Liebe Leserinnen und Leser,
pünktlich zum Beginn des Jahres 134 nach der Ausrufung der Pariser Commune
(18. März 1871), des ersten Staats der Diktatur des Proletariats, erscheint
die Nummer 18. der PROLETARISCHEN RUNDSCHAU. Weil wir heute, im Jahr 2005 nach
alter Zeitrechnung, noch immer unter der Diktatur der Bourgeoisie leben, müssen
wir uns leider zum rückwärts-gewandten Jubiläumstaumel der Herrschenden
Klasse verhalten. Dem wird im Leitartikel, im Beitragüber imperialistische
Neutralität und im EU-Schwerpunkt der vorliegenden Nummer Rechnung getragen.
Vom proletarischen Standpunkt aus betrachtet war die Befreiung Wiens, Ostösterreichs
und weiter Teile Europas vom NS-Faschismus durch die Rote Armee der damals
noch sozialistischen Sowjetunion, ein wirklich epochales Ereignis, das alles
andere was die Bourgeoisie abfeiern bzw. uminterpretieren lässt, bei weitem
in den Schatten stellt. Das Titelfoto zeigt einen Zug der Roten Armee Anfang
1945 irgendwo in Ostösterreich. Jewgeni Chaldej, der Fotograf, kommentierte
seine Aufnahme folgendermaßen:„Auch bei diesem Foto fragen mich die
Leute, ob der Himmel verändert wurde. Aber die Idee ist doch
unten zu sehen. Alle sagen, ich hätte diese Fahne extra dorthin
gelegt. Nein, ich habe nur das Haus angesteckt, weil da der Kommandant des
Konzentrationslagers wohnte."
Tragischerweise - zum Schaden vor allem der Arbeiter/innenklasse und der
Völker - gelang es in den seither verstrichenen sechs Jahrzehnten noch
nicht, die Ursachen, die den Faschismus hervorbringen, zu vernichten. Die faschistische
Gefahr bleibt, solange der Kapitalismus/ Imperialismus bleibt. Auch inÖsterreich
haben Faschisten nach 1945 weiter gemordet. Als Beispiel erinnern wir an den
Genossen Ernst Kirchweger, der vor 40 Jahren das Opfer faschistischer Schläger
wurde. Weitere Beiträge im innenpolitischen Teil beschäftigen sich
mit dem Militarismus, der Wohnungsfrage und mit den Vorgängen rund um
das Ernst-Kirchweger-Haus (EKH).
Im internationalen Teil geht es diesmal um den Volkskrieg in Nepal, um den
zweiten Teil der Geschichte des kurdischen Befreiungskampfs (Teil eins haben
wir in der PR Nr. 16 gebracht) und um die so genannte islamische„Revolution"im
Iran von 1979.
Endlich haben wir es wieder geschafft einen Kulturbeitrag herbeizuschaffen.
Gefunden haben wir ihn in der revolutionären Zeitschrift„Aufbau"aus
der Schweiz und er beschäftigt sich mit Hip-Hop.
In der Blattmitte - zum Herausnehmen - befindet sich der zweite Teil der„Geschichte
derösterreichischen Arbeiter/innen-Bewegung"in türkischer Sprache.
Bitte beachtet den Spendenaufruf für die revolutionäre Zeitung„yeni
dünya icin CAGRI / AUFRUF für eine neue Welt"aus der Türkei
/ Nordkurdistan.
Auf Anregungen, Kritik und Verbesserungsvorschläge freut sich wie immer
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