Kilo. Außerdem fühlte sie immer deutlicher das stattliche Gewicht der immensen Speckdepots. Nun berührte ihr unterster und üppigster Speckring im Sitzen nicht nur ihre Oberschenkel – jetzt begann sie auch im Sitzen das Gewicht des Fetts zu spüren, wenn es auf ihren Oberschenkeln ruhte. Julia liebte es, wenn sich Bauch und Oberschenkel berührten. Noch mehr genoss sie diese Berührung, wenn sie nackt war oder nur ihre Unterwäsche trug. Ihr Bauch bildete im Sitzen drei mächtige Speckrollen. Mit jedem Kilo, das sie zunahm, konnte Julia beobachten, wie die Speckfalten zwischen diesen Ringen tiefer und tiefer wurden. Und je tiefer sie wurden, umso mehr erregten sie Gerhards zärtliche Aufmerksamkeit. Julias Oberschenkel reagierten stets als erstes auf zusätzliches Gewicht. Inzwischen waren sie derart stämmig geworden, dass sie trotz der Üppigkeit ihres restlichen Körpers auf Grund ihres Umfangs am beeindruckendsten waren. Längst hatte sich Julia daran gewohnt, dass ihre Oberschenkel sich immer heftiger berührten. Auch mit den kleinen Dellen an der Rückseite ihrer Schenkel hatte sie sich abgefunden – sie hatte schon viele schlanke Mädchen gesehen, deren Beine nicht so gut in Form wie ihre waren, also gab es für sie keinen Grund zur Aufregung.

Trotzdem wusste Julia, dass sie sich mit jedem Kilo, das sie zunahm, von der Normalität entfernte. Übergewichtige Frauen gab es sicher viele, hundert Kilo brachten aber nicht mehr ganz so viele Mädchen auf die Waage, war Julia überzeugt. Noch ungewöhnliches war es, dass sie jedes einzelne dieser Kilos liebte Würde sie eines Tages aufwachen, „normal“ sein und das viele Fett hassen, das sie sich mit so viel Begeisterung angefressen hatte? Wahrscheinlich machte sie sich nur deshalb gerade jetzt derartige Gedanken, da mit der 100-Kilo-Grenze tatsächlich eine Art Schwelle überschritten wurde, überlegte Julia. Sie war schon gespannt darauf, wann sie dieses Gewicht erreichen würde und wie sie sich dann fühlen würde.

„So ein talentiertes Mädchen in Sachen Weight-Gain habe ich noch nie gesehen!“, meinte Gerhard respektvoll. Gerade eben hatten Julia entdeckt, dass sie genau 100 Kilo auf die Waage brachte. Vor etwas mehr als einem Jahr hätte sie sich das nicht in den kühnsten Träumen vorstellen können, und trotzdem war es Realität geworden. Erstmals schoss es Julia durch den Kopf, dass sie ihr Gewicht verdoppelt hätte, würde sie es schaffen, noch mal zehn Kilos draufzupacken. Und wenn ihr 134 Kilos noch immer absolut unmöglich vorkamen – was 110 Kilo betraf, hielt es Julia nicht mehr für völlig unmöglich, dieses Gewicht zu erreichen. Vielleicht war es ohnehin die bessere Strategie, sich kleine Ziele vorzunehmen. Noch immer wunderte es Julia, wie sehr sie darauf fixiert war, weiter und weiter Fett anzusetzen. Wenn sie sich so betrachtete, fand sich schon mehr als genug Speck auf ihrem Körper. Aber noch immer trieb Julia irgendeine magische Kraft dazu, weiter Unmengen an Kalorien in sich hinein zu schaufeln. Es war einfach so herrlich, die eigenen Fantasien mit ganzer Kraft in die Realität umzusetzen!

