Therapiekonzepte

Grundsätzlich muß bei einer physiotherapeutischen Behandlung die Interaktion mit dem zu behandelnden Kind auf der Wahrnehmung innerhalb seiner Ganzheitlichkeit gestaltet werden, sie basiert auf empathischen Umgang, Geduld und Ruhe. Das Kind muß an erster Stelle spüren, daß der Therapeut oder die Therapeutin auf seiner Seite ist. Vermittlung von Erfolgserlebnissen des Kindes sollen nicht durch therapeutischen Erfolgsdruck. Nur aufmerksamer und kontrollierter Umgang mit Reizen und deren effiziente Dosierung und Frequenz dienen dem therapeutischen (Lern-) Prozeß ! Vertrautheit mit dem Typischen der spezifischen Störung, die Kenntnis über das soziale Umfeld, die Elternposition(en) in ihrer Erwartungshaltung, Ängsten, Schuldgefühlen, Kontroversen und die Informiertheit über weitere Therapien oder Förderung des Kindes sind unverzichtbar. Interdisziplinäre Kooperation mit anderen Fachpersonen seien unbedingt empfohlen.


Übersicht

Bobath-Konzept

Vojta-Konzept

PNF

Psychomotorik

Sensorische Integration

systemischer Ansatz

Castillo-Morales

Petö-Konzept

McMillan

Hippotherapie

Hilfsmittelversorgung

 

 


Bobath-

Konzept

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Berta Bobath (t 1991)

Bertha und  Karel Bobath entwickelten, basierend auf den damaligen neurophysiologischen Erkenntnissen über 

tonische Hirnstammreflexe, Stellreaktionen, Gleichgewichtsreaktionen 

ihr Therapiekonzept zur Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit neurologischen Auffälligkeiten. 

Das Ehepaar Dr. h. c. Berta Bobath (Physiotherapeutin, * 1907 Berlin - † 1991 London) und Dr. Karel Bobath (Neurologe und Psychiater, * 1906 Berlin - † 1991 London) begann Mitte der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts mit der Entwicklung seines Behandlungskonzeptes, das in den folgenden Jahrzehnten ständig erweitert und differenziert wurde. 

Im Mittelpunkt des Behandlungskonzeptes standen bisher die Begriffe Fazilitation und Inhibition, die, entsprechend neuerer neurophysiologischer Erkenntnisse über die Plastizität des Gehirns zu ersetzen waren. 

Die Gemeinsame Konferenz der Bobath-Therapeuten (G.K.B. e.V) formulierte 1997 in Augsburg folgende Leitidee zur Behandlung:

"Therapeutische Maßnahmen zur Unterstützung der Eigenregulierung von Haltung und Bewegung"

Diese Hilfen ermöglichen, dass das Kind seine Fähigkeiten und Kompetenzen entdecken, benutzen und weiterentwickeln kann, um sich mit seiner gegenständlichen Umwelt auseinandersetzen zu können und soziale Interaktion zu erfahren.

In der Therapie werden Bedingungen so gestaltet, dass das Kind seine Intention umsetzen und seine individuelle Lösung zur Zielumsetzung finden kann. Mit diesem Lösungsweg werden gleichzeitig der Tonus und die Haltungskontrolle seinen individuellen Möglichkeiten entsprechend angepasst.


Das Bobath-Konzept unterliegt einem Wandel:

Die heutigen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Neurophysiologie bedeuten einen Abschied vom genetisch- deterministischen Entwicklungskonzept der 50er Jahre. Seit über dreißig Jahren ist bekannt, daß die Entwicklung immer ein interaktiver Prozeß des Organismus im System seiner personellen und gegenständlichen Umwelt ist. Therapeutisch bedeutet das eine Hinwendung zu systemischen Ansätzen und letztlich Unterstützung der Eigenregulation des Organismus. Auch kognitive Vorgänge werden miteinbezogen. Fazilitiert wird im Hinblick auf eine vom Kind aus intendierte oder begonnene Aktivität durch Anfassen/Körpereinsatz seitens des Therapeuten. Wenn Intention nicht zu erkennen ist, soll über das Herausfinden des Kommunikationsweges des Kindes eine Interaktion erreicht werden.

