Presseaussendung

Deutschkurse Ja aber...

Ilse Schmid

Präsidentin des LV-EV

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Die Forderung, nur "MigrantenKinder" vor Schuleintritt auf ihre Deutschkenntnisse hin zu überprüfen, ist diskriminierend und unsachlich.

Zahlreiche "österreichische" Kinder hätten eine gezielte Förderung in Deutsch ebenso dringend nötig. Dass Deutsch die Muttersprache ist, stellt nicht automatisch sicher, dass Artikulations- und Ausdrucksfähigkeit in ausreichendem bzw. altersadäquatem Ausmaß gegeben sind. Wortschatz, Grammatik (Satzbau, Satzlänge,...), Sprechflüssigkeit, etc. sind auch bei vielen Kindern ohne Migrationshintergrund nicht in dem Ausmaß aufgebaut und entwickelt, wie dies für einen erfolgreichen Schulbesuch notwendig wäre.

Laut PISA weist Österreich eine Risikogruppe (Level 1 oder darunter) von 20% der getesten SchülerInnen auf. Zusammen mit den 5,7% Jugendlichen des getesteten Jahrgangs, die dem Schulsystem (mangels Erfolg) schon den Rücken gekehrt haben, ergibt sich ein Anteil von 25,7% (mehr als ein Viertel!!) Jugendliche, die der Risikogruppe angehören bzw.Texte nicht ausreichend lesen und verstehen können.

Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund beträgt insgesamt nur 14%.

D.h. nicht einmal wenn wir alle Kinder mit Migrationshintergrund der Risikogruppe zuordneten -was sachlich nicht richtig wäre- , könnten wir eine Einschränkung der Überprüfung der Sprachkentnisse auf "Migrantenkinder" rechtfertigen. Denn es bliebe immerhin noch ein zweistelliger (!) Prozentsatz an Jugendlichen je Jahrgang übrig, die obwohl "einheimisch" dennoch zur Risikogruppe zählen.

 

Daher: Ein JA zu frühzeitiger -und umfassender- Diagnose und Förderung, aber ein NEIN zur Beschränkung auf "Migrantenkinder".

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