Julia machte ihre Entdeckung bei Gerhard zu Hause. Dieser trainierte auf seinem Rudergerät, schwitzte wie verrückt und sah dabei ziemlich gut aus, wie Julia festgestellt hatte. Julia begrüßte ihn nur und stellte sich dann gleich auf Gerhards Waage. Exakt bei „100“, stand das Ziffernblatt stehen. „Und?“, fragte Gerhard schnaufend nach. „Heute gibt es was zu feiern!“, antwortete Julia nur und war irgendwie erstaunt, dass sie es tatsächlich geschafft hatte, 100 Kilos zu wiegen. Zwar hatte sich dies schon seit Wochen angekündigt, jetzt war sie aber doch ein wenig baff. „Du kannst ja schon mal anfangen zu feiern. Hol’ dir schon mal die Box Vanilleeis aus dem Gefrierfach!“, forderte Gerhard Julia auf. Julia ließ sich eine solche Einladung schon längst nicht mehr zweimal sagen! „Ich rudere noch 10 Minuten!“, verkündete Gerhard dann. Vergnügt machte es sich Julia auf Gerhards Sofa bequem. Sie liebte dieses Sofa, da sie mit jeder Gewichtszunahme tiefer in der weichen Polsterung versank. Als sich Julia setzte spürte sie dieses herrliche Gefühl, das ihr Bauchspeck erzeugte, wenn es sich in viele üppige Fettrollen legte. Das Wasser lief Julia schon im Wasser zusammen. Mit Hochgenuss begann sie, das Eis zu löffeln. Eines war sicher – die Tatsache, dass sie nun ein dreistelliges Gewicht wog, hatte ihren Appetit auf mehr nicht in geringsten gebremst. Es würde nicht bei hundert Kilos bleiben, dachte Julia. Neue Kalorien waren unterwegs.

Während Julia eine mehr als solide Basis für weitere Fettpölsterchen legte, beobachtete sie verträumt, wie Gerhards Muskeln arbeiteten, um sein Foltergerät in Schwung zu halten. Julia genoss diese Situation sehr. Gerhard mühte sich für seinen muskulösen Körper ab, während sie alles daran setzte, noch mehr Speck anzusetzen. Beide arbeiteten also fleißig an ihrem Traumkörper. Julia war sich sicher, dass ihr Weg der angenehmere war. Sie brauchte sich keinen Millimeter zu bewegen und konnte faul im Sofa liegen. Gerhard schwitze, strengte sich an, keuchte. Nein, dass ist nichts für mich, dachte Julia und bemitleidete im selben Moment ihre Geschlechtsgenossinnen, die sich verzweifelt abmühten, um sich jeden Anflug weiblicher Rundungen vom Leib zu schwitzen, es aber doch nicht schafften und deshalb ständig unzufrieden mit ihrem Körper waren. Julia war froh, dass sie in diesen Dingen völlig anders tickte als die meisten anderen. Und sie war froh, dass dies bei Gerhard ebenso zu sein schien.

Der erste gemeinsame Abend mit Gerhard als 100-Kilo Frau war so kalorienreich, wie sich dies Julia vorgestellt hatte. Ihre Fettpölsterchen uferten nach allen Richtungen aus und trotzdem aß Julia wieder, bis sie aus allen Nähten zu platzen schien. Sie bemerkte, mit welchem Enthusiasmus sowohl sie als auch Gerhard bei der Sache waren an diesem Abend. Viel besser als jetzt konnte es nicht mehr werden, dachte Julia. Doch sie täuschte sich...

Einige Wochen später – Julia wog inzwischen 102 Kilo – wurde sie ihrem neuen Chef vorgestellt. Ihren Kollegen und Kolleginnen war er schon vorgestellt worden, während Julia im Urlaub war. Vor allem von ihren Kolleginnen hörte sie wahre Wunderdinge von diesem Herrn. Wie freundlich, elegant, stilvoll, und attraktiv er Neue doch angeblich war. Julia hielt nicht viel von dieser Lobhudelei. Bei einem kurzen Vorstellungsgespräch konnte jeder freundlich und sympathisch sein. Im stressigen Geschäftsalltag, wenn sich das Blatt schnell wenden. Vor allem, wenn etwas nicht nach Plan lief.

Als Julia aber das zukünftige Büro des neuen Chefs betrat, musste sie ihren Kolleginnen uneingeschränkt recht geben. Der neue Chef war der oberschenkel-guckende Mister Elegant aus dem Bus! Sofort merkte Julia, wie sie von oben bis unten gemustert wurde. Sie hatte etliche Kilos seit dem denkwürdigen Zusammentreffen im städtischen Bus zugelegt. Wenn der Kerl halb so aufmerksam wie elegant war, dann konnte ihm die stattliche Gewichtszunahme nicht entgangen sein. Julia merkte, dass es anerkennende Blicke waren, die sie von ihrem neuen Chef erntete. Dann stellte ihr bisheriger Chef - er rückte ganz nach oben in der Hierarchie - den neuen Chef vor. Die Atmosphäre war sofort völlig entspannt und Julia hatte nicht das Gefühl, einem Vorgesetztem gegenüber zu stehen. Der Small Talk lief prächtig und Julia merkte, dass es ihr gelang, charmant und humorvoll zu sein. Dass sie in den Augen ihres neuen Chefs attraktiv war, konnte er – wie damals im Bus – nicht vor ihr verheimlichen. Zu intensiv tasteten seine Blicke immer wieder Julias ausgeprägte Rundungen ab.

