UnbezahlteÜberstunden, Bespitzelung von Mitarbeiterinnen, Kündigungen
im Kranken stand, verängstigte Angestellte…..Das alles ist nicht irgendwo
sondern in den meisten Filialen der Handelskette Schlecker tägliche Realität.
Rund 4000 Menschen arbeiten bei Schlecker inÖsterreich in ca. 1200 Filialen.
Nun mehren sich die Beschwerden von ehemaligen Arbeiter/Innen der Handelskette
bei der Gewerkschaft so massiv das die GPA (Gewerkschaft Privat Angestellter)
eine Kampagne gegen Schlecker ins Leben rief. Doch damit nicht alles. Auch
juristische Schritte gegen den Handelsriesen werden in Erwägung gezogen.
So sollen Detektive darauf angeheuert worden sein, die Angestellten in den
Filialen zu bespitzeln und„Verfehlungen“an den Konzern weiterzuleiten. Bei
der kleinsten solcher„Verfehlungen“droht die Kündigung. Auf die Toilette
zu gehen fällt zum Beispiel darunter wie zahlreiche Vorfälle belegen.
Doch es kam auch vor dass Mitarbeiterinnen die in Krankenstand gingen gezwungen
wurden ihre Selbstkündigung zu unterschreiben.
Maria K., eine ehem. Schleckermitarbeiterin berichtete so z.B. auf einer Gewerkschaftskonferenz
Sie sei meist bis zu zehn Stunden alleine in der Filiale gesessen. Das bedeutet
also nicht nur das die ganze Filiale mit allem drum und dran von einer einzigen
Person geschupft werden musste, sondern das Sie auch einem enormen Risiko ausgesetzt
war. Trotz eines schweren Arbeitsunfalls, bei dem ihr eine„erzürnte“Kundin
mit einem Bleistift in das Auge gestochen hatte, wurde Maria K. drei Stunden
lang nicht abgelöst. Das Handy hatte Sie aufgrund eines strikten Handyverbotes
nicht dabei und vom Festnetz der Filiale sein nur bestimmte leitende Stellen
zu erreichen, aber keine Notrufe! Pro Filiale gibt es fastüberall drei
Angestellte welche nahezu ausschließlich Frauen in Teilzeit zwischen
zehn und zwanzig Wochenstunden sind. Von diesen (meistens) dreien muss also
die vollständige Wochenöffnungszeit von 66 Stunden abgedeckt werden.
Der Bruttoverdienst liege zwischen 289 und 434 Euro im Monat.„Die uns bekannten
Fälle dürften keine Einzelerscheinungen sein, sondern scheinen System
zu haben“erklärte dazu Wolfgang Katzian, Vorsitzender der GPA.
Doch Schlecker ist nur die Spitze des Eisbergs. Massive Druckausübung
auf die Angestellten und unglaubliche Arbeitsverhältnisse sind ein Problem
welches sich im Handel zwar extrem ausgeprägt zeigt, doch allgemein unverzichtbarer
Bestandteil des kapitalistischen Systems ist. Dieses System, der Kapitalismus
ist jenes der Bosse und Geldgeier nicht aber das der Arbeiterinnen und Arbeiter.
Unverzichtbar sind solche grauenvollen Arbeitsbedingungen für den Kapitalismus
deshalb, weil nur so Profitmaximierung, gnadenloser Konkurrenzkampf und Unterdrückung
der Werktätigen funktionieren.
Erst mit dem Sturz des Kapitalismus können diese Zustände beseitigt
werden, denn alles andere sind, wennüberhaupt, nur kurzfristige Verbesserungen
die sich nach einiger Zeit wieder in Luft auflösen oder nur am Papier
bestehen bleiben. Deshalb ist es notwendig das wir uns zusammenschleißen
und gemeinsam gegen die Zustände bei Schlecker und gegen den Kapitalismus
aufstehen. Wir glauben das die Kampagne gegen SCHLECKER, die von der GPA in
das Leben gerufen wurde, zwar fortschrittlich und notwendig ist um aufzuklären,
gehen aber in unseren Ansichten noch einen Schritt weiter. Wir glauben nicht
das sich die Bedingungen durch gelegentliche Kampagnen wesentlichändern
werden, sondern das dies nur möglich ist wenn sich die Arbeiterinnen und
Arbeiter zusammenschließen, den Weg des Sozialismus beschreiten und den
Kapitalismus zerschlagen!
