Vierhundert Jahre sprechen uns an

 

Festveranstaltung

in Kesmark

Der 17. - 18. September 2000 waren für die Ev. A.B. Kirchengemeinde in Kesmark besondere Festtage. Der Festgottesdienst fand anläßlich der Einweihung der generalüberholten Orgel und der neuen Butzenscheibenfenster der ev. A. B. Artikularholzkirche und des 400. Jahrestages der ersten schriftlichen Erwähnung der Lyzealbibliothek in Kesmark statt. Die Kirchengemeinde beehrten mit ihrer Teilnahme der Generalbischof der ECAV (Ev.Kirche A.B.) Doz. ThDr. Július Filo, der Senior des Tatra-Seniorates Mgr. Branislav Matejka, Herr Jozef Sirotòák, Vertreter der Kanzlei des Präsidenten der SR, der Amts-vorsteher des Kreisamtes Kesmark, PhDr. Miloš Kovaèka, Direktor der Slowakischen Nationalbibliothek aus Martin und weitere Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens. Eine besondere Ehre für die Kesmarker Kirchengemeinde war die Teilnahme des Bundesvorsitzenden der Karpatendeutschen Landsmann-schaft, Stuttgart, Herr Oskar Marczy. Viele Gruß-ansprachen erörterten die historische Bedeutung des Lyzeums, an dem Studenten mehrerer Nationalitäten und Glaubensbekenntnisses in Toleranz und Eintracht studierten.

Aus dem Grußbrief des Präsidenten der SR Rudolf Schuster entneh-men wir : “Die Berühmtheit des evangelischen Lyzeums in Kesmark verbreitete auch seine berühmte Biblio-thek, welche als größte historische Schulbibliothek in Mitteleuropa betrachtet wird. Ihren historischen und dokumentarischen Wert kann man in Zahlen nicht ausdrücken und alle, die sich um deren Aufbau und um die Bewahrung der kostbaren Bücher und Schriften eingesetzt haben, verdienen unsere Bewunderung. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne den Vertretern der evangelischen Kirche danken, daß sie in vollem Maße mein Bestreben um die Verwirkli-chung des Gedankens der nationalen Versöhnung unterstützen...” Der Amtsvorsteher des Kreisamtes Kesmark, Ing. Ján Soliar betonte, daß es unsere Pflicht ist, das Erbe unserer Väter zu bewahren und dankte allen, die sich dafür auch heute einsetzen. PhDr. Miloš Kovaèka betrachtet die Kesmarker Lyzealbibliothek als die ältere Schwester der Slowakischen Nationalbibliothek in Martin. “Die Lyzealbibliothek ist heute schon mit ihrem elektronischen Katalog im
INTERNET sie wirkt, informiert, kommuniziert, forscht - so wie vor 400 Jahren - im ursprünglichen Milieu des Kesmarker evangelischen Lyzeums. Sie zeugt von Weisheit unserer Geschichte...” Herr Oskar Marczy, ist stolz darauf, daß er im Gymna-sium die erste Bildung bekommen hat. In der Holzkirche haben auch die Schulgottesdienste stattgefunden, ungeachtet der Konfession und Na-tionalität. Damals war es den Studenten nicht bewußt, wieviele Kunst- und historische Denkmäler das Lyzeum bewahrte. Das Ergebnis seines Ein-satzes war ein Satz von Karten für die Propagation der Bibliothek. Der Präsident B.-Württembergs hat das Projekt finanziell unterstützt mit dem Wunsch, daß der Reichtum nicht nur bekannt wird, sondern daß auch Schüler und Professoren hier forschen können. Wenn es gelingt, wird hier ein Institut für interkulturelle Beziehungen entstehen. Wir haben eine schöne Vergangenheit und hoffen auf eine schöne gemeinsame Zukunft.

Nachmittag empfing der Bürgermeister der Stadt Kesmark, Ing. František Grohola alle Gäste im ehrwürdigen alten Rathaus. Anschließend erfolgte die festliche Eröffnung der Ausstellung im Lyzeum und um 17,00Uhr ertönte wunderbare Musik von der renovierten Orgel, präsentiert von der Künstlerin Anna Predmerská - Zúriková. Ein wunderbarer Abschluß des ersten Festtages.

Am nächsten Tag konnten die Teilneh-mer des Seminars im Auditorium des Lyzeums interessante Vorträge hören. Die renommierte Historikerin PhDr. Nora Baráthová präsentierte in ihrem sehr interessanten Vortrag das Büchlein “Traditionen des Kesmarker Lyzeums und die heutige Schule”.

Mit Interesse verfolgten die Zuhörer den Vortrag von PhDr. Klopaèka über die Schulordnung im 19. Jh., über Studentenzirkel, über selbstbildende Gesellschaften vor allem slowakischer Studenten. Interessant war für dieTeilnehmer eine offene Unterrichtsstunde mit Studenten des Gymnasiums anhand historischer Materialien, geleitet von Frau Prof. Janèeková vom Methodischen Zentrum Prešov über Ján Chalupka. Der lehrreiche Vormittag endete mit ausführlichen Erläuterungen in der Lyzealbibliothek von Frau Katarína Slavíèková.

Ktz

 

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