Julia war mehr blendender Laune, als sie das Büro verließ. „Sag mal, was habt ihr denn so lange gequatscht da drinnen?“, fragte eine erstaunte Mitarbeiterin. „So lange hat bisher kein Mitarbeitergespräch gedauert!“, fügte sie hinzu. „Nur Small Talk! Das übliche”, antwortete Julia und merkte, wie unzufriedenstellend ihre Antwort für ihre neugierige Kollegin sein musste! Doch das war Julia egal. Sie war sich sicher, dass sie mit ihrem neuen Chef gut zurecht kommen würde. Sie mochte den Job in dieser Firma und hatte doch ein wenig Angst, dass mit dem neuen Chef weniger angenehme Zeiten anbrechen könnten. Diese Befürchtung hatte sie nun nicht mehr. Natürlich beging sie nun den gleichen Denkfehler wie ihre Kolleginnen – noch war kein Alltag eingekehrt. Aber Julia war sicher, dass sich ihre Vorahnungen bestätigen würden, basierten sie doch auf wichtigen Insiderinformationen über die Schwächen ihres neuen Chefs...

Nach zwei Wochen hatten sich Julias Vorahnungen bestätigt – ihr neuer Vorgesetzter war nicht nur elegant und sympathisch, es war auch sehr angenehm, mit ihm zusammen zu arbeiten. Julia hatte mit Amüsement festgestellt, wie einige der Damen im Haus noch mehr Wert auf gutes Aussehen legten und wie sogar ein, zwei Männer begannen, den Stil des neuen Chefs zu kopieren! Wie charmant viele sonst recht mürrische Mitarbeiterinnen werden konnten, hatten sie nur mit dem neuen Boss zu tun!

Dann wurde bekannt, dass die Firma völlig neu strukturiert wurde. Neue Positionen wurden geschaffen, Abteilungen aufgelöst und neue gegründet. Auch wurde die Stelle eines Teamleiters geschaffen. Dieser sollte besonders eng mit dem neuen Chef zusammenarbeiten und koordinative Aufgaben zwischen den Abteilungen erfüllen. Sofort begann ein großes Rätselraten, wer für diesen begehrten Job in Frage kam. Viele KandidatInnen machten sich mehr oder weniger berechtigte Hoffnungen.. Julia konnte genau erkennen, wer sich besonders ins Zeug legte, um diesen Job zu bekommen – es war die bisherige Bürochefin des Juniorbosses. Es war mehr als auffallend, wie sehr sie die Nähe des Neuen suchte, wie penetrant sie versuchte, charmant und freundlich zu sein. Ihre Röcke wurden noch kürzer, was angesichts ihrer Vorliebe für knappe Minis eine Leistung darstellte. Auch bildete sich Julia ein, dass ihre Kollegin in diesen Tagen noch mal etwas abgenommen haben musste. Sie war noch dünner, als sie ohnehin schon war. Julia wusste genau, dass sie damit aber keinen Eindruck auf den Neuen machen konnte. Zufrieden merkte Julia dann auch, wie die Blondine aus dem Chefsekretariat selbst mit vollstem Körpereinsatz keinerlei Eindruck auf den neuen Chef machte. Dieser reagierte sogar reserviert auf ihre Charmeoffensive. Viel öfters als den hageren Körper warf er den Blick auf ihre ausgeprägten Rundungen. Julia konnte sich ein wenig Schadenfreude in bezug auf ihre Kollegin nicht verkneifen, gleichzeitig erreichte ihr eigenes Selbstbewusstsein einen neuen Höhepunkt.

Julia hatte weitere zwei Kilos zugelegt, als sie erfuhr, das sie es war, die den neuen Job bekam. Die langen Gesichter so mancher Kollegin war deutlich zu sehen, als sie ihren alten Schreibtisch räumte und in ihr neues, helleres, größeres und schöner eingerichtetes Büro übersiedelte. Zwar merkte sie während ihres kleinen Umzuges erstmals, dass sie durch die rasante Gewichtszunahme der letzten Monate doch ziemlich außer Form gerieten war, doch das tat ihrem Hochgefühl keinen Abbruch. Natürlich wusste sie, dass nicht nur objektive Gründe den Ausschlag gegeben hatten in der Entscheidung, sie mit der neuen Aufgabe zu betrauen. Doch das war Julia nun völlig egal. Besser qualifiziert wie ihre Kollegin mit dem Faible für absurd kurze Röcke war sie noch immer. Julia war mächtig stolz auf sich und ihre Fettpölsterchen. Nie hätte sie gedacht, dass das viele Fett einmal karrierefördernd sein würde!

