Aufstehen gegen die Arbeitsbedingungen bei Schlecker!

Flugblatt

Proletarische Rundschau Nr. 21, November 2005 

UnbezahlteÜberstunden, Bespitzelung von Mitarbeiterinnen, Kündigungen im Kranken stand, verängstigte Angestellte…..Das alles ist nicht irgendwo sondern in den meisten Filialen der Handelskette Schlecker tägliche Realität. Rund 4000 Menschen arbeiten bei Schlecker inÖsterreich in ca. 1200 Filialen. Nun mehren sich die Beschwerden von ehemaligen Arbeiter/Innen der Handelskette bei der Gewerkschaft so massiv das die GPA (Gewerkschaft Privat Angestellter) eine Kampagne gegen Schlecker ins Leben rief. Doch damit nicht alles. Auch juristische Schritte gegen den Handelsriesen werden in Erwägung gezogen. So sollen Detektive darauf angeheuert worden sein, die Angestellten in den Filialen zu bespitzeln und„Verfehlungen“an den Konzern weiterzuleiten. Bei der kleinsten solcher„Verfehlungen“droht die Kündigung. Auf die Toilette zu gehen fällt zum Beispiel darunter wie zahlreiche Vorfälle belegen.
Doch es kam auch vor dass Mitarbeiterinnen die in Krankenstand gingen gezwungen wurden ihre Selbstkündigung zu unterschreiben.
Maria K., eine ehem. Schleckermitarbeiterin berichtete so z.B. auf einer Gewerkschaftskonferenz Sie sei meist bis zu zehn Stunden alleine in der Filiale gesessen. Das bedeutet also nicht nur das die ganze Filiale mit allem drum und dran von einer einzigen Person geschupft werden musste, sondern das Sie auch einem enormen Risiko ausgesetzt war. Trotz eines schweren Arbeitsunfalls, bei dem ihr eine„erzürnte“Kundin mit einem Bleistift in das Auge gestochen hatte, wurde Maria K. drei Stunden lang nicht abgelöst. Das Handy hatte Sie aufgrund eines strikten Handyverbotes nicht dabei und vom Festnetz der Filiale sein nur bestimmte leitende Stellen zu erreichen, aber keine Notrufe! Pro Filiale gibt es fastüberall drei Angestellte welche nahezu ausschließlich Frauen in Teilzeit zwischen zehn und zwanzig Wochenstunden sind. Von diesen (meistens) dreien muss also die vollständige Wochenöffnungszeit von 66 Stunden abgedeckt werden. Der Bruttoverdienst liege zwischen 289 und 434 Euro im Monat.„Die uns bekannten Fälle dürften keine Einzelerscheinungen sein, sondern scheinen System zu haben“erklärte dazu Wolfgang Katzian, Vorsitzender der GPA.
Doch Schlecker ist nur die Spitze des Eisbergs. Massive Druckausübung auf die Angestellten und unglaubliche Arbeitsverhältnisse sind ein Problem welches sich im Handel zwar extrem ausgeprägt zeigt, doch allgemein unverzichtbarer Bestandteil des kapitalistischen Systems ist. Dieses System, der Kapitalismus ist jenes der Bosse und Geldgeier nicht aber das der Arbeiterinnen und Arbeiter. Unverzichtbar sind solche grauenvollen Arbeitsbedingungen für den Kapitalismus deshalb, weil nur so Profitmaximierung, gnadenloser Konkurrenzkampf und Unterdrückung der Werktätigen funktionieren.
Erst mit dem Sturz des Kapitalismus können diese Zustände beseitigt werden, denn alles andere sind, wennüberhaupt, nur kurzfristige Verbesserungen die sich nach einiger Zeit wieder in Luft auflösen oder nur am Papier bestehen bleiben. Deshalb ist es notwendig das wir uns zusammenschleißen und gemeinsam gegen die Zustände bei Schlecker und gegen den Kapitalismus aufstehen. Wir glauben das die Kampagne gegen SCHLECKER, die von der GPA in das Leben gerufen wurde, zwar fortschrittlich und notwendig ist um aufzuklären, gehen aber in unseren Ansichten noch einen Schritt weiter. Wir glauben nicht das sich die Bedingungen durch gelegentliche Kampagnen wesentlichändern werden, sondern das dies nur möglich ist wenn sich die Arbeiterinnen und Arbeiter zusammenschließen, den Weg des Sozialismus beschreiten und den Kapitalismus zerschlagen!

