FELICITAS
Eine fast wahre Geschichte

Siebtes Kapitel

Ich hatte in der Nacht von Pommes geträumt. Es war ein sehr seltsamer Traum gewesen. Ich saß auf einem wahnsinnig hohen Berg herrlich duftender Pommes und musste mich durch ihn hindurchfuttern. Ein Engel schwebte heran und sagte, ich müsse alles aufessen, sonst würde Petrus mir nicht die Himmelstür öffnen. Also futterte ich los wie 'ne Verrückte. Und mein Bauch schwoll an und wurde größer und größer. Schließlich platzte er. Die schönen Pommes lagen verstreut herum, türmten sich erneut zu diesem Berg auf und ich musste noch einmal ganz von vorn anfangen. Endlich schaffte ich es, alle Pommes im Bauch zu behalten. Dann war der Traum zu Ende. An mehr erinnerte ich mich nicht.

Trotz der leckeren Speisen, die Anna-Lena mir an diesem Tag vorsetzte, musste ich immer wieder an die Pommes in meinem Traum denken. Und ich bekam richtig Appetit darauf. Ich brauchte zwischendurch wohl doch mal was anderes. Außerdem konnte ich von Pommes nie genug kriegen.

"Anna-Lena", fing ich beim Frühstück an. "Wo bekommt man hier eigentlich Pommes?" Anna- Lena schaute mich verständnislos an. "Wieso?" Ich erzählte ihr von meinem Traum und sagte, dass ich eben Appetit bekommen hätte. Sie verschränkte die Arme vor dem Busen. Ihre Miene verhieß nichts Gutes. "Schmeckt dir niescht merr, was iesch koche?!" Ich beschwichtigte. "Nein, um Gotteswillen! Natürlich schmeckt mir alles. Pommes sind aber auch sehr lecker."
Ich erntete nichts als Unverständnis. Doch nach einigem hin und her verständigten wir uns schließlich darauf, am Mittwoch auf den Markt nach Strasbourg zu fahren. Dort könne ich dann in Pommes schwelgen, sagte Anna-Lena mit einem beleidigten Lächeln. Mir war es bereits peinlich, das Thema überhaupt angesprochen zu haben.

Am diesem Morgen traf Marietta ein, eine alte Freundin von Anna-Lena. Sie war um die vierzig, gertenschlank und hatte einen Pagenkopf. Hübsch war sie nicht besonders, doch ein gewisses Etwas konnte man ihr nicht absprechen. Mit den dunklen, halblangen Haaren und ihrer Figur war sie äußerlich das genaue Gegenteil von Anna-Lena. Ich bemerkte, dass eine tiefe Vertrautheit zwischen den Frauen herrschte. Vorerst dachte ich mir natürlich nichts dabei. Zumal mir Marietta auf den ersten Blick nicht unsymphatisch war. So wie sie hatte ich mir immer die typische Französin vorgestellt. Allerdings wäre es mir lieber gewesen, ich hätte mit Anna-Lena die letzte Woche allein bleiben können. Doch Marietta, die Lehrerin an einer Berufsschule in Strasbourg war, hatte Ferien und gedachte, einige Tage auf dem Land zu verbringen. Sie richtete sich im Dachgeschoss in einer der beiden Kammern ein.

Anschließend frühstückten wir. Mariettas dunkle Augen wurden immer größer als sie sah, was ich zu verdrücken in der Lage war. Ich aß an diesem Morgen etliche Buttercroissants, etwas Baguette mit Marmelade und Honig sowie drei oder vier Pistatientörtchen. "Kein Wunder, wehn du fett wierst!" Marietta schaute mich abschätzend an. Wieso sagte sie so etwas? Ich begriff nicht, wieso diese Person die Freundin von Anna-Lena sein konnte. Wenn sie sich in solcher Weise über die Futterei mokierte!
Gegen 10 Uhr gingen wir zusammen zur Kirche. Dort kam ich das zweite Mal mit den Dorfbewohnern zusammen. Wieder beäugten die mich neugierig. Die Weiber tuschelten. Ich konnte mir denken, was getratscht wurde. Ich tat aber so, als bemerkte ich das nicht und richtete meine Blicke im Wesentlichen auf die Kanzel und das Gebetbuch.