 

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Die Therapie nach Vaclav Voita (Neurologe) beruht auf der Aktivierung des Bahnungssystems der Reflexlokomotion. Reflexlokomotionen sind definierte Bewegungsabläufe, die den ganzen Körper global erfassen und Teilmuster enthalten, die in der Spontanmotorik gesunder Kinder erstmalig zu unterschiedlichen Zeitpunkten während des ersten Lebensjahres auftreten. Sie werden aus einer genau definierten Ausgangslage ausgelöst und sind reziprok, so ist also die Endstellung des Bewegungsablaufs die Ausgangsstellung des folgenden Zyklus. Die Bewegungsabläufe werden von 9 definierten Zonen (Druckpunkte) am Körper in eine definierte Druckrichtung reflektorisch ausgelöst, hierbei erfolgt eine Reizung der Exterozeptoren der Haut, der Propriozeptoren und Interozeptoren. Man unterscheidet 2 Arten der Reflexlokomotion: Das Reflexkriechen aus der Bauchlage mit seinen Varianten und das Reflexumdrehen aus der Rückenlage (Phase 1) sowie aus der Seitenlage (Phase 2, 3, 4a und 4b).

Effekte der Vojta-Therapie:

Aktivierung der gesamten quergestreiften Muskulatur zur Änderung von Haltungs- und Bewegungsmustern. Normalisierung der Propriozeption, Erweiterung des Körperschemas. Vegetative Reaktionen . Trophikverbesserungen. Vergrößerung von sensibel versorgten Arealen.

Im Fortbewegungsprinzip VOJTA werden in bestimmten Ausgangslagen (Rückenlage, Seitenlage, Bauchlage) über definierte Zonen am Rumpf und an den Extremitäten Reize gesetzt. Diese bewirken Haltungs- und Bewegungsmuster, die den ganzen Körper, einschließlich der Hände, Füße und des Gesichts erfassen: das Reflexkriechen und das Reflexumdrehen. Sie beinhalten die für jede Fortbewegung untrennbaren Komponenten: die Aufrichtung gegen die Schwerkraft, die zielgerichtete Bewegung und die dynamische Anpassung der Körperlage. Neben der physiologischen Einstellung der Wirbelsäule und der Kugelgelenke sowie einer differenzierten Muskelarbeit sind u.a. eine Vertiefung der Atmung und eine Aktivierung des Kreislaufes und der Verdauung zu beobachten. Das Fortbewegungsprinzip VOJTA ist als Basistherapie in allen klinischen Bereichen (Kinderheilkunde, Orthopädie, Chirurgie, Neurologie, u.a.) und unabhängig vom Alter des Patienten einsetzbar.

Über diese Therapieform werden vom Patienten aktiv, ohne zu trainieren und zu üben, grundlegende Voraussetzungen geschaffen, auf die andere Therapieformen aufbauen können. Die Behandlung ist durch Kombination und Variation der Zonen und durch Auswahl der Ausgangsstellungen den Möglichkeiten des Patienten anzupassen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die konsequente Arbeit 3 bis 4 mal täglich. Der Therapeut ist für den individuellen Aufbau der Behandlung sowie für die Anleitung der Eltern verantwortlich.

