Als ich mich an einem Mittwochmorgen - etwa sechs Wochen später - auf die Waage stellte, zeigte diese 101,5 Kilo an! Mir lief ein Schauer den Rücken runter. Über hundert! Ich gehörte damit zum Klub der wirklichen Schwergewichte. Und ich hatte Samantha wahrscheinlich einiges voraus. Ich fand, das musste gefeiert werden. Ich rief Josefine an. "Du, Josi. Es gibt was zu feiern. Ich dachte, dass du, deine Mam und ich morgen zum Picknick hinausfahren. Ihr braucht nichts mitzubringen. Das mache alles ich." Josefine sagte sogleich zu. Die Ferien hatten begonnen, deshalb brauchte Josefine nicht zur Schule gehen. Ich übrigens auch nicht. Paps hatte sein Versprechen wahr gemacht und mich von der Schule geholt. Nach dem Krankenhaus war ich gar nicht mehr hingegangen. "Um was geht es denn?" Josefine war natürlich neugierig. Ich tat geheimnisvoll und machte nur Andeutungen. Ich sagte aber noch, beide sollten ihr Badezeug nicht vergessen. Den Tag nutzte ich, um kräftig einzukaufen. Um die Ecke bei Lidl kaufte ich Wurst, Schinken, Butter und Käse. Dazu Tomaten und eingelegte Gurken. Beim Bäcker kaufte ich Weisbrot und Kuchen. In der Konditorei Steinmayer bestellte ich für morgen Früh eine große Sahnetorte. Ich hatte ganz schön was zu tun und geriet tüchtig ins Schwitzen. Mein Blutdruck lag zwar immer noch bei etwa 130 zu 80, ich fühlte mich aber wohl und war nicht mehr so oft müde, wie das früher der Fall gewesen war. Allerdings spürte ich die über hundert Kilo deutlich. Es fiel mir nämlich schon schwer, mich zu bücken. Mein Bauch, der mit seinem Umfang (118 cm!) dicht dran war, die Oberweite zu Toppen, behinderte mich merklich. Mir passte gerade noch Konfektionsgröße 54. Ich brauchte dringend was Neues zum anziehen. Mit dem Geld von Papa konnte ich keine großen Sprünge machen. Zum Glück gab es in Weiden eine Boutique, die gebrauchte XX-L Größen führte. Erst letzten Samstag war
ich da gewesen und hatte mich eingedeckt. Ich hatte einen
Jeansrock, mehrere Shirts und Blusen, dazu noch ein rosafarbenes
Kostüm gekauft. Für Paps dazu noch drei Oberhemden. Ich
hatte insgesamt 298 Mark bezahlt. Das war nicht zuviel. Auch wenn
die Klamotten aus zweiter Hand kamen. Die Verkäuferin,
selbst ein XX-L-Weib, mochte etwa Mitte dreißig sein. Sie
war mir auf Anhieb symphatisch. Ihr rundes Gesicht wirkte sehr
freundlich. Sie hatte die dunkelblonden Haare streng nach hinten
gekämmt und zu einem dicken Knoten gebunden, den ein
schwarzsamtenes Band schmückte. Eine ähnliche Frisur
trug jetzt auch ich. Die Hochsteckerei war mir einfach zu
mühsam geworden. "Kann ich Sie in unsere Kundenkartei
eintragen?" , fragte mich die Verkäuferin lächelnd,
als ich zur Kasse kam. "Wir können Ihnen dann 15 Prozent
Rabatt auf alle Kleidungsstücke in Übergröße
gewähren. Wenn Sie uns ihre zu eng gewordenen Stücke
bringen, kann man sogar über Rabatte bis zu 25 Prozent
reden. Na, ist das kein Angebot?" Das war zu überlegen.
Ach, nein! Das Angebot war wirklich gut. "Gut, dann tragen sie
mich bitte ein. Mein Name ist Felicitas Berger und ich komme aus
Moosbach." Ich knabberte
genüsslich an meinen Pommes und trank dazu eine Cola. Dann
sah ich jemand auf mich zukommen. Ich stutzte. War das
tatsächlich die Jenny von den Cheerleadern? Doch sie musste
es sein. Zumindest am Gesicht erkannte ich sie noch. Ich konnte
mir ein Grinsen nicht verkneifen. Denn die Jenny war
dermaßen in die Breite gegangen, dass ich sie fast nicht
wieder erkannt hätte. Ihr fehlten höchstens 10 Kilo zu
mir! Das war natürlich die Sensation. Unsere Augen
begegneten sich. Auch sie erkannte mich, dass sah ich daran, wie
sie reagierte. Sie zuckte nämlich ein wenig zusammen.
"Hallo, Felicitas…", grüßte sie
zögernd. Ich lächelte ihr zu und bat, sie möge
doch Platz nehmen. Sie tat es, war aber sichtlich verlegen.
