Proletarische Rundschau Nr. 14

PR 16 cover

Editorial

März 2004

Wieder einmal ist es so weit, und eine neue Rundschau erscheint. Wir wissen, dass sich die Leserinnenschaft ein wesentlich häufigeres Erscheinen wünscht, aber leider sind unsere Kräfte begrenzt. Und so können wir die werte Leserinnenschaft nicht einmal auf die nähere oder fernere Zukunft vertrösten, ohne sie aufzufordern, dass unsere Kräfte nur wachsen können, wenn sie, die Leserinnenschaft selbst, aus der Passivität des Lesens zur emanzipativen Agitation erwächst. Reiht Euch ein!
Unser Blatt wird also, solange der Mei-nungs­bil­dungs­pro­zess der Leser­innen­schaft dahin­gehend noch nicht abgeschlossen ist, auf un/absehbare Zeit weiterhin nur viermal im Jahr in sehr unterschiedlichem Umfang erscheinen. Es ist ja keines­wegs so, dass wir nicht mehr zu sagen hätten, und nicht mehr schreiben wollten, wenn wir uns aufs bloße Schreiben verlegten. Aber es gibt weit Wichtigeres zu tun!
Wichtigste Kurzmeldungen des inter­nationalen Geschehens bemühen wir uns freilich stets noch unterzubringen, doch diesmal war auch hierfür die Zeit sehr knapp. Nicht einmal die Volksverarschung von SPÖ und ÖGB bezüglich der Pensionsreform konnte hier besprochen werden:
Streik im Betrieb! Runter von der Straße! Rein in die Verhandlung!
Zufrieden nach Hause! 22.-29. März Volksbegehren!

Die Erscheinungstermine der Proletarischen Rundschau orientieren sich an dem Internationalen Frauenkampftag, dem Internationalen Tag der Arbeit, dem lokalen Ereignis „Volksstimmenfest" und dem Jahrestag der glorreichen Oktoberrevolution.
Freilich hätten wir dieses Jahr auch allen Grund gehabt unsere Zeitung zum Gedenken an den heroischen, antifaschistischen Kampf der aufrechten und verratenen Schutzbund-Genossen schon zum 12. Februar erscheinen zu lassen. Wir haben uns aber diesmal die Aufgabe gestellt, dem 8. März und der Frauenbefreiung einmal tiefere Aufmerksamkeit zu schenken als durch die obligatorische „Innen-Sprachklausel", die man heutzutage - wir gestehen es ja ein! - schon getrost dem/der PC überantworten kann. Diesbezüglich verweisen wir ausdrücklich auch unsere linken „Sprachkritiker" auf die in diesem Heft erscheinenden Artikel, und erhoffen und erwarten uns eine der formalen folgende, inhaltliche Kritik der „Arbeiter und Frauen", wie sich Amalie Seidl seinerzeit ausdrückte.
Zum 8. März steht die KOMAK-ML also wieder an vorderster Front und schließt sich dem Glückwunsch und Schlachtruf des braven Genossen Josef Wissarionowitsch an:

Es lebe der Internationale Frauenkampf!

Euer PR-Redaktionskollektiv

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