Vojta-

Konzept

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(PNF)

nach Kabat

Die Technik der propriozeptiven neuromuskulären Fazilitation, basierend auf neurophysiologischen Erkenntnissen über Tiefensensibilität, der motorischen Entwicklung, der Entwicklung des motorischen Verhaltens sowie des motorischen Lernvorgangs beruht auf der Förderung zentral-motorischer Aktivitäten. Muskeln werden in Kombinationen >> jede Bewegungsform hat drei Richtungskombinationen:

EXT/FLEX; ABD/ADD sowie Rotation

eingesetzt, so daß Bewegungsmuster (Pattern) erlernt werden. Die Stimulation der Propriozeptoren beschleunigt die Reaktion des neuromuskulären Mechanismus. Die Durchführung der Behandlung bedient sich immer des manuellen Kontaktes, verbalen Kommandos und des visuellen Einflusses

Die Abkürzung PNF steht für:Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation, und bedeutet das Zusammenspiel von Nerven und Muskulatur. Gemeint ist damit in der Physiologie die Reizbildung und -leitung im nervalen und muskulären System für ein sinnvolles Zusammenspiel aller Muskeln und Gelenke des Körpers.Die Methode wurde in den Jahren 1946 bis 1951 in Amerika von dem Neurophysiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin Margaret Knott entwickelt. Sie basiert auf neurophysiologischen Grundprinzipien, die von Sherrington, Hellebrandt, Pavlow u. a. beschrieben wurden. Diese aktive Methode besteht aus definierten Bewegungsmustern, orientiert an der normalen motorischen Entwicklung.

Die Bewegungsmuster (Pattern) zeigen sich in Halte- (statisch) und Bewegungsfunktionen (dynamisch) unseres Körpers.Überwiegend sind sie für das nicht geübte Auge weniger auffällig, obwohl sie bei normaler Motorik immer vorhanden sind. Sie verlaufen dreidimensional und diagonal, da die Muskulatur spiralig angelegt ist. Mit diesen definierten Bewegungsmustern und bestimmten Techniken wird therapeutisch gearbeitet. Es werden Stimuli wie z. B. Druck, Zug, Dehnung und Widerstand, Extero- und Propriozeptoren ausgenutzt. ln einer festgelegten Art und Folge durchgeführt, kommt es zu den erwarteten Reaktionen im Sinne einer vermehrten Muskelkontraktion oder auch -entspannung. (Anbahnung bzw. Erleichterung einer Bewegung).Ziele der Anwendung sind:

  • Muskelspannung normalisieren (z. B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren). = fazilitieren

  • Fördern der motorischen Kontrolle

  • Fördern der Mobilität

  • Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft

  • Fördern der Geschicklichkeit, Koordination

Die Auswahl und Durchführung der Pattern und Techniken richten sich immer nach der individuellen Situation des Patienten. Die Therapie erfaßt den Menschen ganzheitlich und setzt immer bei seinen stärksten Körperabschnitten an, um gezielt die Schwächen im Sinne der motorisch normalen Funktionen zu erreichen. Auch psychologisch bedeutet dieser Therapieansatz, daß der Patient seine Stärken erspürt und positiv motiviert gezielte Aktivitäten aufbauen kann.

 

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In den 60ger Jahren entwickelte Prof. Dr. E.J. Kiphard zusammen mit dem Kinder- und Jugendpsychater Dr. Hünnekens die

psychomotorische Übungsbehandlung

mit dem Ziel, erziehungsschwierigen, gehemmten, motorisch und psychisch gestörten Kindern zu einer geordneten Selbstständigkeit, Selbstsicherheit und somit zu einer harmonischen Persönlichkeitsentwicklung zu verhelfen. Psychomotorik betont innerhalb der menschlichen Motorik den engen Zusammenhang von Wahrnehmen, Erfahren, Erleben und Handeln. Damit wird Bewegung nicht nur allein auf den Körper bezogen. Hierbei ist die Bewegung als ein Ausdruck der gesamten Persönlichkeit zu sehen.

Die Psychomotorische Therapie im Sinne der Klinisch orientierten Psychomotorik ist eine mehrdimensionale, ganzheitliche Entwicklungsförderung der Grobmotorik, der Feinmotorik und der Wahrnehmung bei Bewegungsauffälligkeiten und Bewegungsstörungen sowie des Verhaltens. Sie ist an den aktuellen klinischen Problemen orientiert, derentwegen das Kind behandlungsbedürftig wurde. Sie kann in Einzel- oder Gruppenbehandlung durchgeführt werden.

