Zum Tod des revolutionären Kommunisten Dschang Tschun-tjiao

Proletarische Rundschau Nr. 20, September 2005

Wir müssen nüchtern sehen, dass für China nach wie vor die Gefahr besteht,revisionistisch zu werden. (...) Es ist völlig richtig, die entscheidende Rolle des Eigentums in den Produktionsverhältnissen genau zu beachten. Nicht richtig aber istes, wenn dabei die Frage umgangen wird, ob das Problem der Eigentumsverhältnisse nur der Form nach oder tatsächlich gelöst wurde, wennvernachlässigt wird, dass die anderen zwei Aspekte der Produktionsverhältnisse, diewechselseitigen Beziehungen der Menschen und die Verteilungsformen, auf die Eigentumsverhältnisse zurückwirken - wie auch derÜberbau Rückwirkungen auf dieökonomische Basis hat; diese zwei Aspekte und derÜberbau können unter bestimmten Bedingungen sogar eine entscheidende Rolle spielen."Das schrieb der Mitkämpfer Mao Zedongs Genosse Dschang Tschun-tjiao vor 30 Jahren um vor der Restauration des Kapitalismus in China zu warnen. Darin liegt der Schlüssel warum China heute zwar dem Namen nach„sozialistisch"ist, obwohl dort in Wirklichkeit ein brutaler Kapitalismus herrscht. In derselben Rede, aus der auch das obige Zitat stammt („Zur allseitigen Diktaturüber die Bourgeoisie", Beijing 1975) wurden auch diejenigen Kräfte innerhalb der KP Chinas, die schon damals bestrebt waren die Volksrepublik China auf den kapitalistischen Weg zurückzuführen genau benannt:

Es kann nicht geleugnet werden, dass es unter uns einige Genossen gibt, die der Kommunistischen Partei organisatorisch, nicht aber ideologisch beigetreten sind. Ihre Weltanschauung hat die Grenzen der Kleinproduktion, die Grenzen der Bourgeoisie noch nichtüberschritten. Sie billigen die Diktatur des Proletariats in gewissen Phasen, in gewissen Bereichen, und freuen sichüber gewisse Siege des Proletariats, weil sie ihnen einige Vorteile bringen. Aber haben sie einmal Vorteileerlangt, halten sie die Zeit für gekommen, sich niederzulassen und ihr warmes Nest auszupolstern. Was die allseitige Diktaturüber die Bourgeoisie betrifft, was den ersten Schritt auf dem langen Marsch von zehntausend Meilen betrifft, tut mir leid,das sollen andere machen. Hier ist meine Haltestelle, hier muss ich aussteigen. Wir raten diesen Genossen: Es ist gefährlich, auf halbem Wege stehen zu bleiben! DieBourgeoisie winkt euch zu. Holt die Reihen wieder auf, geht weiter voran!"Diese Warnung erfolgte damals vergeblich. Ein Jahr später, 1976 nutzten die Rechten in der KP Chinas den Tod des populären Revolutionsführers Mao Zedong um ihren antisozialistischen Putsch einzuleiten. Gegen Revolutionär/innen wie Dschang Tschun-tjiao oder Djiang Tjing (die Lebensgefährtin Maos) wurde repressiv vorgegangen. Dschang wurde damals, weil er an der revolutionär-kommunistischen Linie Maos festhielt, zum Tode verurteilt und später zu lebenslanger Haft begnadigt. Am 21. April dieses Jahres verstarb er 88-jährig an Krebs.
Keine noch so scharfe Repression kann verhindern, dass immer wieder neue Kräfte das Banner des revolutionären Kommunismus erheben. Als Beispiel dokumentieren wir ein Flugblatt, das am 9. September 2004, dem Todestag Maos in Zhengzhou verteilt wurde. In diesem Zusammenhang wurden die Genossen Zhang Zhengyao (56) und Zhang Ruquan (69) von der neubürgerlichen Klassenjustiz des heutigen China wegen„Verleumdung"zu je drei Jahren Gefängnis verurteilt. Weitere Verfahren sind anhängig.

Solidarität mit den revolutionären Kommunist/innen Chinas!

Hosted by www.Geocities.ws