"Du wirst dich wundern, mich in dieser Verfassung zu sehen,
nicht?" Jenny schaute an sich herab, als müsste sie sich
überzeugen, dass sie es war, die mir gegenüber
saß. "Ein wenig schon…" Der Bus ruckelte über zum Teil schlechte Straßen. Alles geriet mehr oder minder in Bewegung an mir. Die alte Dame, neben der ich saß, starrte mich entsetzt an. Ihr Blick wanderte abwärts, dann wieder hoch. Ich wusste nicht, was das sollte und schaute nun meinerseits an mir herab. Dann sah ich es! Das T-Shirt war mir aus der Jeans gerutscht und gab den Oberbauch fast völlig frei. Der hing in einer fetten Wulst über dem Hosenbund. Und er wabbelte heftig. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Gegen 9 Uhr trafen
Josefine und Tante Olga auf ihren Rädern ein. Jenny, die ich
schnell noch eingeladen hatte, kam drei Minuten später zu
Fuß. Sie war mit dem Bus von Weiden herüber gekommen.
Ich bat alle erst einmal ins Haus. Auf dem Küchentisch
standen eine gekühlte Flasche Sekt und 4 Gläser.
"Was hast du denn vor?" , fragte Jenny. Auch Josefine und
Tante Olga schauten etwas überrascht. Josefine musterte
mich. Ihr fiel natürlich auf, dass ich im Bademantel war.
"Wieso biest du noch niecht angezogen?" Eine halbe Stunde später zogen wir los. Ohne Tante Olga! Jenny lieh sich das Fahrrad von Tante Olga. Jede hatte etwas auf dem Gepäckträger. Josefine den Korb mit der Futterei, Jenny den mit den Getränken. Auf meinem Gepäckträger hatte ich den Karton mit der Sahnetorte festgebunden. So bepackt, fuhren wir los in Richtung Waldsee. Nach zwanzig Minuten hatten wir den See erreicht. Wir schoben die Räder einen schmalen, gewundenen Pfad entlang, bis wir an eine Uferstelle kamen, die ich von früher her noch in Erinnerung hatte. Zum Glück war sie nicht besetzt. Sie wurde zu beiden Seiten von Schilf, dichten Sträuchern und hohen Bäumen gesäumt. Hier waren wir vor den ungebetenen Blicken anderer Badelustiger relativ sicher. "Also, Mädels. Raus aus den Sachen!" Ich breitete eine Decke aus und entkleidete mich. Jenny breitete eine weitere Decke aus. In die Mitte stellten wir die Picknickkörbe. Den Tortenkarton schob ich ins Schilf, um ihn von der Sonne zu schützen. Die stand bereits ziemlich hoch am Himmel. Die Bäume spendeten jedoch soviel Schatten, dass wir dieser nicht völlig ausgesetzt waren. Wir fingen an, uns
gegenseitig einzucremen. Ich döste auf dem Bauch liegend vor
mich hin und genoss es, wie Jennys Hände die Speckschichten
auf meinem Rücken in Bewegung brachten. Mich beschlich
alsbald das Gefühl, als würde Jenny mehr tun, als mich
nur einzucremen. Es bereitete ihr offensichtlich Vergnügen,
durch meine Fettschichten zu gleiten. Sie war mit einem
Feuereifer bei der Sache, die mich nachdenklich machte. "Du
hast Freude dran, mich zu bearbeiten, nicht?" , fragte
ich. Josefine und Jenny gingen ins Wasser. Ich traute mich nicht und blieb auf der Decke liegen. Ich war vorsichtiger. Ich mutete mir gewisse Dinge einfach nicht mehr zu. Obwohl ich eigentlich eine gute Schwimmerin war, hatte ich jetzt plötzlich irre Angst vor Wasser. Die Freundinnen plantschen allerdings auch nur im flachen Wasser und spielten Ball. Gegen das Sonnelicht sah ich ihre Siluetten. Ich wälzte mich auf den Bauch. Meine dicken Brüste drückten sich platt. Es lag sich sehr angenehm so. Ich zündete mir eine Zigarette an und vertiefte mich in den mitgebrachten Krimi. Am Nachmittag wurde es kühler. Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben. Wir zogen unsere Badeanzüge an. "Deiner sitzt ziemlich straff!" Jenny deutete auf gewisse Stellen. Ich sah das natürlich auch. Gewusst hatte ich das auch schon, als ich ihn gekauft hatte. "Na, und wenn schon. Mädels, es ist schon schwer genug, in der 54 was Vernünftiges zu bekommen." Natürlich, gewagt war es schon. Überall dort, wo er in meine Speckschichten einschnitt, bildeten sich dicke Wülste. Meine Brüste wurden außerdem ganz schön zusammen gepresst. Schön sah das alles nicht aus, gab ich zu. Was war aber eigentlich schön? Dann machten wir uns genüsslich über die Torte her. Jede aß soviel sie konnte. Ich natürlich am meisten. Am Ende waren nur noch ein paar Krümel übrig. "Wen das niecht wieder ein halbes Kilo mehr iest morgen" , sagte Josefine. Sie hielt sich den voll gefutterten Wanst. Na, soweit weg von mir, wie schon einmal, war sie wohl nicht mehr. Ob sie heimlich futterte? Ich traute es ihr natürlich zu. Abends telefonierte ich dann noch mit Josefine. Ich wollte das wegen Ihrer Tante besprechen. "Felie, iech habe bereits miet Tante Anna-Lena telefoniert. Du kannst schon morgen hien fahren, wenn du wielst. Sie freut siech schon riesig auf diech." Ich zögerte einen Moment, doch dann sprach ich es doch an. "Hast du deiner Tante auch gesagt, um was es mir geht?" "Natürlich. Tante hat gesagt, sie wird diech mästen wie eine Mastgans!" Ich biss mir vor Aufregung in die Unterlippe. |