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Kulturelle Praktiken im Umgang mit Fauna und Flora im Spannungsfeld zwischen nachhaltiger Nutzung, Schutz und Bedrohung

Stattgefunden am 23. / 24. Juni 2007 im Jagdhaus Seewiesen, Altaussee

Thema

Jagen, Fangen, Suchen und Sammeln stellen einen zentralen kulturellen Zugang zur Natur und den „wild“ wachsenden Ressourcen dar. Durch Industrialisierung, Technisierung und weitestgehende Modernisierung unseres alltäglichen Lebens hat sich die Funktion dieser Praktiken laufend verändert. Im Zuge dieser Entwicklungen lässt sich zweierlei beobachten: zum einen scheint das Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu schwinden, zum anderen damit auch die gesellschaftliche Akzeptanz für spezifische kulturelle Praktiken, die zwar weiterhin tradiert werden, zumeist aber in einem völlig neuen Funktionszusammenhang stehen. Das heißt, nicht nur der Verlust von Wissen um die Vorgänge in der Natur ist festzustellen, sondern eine damit einhergehende Hypersensibilisierung einerseits neben einer Desensibilisierung andererseits.

Was vor etwa 200-300 Jahren vom urbanen Bürger als „Natur“ entdeckt, sakralisiert und damit neu bewertet wurde, kann aus heutiger Sicht zu 99,95% als reine „Kultur“-Landschaft rekonstruiert werden. Diese erhielt in erster Linie durch unterschiedlich intensive Formen der Nutzung ihre jeweils regionale Prägung. Was die historische Perspektive auf „kulturelle Praktiken im Umgang mit Fauna und Flora“ im Besonderen deutlich macht, ist die Tatsache, dass der größte Teil jenes wertvollen und heute im Verschwinden begriffenen Wissens gerade im Akt der konkreten Nutzung - d.h. in der Praxis selbst -  gewonnen und überliefert wurde und wird.

Eines der zentralen Anliegen der UNESCO Konvention zum Schutz immateriellen Kulturerbes ist es, Wege und Möglichkeiten der aktiven Weitergabe kultureller Umgangsformen mit natürlichen Ressourcen zu unterstützen und zu gewährleisten. Diesem Schutzgedanken, der unter Berücksichtigung geltender ethischer Normen und Menschen-Rechte auf der Bewahrung alltäglicher und natürlicher Praktiken fußt, liegt das Prinzip der Nachhaltigkeit ebenso zugrunde wie die Erhaltung natürlicher und kultureller Vielfalt.

Um gegenwärtige Probleme und zeitgemäße Strategien der nachhaltigen agrar-forstlichen Nutzung zu erörtern, sollen in einer Begegnung von Natur- und GeisteswissenschafterInnen, (kultur-)politisch und ökologisch Verantwortlichen sowie von Praktizierenden und TraditionsträgerInnen lokale Kulturtechniken im Spannungsfeld von zeitgenössischen Bedrohungsvorstellungen und Ideen des Schutzes thematisiert werden.



Eröffnung durch ExpertInnen aus der Region

Hannerl Reichenvatter, Kräutlerin aus Altaussee, Alfred Riezinger, Fischer aus Ebensee und Heinz Hörhager, Vogelfänger aus Bad Goisern


Folgende Impulsreferate dienten als Diskussionsgrundlage:

Mag. Alfred Grieshofer, Lebensministerium
Immaterielles Kultur-Erbe im Bereich des Themenfeldes FORST + KULTUR: Potentiale, laufende Arbeitsprozesse auf internationaler und österreichischer Ebene und ausgewählte Projektbeispiele

DI Elisabeth Salome Gruber, Landschaftsplanerin
Das Sammeln von Wildpflanzen im Spannungsfeld zwischen Gemeingut und Allgemeingut

DI Siegfried Ellmauer, Alminspektor Oberösterreich
Beobachtungen aus der Almenwirtschaft

Dr. Christian Stadelmann,   Volkskundler und Kulturhistoriker
Von Wildtieren und -pflanzen. Über altes und neues Wissen

Dr. Eva Kreissl, Joanneum Graz
Die Meisterschüler im Schmetterlingsnetz: Gratwanderungen und Zerreißproben der kulturwissenschaftlichen Arbeit - Erfahrungen aus der Kulturvermittlung

Univ.-Prof. Dr. Ernst Ludwig Leitner, Mozarteum Salzburg, Abt. f. Dirigieren, Komposition und Musiktheorie
Kulturhistorische Hintergründe zur Figur des Vogelfängers in Mozarts ‚Zauberflöte’

Dr. Walter Rieder, Buchautor, Ebensee
Der historische und gegenwärtige kulturelle Hintergrund des Vogelfangs

Univ.-Prof. Dr. Gerlinde Haid, Institut für Volkskmusikforschung und Ethnomusikologie, Wien
Wild wachsende Lieder

LAbg DI Heinz Gach, Landesjägermeister Steiermark
Die Jagd im Wandel

Diskussion
Lokales Wissen als Zukunftsressource? Strategien und Maßnahmen zur  Vermittlung und Bewusstseinsbildung für immaterielles Kulturerbe




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