Die kapitalistische Gesellschaft spaltet sich im wesentlichen in zwei Klassen.
Die Bourgeoise, also die Besitzer der Produktionsmittel und Fabriken auf der
einen Seite. Das Proletariat, also die Arbeiterinnen und Arbeiter, die ihre
Arbeitskraft verkaufen müssen auf der anderen Seite. Die Kapitalisten,
die Bosse und Chefs, sind permanent bestrebt ihren Gewinn zu erhöhen und
ihre Machtposition zu stärken. Daraus folgt das die Arbeiter/Innenschaft
ihrer Rechte Stück für Stück beraubt wird, denn Arbeiter/Innen
mit vielen Rechten, gesichertem Arbeitsplatz garantierter Mitbestimmung im
Betrieb sind für die Kapitalisten unangenehme und zu teure Arbeiter. Die
Kapitalisten besitzen die Produktionsmittel, und verkaufen das, was die Arbeiter
produzieren. Sie machen Gewinn, und leben davon dass sie den Gewinn maximieren
und die Arbeitsplätze soweit wie möglich rationalisieren. Das Proletariat
kann nur seine Arbeitskraft verkaufen da es sonst nichts hat.
Die Arbeiterschaft wird von den Kapitalistenausgebeutet und unterdrückt.
Der einzige Weg zur Befreiung der Werktätigen und zum Sturz der Kapitalisten
ist der Klassenkampf und dessen höchste Form: Die Revolution!
Der Klassenkampf, also der entschlossene Kampf zwischen den Klassen, der Bourgeoise
und dem Proletariat wird sich zuspitzen und mit ganzer Kraft geführt werden.
Dieser Kampf ist das unausweichliche Ergebnis des Widerspruchs zwischen Ausbeutern
und Ausgebeuteten.
Um diesen Kampf erfolgreich zu lenken und die Forderungen der arbeitenden Massen
durchzuringen braucht es kämpferische Gewerkschaften, welche die Arbeiterinnen
und Arbeiter organisieren und zusammenschließen! Diese Gewerkschaften,
haben die Aufgabe unser aller Interessen mit Arbeitskämpfen zu verteidigen.
Jetzt mal eine Frage: Wie sieht es da mit demÖGB aus? Ganz genau! DerÖGB
ist keine solche Gewerkschaft, und auch keine kämpferische Vertretung
der Werktätigen, derÖGB ist eine bürgerliche Institution, welche
den Arbeiterinnen und Arbeitern vorgaukelt etwas für sie zu unternehmen.
Denn war es nicht dieÖGB Führung welche z.B. die Streiks gegen die
Voestprivatisierung abbrach als diese richtig erstarken und ein durchschlagender
Erfolg des Arbeitskampfes möglich geworden wäre? Wer brach in letzter
Minute die Streiks gegen die Pensionsreform ab, und dachte in Wirklichkeit
nicht mal an einen Generalstreik obwohl dieser möglich gewesen wäre?
Ganz genau, dieÖGB-Führung! Die Widersprüche im kapitalistischen
System werden sich immer mehr verschärfen, was bedeutet dass der offene
Kampf zwischen den Klassen sich ebenso verschärfen wird. Um den Kampf
gegen Ausbeutung und Unterdrückung, Privatisierung und Stellenabbau erfolgreich
führen zu können, braucht das Proletariat eine Kampfpartei und eine
schlagkräftige Gewerkschaft. Beides ist inÖsterreich nicht vorhanden.
Der Kampf ist unvermeidlich, da er geführt werden muss. Schließen
wir uns zusammen und fangen an eine revolutionäre kommunistische Kampfpartei
inÖsterreich aufzubauen. Wir, die Komak-ML versuchen eine neue Kampfpartei
der Arbeiterklasse aufzubauen. Die Arbeiterschaft muss sich fester zusammenschließen
damit die zukünftigen Arbeitskämpfe nicht auch wieder verloren gehen
so wie die letzten. Nur wenn wir uns zusammenschließen werden wir für
unsere gemeinsamen Rechte kämpfen, bzw. diese auch erkämpfen können.
Aufgrund der Entwicklung des Kapitalismus wird sich der Klassenkampf verschärfen,
doch ohne eine geeinte Arbeiterschaft wird es ein Kampf der Herren gegen die
Sklaven bleiben!