Auf, auf, mein Herz, mit Freuden
2. Er war ins Grab gesenket, / der Feind trieb groß Geschrei; / eh er´s vermeint und denket, / ist Christus wieder frei / und ruft Viktoria / schwingt fröhlich hier und da / sein Fähnlein als ein Held, / der Feld und Mut behält
3. Das ist mir anzuschauen / ein rechtes Freudenspiel; / nun soll mir nicht mehr grauen / vor allem, was mir will / entnehmen meinen Mut / zusamt dem edlen Gut, / so mir durch Jesus Christ/ aus Lieb erworben ist.
4. Die Höll und ihre Rotten / die krümmen mir kein Haar, / der Sünden kann ich spotten, / bleib allzeit ohn Gefahr. / Der Tod mit seiner Macht / wird nichts bei mir geacht´: / Er bleibt ein totes Bild, / und wär er noch so wild.
5. Die Welt ist mir ein Lachen / mit ihrem großen Zorn, / sie zürnt und kann nichts machen, / all Arbeit ist verlorn. / Die Trübsal trübt mir nicht / mein Herz und Angesicht, / das Unglück ist mein Glück, / die Nacht mein Sonnenblick.
6. Ich hang und bleib auch hangen / an Christus als ein Glied; / wo mein Haupt durch ist gangen, / da nimmt er mich auch mit. / Er reißet durch den Tod, / durch die Welt, durch Sünd, durch Not, / er reißet durch die Höll, / ich bin stets sein Gesell.
7. Er dringt zum Saal der Ehren, / ich folg ihm immer nach / und darf mich gar nicht kehren / an einzig Ungemach. / Es tobe, was da kann, / mein Haupt nimmt sich mein an, / mein Heiland ist mein Schild, / der alles Toben stillt.
8. Er bringt mich an die Pforten, / die in den Himmel führt, / daran mit güldnen Worten / der Reim gelesen wird: / "Wer dort wird mit verhöhnt, / wird hier auch mit gekrönt; / wer dort mit sterben geht, / wird hier auch mit erhöht."
In der Osterfrühwache unter Punkt 8.
Text: Paul Gerhardt 1647
Musik: Johann Crüger 1647
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