Der
Maler
Konrad
Jäger
Vorlagen, Deutungen
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Herrn Rüdiger Scholz MA, Kirchengemeindeamt Nürnberg, verdanken wir den u.a. Hinweis, dass die Apostelbilder nach Kupferstichen "Sanctuarium Christianorum idest Imagines Christi et Apostulorum", Nürnberg 1623, gemalt wurden, die nach Entwürfen von Johann Matthias Kager von Lucas Kilian gestochen wurden. Dank der Freundlichkeit vom Germanischen Museum Nürnberg können wir die Reihe bis auf Apostel Thomas, Judas Thaddaeus und Matthias hier wiedergeben. Dabei soll die an dritter Stelle stehende Maria nicht ausgelassen werden. Dieser Vorlage folgen die Bilder der Michaelisgemeinde in Frankfurt Berkersheim noch ganz - sie gibt in ihrer Druckschrift als Entstehungsjahr 1693 an. Kirchenrechnungen finden sich im Marburger Archiv dazu nicht. Die Apostelbilder in Bad Soden halten noch den "architektonischen" Rahmen der Figuren bei. Die Figuren sind jedoch seitenverkehrt; offenbar hat dem Maler da schon ein Druck als Vorlage gedient. In Gronau und Sulzbach sind die Figuren ohne den Rahmen gemalt. Vielleicht stammen die Bilder aus Berkersheim aus dem benachbarten Weißkirchen, wo die Tätigkeit Jägers mit 1694/95 angegeben wird. Die Kirche in Weißkirchen besteht nicht mehr. Die Zuordnung der Propheten ist wohl nicht gesichert. Das bei Jesaja gezeigte Attribut des Martyriums, die Säge, war nicht mehr zeitgemäß; Nr. 2 könnte auch Moses darstellen, der Wasser aus dem Felsen schlägt, und Nr.3 Johannes auf Patmos. Es ist schade, dass sich keine Unterlagen zu der theologischen Planung der Bilder finden; auch die Pfarrchroniken geben keine Hinweise auf den doch eigentlich bedeutungsvollen Hintergrund der aufwendigen Arbeiten.“ Dass Konrad Jäger die Problematik kannte, beweist ein Vergleich mit seinen Bad Sodener Bildern. Dort ist Jesaja mit der glühenden Kohle aus seiner Berufungsgeschichte dargestellt (Jesaja 6 Vers 6).
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