Als Julia ihren ersten offiziellen Arbeitstag in ihrem Büro begann, stellte sich ihr Chef mit einem Glas Sekt und einer großen Bonboniere zum Einstand ein. Er wusste, womit man mich begeistern konnte, dachte Julia. Auch verstand sie die Bonboniere als heimliches Kompliment auf ihre ausgeprägten Formen. Besser konnte der neue Job gar nicht beginnen, dachte Julia.

Schnell lebte sich Julia in ihrem Job ein, bald hatte sie ihre Aufgaben voll und ganz im Griff. Sie war mit sich selbst zufrieden und ihr Chef offenbar auch. Nie hatte er etwas an ihrer Arbeit zu beanstanden – im Gegenteil. In der zweiten Woche in ihrem neuen Job – es war Freitag – fand sie morgens eine kleine Schachtel Pralinen auf ihrem Schreibtisch. „Ein kleines Dankeschön für ihre ausgezeichnete Arbeit“, stand auf einer Karte vermerkt. Vergnügt machte sich Julia gleich an den Pralinen zu schaffen.

Sehr schnell häuften sich diese kleinen Aufmerksamkeiten. Am Papier, mit denen Torten- und Kuchenstücke und Pralinen verpackt waren, erkannte Julia, dass sie ihr Chef ausschließlich mit Köstlichkeiten aus der nobelsten Konditorei der Stadt verwöhnte. Das waren sicher die „teuersten“ Kalorien, die Julia beinahe täglich ihrem Speiseplan hinzufügen konnte. Kein Wunder, dass ich so dick werde, dachte Julia amüsiert, als sie wieder einmal ein großes Stück Torte auf ihrem Schreibtisch vorfand. Nicht nur ihr Freund fütterte sie hingebungsvoll, auch ihr Chef sorgte dafür, dass der stetige Fluss an neuen Kalorien nicht versiegte. Da nichts darauf hindeutete, dass sich an dieser Lebenssituation so bald etwas ändern würde, stand Julias Vorhaben, irgendwann 110 Kilos auf die Waage zu bringen und damit doppelt so viel wie früher zu wiegen, kaum etwas im Wege. Und immer öfter musste sie in diesen Tagen an ihren alten Plan denken – Gerhards rundestes Mädchen zu werden...

Gerhard verwöhnte Julia weiterhin, so gut er konnte. Und Julia steuerte ungebremst auf die 110 Kilo – Marke zu. So richtig glauben konnte es Julia noch immer nicht, dass sie so dick geworden war. Selbst, wenn sie jetzt gewaltige 20 Kilo abnehmen würde, brächte sie noch immer fast 90 Kilo auf die Waage, überlegte Julia. Doch Julia war ohnehin völlig rätselhaft, wie sie zwanzig Kilo abnehmen sollte, selbst wenn sie es wollte. Julia merkte, wie abhängig sie von den täglichen, großen Essensmengen geworden war. Es würde ihr sogar schwer fallen, ihren Appetit soweit zu bremsen, dass sich ihr Gewicht wenigstens stabilisieren würde. Am einfachsten und angenehmsten war es, einfach unbekümmert weiter zu futtern. Nach Herzenslust und ohne schlechtes Gewissen. Für neue Fettzellen würde sich sicher ein Plätzchen auf ihrem üppigen Körper finden, dachte Julia.

Weitere Veränderungen stellten sich in den nächsten Wochen ein. Julias Oberschenkel waren so mächtig geworden, dass sie nun begannen, sich ernsthaft im Wege zu sein, wenn sich Julia vorwärts bewegte. Sich im Laufschritt zu bewegen, wurde zu einer ziemlichen Plage, erkannte Julia. Sie konnte nicht verstehen, trotz all des Fetts, dass sie sich angefuttert hatte, noch immer ständig Hunger zu haben. Hinzu kam, dass Julia begann, richtig faul zu werden. Es machte ihr immer mehr Spaß, bequem auf ihrem Sofa zu liegen, etwas zu lesen, fernzusehen oder Musik zu horchen und sich gleichzeitig mit verschiedensten Köstlichkeiten zu verwöhnen. Die Vorstellung, dass sich die Kalorien so noch viel schneller in neues Fett umwandeln würden, störte Julia überhaupt nicht.

