Bildergallerie von Kanarienrassen

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Kanarengirlitz: Der Stammvater aller Kanarienrassen. Er bewohnt die Kanarische Inselgruppe im Atlantik, ebenso die Azoren und kommt auch auf Madeira vor.Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts hat sich der domestizierte Kanari zu einem Weltbürger entwickelt. Der Gesang des Wildvogels ist zwar in seiner Struktur noch derselbe wie beim Hauskanarienvogel, docch Zuchtauslese über mehr als 500 Generationen hat die Ausprägung sehr verändert. Kanariengirlitze bauen halbkugelige, napfförmige Nester. Das Normgelege besteht aus vier Eiern und beide Eltern beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen. Das Männchen ist an der leuchtend gelb-grünen Farbe zu erkennen. Das Weibchen ist mehr graugrün gefärbt.
Gelb A: Der intensive gelbe Kanarienvogel ist sozusagen der Inbegriff des Kanari für den Laien überhaupt. Der Schwede Linnaeeus stellte das biologische System der Tier- und Pflanzenwelt auf. Er führte die sogenannte binäre Nomenklatur = lateinische Doppelnamen ein und hielt den gelben Kanari für eine eigene Art, die er Canaria aviculam nannte. Von seiner Herkunft wußte Linneaus nichts, er hielt den gelben Kanarienvogel zunächst für eine eigene Art. Bis zur Kreuzung mit dem Kaputzenzeisig war die gelbe Färbung in der Tat typisch für den Kanarienvogel. Die Farbbezeichnung kanariengelb hat inzwischen Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden.
Gelb B: Blaßgelb, auch Gelb-Schimmel genannt, ist wohl die häufigste Kanarienfarbe überhaupt. Dies beruht auf der Tatsache, daß bei den Gesangsrassen, ob Rollervögel oder Wasserschläger, dies die Hauptfarbe darstellt. Die Zahl ihrer Träger übersteigt alle anderen bei weitem. Beim Wasserschläger ist es die einzig annerkannte Farbe überhaupt. Für die Schauqualität dieser Farbe ist es wichtig, daß der "Reifbelag", bewirkt durch den farblos weißen Rand der Konturfeder, möglichst gleichmäßig homogen über den ganzen Vogel hin zu sehen ist. Im Bewertungssystem der Schauwettbewerbe wird die Ausprägung der Farbintensität als Charakteristikum heute eigens beurteilt. Die entsprechende Rubrik auf der Bewertungsskala wird als Kategorie bezeichnet.
Dominant-weiß: Wurde auch deutsch-weiß genannt, weil dieser Erbsprung vom gelben zum weißen Kanari zuerst in Deutschland auftrat und erstmals im Jahre 1667 von dem Augsburger Schrockius beschrieben wurde. 1709 stellten der Franzose Hevieux und 1738 der Engländer Albin diesen Farbenschlag vor. Die Vögel zeigen noch an den Handschwingen und einige auch am Flügelbug Reste von Fettfarbe, daran sind sie zu erkennen. Dominant heißen sie, weil alle Tiere in dieser Farbe "dominant-spalterbig" sind. Treffen zwei Gene für weiß im gleichen Keim aufeinander, so stirbt Embryo ab. Man spricht deshalb vom Letalfaktor. So erfordert domina-weiß wie auch der Erbfaktor für die Kopfhaube stets zwei verschieden aussehende Paarpartner.
Rot A: Der aufgehellte rote A-Vogel ist nach wie vor ein "Star" unter allen Farbenkanarien. Der Zuchtstand von heute wurde nach etwa fünf Jahrzehnten, das sind ungefähr 50 Kanariengenerationen, in konsequenter Auslesezucht (Selektion) erreicht. Auch das Großgefieder wird rot ausgefärbt verlangt. Das bedingt eine Fütterung entsprechender Farbstoffe, pflanzlicher und synthetischer Herkunft, bereits an die Nestjungen. Für Besitzer von Rotkanarien ist es wichtig zu wissen, daß während der Mauser solche Fettfarbstoffe (Carotinoide) verabreicht werden müssen, damit die Rotstufe beibehalten wird. Ohne richtigen Rohstoff (Karotinoide: Canthaxanthin und Beta_Karotin) kann sich die rote Farbe nicht im Federkleid zeigen.