Die Messe war wirklich schön, obwohl ich nicht verstand, was der Pfarrer von der Kanzel herab predigte. Die Orgelmusik gefiel mir jedoch gut und ich versuchte sogar mitzusingen, wenn ein neues Lied angestimmt wurde. Nur taten mir nach einiger Zeit die Knie weh. Deshalb war ich ganz froh, als das Amen kam und wir endlich die Kirche verlassen konnten. Marietta fragte mich, ob ich nicht beichten wolle. Sie hatte etwas Falsches im Blick. Ich spürte, dass ich ihr nicht besonders sympathisch war. "Ich wüsste nicht was!" , entgegnete ich spitz.

Anna-Lena unterhielt sich mit ein paar Leuten. Einige sprachen sogar deutsch. So konnte ich hören, dass man sich über mich erkundigte. Eine ältere Dame, die einem Weidenkorb in der Hand trug, bemerkte, dass das dicke deutsche Mädchen, womit natürlich ich gemeint war, ein etwas seltsames Kleid anhabe. Es würde so gar nicht zu mir passen. Wo ich doch eigentlich recht hübsch sei, auch wenn etwas zu dick vielleicht. Mit dem Kleid hatte sie natürlich Recht. Auch mir war das mit dem Kleid langsam leid geworden. Ich hätte gern was wirklich Nettes getragen. Na, vielleicht konnte ich am Mittwoch auf dem Markt ein paar schickere Klamotten kaufen. Bis dahin musste ich eben in dem doofen Kleid herumlaufen. Obwohl ich mich darin unwohl fühlte. Dabei gab es längst keinen Grund mehr, es zu tragen. Doch die Klamotten, die ich mitgebracht hatte, waren zu eng geworden. Nicht ein Teil passte mehr! Ich erntete auch freundliche Blicke. Auf dem Weg nach Hause musste ich an mehreren Bauernburschen vorbei. Ich sah in einige der Gesichter. Etlichen schien ich zu gefallen, ich sah es an der Mimik. Beim Weitergehen spürte ich ihre Blicke in meinem Nacken. Unangenehm war mir das nicht. Einbilden brauchte ich mir aber auch nichts darauf.

Abends telefonierte ich mit Josefine. Die fragte mich natürlich sofort, welche Fortschritte ich machen würde. "Ach, Josi, es ist einfach herrlich!", schwärmte ich. "Ich komme mir vor wie im Schlaraffenland. Anna-Lena ist wirklich eine ganz Liebe. Und sie hat dermaßen viel Verständnis für mich. Ich mag sie wirklich sehr."
"Und was macht dein Gewicht? " Josefine wollte natürlich mehr wissen.
"Das verrate ich nicht. Ich möchte euch doch überraschen."
Dann erzählte Josefine noch, dass Paps und ihre Mam sehr oft zusammen seien. Ihre Mam hätte so 'ne Andeutung gemacht, dass was Ernstes daraus werden könnte. Hatte ich es doch gewusst!!! Nun, ich hatte nichts dagegen. Ich konnte mir Tante Olga sogar gut als neue Mam vorstellen.
Dann erzählte ich Josefine noch von Marietta. "Josi, ich glaube, die mag mich nicht. Aber ich sie eigentlich auch nicht. Die ist mir zu glatt. Und ich glaube, sie ist auch falsch. Die hat in den Augen etwas, was mir nicht gefällt."

