Berühmte Landsleute

Vor 150 Jahren starb

Tobias Gottfried Schröer

Einer der grössten Pressburger der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts war Tobias Gottfried Schröer. Er ist 15. 06. 1791 in Pressburg geboren, nach Studium in der Heimatstadt und Halle wirkte er seit 1817 an Schulen der Pressburger evangelischen Gemeinde bis zu seinen Tod am 2. Mai 1850. Da gründete er die erste deutschprachige höhere Mädchenschule, er war Professor, Subrektor und Rektor des Lyzeums. Von seinen zahlreichen Werken (über 50) fanden vor allem Literaturgeschichte für Frauen und Mädchen im ganzen deutschen Sprachraum weite Verbreitung. Von seinen dramatischen Werken ist das Drama “Thököly” bekannt. Im Jahre 1819 gründete Schröer in Pressburg den “Deutschen Verein”, in dem deutsche Sprache und Literatur gepflegt wurde. T. G. Schröer hat stark auch seine slowakischen Schüler beeinflußt, besonders den späteren Gründer der slowakischen Schriftsprache ¼udovít Štúr und auch den Dichter Andrej Sládkoviè, den Novellist Janko Kalinèiak, oder Jozef Miloslav Hurban und Samo Chalupka. Er stand an erster Stelle unter den wenigen Professoren, die nach Štúrs Verdächtigung als Panslavist ihn in Schutz nahmen. Štúr selbst hat das in seinen Briefen anerkannt: “Unter diesen Verteidigern... ragte vor allem Schröer hervor”, oder “Er bezeichnete das mit uns gehaltene Verhör als spanische Inquisition”. Die hohe Begabung T. G. Schröers und seiner Gattin Therese (geb. Langwieser), welche eine bekannte Sängerin und auch Schriftstellerin war, haben auch ihre Abkömmlinge geerbt: Sohn Karl Julius Schröer war Literaturgeschichtler an der Technischen Hoch-schule in Wien. Bedeutsam sind seine wissenschaftlichen Arbeiten über die Sprache und Kultur der Karpatendeutschen. Das Enkel von T. G. Schröer, Michael Martin Arnold Schröer war Anglist und Universitätsprofessor in Deutschland.

Ondrej PÖSS

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