Inhalte der Behandlung:

-Situations- und Übungsangebote zur Gleichgewichtskontrolle, .Koordination, Geschicklichkeit und Kraft
-Körpererfahrung in Ruhe und Dynamik
-Entspannung
-Förderung der Feinmotorik:

  • Hand-, Finger-Beweglichkeit, Fußgeschicklichkeit.

  • Förderung der Auge-,Hand-Koordination und des feinmotorischen Krafteinsatzes.

  • Behandlung schreibmotorischer Schwierigkeiten

-Intensive Schulung aller Wahrnehmungsbereiche

  • Selbst- und Fremdwahrnehmung

  • Körperschulung und Raumorientierung

  • Beeinflussung der Folgeerscheinungen motorischer, psychischer und neuropsychologischer Störungen, wie Lern- und Verhaltensstörungen mit dem Ziel, Handlungsfähigkeit und die Integration des Patienten zu erreichen.

Die Therapie erfolgt meist durch verschiedenen Spiel- und Interaktionsformen, sowie Reflektionen über das Erlebte.

Psycho- motorik

Link zum

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Sensorische Integrations- Therapie(SI)

Die Theorie der Sensorischen Integration wurde von Dr. Jean Ayres ( t 1988), Ergotherapeutin mit Promotion am Hirnforschungsinstitut der University of Southern California entwickelt.

Sie widmet sich der Erklärung der Zusammenhänge zwischen Verhalten und sensorischer Verarbeitung, bzw. Integration. Auch wenn die Behandlungsmethode der Sensorischen Integrations-Therapie eigentlich in den Bereich der Ergotherapie fällt, so ist es für physiotherapeutisches Arbeiten in der Neuropädiatrie unumgänglich, bei Kindern mit Bewegungstörungen den Bereich der Wahrnehmung und dort auszumachende Dysfunktionen zu berücksichtigen. Sensorisch-integrative Dysfunktionen haben ihre Ursache in mangelhafter zentraler Verarbeitung vestibulärer, propriozeptiver oder taktiler Sinneseindrücke und unterscheiden sich diagnostisch von den Dysfunktionen des peripheren oder kortikalen ZNS.

 

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Das Kind als Patient soll in seiner Eingebundenheit in das System Familie, Kindergarten, Schule, Freundeskreis, Fachleute (Arzt, Therapeut, Betreuer) wahrgenommen werden.

Die Grundlage für Systemische Physiotherapie bildet das systemisch-konstruktivistische Denken, welches unter anderem in der Systemischen Familientherapie angewendet wird. Es wird von der Annahme ausgegangen, daß in jeder physiotherapeutischen Behandlung kommuniziert wird. Diese Kommunikation (verbal und nonverbal) wird als therapie-verstärkendes Element genutzt, um physiotherapeutische Arbeit effizienter zu gestalten. Die SYS/PT läßt sich mit allen gängigen physiotherapeutischen Techniken und Therapieverfahren anderer medizinischer Heilberufe kombinieren.

Wichtigste Aufgaben sind das Erkennen und Nutzen von Interaktionsmustern zwischen PT und Patient. Der bewußte Umgang mit Neutralität und das Einnehmen der Außenperspektive in therapeutischen Prozessen erleichtert der PT das Dosieren der eigenen Kräfte. Die Selbstorganisation der Patienten soll die Eigenverantwortlichkeit für den Heilungsprozeß aktivieren.