Am Mittwoch fuhren wir zu dritt nach Strasbourg. Wir beiden Dicken saßen vorn im Auto, Marietta hinten. Sie rauchte und bot mir eine von den filterlosen Zigaretten an. Nach dem ersten Zug hustete ich. Die Zigarette war unheimlich stark.
Auf dem Mark herrschte reger Betrieb. Natürlich schaute ich erst einmal nach einem Stand aus, wo man Pommes bekommen konnte. Zu meiner Freude fand ich einen gleich in der zweiten Reihe. Außer Pommes gab es dort Sandwichs, Brezeln und andere Backwaren, auch Pizzas und verschiedene Getränke. Anna-Lena bestellte zwei Portionen. Für sich und Marietta zusammen eine mittelgroße Pizza, die mit Salami und Tomaten belegt war. Ich bekam meine Portion Pommes mit Majo. Oh, wie duftete das verführerisch. Ich hätte mich glatt in die Pommes setzten können! Natürlich hatte ich meine Portion in Windeseile aufgefuttert. "Sieh nur, Felicitas haat glänzende Augen." Anna-Lena stieß die Freundin an. Marietta lächelte süßlich. "Iesch könnte solche Riesenportionen natürrlich niescht verdrücken. Woh die Kalorien bleiben, dass sieht man ja!" Sie konnte es einfach nicht lassen! Ich fand diese Bemerkung voll daneben. Nach der Portion war ich immer noch nicht ganz gesättigt. Um nicht noch eine zu bestellen, begnügte ich mich mit zwei Brezeln, die ich dick mit Butter bestrich. Das schmeckte ganz lecker. Dazu trank ich eine große Cola.

Anna-Lena und Marietta waren bereits ein Stück weiter gelaufen und sahen sich bei den Kleiderhändlern um. Ein junger Mann, der sich ein Glas Wein bestellte, sah mich ungeniert von oben bis unten an. Ihm schien zu gefallen, was er sah. Denn er sprach mich freundlich auf Französisch an. Als er merkte, dass ich nicht verstand, versuchte er es mit etwas Deutsch. "Mademoiselle", eröffnete er das Gespräch. "Sie kommen sischerlisch aus Alemania?" Ich nickte verlegen und traute mich kaum, ihm in die Augen zu schauen. Irgendwie war mir das alles unangenehm. Ich wäre am liebsten den beiden Weibern hinterher gelaufen. "Was maachen Sie hier in Strasbourg, wenn iech fraggen darf?"
"Oh, nichts weiter." Ich wusste nicht, was ich sonst hätte sagen sollen.
"Bitte entschuldigen Sie, aber ich muss gleich weitert." Ich deutete in die Richtung, wo Anna- Lena etliche Stände weiter mit einem Verkäufer verhandelte. "Biete, warten Sie! " Er hielt mich leicht am Arm fest. "Sie gefaalen mir. Können wir uns niescht mal an anderem Ort treffen? Vielleischt zu eine Glass Wein." Er lächelte und zeigte eine Reihe unregelmäßiger Zähne.
Ich wurde rot. Was sollte ich nur machen? Ich warf Anna-Lena einen Hilfe suchenden Blick zu, obwohl das über die Entfernung natürlich sinnlos war. Also lief ich einfach los. Als ich merkte, dass der junge Mann mir folgte, beschleunigte ich die Schritte. Atemlos erreichte ich die beiden. "Du, Anna-Lena, da will einer was von mir!" Ich zeigte hinter mich. "Wo denn?" Anna-Lena machte ein überraschtes Gesicht. Ich blickte mich um. Der junge Mann war verschwunden. Ich atmete auf. Anna-Lena schüttelte nicht verstehend den Kopf und wandte sich wieder den Auslagen zu. Komisch, dachte ich. Aber vielleicht hatte den jungen Mann der Anblick von uns, so wie wir beide hier zusammen standen, abgeschreckt. Gut vorstellbar. Zusammen waren Anna-Lena und ich ein wirklich wuchtiges Paar. Na ja, was auch immer, jedenfalls war ich ihn los. "Hier, Felicitas, wäre das niechts fürr diech? " Anna-Lena hatte aus einem Kleiderständer eine freundliche hellgelbe, fein gemusterte Bluse heraus gezogen und hielt mir diese hin. Vielleicht hätte die Samantha gefallen. Mir aber gefiel sie nicht. Ich suchte selbst was aus. Eine Bluse in schlichtem Weiß hatte es mir angetan. Sie hatte einen kleinen runden Kragen. Für den Sommer genau das Richtige. "Was hat denn die für 'ne Größe?" Ich schaute Anna-Lena fragend an. Die schaute nach. "Iest chinesisches Produkt. Kann niecht genau erkennen. Vielleischt Grösse 54?" Ich probierte die Bluse an. Ich tat es hinter einer spanischen Wand im Zelt. Ja, die Bluse saß ganz gut. Nur in der Bauchgegend spannte sie leicht. "Okay, die nehme ich!" Oder sollte ich lieber was auf Zuwachs kaufen? Ich blieb dann aber bei meiner Entscheidung.