Rot B: Der blaßrote Farbenkanarienvogel der aufgehellten Reihe heißt bei den Franzosen einfach Saumon (=Lachs). Bei diesen roten B-Vögeln kommt der Schimmel- oder Reifbelag besonders gut zur Geltung; die Engländer nennen sie daher auch "frosted". Bei der Bewertung auf Schauen durch Zuchtrichter wird sehr großer Wert auf Homogenität dieses Merkmals gelegt. Wichtig ist auch, daß die Ausbildung der Rotfärbung in gleicher Farbtiefe geschehen ist. Es braucht schon etwas Erfahrung in der Betrachtung und Einschätzung der blaßroten Farbe, die neuerdings in Deutsch Rotschimmel genannt wird, um deren Wert richtig zu beurteilen. Rotschimmel sind durchweg stärker im Knochenbau als A-Vögel.
Grün A: Das Portraitbild eines Grün-A-Vogels zeigt uns, daß auch beim artreinen Ursprungsvogel die Kopfzeichnung (Überaugenstreif hell, Bart dunkel) vorhanden ist. Gelb-schwarz nennt die Züchtersprache im allgemeinen und aus europäischen Harmonisierungs-Bestrebungen heraus diese Vögel. Grün ist genetisch gesehen gelbe Fettfarbe + unverdünnt schwarzbraune Melanine. Es handelt sich um die Ursprungsfarbe der wildlebenden Kanarengirlitze. Lange Jahrzehnte hindurch galt es als Züchterregel bei der Gesangszucht, daß man hin und wieder einen grünen Ursprungsvogel - auch für die Zucht reingelber Stämme - einsetzen sollte. Ein Stamm "Grünliebhaber" hält der Urfarbe des Kanarienvogels die Treue.
Grün B: Gelbschwarz B ist der Paaruungspartner des A-Vogels. Er verkörpert die ursprüngliche Weibchenfarbe des Kanarengirlitz, ist jedoch selektiv verändert worden. An diesem Vogel, der fast die ideale Form in perfekter Umrißlinie darstellt, ist gut zu erkennen, daß ein Federkleid in B-Textur den Vogel stets kräftiger und massiver erscheinen läßt. Ein alter Zuchter-Ratschlag hieß, stets ein fettfarbiges Männchen mit einem blaßfarbenen Weibchen zu paaren. Diese Regel hat längst ihre Gültigkeit verloren: A und B kommen in beiden Geschlechtern vor. Am schwarzgelben B-Vogel  könne wir sehr gut erkennen, wie sehr die Natur ihre Geschöpfe den Lebensbedingungen anpaßt: Es ist die ideale Tarnfärbung das Stammvaters aller Kanarienrassen!
Schiefer: Die Oberseite eines weiß-schwarzen Kanarienvogels zeigt einige Qualtätsmerkmale des Farbschlages: Im Rückengefieder darf keon Braun mehr sichtbar sein. Die Melaninstrichelung am Federschaft entlang folgt exakt den Federfluren in geraden Linien. Das Schwarz wird neuerdings nicht mehr so breitflächig verlangt. Nur im Großgefieder (Armschwingen) sind noch geringe Anteile Braunschwarz zu erkennen. Kanarienvögel in dieser Farbe sind nicht so auffallend und ins Auge stechend. Muß es aber immer nur grellbunt sein? Für den Liebhaber und Züchter sind es ja die spezifischen Eigenarten und Feinheiten, die den Wert und das Aussehen des betreffenden Farbschlages ausmachen.
Gelbachat A: Intensiv ist die tieffarbige Spielart der Kombination von gelben Lipochromen und verdünnt schwarzem Melanin, die in Farbgruppe 3 eingeordnet sind. Früher trennte man die Farbe in Goldachat und Zitronenachat. Zitrontönung erhält die gelbe Farbe im Kanariengefieder durch die Wirkung des ”optischen Blaufaktors”. Es ist zu hoffen, daß die Zuchtentwicklung diese interessanten Farbschläge wiederentdeckt und fördert. Wie anderswo auch, sind in der Farbenzucht der Kanarien bestimmte Modetrends bemerkbar. Eine gewisse Vorliebe für Neuheiten bringt mit sich, daß ältere Farbschläge etwas ins Abseits geraten. So ergeht es den gelbgrundigen Achatkanarien, die im Farbbild dem Mozambikgirlitz ähneln.
