120 Jahre “Karpathenpost”

Am 6. Mai waren es 120 Jahre, dass in Käsmark unsere berühmte “Karpathenpost” zum ersten Male als Wochenblatt erschienen ist. Vorher aber schlossen die Druckereibesitzer Paul Theodor Sauter und Karl Robert Schmidt mit den Kesmarker Bürgern Robert Schwartner und Julius Handl als Eigentümer des geplanten Wochenblattes am 14. April 1880 in deutscher Sprache einen Vertrag ab, der die Bedingung der Herausgabe regelte.

Seither hat diese deutsche Zei-tung auch in den Zeiten der grössten Anfechtung und Gefährdung bis zu ihrer Einstellung im Jahre 1942 auf Veranlassung politischer Kreise die Interessen und die Geistigkeit der Zips und darüber hinaus auch des gesamten Karpatendeutschtums vertreten. Die Druckerei übernahm später das Blatt und schliesslich wurde, nach dem Tode seines Vaters, Theo-dor Sauter, der Alleininhaber und Redakteur desselben. Im Laufe der Jahrzehnte hat es die hervorragend-sten Publizisten der Zips wie Friedrich Scholtz, Karl Bruckner, Julius A. Hefty, Johann Liptak und Theodor Sauter selbst zu seinen Mitarbeitern gezählt. Das Wohl und Wehe, Leid und Freud, Geist und Wirtschaft des Zipser Deutschtums ist in seiner eindreiviertel Jahrhunderte währenden Vergangenheit wie in einer fortlaufenden Chronik verzeichnet. In den Blättern der Zeitung waren neben den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Nach-richten auch die alten Tatra - Schrif-ten von J. Czirbesz, S. Augustini ab Hortis, J. Weiss und anderen veröffentlicht. Seinen Platz in der “Karpathenpost” hatten auch kulturhistorische Beiträge von M. Greisinger, A. Münnich, S. Weber und anderen gefunden. Die Zipser Heimatforschung dankt dem T. Sauter die Herausgabe des Beiblattes “Zipser Heimat”, das in seiner Gesamtheit eine Zipser Kulturgeschichte darstellt. Die “Karpathenpost” hatte unbestritten eine grosse Rolle bei dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Zipser gespielt, eine Rolle, welche in diesen Jahren, leider aber in ganz veränderten Verhältnissen und Realitäten, unsere Monatszeitung Karpatenblatt spielt.