Etwas mehr irritierte Julia, dass Gerhard begann, sie ein wenig einzubremsen. Bisher hatte er Julia bei ihrem Streben nach immer neuen Gewichtszunahmen tatkräftig unterstützt. Nun war aber sogar ihm Julias Entwicklung zu rasant geworden! Und das verblüffte Julia doch sehr. Aber trotz Gerhards Bemühungen, Julia etwas öfter aus ihrem Sofa heraus zu locken, weniger faul zu sein und nicht immer aus Prinzip die aller kalorien-, fett- und zuckerreichsten Snacks in sich hinein zu stopfen, ließ sich Julia nicht zu einer anderen Lebensweise überreden. Julia fühlte sich viel zu wohl, um irgendetwas ändern zu wollen. Und zu ihrem Wohlbefinden zählte weiterhin, ihre Speckschichten weiterhin mit reichlich Nachschub zu versorgen.

Gerhards Zweifel gegenüber Julias weiterem Expansionskurs war die eine Sache – die offensichtliche Begeisterung ihres Chefs eine andere. Julia hatte einmal durch die Blume anklingen lassen, „dass ihre persönliche Entwicklung hohe Kosten verursache“, und dies vor allem „im Bereich Mode“. Ihr Chef hatte offenbar sofort verstanden. Am nächsten Tag gab es neben der inzwischen täglichen Portion Torte einen gut dotierten Gutschein für einen exklusiven Modetempel. Julia kannte dieses Haus natürlich, das Preisniveau überstieg jedoch stets ihre finanziellen Möglichkeiten. „Wenden Sie sich bitte an Frau Jonas“, stand auf der Rückseite des Gutscheins, „sie weiß bescheid.“

Am folgenden Samstag wuchtete Julia ihren Luxuskörper in die Fußgängerzone der Stadt, um Frau Jonas in ihrem luxuriösen Modehaus aufzusuchen. Bevor Julia nach der Dame fragte, sah sie sich noch kurz alleine in den gut eingerichteten Räumen des Modehauses um. Dabei entdeckte sie, dass in ihrer Größe kaum etwas zu finden war. Ein wenig Verunsicherung machte sich in Julia breit, als sich eine elegant gekleidete, blonde Frau Anfang vierzig an sie wandte. „Wenn ich mich nicht täusche, sind sie Fräulein Julia?“ Nach einer kurzen Vorstellung leitete sie Julia in den ersten Stock des Hauses, öffnete dann eine unscheinbare Tür und führte Julia in weitere, mindestens ebenso luxuriös eingerichtete Räume. „Unser Sortiment für besondere Kundinnen!“, meinte die blonde Frau vielsagend und schloss die Tür. Julia fühlte sich geschmeichelt und erkannte sofort, dass sich hier jene Konfektionsgrößen fanden, die für sie in Frage kamen. Der Gutschein, den sie von ihrem Chef geschenkt bekommen hatte, würde für einen ausgiebigen Einkaufsnachmittag reichen, wusste Julia. „Er ist immer sehr großzügig!“, wurde Julia beigepflichtet. Julia interessierten vor allem die vielen eleganten Kleidungsstücke, die sie im Büroalltag tragen konnte. Sofort merkte Julia, von welch außerordentlichen Qualität die Mode war. Obwohl sie nun wirklich über ausgesprochen gut ausgeformte Kurven verfügte, passten die meisten Teile, die sie anprobierte, hervorragend. Die Modedesigner, die sich dies alles einfielen ließen, wussten, wie man so üppig gebaute Frauen wie Julia gut aussehen lassen konnte. Nicht nur die Schnitte, auch die Materialien waren sensationell.

Julia ließ sich viel Zeit für ihre Auswahl. Dabei lernte sie nicht nur einiges über gute Mode. Sie bemerkte überdies, dass sie hier noch lange würde einkaufen können – selbst wenn sie noch dutzende Kilos zunahm. Die Konfektionsgröße, die sie benötigte, war in diesen speziellen Verkaufsräumen für „besondere Kundinnen“ noch eine der kleineren Größen. Julia kam sich wie eine Millionärin vor, als sie schwer bepackt das Modehaus verließ. Ihre äußerst kompetente Bedienung verabschiedete sie mit den Worten „Ich nehme an, wir sehen uns in Zukunft öfters!“ Julia ahnte, dass die gute Frau wohl nicht so ganz falsch mit ihrer Vermutung liegen würde.



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