Wir fuhren nach dem Mittag zurück. Mir knurrte der Magen. Es wurde höchste Zeit, dass ich was in den Magen bekam. Ich knabberte nervös an einer Tafel Schokolade herum. Gott, hatte ich mich an die Schlemmerei gewöhnt! In der Plastiktüte auf meinem Schoß befanden sich die Bluse, ein Jeansrock, ein Body und zwei Paar Strumpfhosen. Ich hatte alles sehr preiswert kaufen können. Aber ich hatte fast alles Geld ausgegeben, was ich von Paps bekommen hatte. Im Anschluss an die Schokolade rauchte ich eine von Mariettas starken Zigaretten. Es gelang mir auf Lunge zu rauchen, ohne gleich einen Hustenanfall zu bekommen. Anna-Lena schaute zwar missbilligend, sagte aber nichts.

Vor dem Abendessen, als ich einen Moment mit Marietta allein war, sagte diese: "Damit du Bescheid weist, Anna-Lena und ich sind zusammen, wenn du verstehst!" Sie sah mich eindringlich an. "Mische dich also nicht ein!" Ich begriff sofort. Also, so standen die Dinge. Ich hatte mir beinahe schon so etwas gedacht. "Ich komme euch schon nicht in die Quere! Keine Sorge!"
Marietta zog gierig an ihrer Zigarette. "Und zu Anna-Lena kein Wort, hörst du!" Ich nickte nur und ging hinaus. Im Garten versuchte ich meine Gedanken zu ordnen. Eines war sicher, ich würde froh sein, wenn ich wieder abreisen konnte. Mit Marietta und mir, das würde nicht lange gut gehen. Das Weib war total eifersüchtig! Ich war natürlich ein wenig traurig. Und es schmerzte. Anna-Lena war so lieb und nett. Ich mochte sie wirklich sehr. Ich ertappt mich dabei, dass ich in ihr beinahe schon fast so was wie `ne Heilige sah. Klar war, dass Marietta die Stärkere war und ich nichts hatte, was ich hätte dagegen setzen können. Oder etwa doch? Mir kam da nämlich so eine Idee. Das Feld einfach räumen, dass wollte ich auf keinen Fall. Beim Abendessen provozierte ich Marietta. Ich sagte, ich würde darauf wetten, dass sie nicht einmal ein Viertel von dem essen könne, was ich schaffen täte. Ich schaute sie dabei von oben herab an. Marietta ging vorerst nicht darauf ein. Als ich aber immer weiter stichelte, lies sie sich zu einer Aussage verleiten. "Pah!" Marietta hob das Kinn. "Ich schaafe bestimmt merr als du denkst! Iesch tue es nur niescht."
"Das kann jeder behaupten!"
, konterte ich. Sie schluckte und legte die Gabel aus der Hand. Sie sah mich aus den dunklen Augen scharf an. "Gut, daan zeige isch es dir!"
Ich hätte nie gedacht, sie so schnell dorthin zu kriegen, wo ich sie hin haben wollte. Offensichtlich durchschaute sie mein Spiel nicht. Wahrscheinlich hielt sie mich für naiv. Da hatte sie sich gründlich verrechnet!

