Proletarische Rundschau Nr. 21

Editorial

November 2005


Während die Nummer 21 der PROLETARISCHEN RUNDSCHAU erscheint, stellen Jugendliche in den Vorstädten von Paris und in anderen Teilen Frankreichs Nacht für Nacht das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates infrage. In Frankreich zeigt sich jetzt genauso wie in New Orleans letzten Sommer, wie labil der imperialistische Kapitalismus selbst in seinen eigenen Zentren ist. InÖsterreich wie in Frankreich funktioniert die vielfältige Spaltung der Arbeiter/innenklasse leider noch immer.
Die Wut der Jugendlichen ist berechtigt. Der Rassismus der ihnen täglich begegnet ist unerträglich. Das kapitalistische System eröffnet immer weniger von ihnen eine realistische Perspektive. Es ist Zeit aufzustehen. Am besten organisiert.

Bei Redaktionsschluss erreicht uns noch eine Korrespondenz, deren Inhalt wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen.

Streik der Coca-Cola Arbeiter/innen in der Türkei!


Weil sich Arbeiter/innen gewerkschaftlich organisiert haben, wurden sie von Coca-Cola gekündigt. Seit mehr als drei Monaten führen diese Arbeiter/innen einen unermüdlichen Kampf.
Der Gegner in diesem ununterbrochenen Kampf sind Staat und Kapital. Als am 20. Juli dieses Jahres die Arbeiter/innen zusammen mit ihren Angehörigen zu einer Versammlung in den Betrieb gekommen waren, hat die Polizei im geschlossenen Raum mit Tränengas und Gummiknüppeln angegriffen. Gegen diese ungeheuerliche Vorgangsweise des Staates hat die Transportarbeitergewerkschaft (Nakliyat Is) protestiert und Anzeige erstattet. Am 13. August haben die Arbeiter/innen von Coca-Cola eine Kundgebung im Taksim Gazi Park abgehalten. Dort wurde auch eine Presseerklärung veröffentlicht. Der Vorsitzende des Gewerkschaftsdachverbandes DISK Süleyman Celebi, die Vorsitzenden der Branchengewerkschaften Lastik Is, Basin Is, Genel Is, Tümka Is, Sosyal Is, Tekstil und Belediye Is sowie die Arbeiter/innen vonÖrsan unterstützen den Arbeitskampf. Auf der Kundgebung wurde zum Bari s Rock (Rock für Frieden) Festival als Alternative zum Rock‘n Coke Festival aufgerufen. Der DISK-Vorsitzende hat zu einer Coca-Cola Boykott-Kampagne aufgerufen.

Die KomAk/ML unterstützt den gerechten Kampf der Coca-Cola
Arbeiter/innen in der Türkei!
Macht gegenüber Coca-Cola und gegenüber dem türkischen Staat euren Protest mit vielfältigen Mitteln deutlich!

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