Gelbachat B: Diesen Farbentyp nannten die Holländer und andere Nachbarn lange Zeit hindurch einfach Grünachat. Er ist der naturgemäße Blaßpartner zum Grünachat A. Ein Charakter- Merkmal aller Achatvögel ist die markante Kopfzeichnung. Ein aufgehellter Überaugenstreif und ein dunkler ”Achatbart” sind Kennzeichen der gesamten Farbgruppe. Es ist übrigens eine Zeichnung, wie sie innerhalb der Unterfamilie Echte Finken weit verbreitet ist. Die Schimmelvariante der klassischen verdünnten Schwarzvögel, auch Achatkanarien genannt, trägt ein schwereres, üppigeres Gefieder als die A-Vögel. Darin unterscheiden sie sich nicht von anderen Farbgruppen. Schnabel und Krallen, aber auch die Farbe der Bein- und Fußschuppen, sind tief bleistiftgrau. 
Weißachat: So nennen neuerdings deutschsprachige Züchterverbände die Kombination von weißer Grundfarbe mit verdünnt schwarzem Melanin. Lange Zeit hießen die Vögel Silberachat, was ihrer Farbtönung auch nahekommt. Zur Farbgruppe 3 gehörend kann die Farbe Weißachat sowohl dominant-weiße als auch rezessiv-weiße Grundfarbe tragen. Das istjeweils an den Flügeln oder auch an der Schlundfarbe des Vogels festzustellen. Dominant-weißgrundige Farbenkanarien zeigen im Außenrand der Handschwingen immer etwas Fettfarbe. Rezessiv-weißgrundigen Farbvögeln ist eine etwas käsig-weiße Hautfarbe eigen, weil auch ihr Körperfett nicht gelb, sondern weiß aussieht. Die Schlundfarbe ist scharlachrot. 
Rotachat A:Gehört zu den attraktiven ”klassischen” Melaninfarben. Man darf mit Recht Tiefe und Ausfärbung der roten Lipochrome ideal nennen; besser geht es nicht. Hinsichtlich der Melanine, in diesem Fall verdünnt schwarze Dunkelfarbe, wäre eine fehlende, d. h. zu geringe Flankenzeichnung unterhalb des Flügels zu kritisieren. Auch in Form und Flügelhaltung läßt das Bild Wünsche offen. Intensive Rotachat-Vögel lassen öfter Mängel an Knochenstärke und Federqualität erkennen. Für den Züchter heißt das, stärkere, kräftigere Schimmelpartner zur Anpaarung zu finden. Rotachat intensiv ist ein Farbschlag, der die rote Grundfarbe hervorhebt.
Rotachat B: Der zugehörige Partner zum vorigen A-Typus ist Rotachat. Im Vegleich der beiden Vögel springt ins Auge, was den naturbedingten Unterschied der beiden Varianten ausmacht: Dieser B-Vogel zeigt sich auf dem Foto fast in Idealform. Die Umrißlinie läßt sehr gut den leicht gefüllten, aufgewölbten Rücken erkennen; insgesamt ein rundum wohlgeformter Farbenkanari, dem man seine ”Rasse” ansieht. Solche Formvögel müssen dem Züchter stets als Musterbild vor dem Auge stehen, soll seine Nachzucht in Typ und Größe dem Standard entsprechen. Welche Tierart man auch züchten mag, kraftvollvitaler Typus, verbunden mit Gesundheit und Lebhaftigkeit, ist stets das angestrebte Ideal. Nur ein gesunder Vogel macht Freude. 