Systemischer Ansatz

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Castillo Morales - Konzept Neuromotorische Entwicklungstherapie ............Orofaziale Regulationstherapie

Das Konzept, bestehend aus der »Neuromotorischen Entwicklungstherapie und der »Orofazialen Regulationstherapie«, wurde von Dr. Castillo Morales, Rehabilitationsarzt und Leiter eines Rehabilitationszentrums in Cordoba/Argentinien, entwickelt. Neuromotorische Entwicklungstherapie

Unter der »Neuromotorischen Entwicklungstherapie« wird ein Behandlungskonzept für hypotone Kinder verstanden, wie z. B. Morbus Down, andere Hypotoniesyndrome, Meningomyelocelen, einfache motorische Retardierungen und periphere Paresen. Über bestimmte Stimulationszonen des Körpers werden zusammengehörende Muskelketten aktiviert, die Aufrichtung gegen die Schwerkraft, Stützfunktion, Gewichtsverlagerungen und das Gleichgewicht verbessert und funktionelle Bewegungsabläufe innerhalb verschiedener Etappen der normalen sensomotorischen Entwicklung differenziert und stablilisiert. Durch Wiederholung lernt das Kind diese Bewegungsabläufe allein durchzuführen und für seine alltäglichen Bedürfnisse zu nutzen.

Orofaziale Regulationstherapie

Die »Orofaziale Regulationstherapie« wird angewandt bei Kindern und Erwachsenen mit sensomotorischen Störungen im Bereich des Gesichts sowie des Mundes und Rachens und ist besonders für die Behandlung von Saug-, Schluck-, Kau- und Sprechstörungen geeignet. Der Anwendungsbereich ist sehr breit gefächert, ausgehend von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Morbus Down, anderen kongenitalen Pathologien mit mundmotorischen Störungen (z.B. Moebius-, Pierre-Robin-Syndrom), Zerebralparesen, Hirntraumen, Fazialisparesen bis hin zu einfachen Artikulationsstörungen.Die Behandlung dient der Vorbereitung der Muskulatur für die Funktionen des Essens, Trinkens und Sprechens. Durch die Stimulation bestimmter Bereiche am orofazialen Komplex werden die sensomotorischen Bewegungsabläufe der mimischen Muskulatur sowie der Zungen-, Kau- und Schluckmuskulatur verbessert und die Atmung positiv beeinflußt. Zur Unterstützung der Therapie ist in einigen Fällen eine individuell vom Kieferorthopäden angefertigte Gaumenplatte hilfreich, die die gleichen Ziele verfolgt wie die Übungsbehandlung und die erwünschten Funktionen zusätzlich fördert und erhält.

Link: Castillo-Morales-Vereinigung

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Konduktive Pädagogik nach Andras Petö

Dr. Petö‘s Leitgedanke war, dass es sich bei Cerebralschädigungen nicht um eine Krankheit, sondern eine globale Lernstörung handelt, die neben der Motorik die gesamte Persönlichkeitsentwicklung negativ beeinträchtigt. Die konduktive Förderung macht sich die Tatsache zunutze, dass ein intaktes Gehirn in die Lage versetzt werden kann, neue Wege zu finden, um Schädigungen zu kompensieren. Petö erklärte, dass zur Koordination, deren sichtbares Zeichen die Bewegung ist, ein indirekter Weg über die Wahrnehmung führt.

Nicht die Fehler sollen korrigiert, sondern das Fehlende erlernt werden.

Um die Persönlichkeitsentfaltung voranzutreiben, wird nicht "die Bewegungsbe-hinderung behandelt", sondern es wird versucht, die zugrundeliegende Lernstörung mit besonderen Fördermaßnahmen zu überwinden. Das Kind wird nicht als unfähig angesehen, sondern man geht davon aus, dass es bisher noch keine Lernerfahrungen machen konnte.

Jedes Kind hat Entwicklungs-möglichkeiten, das ist die Devise der konduktiven Pädagogik. Man sucht  nach den Fähigkeiten des Kindes. Die konduktive Pädagogik ist eine Lebenseinstellung, die versucht, das Kind ganzheitlich, also gleichermaßen motorisch, kognitiv, emotional und sozial in Alltags- und Sinnzusammenhängen zu fördern.

