EIN NEUES LEHRBUCH FÛR KINDER

Sehr geehrte Redaktion,

seit meiner Kindheit an gehört die deutsche Sprache zu meinen größten Vorlieben.

Diese wunderschöne Sprache meiner Großeltern (Oma und Opa stammten aus einem der deutschsprachigen Gebiete - Hochwies und Paulisch) hat mich nicht nur zu meinem heutigen Beruf geführt, sondem auch zum Schreiben veranlasst. Auf der Suche nach Möglichkeiten der Fremdsprachenvermittlung ist es mir gelungen, ein Lehrbuch für Kinder zu erstellen, das in diesem Jahr im Verlag Laguna/Trnava veröffentlicht wurde. Da dieses Buch neue Unterrichtsmaterialien und damit verschiedene Anregungen für den Deutschunterricht beinhaltet, würde ich Sie bitten, folgenden Beitrag zu veröffentlichen. Die Interessierten können das Buch auch bestellen. Adresse: Ingrid Popelková, Hlboká 24,
917 00 Trnava; Preis: 100.- Sk (Mach mit! Nemèina pre deti I.
Trnava: Laguna 2000).
Mgr. Ingrid Popelková

 

 

Aus dem Inhalt:

Das Lehrbuch Mach mit! gliedert sich in 20 Einheiten (insgesamt 20 Seiten), dazu gitbt es 20 Bilder zum kreativen Gestalten, Anmalen, Ausschneiden, etc., alles mit der Methodik (in slowakischer Sprache) ergänzt (Umfang: 60 Seiten; Preis: 100.-Sk).

Methoden und Prinzipien des Fremdsprachenerwerbs und der Arbeit mit dem Lehrbuch Mach mit! Nemèina pre deti I.

Das Buch, geeignet für fünf bis achtjährige Kinder, berücksichtigt psychologische und pädagogische Aspekte des frühen Fremdsprachen-erwerbs, vor allem das natürliche unbewußte “Lernen’’. Die Kinder lernen eigentlich nicht, sie erwerben die Sprache durch verschiedenartige, dem Alter angemessene Tätigkeiten: Spiele (Kreis-, Finger-, Rollenspiele, didaktische Spiele), Bewegung (Ball-spiele, Spiele auf dem Spielplatz), etc.

Reime und Lieder stehen nicht mehr im Mittelpunkt, einzelne Wörter werden nicht mehr vermittelt. Die Basis und den Ausgangspunkt des Spracherwerbs bilden die Wendungen, einfache Sätze. Dazu sollten auch die alternativen Methoden (z.B.: nach Asher) beitragen. Von dieser Methode ausgehend fordere ich die Kleinen zu einer einfachen Kommunikation auf. In meinem Lehrwerk arbeite ich mit selbst verfassten Geschichten. Zu jeder Lektion (Einheit) habe ich ein kleines spannendes Theaterstück mit zwei handelnden Handpuppen - einem Teddybären und seinem Freund vorbereitet und den Erzieherinnen (Lehrerinnen) angeboten. Die einzelnen Theaterspiele werden durch verbale und non-verbale, mimisch-gestische Einlagen interessant gestaltet. Die Kinder rezipieren das Gesehene und erfassen intuitiv die Bedeutung des Gespielten. In meinen Stücken werden die Kinder nicht nur passive Beobachter, sie werden oft aufgefordert in das Geschehen einzugreifen, den Freunden (Handpuppen) im Chor zu antworten oder mitzumachen (einfache Antworten mit “ja” oder “nein”, “richtig”, “falsch”, etc.). Da die Leibeserziehung die Grundlage für eine natürliche Entwicklung bildet, spielt sie auch beim Fremdsprachenerwerb in diesem Alter (5-8 Jahre) eine bedeutende Rolle. Deshalb habe ich in den Einheiten des Lehrbuches vereinfachte Übungen zur Bewegungserziehung vorgeschlagen. Durch Ausführung der jeweiligen Bewegungen üben die Kinder unbewußt neue Wörter ein. Diese Wörter, durch gezieltes Bewegungs-training eingeprägt, tauchen in be-stimmten realen Situationen zur Wiederverwendung auf.Texte und Lieder werden hier auch spielerisch gestaltet. Das heisst, dass man mit dem vorhandenen Buch auf natürliche Art und Weise spielen kann.Der Lehrer/ Erzieher muss nicht mehr unterrichten, seine Rolle ändert sich. Die Kinder sitzen nicht passiv im Klassenraum, sie wiederholen keine Wörter oder einzelne Lieder, sondern sie verhalten sich kommunikativ. Deutsch taucht in jede einzelne Alltagssitua-tion der Kinder ein: Sport, Musik oder Zeichnen werden in der Fremdsprache beschrieben, was nicht störe-risch, sondern ganz natürlich wirkt. Auch das Ziel der Fremdsprachenvermittlung, die eigentliche Aneig-nung, kann erreicht werden: Das Kind/ der kleine Schüler kann sich (in konkreten, seinem Alter angemessenen Situationen) kommunikativ verhalten - es versteht und spricht Deutsch.