Gelbbraun A: Eröffnet die Reihe der Farbgruppe 4 (Braun) in der Tabelle der Kanarienfarben. Wie in der gesamten Haustierzucht sind auch beim Kanarienvogel durch Erbsprung zimtbraune Exemplare aus ursprünglich schwarzen Tieren entstanden. Beim Kanarienvogel geschah dies schon im 17. Jahrhundert. Im Englischen heißen sie Cinnamons, bei uns und in Frankreich hießen sie früher Isabellfarbene, in Belgien ”feuilles mortes”, d. h. tote Blätter, und im Holländischen ”Kaneelkleurige”, Zimtfarbene. Gelbbraun ist die Kombination von gelber Fettfarbe mit unverdünnt braunem Melanin. Braunmelanin wird in diesem Fall von dem körpereigen gebildeten Dunkelfarbstoff Phaeomelanin sichtbar abgelagert. 
Gelbbraun B: In Verbindung mit dem ”mehligen Schleier” zeigt sich der Blaßvogel in Gelb- braun in einer harmonisch-warmen Brauntönung. Die originären ”Zimtkanarien” sind vom Farbcharakter her durchweg ästhetisch angenehme Kulturschöpfungen, die ihre Anhängerschaft durch alle Modeströmungen und Runs auf Neuheiten hindurch sichern konnten. Während in der Schwarzreihe dauernd gegen Braunbeimengungen der Melanine gesteuert werden muß, sind Braunvögel stets rein in ihrer Dunkelfarbe. Verlangt wird vom Standard ein warmes, tiefes Kastanienbraun, das an Schokolade erinnert. Solche Braunkanarien sind bei vielen Züchtern ein beliebter Farbschlag. 
Gelbisabell A: Die züchterische Kombination von intensiv gelber Fettfarbe mit verdünnt braunem Melanin hieß bis 1992 nach holländischem Vorbild Goldisabell. Bis 1965 etwa wurden sogar die Isabellen in Gold- und Zitronisabell-Farbe getrennt. Neuerdings hat man zu unrecht die Kultivierung feiner, grünlich schimmernder Zitron-Vögel sehr vernachlässigt. Jetzt besinnen sich Farbenzüchter vermehrt auf den optischen Blaufaktor, der aus Gelb das noch seltene Zitronengelb werden läßt. Für viele Tierliebhaber galten und gelten die klassischen Goldisabellen als eine der schönsten und leuchtendsten Kanarienfarben überhaupt. Durch viele Jahre hindurch sind ihre Schauklassen in hohen Stückzahlen besetzt.
Gelbisabell B: Als Portraitaufnahme sehen wir, daß – wenn auch abgeschwächt – die Kopfzeichnung der Achatreihe im Isabellvogel erkennbar ist. Isabell ist keine Mutationsfarbe, sondern in der Farbenkanarienzucht entstanden, indem die ca. 50prozentige Melaninverdünnung der Achatreihe mit der Zimtfarbe der Braunreihe kombiniert worden war. Die verdünnt braunen Melanine, wie sie im Großgefieder der Farbgruppe 5 sichtbar sind, heißen Isabell-Farben. In früheren Zeiten nannte die Züchtersprache auch die unverdünnten Braunvögel Isabellen. Im Holländischen hie6en sie sehr viel zutreffender kaneelkleurig (= zimtfarbig), während in Frankreich die Bezeichnung feuilles mortes (= tote Blätter) üblich war. 
Weißisabell: Die Kombination von weißer Grundfarbe mit verdünnt braunem Melanin wurde bis 1992 Silberisabell genannt. Im Mutterland der Farbenkanarienzucht Holland sprach man vom ”Zilvertinten”, womit alle weißgrundigen Melaninvögel gemeint waren. Am Anfang der Veredelung dieses Farbschlags waren auf Schauen zwei unterschiedliche Tendenzen zu erkennen, von denen man dem ”wärmeren Ton” – wie heller Milchkaffee aussehend – den Vorzug gab. Auch bei diesem Farbschlag ist darauf zu achten, daß weder ein optischer Blaufaktor eingezüchtet wird, noch beim dominant-weißgrundigen Schlag ein erblicher Rotfaktor wirksam werden kann. Beide sind im Sichtbild der Weißisabellen sehr nachteilig.
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