Anna-Lena lächelte. Sie jedenfalls schien das Spiel zu durchschauen. Man sah ihr an, dass sie gespannt darauf wartete, wie das zwischen mir und Marietta ausgehen würde. Sie schien sogar auf meiner Seite zu stehen. Jedenfalls deutete ich das aus ihrem Blick. Es wäre müßig gewesen all die Speisen aufzuzählen, die Anna-Lena an diesem Abend auf den Tisch zauberte. Ich ließ es mir jedenfalls in gewohnter Weise schmecken. Meine Augen hingen dabei an Marietta, die sich redlich bemühte, ihren Magen voll zu stopfen. Sie futterte in etwa immer die Hälfte von dem, was ich schaffte. Das war für sie sicherlich allerhand. Anfangs sagte mir ihr Blick, dass sie es sogar genoss, einmal richtig zulangen zu können. Nach einer Stunde fiel es ihr dann aber sichtlich schwerer, mitzuhalten. Aber für eine "Anfängerin" keine schlechte Leistung! Immerhin!
"Alle Achtung, Marietta!" , lobte ich sie. Dies kam natürlich nicht ganz aus ehrlichem Herzen. Anna-Lena servierte bereits den Nachtisch, bestehend aus einer Mandarinentorte, verschiedenen Sorten Eis und einer speziellen Schokoladencreme, deren Rezept ihr großes Geheimnis war. Marietta griff zögernd nach einem Stück Torte. Ich wartete gespannt. Ob Marietta auch das noch schaffen würde? Ich hatte nämlich bemerkt, dass Marietta einige Minuten vorher heimlich ihren Hosenbund geöffnet hatte. Es war vorherzusehen! Sie schaffte das Stück Torte nur mit Mühe und Not. Anschließend hob sie ergeben die Hände. "Nein, es geht nieschts merr hienein! Niescht bei all meine Willen!"
Sie machte keinen gerade glücklichen Eindruck. Fast tat sie mir ein bisschen leid. Ich bemühte mich deshalb auch, meinen Triumph nicht offen zu zeigen.

Dieses Kampfessen hatte gewisse Folgen. In den Tagen bis zu meiner Abreise saß nämlich eine völlig verwandelte Marietta mit uns am Tisch. Zwar aß sie nicht solch riesige Portionen wie Anna-Lena und ich. Für ihre Verhältnisse langte sie aber sehr kräftig zu. Am Morgen meiner Abreise lies sich Marietta sogar dazu hinreisen, einen selbstkritischen Kommentar abzugeben. "Mädels" , sagte sie mit leicht unsicherer Stimme. "Iesch glaube, iesch werrde iehn Zukunft anders über aales Kulinariesches denken."
Und nach einer kurzen Pause, dass gelte sowohl für Qualität und Menge. Es wäre wirklich schade, all die herrlichen Dinge zu ignorieren, die Anna-Lena hervor zaubere. Die Freundin sei einfach eine zu gute Köchin, als dass sie sich die Köstlichkeiten länger entgehen lassen wolle. Leider habe sie das viel zu spät erkannt.

Ich fand, eine etwas späte Einsicht. Aber vielleicht kam sie früh genug. Im Geiste sah ich Marietta schon als Zwilling von Anna-Lena, nur das sie deutlich dunklere Haare hatte. Ich lächelte still in mich hinein. Schließlich war ich es gewesen, die die Verführerin gespielt hatte. Ich fand, das war eine Rolle, die mir gar nicht so schlecht zu Gesicht stand. Jedenfalls hatte es mir unheimlich viel Spaß gemacht, Marietta dahin zu bringen, wohin die gar nicht wollte. Vielleicht hätte ich das eines Tages bei Mam auch geschafft? Dann wäre sie heute vielleicht noch am Leben. Na ja, sich darüber Gedanken zu machen, dass war müßig. Ich musste nach vorne schauen. Denn mein Geburtstag war schon in einer knappen Woche! Ich packte mit etwas Wehmut im Herzen. Der Abschied von Anna-Lena fiel mir schwerer als ich gedacht hatte. Selbst für Marietta fand ich ein paar nette Worte. Und die lächelte mich zum ersten Mal so richtig nett an.



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