 „Die Arbeiter/Innen sind eine Macht. Wenn sie gemeinsam kämpfen sind sie unbesiegbar.“

Karl Marx

 

Der Kampf der Klassen ist unausweichlich!

Die kapitalistische Gesellschaft spaltet sich im wesentlichen in zwei Klassen. Die Bourgeoise, also die Besitzer der Produktionsmittel und Fabriken auf der einen Seite. Das Proletariat, also die Arbeiterinnen und Arbeiter, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen auf der anderen Seite. Die Kapitalisten, die Bosse und Chefs, sind permanent bestrebt ihren Gewinn zu erhöhen und ihre Machtposition zu stärken. Daraus folgt das die Arbeiter/Innenschaft ihrer Rechte Stück für Stück beraubt wird, denn Arbeiter/Innen mit vielen Rechten, gesichertem Arbeitsplatz garantierter Mitbestimmung im Betrieb sind für die Kapitalisten unangenehme und zu teure Arbeiter. Die Kapitalisten besitzen die Produktionsmittel, und verkaufen das, was die Arbeiter produzieren. Sie machen Gewinn, und leben davon dass sie den Gewinn maximieren und die Arbeitsplätze soweit wie möglich rationalisieren. Das Proletariat kann nur seine Arbeitskraft verkaufen da es sonst nichts hat.
Die Arbeiterschaft wird von den Kapitalistenausgebeutet und unterdrückt. Der einzige Weg zur Befreiung der Werktätigen und zum Sturz der Kapitalisten ist der Klassenkampf und dessen höchste Form: Die Revolution!
Der Klassenkampf, also der entschlossene Kampf zwischen den Klassen, der Bourgeoise und dem Proletariat wird sich zuspitzen und mit ganzer Kraft geführt werden. Dieser Kampf ist das unausweichliche Ergebnis des Widerspruchs zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten.
Um diesen Kampf erfolgreich zu lenken und die Forderungen der arbeitenden Massen durchzuringen braucht es kämpferische Gewerkschaften, welche die Arbeiterinnen und Arbeiter organisieren und zusammenschließen! Diese Gewerkschaften, haben die Aufgabe unser aller Interessen mit Arbeitskämpfen zu verteidigen. Jetzt mal eine Frage: Wie sieht es da mit demÖGB aus? Ganz genau! DerÖGB ist keine solche Gewerkschaft, und auch keine kämpferische Vertretung der Werktätigen, derÖGB ist eine bürgerliche Institution, welche den Arbeiterinnen und Arbeitern vorgaukelt etwas für sie zu unternehmen. Denn war es nicht dieÖGB Führung welche z.B. die Streiks gegen die Voestprivatisierung abbrach als diese richtig erstarken und ein durchschlagender Erfolg des Arbeitskampfes möglich geworden wäre? Wer brach in letzter Minute die Streiks gegen die Pensionsreform ab, und dachte in Wirklichkeit nicht mal an einen Generalstreik obwohl dieser möglich gewesen wäre? Ganz genau, dieÖGB-Führung! Die Widersprüche im kapitalistischen System werden sich immer mehr verschärfen, was bedeutet dass der offene Kampf zwischen den Klassen sich ebenso verschärfen wird. Um den Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung, Privatisierung und Stellenabbau erfolgreich führen zu können, braucht das Proletariat eine Kampfpartei und eine schlagkräftige Gewerkschaft. Beides ist inÖsterreich nicht vorhanden.
Der Kampf ist unvermeidlich, da er geführt werden muss. Schließen wir uns zusammen und fangen an eine revolutionäre kommunistische Kampfpartei inÖsterreich aufzubauen. Wir, die Komak-ML versuchen eine neue Kampfpartei der Arbeiterklasse aufzubauen. Die Arbeiterschaft muss sich fester zusammenschließen damit die zukünftigen Arbeitskämpfe nicht auch wieder verloren gehen so wie die letzten. Nur wenn wir uns zusammenschließen werden wir für unsere gemeinsamen Rechte kämpfen, bzw. diese auch erkämpfen können.
Aufgrund der Entwicklung des Kapitalismus wird sich der Klassenkampf verschärfen, doch ohne eine geeinte Arbeiterschaft wird es ein Kampf der Herren gegen die Sklaven bleiben!

„Das arbeitende Volk hat auf niemanden zu hoffen, auf niemanden zu rechnen als nur auf sich selbst. Den Arbeitsmann wird niemand aus seinem Elend befreien, wenn er sich nicht selbst befreit.“

Lenin

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