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McMillan Schwimmtherapie (Halliwick - Methode)

James McMillan begann 1949 an der Halliwick- School, eine Schule für körperbehinderte Kinder, mit seinem Projekt.

Die Halliwickmethode setzt sich grundlegend mit dem Element Wasser in Bezug auf den menschlichen Körper auseinander. Sie nutzt das Spiel zwischen Schwere des Körpers und Auftrieb des Wassers. Es wird eine natürliche Körperbalance mittels Ausgleichsbewegung und Atmung im Wasser angestrebt. Der Patient lernt, sich ohne Schwimmhilfen leicht auf und unter Wasser zu bewegen und das Element Wasser auf natürliche Weise zu erfahren. Wasserturbulenzen werden gezielt als Bewegungs- bzw. Fortbewegungsstimulation erzeugt. Alle Bewegungsmöglichkeiten von Gelenken und Rumpf, besonders auch die Rotation um die Körperlängsachse, werden genutzt.

Die methode unterliegt einer hierarchischen Gliederung, die in einem 10- Punkte-Programm gegliedert ist:

1. Geistige Anpassung

Wassergewöhnung

2. Loslösen

 

3. Vertikale Rotation

Wiedererlangen

4. Laterale Rotation

des

5. Kombinierte Rotation

Gleichgewichts

6. Auftrieb

Hemmung

7. Gleichgewicht in Ruhe

 

8. Gleiten mit Turbulenz

Fazilitation

9. Einfache Fortbewegung

 

10. Elementare Schwimmbewegungen

 

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Hippotherapie (therapeutisches Reiten)

Seit 1985 besteht die Gliederung des Oberbegriffes Therapeutisches Reiten:

  1. Hippotherapie

  2. Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren

  3. Reiten für Behinderte

Hippotherapie ist eine neurophysiologische Bahnungstechnik mit Hilfe des Pferdes, speziell mit den dreidimensionalen Schwingungsimpulsen der Gangart Schritt. Auf Grund von zentralen neurologischen Störungen sind die Patienten mehr oder weniger gehfähig bis gehunfähig. Das noch bestehende Gangbild ist deutlich in Tempo, Rhythmus, Schrittlänge, Spurbreite und durch den Gebrauch von Hilfsmitteln verändert. Asymmetrien im gesamten Bewegungsverhalten sind die Folgen. Die Bewegungen des Pferderückens im Schritt bieten eben diesen gleichmäßigen Rhythmus in Verbindung mit therapeutisch nutzbaren Tempounterschieden und Gleichgewichtsanforderungen.

In keiner Therapiemethode gibt es einen ähnlichen Stimulus für den Vorwärtstransport des Rumpfes. Becken, Schultergürtel, Kopf werden mit einbezogen. Über den Schlüsselpunkt Becken werden beim Patienten Rumpfaktivitäten wie Halte- und Gleichgewichtsreaktionen initiiert – wie sie im normalen Gehen automatisch ablaufen. Die überaus komplexen Aktivitäten werden – und das ist das Konzept der Behandlung – subkortikal, also unbewußt, automatisch gebahnt und verselbständigt. Taktile Stimuli und Aufforderungen vom Therapeuten unterstützen lediglich den Vorgang. Der Schritt des Pferdes wird den Bedürfnissen des Patienten angepaßt.

Ziele:

  1. Symmetrischer freier Sitz ohne Einsatz der Hände/Arme als Haltefunktion

  2. Übertragung des Gangmusters auf den Körper des PatientenHippotherapie stellt die einzige Therapie dar, die den Patienten in einen gangentsprechenden Zustand versetzt und damit dem ZNS den Stimulus zum Wiedererkennen und Wiedererfahren, aber auch zum Erlernen des Gehens bietet.


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: 06. Dezember 2003.
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