Beispiele :

Ich mag gerne Süßigkeiten

Std. 1:

Die Erzieherin nimmt wieder den, allen Kindern bekannten Teddybären in die Hand und lässt ihn zu den Kindern sprechen. Er erzählt den Kindern in der Muttersprache, dass die Süßigkeiten, die sie so gerne essen, ganz schlecht für ihre Zähne sind und nennt Obstsorten, die sie essen sollten, um sich gesund zu ernähren. Dann beginnt der Dialog:

E: Guten Morgen, liebe Kinder!

AK: œGuten Morgen !

E: Ich bin schon wach und habe Hunger! Großen Hunger!

Habt ihr auch Hunger?

AK: Ja / Nein.

E: (... dem Bären knurrt der Magen.)

Was ist denn das?

AK: Dein Bauch.

E: Ich muss etwas essen. Was habe ich zu Hause?

(Die Erzieherin öffnet den aus Pappe angefertigten Kühlschrank und holt etwas

Süßes heraus).

Sie zeigt und benennt alle Süßigkeiten:

Ich habe Bonbons, zwei Lutscher, eine Schokolade, Kekse und einen Kaugummi.

Std. 2:

Die Erzieherin versucht, den Kindern alle neuen Wörter beizubringen. Hierfür geeignet sind z. B. folgende Spiele:

1. Bildkarten (Süßigkeiten auf Karton gemalt und ausgeschnitten) werden im Zimmer versteckt. Alle Kinder suchen sie. ”Wo i¬st die Schokolade?, Wo ist der Kaugummi? ...”

2. Die Bildkarten werden im Raum verteilt; die Kinder müssen zum gesuchten Bild laufen.

Es gibt manche Träne

Std. 1:

Die Geschichte mit dem Bären setzt sich fort. Er nascht, isst alle Süßigkeiten auf.

AK: Schmeckt es dir?

E: Oh ja, es ist lecker. Ich mag Bonbons.

Magst du auch Bonbons, Vladko, ...?

K: Ja, ich mag Bonbons. / Nein, ich mag keine.

EB: Komm her! Bitte, hier ist ein Bonbon für dich.

KA: Danke.

EB: Na, schmeckt es?

KA: Ja. (Es ist gut; es schmeckt lecker).

Std.2:

Der Teddybär legt sich hin, fühlt sich nicht wohl und beginnt zu weinen.

EB: Aua, aua, mein Bauch! (Hört nicht auf zu weinen)

Der kleine Igel kommt zu Besuchñ und wundert sich. Auf seinen Stacheln sind verschiedene Obstsorten aufgespießt.

E/I: Hallo, mein Freund!

AK: Hallo Igel!

E/I (zum Bären):

Wie geht es dir?

AK: Nicht gut .

E/I: Warum?

Die Kinder erzählen ihm, warum es dem Bären so schlecht geht. Daraufhin beratschlagen die Erzieherin und die Kinder, was der Bär wohl falsch gemacht hat (in der Muttersprache). Die Erzieherin fragt, ob es gesund ist, Süßigkeiten zu essen und was sie morgens und abends tun sollten. Die Kinder erzählen, dass sie morgens und abends die Zähne putzen. Danach lernen sie diesen Reim:

Morgens, abends, vor dem Essen

Händewaschen nicht vergessen.

Putzt du dir nicht deine Zähne,

gibt es später manche Träne.

 

 

 

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