Welt 13.04.04
http://www.welt.de/data/2004/04/13/263717.html
Partnerschaft für Wasser - und eine bessere Welt
Einblicke - Ausblicke
von Ole von Beust
An der Alster kann man mitten in der Großstadt Luft holen: Hier laufen Jogger ihre Runden, auf dem Wasser rudern Sportler zur Vorbereitung auf den nächsten Wettkampf, andere genießen in Ruhe eine Fahrt mit einem Schiff der Alsterflotte. Ich mag diese Atmosphäre am Wasser. Wann immer es meine Zeit zulässt, gehe ich am Ufer spazieren, ordne Gedanken, entwickle neue Ideen. Oder ich lasse das bunte Bild für einen Moment auf mich wirken. Dies ist für mich ein Stück der Lebensqualität, die unsere Stadt ausmacht. Doch Wasser bedeutet für uns Hamburger nicht nur Entspannung: Es steht vielmehr für die Wirtschaftskraft des Hafens, über den Wasserweg der Elbe werden Waren in alle Welt versandt.
Die enge und wichtige Verbindung zwischen Wasser und der
Hansestadt bestimmt auch unsere Zusammenarbeit mit der Deutschen Welthungerhilfe:
In diesem Jahr sind wir "Partner für Wasser". Gemeinsam wollen wir
mit Hilfe zahlreicher Aktionen Geld sammeln, das drei Projekten in Indien, Mali
und Kuba zugute kommt, bei denen dieses Element im Mittelpunkt steht: Wasser
ist lebenswichtig. Morgen werden die Vorsitzende der Deutschen Welthungerhilfe,
Ingeborg Schäuble, und ich gemeinsam mit zahlreichen prominenten Paten und
Sponsoren die Kooperation im Detail vorstellen.
Damit diese erfolgreich wird, sind wir auf die Hilfe und das
Engagement der Hamburgerinnen und Hamburger angewiesen. Ich möchte Sie bitten,
an den Aktionen, die im Laufe des Jahres angeboten werden, teilzunehmen und
sich einzubringen. Im Mittelpunkt wird die "Woche der
Welthungerhilfe" Ende September stehen, in der kulturelle, sportliche und
schulische Veranstaltungen geplant sind. Neben Ausstellungen und Konzerten wird
es beispielsweise die Aktion "Welt-Geschichten" mit Lesungen von
Literaten und Erfahrungsberichten von Projektmitarbeitern der Deutschen
Welthungerhilfe geben. Sportlich geht es zu bei der Aktion
"Lebens-Läufe", an der sich auch Schüler beteiligen können: Die
Teilnehmer laufen und lassen sich für ihren Einsatz von Familie und Freunden
belohnen: Das Geld fließt dann den drei Wasser-Projekten zu.
Doch nicht nur während der "Woche der
Welthungerhilfe" spielt die "Partnerschaft für Wasser" in
Hamburg eine Rolle. Die Deutsche Welthungerhilfe wird bei großen
Veranstaltungen wie dem Hafengeburtstag oder dem Alstervergnügen präsent sein.
Und viele prominente Paten und Sponsoren - darunter Schriftsteller, Unternehmer
und Journalisten - werden sich ebenfalls für die Kooperation einsetzen. Dafür
danke ich den Persönlichkeiten, die wir gewinnen konnten, herzlich, denn ich
weiß, dass ihre Zeit knapp bemessen ist.
Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Menschen diesen
Beispielen folgen und sich an der "Partnerschaft für Wasser"
beteiligten. Denn mit Hamburg verbindet man nicht nur das Bild der "Grünen
Metropole am Wasser". Vielmehr genießen wir den Ruf, Bürger einer toleranten,
weltoffenen und internationalen Stadt zu sein. Dies ist für mich auch eine
Verpflichtung. Wir wollen mit der "Partnerschaft für Wasser" ein
Zeichen gegen den Hunger in der Welt setzen.
Der Autor ist Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt
Hamburg und schreibt jede Woche für die WELT.